GELUNGENER RÜCKRUNDENSTART DER DAMENTEAMS

IN DER VERBANDSLIGA ÜBERNIMMT DIE ERSTE MANNSCHAFT DIE ALLEINIGE TABELLENFÜHRUNG. RESERVISTINNEN FALLEN IM RINGEN UM EINEN SPITZENPLATZ ZURÜCK. DRITTVERTRETUNG GELINGT IM KAMPF UM DEN KLASSENERHALT SPRUNG AUF DEN RELEGATIONSRANG. DIE BEIDEN BEZIRKSLIGA-VIERER VORERST PUNKTGLEICH SICHEREN MITTELFELD.

Gelungener Rückrundenstart der Damenteams. In der Verbandsliga übernimmt die erste Mannschaft die alleinige Tabellenführung. Reservistinnen fallen im Ringen um einen Spitzenplatz zurück. Drittvertretung gelingt im Kampf um den Klassenerhalt Sprung auf den Relegationsrang. Die beiden Bezirksliga-Vierer vorerst punktgleich im sicheren Mittelfeld.

Während sich das Leistungsbild im Herrenbereich, wo das Verbandsliga-Team zügig in Richtung Aufstieg vorankommt, dahinter aber die übrigen Mannschaften sich in einem zähen Kampf um den Klassenerhalt zu verfranzen drohen, recht unterschiedlich darstellt, liegen die insgesamt fünf Damen-Vierer, allen voran das Hausquartett des Holla-Horsten Clans als aktueller Tabellenführer der Verbandsliga, nach wie vor auf breiter Front gut im Rennen. Herrscht derzeit im Damenrevier also allgemein zufriedene Stimmung, so könnte diese zumindest in der guten Stube des Starvierers, sofern er weiterhin so auf die Pauke haut bis bisher, zu einer Tollhaus-Atmosphäre auswachsen, in welcher der Bär los wäre. Doch bis dieser so richtig die Bude auf den Kopf stellen kann, müsste dessen Tanzfreudigkeit zuvor noch kräftig angefüttert werden.

Mit 16:2 Punkten in enger Tuchfühlung zum Spitzenreiter TuS Xanten (18:0) startete der Holla-Vierer gegen den Tabellensechsten PSV Kamp-Lintfort in die Rückrunde. Dabei zeigte sich gleich zu Beginn, dass die lange Winterpause noch schwer an den Gliedern zerrte. Es bedurfte schon eines gewaltigen Schreckschusses zum 0:2 Rückstand im Doppeldurchgang, um einen Rest von Schlafmüdigkeit auszutreiben. Als erste war „Frani“ Holla hellwach und ließ, ihre Gegnerin fest im Blick, einen furiosen Schlagwirbel zum 1:2 vom Brettchen. Danach ging es eine Weile recht zäh weiter, wobei der Reihe nach Marina Holla, Lucca Mattheus, Verena Horsten und selbst „Frani“ Holla nur über hart umkämpfte Fünfsatz-Siege auf 5:2 vorlegen konnten. Nachdem Marina mit einer ihrer typischen Patsch-Nummern ihre Gegenspielerin zum 6:2 versenkt hatte, brach die Abwehrfront der Gästedamen endgültig zusammen, womit für Lucca Mattheus und Verena Horsten der Weg frei war, den Blattschuss zum 8:2 Gesamtsieg anzusetzen.

Mit reichlich viel Feuer unter dem Kessel hatten „Frani“ und ihr Team also gleich wieder volle Fahrt aufgenommen und ließen sich auch im hauseigenen Duell gegen die dritte Mannschaft nicht aufhalten. Dabei geriet lediglich Marina Holla kurzzeitig aus der Spur und ließ sich beim Stande von 3:0 von Jana Allofs zum 3:1 vernaschen, ehe die Truppe ungefährdet zu einem 8:1 Kantersieg durchstartete.

Und weiter ging es mit dem Holla-Express in Richtung Aufstieg als Endstation. Einen kurzen Zwischenstopp nutzten die Durchreisenden in Sachen Titelgeschäft zu einem Abstecher beim TTV Rees-Groin, dem sie mal so eben mit einem Kurzbesuch eine 8:1 Klatsche verpassten. Danach ging es erst einmal zurück in den Heimatbahnhof, wo sich der hauseigene „Nicky“-Vierer, durch den jüngsten Punkterfolg beim Tabellenführer TuS Xanten (s.w.u.) bis zum Übermut euphorisiert, den geradezu dreisten Versuch erlaubte, den voll unter Dampf stehenden „Fliegenden Hollaner“ an der Weiterfahrt zu hindern, und prompt kurzer Hand mit einer geradezu demütigenden 8:0 Packung aufs Abstellgleis geschoben wurde.

