Die Saison 2014/15 wirft im Damenbereich bereits ihre Schatten voraus

Die insgesamt fünf Mannschaften verteilen sich diesmal auf nur zwei Spielklassen. Die erste bis dritte starten in der Verbandsliga sowie die vierte und fünfte in der Bezirksliga. Ein Novum in der Abteilungsgeschichte, das packende Wettkämpfe verspricht. Richtungsweisende personelle Veränderungen lassen zudem ehrgeizige Saisonziele erkennen.

Die neue Saison startet erst in gut vier Wochen mit den Stadtmeisterschaften am 23./24 August, aber die Besetzung der insgesamt fünf Damenteams steht bereits jetzt fest. Dabei wurde die erste Mannschaft, die Haustruppe des Horsten-Holla-Clans, in ihrem bewährten Kern um Franziska und Marina Holla sowie Verena Horsten durch den Nachwuchsstar Lucca Mattheus ergänzt, die an die Stelle der zurückgestuften Tischtennis-Ikone Hanne Hebinck nachrückte. Ein gelungener Coup der Clan-Zentrale, mit dem der Starvierer nicht nur stark verjüngt wurde, sondern auch erheblich an Schlagkraft gewonnen haben dürfte. Darüber hinaus verbirgt sich dahinter auch ein geschickter Schachzug, mit dem die aufstrebende Konkurrenz des Mattheus-Clans frühzeitig, bevor sich dieser abteilungsintern verselbständigt, operativ auf Holla-Horsten-Linie gebracht werden sollte. Und das hieß nach dem letztjährigen Abstiegsdebakel nichts anderes als auf Gedeih und Verderb den Aufstieg in die für die Saison 2015/16 neu eingerichtete NRW-Liga anzupeilen, ein Ziel, das bei zwei direkten Aufsteigern aus der Verbandsliga und einem weiteren Relegationsrang durchaus erreichbar sein sollte.

Ein besonderes Geschmäckle erhält die bevorstehende Wettkampfrunde aus Walbecker Sicht dadurch, dass der Star-Vierer beim Versuch, sich nach dem Rauswurf aus der Oberliga mit aufgefrischtem Personal wieder nach oben zu kämpfen, die hauseigene Verbandsliga-Etage – ein Novum in der Abteilungsgeschichte – mit den Reservistinnen und der dritten Mannschaft teilen muss. Da liegt bei drangvoller Enge nicht nur für die interne Hackordnung, sondern auch in der Auseinandersetzung mit den gegnerischen Teams, die jeweils über die gesamte Saison hinweg gleich sechsmal gegen Walbecker Mannschaften anzutreten haben, einiges an Brisanz in der Luft. Was bei dieser Konstellation am Ende für das grün-weiße Trio im Einzelnen herausspringt, wird bei aller internen Rivalität weitgehend davon abhängen, wie sich die einzelnen Teams zu einer operativen Verbundstrategie zusammenfinden, um sich zur gegenseitigen Stützung die Konkurrenz vom Hals zu schaffen. Wie dabei die Chancen auf gute Platzierungen verteilt sind, wird sich bereits beim Trainingsauftakt in der vorletzten August-Woche andeuten. Erfahrungsgemäß wird die erste Mannschaft, die ja wieder hoch hinaus will, gleich zum Trainingsbeginn ihre Promi-Suite betreten und sich in der Fitness-Ecke vom Spezialtrainer „Olli“ bereits mit Blick auf die bevorstehenden Stadtmeisterschaften die nach allen Regeln der Urlaubskunst verhunzten Hammelbeine für erste Titelgewinne lang ziehen lassen. Die junge Truppe brennt jedenfalls darauf, ihre mit schon so vielen Pokalen und Urkunden ausgeschmückte Residenz so schnell wie möglich mit weiteren Trophäen anzureichern.

