Vereinsmeisterschaften 2014

In einem erstmals geschlechtermäßig gemischt durchgeführten Turnier verteidigt Christian Peil erfolgreich seinen Titel in der Herrenklasse. Dr. Nicole van de Locht setzt sich als Bestplatzierte unter den Damen als Siegerin durch.

Wie schon im Vorjahr ging auch diesmal die Winterpause mit den auf den 4. Januar angesetzten Vereinsmeisterschaften bereits früh zu Ende. Eine günstige Gelegenheit für die Aktiven, die ohnehin bis zum Rückenrundenstart eine Woche später äußerst knapp bemessene Vorbereitungszeit zu einem ersten Formtest unter Wettkampfbedingungen zu nutzen. Leider brachten die Titelkämpfe von insgesamt 71 möglichen Spielrinnen und Spielern mal gerade 19 an die Tische, wobei die Damen, die mit drei Teilnehmerinnen erbärmlich schwach vertreten waren, notgedrungen unter das starke Geschlecht gemischt wurden und erstmals gezwungen waren, im direkten Vergleich mit der Männerwelt die Hose runterzulassen, sofern sie es denn mit der viel beschworenen Kampfansage in Richtung starkes Geschlecht wirklich ernst gemeint haben sollten. Ein reizvolles Ambiente also, in dem nicht nur raffinierte Charmeoffensiven der von männlichen Lattenkünstlern umringten Damen, sondern auch teilweise hochklassige Tischtenniskunst zu bestaunen waren.

Nach der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Sportwart Frank Kaenders wurden die Titelkämpfe mit den Doppelkonkurrenzen eröffnet, wobei die Paarungen per Los mit jeweils Aktiven ungleicher Spielstärke und, wo erforderlich, sogar unterschiedlichen Geschlechts besetzt wurden. Das hatte den spannenden Effekt, dass die Favoritenrolle vorerst weitgehend offen gehalten werden konnte. Gespielt wurde nach dem K.o.-System, In zwei Vorschaltbegegnungen zur Komplettierung des Halbfinal-Feldes standen sich jeweils eine reine Herren- und eine Mixedpaarung gegenüber. Als klare Sieger zogen Oliver Schauer/Hermann Deckers gegen Hubert Werland/Corinna Hoffmann sowie Jörn Ehlen/Ludger Hebinck gegen Hejo Basten//Britta van Stephaudt ins Halbfinale ein, in dem sich Peil/Füngerling (3:1 gegen van Bühren/Verhölsdonk), Schauer/Deckers (3:0 gegen Rogge/Janssen), Ehlen/Hebinck (3:1 gegen Sommer/Günther) und Büns/Wirtz (3:1 gegen Hendrix/Leuken) fürs Viertelfinale qualifizierten. Dort setzte sich die Paarung Schauer/Deckers mit einem 3:1 Kampfsieg gegen Peil/Füngerlings durch und traf im Finale auf Büns/Wirtz, die zuvor Ehlen/Hebinck ausgeschaltet hatten. Mit einem 3:1 Endspielsieg sicherten sie sich abschließend den Titel eines Vereinsmeisters in der Kategorie Herren-Doppel.

Im Einzelwettbewerb wurde zunächst eine Vorrunde in fünf Gruppen mit nach unterschiedlicher Spielstärke zugelosten Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Jeder-gegen-Jeden-Verfahren ausgespielt. Die jeweils Gruppenersten und –zweiten qualifizierten sich für die Hauptrunde, wo im K.o.-Modus der Titel der A-Klasse vergeben wurde. Die restlich Platzierten ermittelten, ebenfalls im K.o.-Verfahren, den „kleinen Vereinsmeister“ der B-Klasse. Erwartungsgemäß setzten sich in der Gruppenphase durchweg die favorisierten Vertreter der ersten und zweiten Herrenmannschaft durch. Als einzigem Hinterhof-Akteur gelang „Sammy“ Wirtz (3. Mannschaft) der Sprung ins Viertelfinale, wo sein heimlicher Versuch, auch noch die Creme der Männerriege aufzumischen und für eine Sensation zu sorgen, bereits im Ansatz (0:3) an Christian Peil scheiterte. In den übrigen Begegnungen, wo ausschließlich Oberliga auf Bezirksliga traf, setzten sich mit Yannick Büns gegen Hans-Gerd Sommer, Jörn Ehlen gegen Hejo Basten und „Olli“ Schauer gegen „Balu“ Rogge durchweg die höherklassigen Akteure durch, sodass im Halbfinale die Oberliga-Cracks bereits unter sich waren. Spätestens jetzt schien die Entscheidung auf die gesetzten Christian Peil und „Olli“ Schauer hinauszulaufen. Dabei unterstrich ersterer seine Favoritenrolle mit einem mühelosen Dreisatzsieg über Yannick Büns, während „Olli“, der frisch gebackene Titelträger der Doppelkonkurrenz, überraschend gegen den wuseligen Kämpfertyp Jörn Ehlen in einer über die volle Distanz eng geführten Partie (2:3) den Kürzeren ziehen musste. Im Finale trumpfte Christian Peil, der sich bereits in erstaunlich frischer Frühform präsentierte, noch einmal mit gewaltigen Schlägen gegen Jörn Ehlen auf und sicherte sich souverän den Titel des Vereinsmeisters der A-Klasse, den er damit erfolgreich verteidigte.