Wer sollte den flotten Holla-Vierer in seinem fast schon Angst einflößenden Siegeslauf überhaupt noch stoppen können? Das war die Frage, die wohl auch dem Spitzenreiter TuS Xanten, wo die Sturm- und Drangtruppe anschließend anzutreten hatte, etliche Kopfschmerzen bereitete, zumal dessen Nimbus der Unschlagbarkeit bereits mit einer Punkteteilung gegen die Walbecker Reservetruppe (s.w.u.) erheblich angekratzt worden war. Dabei konnte er allerdings nicht ahnen, dass die Walbecker Erstauswahl, die ihnen schon fast die ganze Saison über auf die Pelle rückte, mit Ersatz für die krankheitsbedingt ausfallenden Lucca Mattheus und Verena Horsten anreisen musste. Doch dass diese mit Hanne Hebinck und „Nicky“ van de Locht keineswegs nur zweite Wahl, sondern eine gehörige Portion Routine im Reisegepäck hatte, ließ die Domstädterinnen, wenn überhaupt, allenfalls nur kurz aufatmen. Denn schon im Doppeldurchgang gingen ihnen die Holla-Sisters „Frani“ und Marina mit einem Dreier zur 1:0 Führung kräftig an die Wäsche. Nachdem sodann die Ersatzpaarung Hebinck/van de Locht den 1:1 Ausgleich hatten hinnehmen müssen, sorgte Marina Holla mit einem Kampfsieg über die nahezu als unbezwingbar geltende Xantener Spitzenspielerin Bettina Balfoort für die erste große Sensation der Begegnung, mit der sie wieder auf 2:1 vorlegen konnte. Umgekehrt unterlag, nicht minder überraschend, ihre Schwester Franziska zum 2:2. Gleich hinterher musste „Nicky“, die einfach keine Ordnung in ihr Spiel zu bringen vermochte, sogar das 2:3 hinnehmen. Dann der erneute Ausgleich zum 3:3 mit einer blitzsauberen Konter-Einlage durch Hanne Hebinck. Nicht ganz programmgemäß handelte sich „Frani“ Holla, die heute offensichtlich nicht den allerbesten Tag erwischt hatte, mit einer weiteren Runde durchs Fettnäpfchen das 3:4 ein. Prompt bewährte sich wie immer, wenn dem Hause Holla Ungemach widerfährt, dessen sprichwörtliche Solidarität, indem Schwester Marina die zweite Xantener Spitzenspielerin mit einem Kampfsieg zum 4:4 niederrang. Es ging also weiterhin recht eng zu. Ausgerechnet in dieser kritischen Phase riss Hanne Hebinck und „Nicky“ van de Locht kurzzeitig das bis dato festgeschnürte Nervenkostüm, was den Hausherrinnen erlaubte, auf 4:6 davonzuziehen. Es nahte die Entscheidung. Die Frage war nur, wer sie bringen sollte: das bereits drohend erhobene Schwert des Xantener Lokalhelden Siegfried oder doch noch ein paar beherzte Stiche mit dem Walbecker Spargelmesser? Und siehe da! Ausgerechnet „Frani“ Holla, die bis zu diesem Zeitpunkt weit unter ihren Stoßmöglichkeiten geblieben war, furchte plötzlich wie wild durch die Xantener Reihen, stach überall, wo sich eines ihrer Köpfchen ein wenig zu weit hervorwagte, zu und lochte bereits nach drei Durchläufen ungehemmt zum 5:6 ein. Hanne Hebinck legte gegen die sieggewohnte Bettina Balfoort, die damit an einem Tag soviel Niederlagen wie sonst kaum in einer ganzen Saison einstecken musste, sogar zum erneuten Ausgleich von 6.6 nach. Das Blatt schien sich endgültig noch zu wenden, als „Nicky“ die Verwirrung in den gegnerischen Reihen, wo der Sieg schon ausgemacht zu sein schien, gnadenlos ausnutzte und zum 7:6 einschieben konnte. Den letzten Nerv der Siegfriedstädterinnen, die sich nur noch wenige Minuten als Spitzenreiter fühlen durften, raubte ihnen Marina Holla mit einem fulminanten Feuerwerk zum 8:6 Gesamtsieg. Damit war nicht nur die Revanche für die Hinspielniederlage, sondern auch der lang ersehnte Sprung an die Tabellenspitze gelungen und der Weg in Richtung Titel und Aufstieg war fürs Erste um einen möglichen Stolperstein ärmer.