Während also beim Topteam der Abteilung bereits in der Vorbereitung der Schweiß in Strömen fließen wird, bleibt nebenan das Stübchen „Walbeck Antik“, wo sich gewöhnlich mit „Steffi“ Gretz-Carbotti, Ines Vogel, Hanne Hebinck, Nicole van de Locht und „Siggi Messer die Schar der reiferen Damen zu einem vergnüglichen Wochenend-Tischkränzchen trifft, noch bis zum ersten Aufschlag der Saison geschlossen. Auch danach wird es nur zum Treffen am Tisch geöffnet sein. Allenfalls die Hausmeisterin „Nicky“ wird die Woche über mal mit dem Wischlappen nach dem Rechten im Stübchen sehen. Und was die Reservistinnen bei ihren Kränzchen den Gästen zu bieten haben, ist eine Mischung aus Gemütlichkeit und einem verbliebenen Schuss Routine, die im Zweifelsfall, wie die letzte Saison, wo sie in der Endabrechnung sogar hinter der dritten Mannschaft landeten, lehrte, kaum höheren Ansprüchen mehr gerecht wird. Daran wird auch der Rückgriff auf die erfahrene Hanne Hebinck wenig ändern, es sei denn, dass mehr Schweiß fließt und das Stubenmädchen „Nicky“ ab sofort beim wöchentlichen Durchwischen einen Tick kräftiger hinlangen muss. Und wenn es schon für die Reservistinnen nicht mehr zu einem Spitzenplatz reichen sollte, so wären sie zumindest als Wasserträgerinnen für die erste Mannschaft willkommen, der sie auf dem Weg nach oben zuspielen und den Rücken gegen unliebsame Konkurrenz freihalten könnten.

Damit die Reservistinnen bei ihrem Hang zur Trägheit nicht aus dem Ruder laufen und auf Gedeih und Verderb nach der Pfeife des Holla-Horsten-Clans zu tanzen haben, hat sich eine Tür weiter die Clanchefin „Geli“ Holla höchst persönlich mit ihrer Nichte Linda Horsten und den beiden Flintenweibern Jana Allofs und Corinna Hoffmann als dritte Mannschaft eingenistet. Eine perfekte Kontrolle, die einzig und allein der Strategie dient, der Star-Truppe des Clans zum Sprung in die neue NRW-Liga zu verhelfen., wobei nicht einmal auszuschließen ist, dass auch für den „Geli“-Vierer bei erweitertem Aufstieg ebenfalls ein Platz an der Sonne abfallen könnte.

Etwas ruhiger, aber nicht weniger spannend wird es eine Etage tiefer auf Bezirksligaebene, wo die Abteilung mit zwei Teams vertreten ist, zugehen. Die vierte Mannschaft, die schon im Vorjahr mit dem vierten Tabellenplatz aufhorchen ließ, startet mit der jungen ballerfreudigen Britta van Stephaudt sowie mit den erfahrenen Routiniers Manuela van Adrichem-Hendrix, Marianne Sieben und Cornelia de Witt in die neue Saison. Der schon etwas älteren, aber immer noch ehrgeizigen Truppe ist durchaus durchzutrauen, erneut zumindest im oberen Drittel ihrer Spielklasse mitzumischen, wenn nicht diesmal sogar ins Aufstiegsgeschäft einzugreifen. Dagegen wird sich die fünfte Mannschaft, die im letzten Jahr souverän den Meistertitel in der Bezirksklasse errang, als Neuling eher schwer tun und im günstigsten Fall für eine Endplatzierung im Mittelfeld in Frage kommen, auch wenn sie personell ( Heide Wambach, Jennifer Böttcher, Nicole Teven, Marion van Huet, Anne Hönning, Anke Holla, Helen Hebinck, Birgit Kloesges, Birgit Kannengießer uns Stephanie Cuypers) aus dem Vollen schöpfen kann. Ob es mit Heide Wambach an der Spitze möglicherweise sogar zu Höherem reicht, wird weitgehend davon abhängen, ob die grande dame der Walbecker Tischtennisszene mit der Erfahrung aus vielen Oberligajahren nach einjähriger Verletzungspause wieder ihre volle Leistung abrufen kann. Ein Fragezeichen, hinter dem sich durchaus Überraschungen verbergen.

Summa summarum dürften sich die Liebhaber des Damentischtennis nach dem Schock des Abstiegsdebakels der ersten Mannschaft wieder auf eine spannende Saison freuen, vor allem in der Verbandsliga, wo ein Drittel aller Begegnungen mit Walbecker Beteiligung über die Bühne geht und der Starvierer dabei als hoch gehandelter Titel- und Aufstiegskandidat ins Rennen geht, weitere Überraschungen, welche noch die beiden Bezirksligisten in petto haben, nicht ausgeschlossen.