Während in der Beletage mit viel Glamour um den virtuellen „Goldenen Schläger“ gerungen wurde, versammelten sich alle, die auf dem Weg dorthin vorzeitig gestrauchelt waren, fast unbemerkt in der Hinterhof-Kaschemme der Abteilung, um sich auf eine weniger feine Art zum Titel eines „Königs der Walbecker Tischtennisunterwelt“ durchzuballern. Darunter auch mit „Nicky“ van de Locht, Corinna Hoffmann und Britta van Stephaudt auch die drei einzigen Flintenweiber, die sich in die schummrige Absteige wagten. Als erster musste der ewig dürstende „Bernie“ Verhölsdonk kräftig schlucken, als ihm „Luggi“ Hebinck, der Boss der gesamten Truppe, mit einer gewaltigen Portion „blauer Bohnen“ ins Jenseits beförderte. In dem wilden Durcheinander durfte natürlich auch ein Duell zwischen schießwütigen Frauengestalten nicht fehlen, bei dem Corinna Hoffmann ihre Gegnerin „Steppi“ gnadenlos zu Boden streckte. In der nächsten Runde sorgte zunächst „Nicky“ van de Locht für eine kleine Sensation, indem sie das weit ausgefahrene Fangwerk von „Luggi“ Hebinck mit geschmeidigen Ausweichmanövern ins Leere greifen ließ und bereits ins Halbfinale davonziehen konnte. Gleichzeitig bekam es „Didi“ Füngerlings mit dem betonköpfigen Wildschützen Markus Günther zu tun. Um mit der nötigen Gelassenheit die Partie in Angriff zu nehmen, ging er erst einmal zu ein paar Yoga-Übungen in die Hocke. Es half nichts. Kaum dass er so richtig wieder in Kampfstellung hoch gekommen war, stand er bereits auf dem Schlauch und Markus in der nächsten Runde. Derweil war „Fons“ Hendrix am Nebentisch, scharf wie Nachbars Lumpi, auf Frauenfang und fand in Corinna Hoffmann ein dankbares Opfer. Den Einzug ins Halbfinale schaffte auch noch Hermann Deckers, der sich in einem zermürbenden Stellungskrieg gegen Heinz Leuken durchsetzte. Bereits unter den letzten Vier machte sich Markus Günther daran, mit „Nicky“ die letzte Amazone, die noch im Geschäft war, auf dem Weg ins Finale beiseite zu räumen. Doch „Nicky“, bei weitem nicht der Typ, der sich vom ersten besten wild drauf losstürmenden Frauenheld aufreißen lässt, hielt eisern dicht und schon waren die letzten Titelträume von Markus Günther endgültig dahin. In der Parallelbegegnung standen sich Altmeister Hermann Deckers und „Fons“ Hendrix in einem Duell „Noppenlatte“ gegen „Rasenmäher“ gegenüber. Es endete mit einer Totalrasur für den Altmeister, der einem auf Hochschärfe geschliffenen „Fons“ nichts entgegenzusetzen hatte, womit die erste faustdicke Überraschung des Turniers perfekt war. Mithin standen sich im Endspiel erstmalig in der Abteilungsgeschichte mit „Fons“ und „Nicky“ Mann und Frau gegenüber, sodass, eine weitere Premiere, vorab bereits zwei Sieger gefeiert werden durften: zum einen der/die Gewinner/in des Endspiels, zum anderen auch noch der/die Verlierer/in als Bestplatzierte/r seiner bzw. ihrer Geschlechterklasse. Es wurde beiderseits verbissen gefightet, wobei „Nicky“ sogar zunächst einen Satzgewinn voraus war. Danach legte „Fons“ auf dem Weg zum obersten Stockerl einen Tick Schärfe zu und ballerte sich schließlich mit einer vollen Ladung nach der anderen in Richtung Titel der B-Klasse durch, womit gleichzeitig auch seine unerbittliche Jagd auf das schwache Geschlecht, dem zuvor schon Corinna Hoffmann zum Opfer gefallen war, ein krönendes Ende fand. „Nicky“ trug ihre Niederlage mit Fassung, zumal sie sich als beste Verliererin in der dünn besetzten Frauenriege mit dem Meistertitel der Damenklasse schmücken durfte.

Im Rahmen der Siegerehrung bedankte sich Sportwart Frank Kaenders bei allen Spielerinnen und Spielern für ihren Einsatz mit zum Teil hochklassigem Sport an den Tischen, sowie bei den Organisatoren für die zügige Abwicklung der Veranstaltung.

Ergebnisse im Einzelnen:

  • Doppel
    1. Schauer/Deckers
    2. Büns/Wirtz
    3. Peil/Füngerlings u. Ehlen/Hebinck
  • Einzel A-Klasse
    1. Chr. Peil
    2. J. Ehlen
    3. Y. Büns u. O. Schauer
  • Einzel B-Klasse
    1. R. Hendrix
    2. N. van de Locht
    3. H.Deckers u. M. Günther
  • Einzel Damen
    1. N. van de Locht
    2. Corinna Hoffmann
    3. Br. van Stephaudt