„Geiz ist geil“ – nach diesem Motto versuchte schon seit Jahren die vor sich hin alternde Oma-Riege der Reservistinnen mit wenig Einsatz zum größtmöglichen Erfolg zu kommen. Und der blieb – wen wundert’s? – im Wesentlichen darauf beschränkt, den Besuchern ihrer gemütlichen Tischkränzchen hier und da mal mit einem Rest von Routine und Schläue ein paar lumpig Pünktchen abzuknöpfen, die in der Verbandsliga gerade mal zum Überleben reichten. Dass mit abgehangenem Sitzfleisch auf Dauer keine großen Sprünge zu machen waren, dämmerte der „Nicky“-Truppe immerhin spätestens, als ihr in der diesjährigen Hinrunde bei den haueigenen Treffen mit der ersten und dritten Mannschaft in aller Deutlichkeit die Vorzüge von durchtrainiertem und saftigem Frischfleisch serviert wurden. Die reiferen Damen, die bis dato schamvoll verdeckt hatten, was wirklich noch an fetziger Bein- und Handarbeit herauszuholen war, kamen plötzlich auf den Geschmack, ließen endlich die Hüllen fallen und drückten für alle sichtbar fleißig auf die Schweißdrüsen. Wie ein in jugendlicher Frische aus der Asche aufgestiegener Phoenix stürzten sie sich in Umkehrung ihres bisherigen Mottos „Geiz ist geil“ mit der Masche „Geil statt Geiz“ schnibbel-, schuss- und einlochfreudig sowie, wenn es sein musste, auch lückenlos abwehrbereit auf die Konkurrenz. Und so staunten ihre bislang eher vergraulten Fans nicht schlecht, als sich „Nicky“ und Co. zur Halbzeit mit 10:8 Punkten schlie0lich bis auf vier Punkte an die Spitzengruppe herangearbeitet hatte und sich zum Auftakt der Rückrunde beim Tabellendritten TSSV Bottrop (14:4) sogar die einmalige Chance bot, den Rückstand um zwei weitere Zähler zu verringern. Käme es so, wären die Reservistinnen unversehens sogar für den Aufstieg im Gespräch. Grund genug, sich selbst beim Besuch in Bottrop ein weiteres Mal kräftig ins Zeug zu legen. Das reichte immerhin schon mal zu einem 1:1 im Doppeldurchgang. Der frühe Spielgewinn wirkte wie ein rasender Kitzler, der durch Mark und Bein fegend sogleich ein unbändiges Verlangen nach mehr weckte. Leider gelang es Ines Vogel, der es nur kurz in den Fingern juckte, nicht, die Bällchen im weiteren Verlauf dauerhaft auf Schnittfestigkeit zu halten, und sie musste sich bereits nach drei Runden zum 1:2 vernaschen lassen. Nachdem anschließend auch „Steffi“ Gretz-Crabotti und „Nicky“ van de Locht trotz harter Gegenwehr zum 1:4 hatten einlochen lassen müssen, drohte der erhoffte Beinpinkler gegen die favorisierten Bottroperinnen bereits frühzeitig zu versanden, zumal sich ein zum 2:4 erfolgreicher Konterauftritt von Hanne Hebinck mal gerade als ein Tropfen auf dem heißen Stein erwies, weil postwendend der Reihe nach „Steffi“ Gretz-Carbotti, Ines Vogel und auch noch Hanne Hebinck, die kurz zuvor noch einen Spielgewinn hatte verzeichnen können, zum bereits vorentscheidenden 2:7 kalt erwischt wurden. Mit einem anschließend in wilder Verzweiflung herausgedonnerten Dreier gelang „Nicky“ wenigstens noch ein kleiner kosmetischer Aufhübscher zum 3:7, ehe sich sodann „Steffi“ Gretz-Carbotti in einem wenig aufregenden Schlussakt bereits den entscheidenden Treffer zum 3:8 Endstand einfing.

Mit nunmehr 10:10 Punkten waren die Reservistinnen nach ihrem verkorksten Versuch, ins ganz große Geschäft einzusteigen, unversehens wieder auf dem Teppich. Fortan mussten sie also kleinere Brötchen backen, für die sie wenigstens am hauseigenen Ladentisch in der dritten Mannschaft willkommene Abnehmer zu finden hoffte. Der faule Trick dahinter war nur, dass mit minderwertiger Ware große Kasse gemacht werden sollte. Und so mussten die Hungerleider der dritten Mannschaft, ohnehin arm am Beutel, selbst für die Winzlinge von Semmeln, die ihnen die Reservistinnen am Verkaufsstand anzubieten hatten, erneut tief in die Tasche greifen. Schon im Doppeldurchgang heimste „Nickys“ Truppe mit Wucherpreisen für ein paar Brötchenkrümel den ersten Gewinn zur 2:0 Führung ein. „Steffi“ Gretz-Carbotti profitierte davon, dass Linda Horsten als ihre Kundin, eifersüchtig auf ihre schlanke Figur bedacht, wenig Lust auf Kalorien verschlingendes Kauen verspürte und sich klaglos mit einem Dreier aus der „Carbotti“-Produktion zum 3:0 abspeisen ließ. Dann musste Ines Vogel nur noch zusehen, wie ihre Gegnerin Jana Allofs frech wie Rotz ihr einen saftigen Happen wegschnappte, ohne dass sie auch nur einen einzigen Cent dafür zu sehen bekam, und verdutzt zum 3:1 verprellt wurde. Schwergewichtig ging es bei der nächsten Begegnung zwischen Hanne Hebinck und „Manu“ van Adrichem-Hendrix zu, wobei erstere mit flinker Hand den tolldreisten Versuch ihrer Gegenspielerin, klammheimlich eine große Futtermenge verschwinden zu lassen, erfolgreich zu unterbinden verstand und das 4:1 für ihre Mannschaftskasse gutschreiben lassen konnte. „Nicky“ forderte anschließend gegen Corinna Hoffmann für die Abgabe eines Satzes das Dreifache an Gewinn zurück und erhöhte so schlitzohrig auf 5:1. Währenddessen wurde am Ladentisch daneben, wie schon zuvor Ines Vogel, auch die ansonsten sehr wachsame „Steffi“ Gretz-Carbotti mit einem unauffällig schnellen Griff ins Warenregal von Jana Allofs übers Ohr gehauen und musste diesen Verlust verschämt zum 5:2 abschreiben. Dagegen kam Ines Vogel der Schlankheitswahn ihrer Kontrahentin Linda Horsten entgegen und bediente diese, ohne mit der Wimper zu zucken, wie gewünscht mit einem kalorienarmen Dreier zum 6:2. Und als Hanne Hebinck sodann Corinna Hoffmann mit hängendem Magen vor sich stehen sah, beschränkte sich ihr Hang zur Mildtätigkeit auf die Abgabe eines einzigen Satzes, der gerade Mal für Corinnas hohlen Zahn reichte. Den Rest stopfte sie sich, um auf Nummer sicher zu gehen, selbst rein, um unbehelligt auf 7:2 nachlegen zu können. Und als sich kurz vor Ladenschluss „Nicky“ mit „Manu“ auf Feilscherei um einen Restposten einlassen wollte, da fackelte diese nicht lange, baute sich noch einmal breitflächig drohend vor dem Ladentisch auf und zwang „Nicky“ zur Herausgabe der begehrten Ware, sodass in der Endabrechnung ein vorläufiger Verlust auf 3:7 zu vermerken war. Und es drohte sogar ein weiterer Fehlbetrag. Denn es tauchte noch einmal der Superabstauber Jana Allofs vor Hanne Hebinck auf. Doch diese, von den Kolleginnen gewarnt, schlug Jana gleich gehörig auf die griffbereiten Lang-Fingerchen und sicherte so ihrer Mannschaft mit der auf 8:2 erhöhten Tageseinnahme ein alles in allem wohlverdientes Geschäftsergebnis.

Hatten die Reservistinnen nach der Devise, mit wenig Einsatz zum größtmöglichen Erfolg zu kommen, ihren Kolleginnen aus der dritten Mannschaft noch einmal ein saftiges Sümmchen aus der Tasche gezogen, trafen sie eine Tür weiter beim Besuch in der Guten Stube der ersten Mannschaft auf eine anspruchsvollere Kundschaft, die sich nicht mal soeben mit Ramschware zu überhöhten Preisen abspeisen ließ. Da war erste Qualität gefragt. Und die hatten „Nicky“ und Co. einfach nicht anzubieten. Mit kleinen Brötchen, die allenfalls als Zwischenimbiss in Frage kamen, ließ sich die Holla-Gang, die längst mit prall gefülltem Beutel auf Abgreif-Tour in den besseren Kreisen der Verbandsliga unterwegs war, kaum noch beeindrucken. So endete der Versuch der „Nicky“-Truppe, gleichsam in Klinkerputzer-Manier mit dem Holla-Horsten-Clan ins Geschäft zu kommen, erwartungsgemäß in einem kläglichen 0:8 Debakel.

Obwohl so im eigenen Haus gnadenlos von einem Mitbewohner abgewimmelt, ließen die Reservisten nicht locker und zogen mit ihrem mobilen Verkaufsstand weiter zum PSV Kamp-Lintfort, wo auf Anhieb ein paar Schnäppchen aus dem Angebot für Pärchen-Klamotten zur 2:0 Führung über den Ladentisch gingen. Weniger Erfolg hatte Hanne Hebinck mit dem Versuch, einer schlanken Kundin Muster aus der eigenen Sammlung von Übergrößen anzudrehen und musste sich am Ende zum 2:1 geschlagen geben. Gleichzeitig erfüllte nebenan am Stand für vorgefertigte Ware Ines Vogel mit einem schnellen Griff zur Stange den Wunsch einer Lintforterin nach sportlich geschnittener Kleidung und schon klingelte es zum 3:1 in der Kasse. Und am Ladentisch für besonders heiße Klamotten von „Siggi“ Messer und „Nicky“ van de Locht war leichter Behang für Quickie-Liebhaber der große Verkaufsschlager, mit dem die Tageseinnahmen locker auf 5:1 aufgestockt werden konnten. Dann stand unversehens Ines Vogel auf dem Schlauch, weil sie nach vorzeitigem Ausverkauf ihrer Schnittmuster-Kollektion plötzlich mit leeren Händen dastand und zusehen musste, wie der erhoffte Gewinn auf 5:2 herunterging. Der anfängliche Boom geriet zusätzlich ins Stocken, weil Hanne Hebinck ihre Spezialware für Vollschlanke partout nicht loszuwerden vermochte und schließlich zum 5:3 aufgeben musste. Es wurde also wieder eng. Doch bevor die ganze Verkaufsaktion noch mit einem Totalflop zu enden drohte, zimmerten „Nicky“, „Siggi“ und Ines gemeinsam auf die Schnelle einen Laufsteg zurecht, auf dem sie als Quicky-Modelle mit aufreizenden Attitüden den staunenden Zuschauern die raffiniertesten Einlochmöglichkeiten vorführten. Ein gelungener Gag, der noch einmal zahlungsfreudige Kundschaft anlockte und das nötige Kleingeld zum 8:3 Tagesergebnis einbrachte

Die „Nicky“-Truppe lag nach dem Erfolg in Kamp-Lintfort mit 12:10 Punkten wieder leicht im Plus. Ob sich dieses mit der anschließenden Partie beim Spitzenreiter TuS Xanten halten oder gar weiter ausbauen ließ, war, zumindest von der Tabellensituation her, mehr als fraglich. Doch zur allgemeinen Überraschung zeigten die Reservistinnen wenig Respekt vor den favorisierten Hausherrinnen und hielten mit einem 1:1 in den Doppeln schon mal kräftig dagegen. Nachdem sodann Ines Vogel chancenlos gegen die Nr. Eins der Domstädterinnen zum 1:2 hatte quittieren müssen, streiften sich „Steffi“ Gretz-Carbotti und „Nicky“ van de Locht kurzerhand ihr Quicky-Leibchen über und zauberten je eine blitzsaubere Schnellnummer zur 3:2 Führung aufs Boxenparkett. Nicht ganz so flink, dafür aus sicherem Stand schob Hanne Hebinck sogleich das 4:2 nach. Erste Walbecker Warnschüsse, die andeuteten, was auf die Hausherrinnen zukommen könnte. Doch diese, gewaltig aufgeschreckt, holten zunächst zu einer Serie von Gegenschlägen aus, in deren Verlauf der Reihe nach „Steffi“ Gretz-Carbotti, Ines Vogel und Hanne Hebinck zum 4:5 unter die Räder kamen. Dafür zeigte in dieser kritischen Spielphase „Nicky“ mal wieder Nerven wie Drahtseile, an denen sie ihre Gegnerin wie einen Tanzbär am Nasenring durch die Arena hinter sich herzog und für diese Nummer mit einem Spielpunkt zum 5:5 Ausgleich belohnt wurde. Und plötzlich war auch „Steffi“ Gretz-Carbotti nach ihrem vorangegangenen Plumpser wieder flink auf den Beinen und markierte, nach allen Regeln der Dreier-Kunst raffiniert vorbereitet, mit einem lustvollen Einlocher sogar die 6:5 Führung. Die Chance, den wankenden Stadthelden Siegfried endgültig vom Sockel zu stürzen, verpasste Hanne Hebinck mit einem Dreier, den sie sich gegen die Xantener Spitzenspielerin Bettina Balfoort zum erneuten Ausgleich von 6:6 einfing. Die Kiste blieb also nach wie vor eng und die ohnehin knisternde Spannung war dem Siedepunkt nahe, erst recht nachdem sich anschließend „Nicky“ beim Versuch, den entscheidenden Treffer für eine in der Luft hängende Sensation anzusetzen, zum 6:7 im Fettnäpfchen verfranzt hatte. Jetzt, wo immerhin noch der Coup einer Punkteteilung im Bereich des Möglichen lag, ging Ines Vogel, die es richten sollte, noch einmal aufs Ganze. Kurz entschlossen legte sie sich unter den Schleifstein, um die Schnittfläche ihres Schlagwerks rundum auf Höchstschärfe zu trimmen. Die Wirkung blieb nicht aus. Mit ausgefeilter Jonglierkunst hielt sie die Bällchen elegant im Spiel, fast jeder Schussversuch ihrer Gegnerin landete im Schnittfang einer sicheren Abwehr. Hin und wieder reichte es sogar auch noch zu dem einen oder anderen gezielten Konter. Alles in allem eine todsichere Erfolgsmasche, mit der Ines Vogel einen furiosen Schlussakt hinlegte, mit dem sie unter dem Jubel ihrer Kameradinnen den entscheidenden Punkt zur sensationellen Punkteteilung einfuhr. Die Meldung über den gelungenen Coup der Reservistinnen versetzte vor allem die erste Mannschaft in einen wahren Freudentaumel, weil sie unversehens dank der Schützenhilfe aus der zweiten Reihe um einen Punkt näher an den Spitzenreiter TuS Xanten heranrücken konnte.

Nachdem der „Nicky“-Vierer das Denkmal Xanten, wenn schon nicht zum Einsturz, so doch wenigstens zum Wanken gebracht hatte, ahnte wohl auch der Tabellenvierte TTC BW Geldern-Veert, der als nächster zum Lokalderby seine Aufwartung gab, was ihm in Walbeck blühen könnte. Auch wenn die Partie zwischen den beiden Ortsrivalen, sonst üblicherweise ein Tischtennisevent mit hohem Niveau auf heißem Pflaster, von den Leistungsansprüchen her diesmal ein wenig tiefer gehängt werden musste, weil beide Teams stark ersatzgeschwächt antraten, entwickelte sie sich dennoch zu einem reinen Nervenkitzler mit ständig wechselnden Vorteilen für die eine oder andere Seite. Nach den Doppelrunden, die 1:1 endeten, unterlag Ines Vogel, heute die einzige aus dem Stammkader, dem Gelderner Urgestein und Weltenbummler in Sachen Tischtennis, Annemarie Falkowsi, zum 1:2, ehe die Ersatzspielerinnen Britta van Stephaudt und „Manu“ van Adrichem-Hendrix mit einem forschen Auftritt den Spieß erst einmal zur 3:2 Führung umdrehen konnten. Den anschließenden Patzer von Marianne Sieben, der dritten im Ersatzaufgebot, zum 3:3 bügelte postwendend Ines Vogel mit lockerem Schnittwerk wieder aus und legte auf 4:3 vor. Es folgten zwei Runden durchs Fettnäpfchen von „Steppi“ und „Manu“, die mit dem 4:5 endeten. Ein erfolgreicher Dreier von Marianne Sieben sowie ein weiterer Plumpser von „Manu“ erbrachten das 5:6. Nachdem sich Ines einen typischen Vogel-Dreier zum 6:6 zurechtgeschnibbelt hatte, legte Pokerface „Steppi“ ohne mit der Wimper zu zucken stramm auf 7:6 nach. Sodann hatte Marianne Sieben die nächste Sensation vor Augen, aber leider nicht auf dem Schläger und zog gegen die ausgefuchste A. Falkowski zum 7:7 Endstand den Kürzeren. Immerhin ein weiterer Punkterfolg gegen einen Großen der Liga, der umso höher zu bewerten war, als er gleichsam mit der dritten Garde erzielt wurde. Damit hatten sich die Reservistinnen mit einer Zwischenbilanz von 16:14 Punkten erst einmal sorgenfrei im oberen Mittelfeld abgesichert. Und manch einer dürfte sich nach den Beinpinklern gegen das obere Establishment der Verbandsliga gefragt haben, wo die Reservistinnen in der Rangordnung stünden, wenn sie sich schon früher von ihrer auf Bequemlichkeit ausgerichteten Sesselfurzerei gelöst und auf ihr wahres Können besonnen hätten.

Der dritten Mannschaft, die als Neuling in der Verbandsliga noch nicht so recht auszumachen vermochte, wie und wohin der Hase lief, war es bislang nur einmal – gegen den Tabellenletzten DC Dreamteam Recklinghausen II – gelungen, Meister Lampe eine Prise Salz auf’s Schwänzchen zu streuen. In allen anderen Fällen konnte er dem Team um „Geli“ Holla, auch wenn es hier und da nah dran war, entwischen. Immerhin reichte das bescheidene Jagdglück zu zwei Punkten, mit denen die Truppe wenigstens den vorletzten Platz behaupten und so mit Blick auf den Klassenerhalt die Option auf eine Relegationsrunde offen halten konnte. Und als nach der Winterpause der zweite Durchgang der Jagd freigegeben wurde, da bot sich dem „Geli“-Vierer, auch wenn die Teamchefin persönlich aus gesundheitlichen Gründen nicht mit von der Partie sein konnte, gleich zum Auftakt gegen den nur zwei Zähler besser platzierten TTV Rees-Groin die einmalige Chance, diesen Gegner noch abzufangen und Anschluss ans Mittelfeld zu finden. Mit prall gefülltem Salzstreuer machte sich Jagdrunde auf den Weg, um das Stummelchen des keck unmittelbar vor ihren Augen dahinhoppelnden Reeser Feldhasen schnell in den Griff zu bekommen. Das schien mit einer 2:1 Führung aus einem Doppelgewinn und einem Einzelsieg durch Jana Allofs zunächst auch zu gelingen. Als sodann Linda Horsten zupacken wollte, zappelte sich Meister Lampe frei und Linda hatte zum 2:2 das Nachsehen. Sofort liefen Corinna Hoffmann, „Siggi“ Messer und Jana Allofs hinterher, erwischten die entlaufene Beute aber nicht und mussten ihren Versuch enttäuscht zum 2:5 aufgeben. Mehr Glück hatten anschließend Linda Horsten und Corinna Hoffmann, die nach eifrigem Suchen den Ausreißer in einem Versteck aufstöberten und wieder einfingen. Und so schien beim Stande von 4:5 plötzlich die Chose doch noch nach Wunsch zu laufen. Als jedoch „Siggi“ und Corinna fast von Mitleid mit dem zitternden Hoppler gerührt damit begannen, diesem zur Beruhigung das wohlige Fell zu streicheln, hüpfte er ihnen in einem Moment der Unachtsamkeit wieder zum 4:7 davon, zum Glück direkt in die Arme von Jana Allofs, die ihn noch einmal zum 5:7 zu fassen bekam. Das war’s dann schon. Denn Linda Horstens verzweifelter Versuch, den Nager zur endgültigen Absicherung eines nach wie vor noch möglichen Teilerfolgs in den Griff zu bekommen, scheiterte daran, dass dessen Schwänzchen, an dem Linda ihn als Beute zur Ablage ziehen wollte, einfach zu kurz war und sie ihn zum 5:8 Endstand davonlaufen lassen musste. Und so blieb es beim alten Lied: laut gekläfft, aber nicht zugepackt.

Daran sollte sich sobald auch nichts ändern. Zunächst wurde die Truppe beim hauseigenen Besuch in der ehemals als bequeme Kränzchen-Stube belächelten, zwischenzeitlich aber in eine Mucki-Bude umgearbeiteten Wohnung der Reservistinnen schnell mit einer 3:8 Niederlage (s.o.) wieder auf den Heimweg verabschiedet. Noch schlimmer erwischte es sie beim Treffen gegen den Spitzenreiter TuS Xanten, das sogar mit einer 1:8 Klatsche endete, wobei es lediglich Linda Horsten vergönnt war, kurzzeitig als „bella figura“ in einem traurigen Umfeld zu glänzen. Mit dem gleichen Ergebnis kehrte das Quartett von „Geli“ Holla, die nach wie vor nicht selbst ins Geschehen eingreifen konnte, von einer Stippvisite in der Topsuite des hauseigenen Starensembles zurück (s.o.).

Wenn die Schwerenöter überhaupt noch einmal erleben wollten, wie ein Sieg aussieht, dann allenfalls beim Schlusslicht DC Dream Team Recklinghausen II, dem der Neuling bereits im Hinspiel die bislang einzigen beiden Pluspunkte hatte abknöpfen können. Und so machte sich das Quartett gleichsam in der Rolle eines Einäugigen unter Blinden frohen Mutes auf den Weg zum heutigen Gastgeber, bei dem trotz eingeschränkter Optik schnell ausgemacht wurde, wo die zum Überleben dringend benötigten Punkte hingen. Die ersten Griffe nach ihnen ging zwar nach ausgeglichen Doppeln und einem Patzer von Linda Horsten noch zum 1:2 daneben. Dann aber legte Jana Allofs mit einem deftigen Dreier die richtige Spur zu jenem Baum, von dem nach kräftigem Schütteln die Punkte wie reife Früchte herunterfielen. Die übrigen Kameradinnen brauchten sie nur noch aufzulesen, sodass schon nach wenigem Bemühen schnell ein 8:2 Sammelergebnis und der zweite Saisonsieg im Körbchen war. Die armen Walbecker Gäste waren um einen Traum – sprich zwei weitere Punktgewinne – und die noch ärmeren Gastgeberinnen, die sich mutig „Dream Team“ nennen, um einen Albtraum reicher. Das nunmehr auf 4:24 aufgestockte Guthaben sollte nach Lage der Dinge reichen, um am Ende wenigstens über die Relegationsrunde die Klasse erhalten zu können.

Von den beiden Bezirksliga-Vertretern, die ex aequo mit einer 10:8 Halbzeitbilanz in die Rückrunde starteten, durfte die vierte Mannschaft zum Auftakt beim Tabellensiebten DJK Kleve II durchaus darauf hoffen, ihre gute Mittelfeldposition weiter festzurren zu können. Und nach einer 4:2 Führung durch den Gewinn eines Doppels und Einzelsiege durch „Manu“ van Adrichem, „Steppi“ und Marianne Sieben sowie eine zwischenzeitliche Schlappnummer von „Conny“ de Witt schien auch alles nach Wunsch zu laufen. Dann, wie aus heiterem Himmel, stand plötzlich Kamerad Leichtfuß auf der Matte und machte lustvoll herumschwänzelnd den Damen um „Manu“ eindeutige Avancen. Der ungebetene Gast ließ sich nicht abwimmeln, sondern trieb es stattdessen immer toller, sodass am Ende die gesamte Truppe, ansonsten sogar auf den heißesten Parketts die Ruhe selbst, weiche Knie bekam und sich in einem Rutsch zum 4:8 Endstand vernaschen ließ.

Mit dem festen Vorsatz, sich eine derart frivole Darbietung in Zukunft ersparen zu wollen, ging der „Manu“-Vierer gegen TTV Rees-Groin II an die Tische. Doch die Angst vor dem heimlich-unheimlichen Leichtfüßler saß ihm offensichtlich noch immer tief in den Klamotten. Wie anders ließ sich erklären, dass er stets auf der Hut vor einem erneuten Mobbing zunächst äußerst zögerlich zu Werke ging und prompt nach den Doppeln bereits 0:2 zurücklag? Höchste Zeit also, der lähmenden Verzagtheit eine forschere Gangart entgegenzusetzen, mit der „Steppi“, „Manu“ und Marianne Sieben auch prompt den Hebel zur erstmaligen Führung von 3:2 umlegten. Nach dem anschließenden Patzer von „Conny“ de Witt zum 3:3 drückte „Steppi“ umso mehr aufs Gas und legte mit einem rasanten Dreier wieder auf 4:3 vor. Leider konnten „Manu“ und Marianne Sieben der Tempovorgabe von „Steppi“ nicht folgen und mussten sich zum 4:5 geschlagen geben. Mit zwei Spielgewinnen durch „Conny“ und „Steppi“ sowie einer weiteren Nullnummer von Marianne Sieben begann es beim Stande von 6:6 in der ohnehin heißen Kiste bereits heftig zu lodern. In dieser entscheidenden Phase war mit Blick auf einen noch erfolgreichen Ausgang der Partie Coolness gefragt. Ein typischer Fall für „Manu“, die sich schon unzählige Male als Fels in der Brandung bewährt hatte. Und wie es so ihre Art ist, versuchte sie, der Schlussoffensive der Gästedamen eine breit gezogene Abwehrfront entgegenzusetzen. Diese hielt auch bis zur 2:1 Satzführung, ehe „Manu“ bei hartnäckigem Nachsetzen ihrer Gegnerin aus ihrer rückwärtigen Stellung heraus aufs Kontern umschaltete und dabei zwangsläufig weiter öffnen musste. Ein folgenschwerer Strategiefehler, der von ihrer Gegnerin gnadenlos ausgenutzt wurde, sodass sie am Ende trotz letzter Aufbäumversuche zum 6:7 einlochen lassen musste. Da auch abschließend das Bemühen von „Conny“, wenigstens noch einen Teilerfolg zu retten, mit einem Flop endete, stand mit dem 6:8 Ausgang eine weitere ärgerliche Niederlage zu Buche.

Um bei der Zwischenbilanz von 10:12 Punkten den leichten Abwärtstrend wieder aufzufangen, kam das Hausderby gegen die fünfte Mannschaft gerade recht, um wenigstens im Fernduell um die interne Hackordnung weiterhin die erste Geige spielen zu können, zumal obendrein auch noch wegen der Hinspielniederlage eine offene Rechnung zu begleichen war. Und der „Steppi“-Vierer zeigte auch vom ersten Ballwechsel an bei aller persönlichen Freundschaft mit dem Neuling aus eigenem Hause und dem Respekt vor dessen bisherigen Leistungen wenig Neigung, gnädig mit ihm umzuspringen. Stattdessen legte er aus allen Rohren feuernd einen Gewaltmarsch hin, der nur ein einziges Mal von einer Gegensalve der „Blonden Anne“ kurzzeitig aufgehalten werden konnte und mit einem 8:1 Kantersieg endete, der in aller Deutlichkeit den Stallgefährtinnen klar machte, wer in der eigenen Koppel weiterhin die Rolle einer Leitstute zu spielen hat.

Nachdem die Mannschaft auf der Hausparty mit einer flotten „Steppi“ ein heißes Tänzchen hingelegt hatte, hoffte sie sogar darauf, dass der angeschwofte Schwung beim Lokal-Treffen mit dem TTC BW Geldern-Veert II noch dazu reichte, auf heimischem Parkett auch dem aktuellen Tabellenvierten mit feurigen Rhythmen die Tanzbeine gehörig lang ziehen zu können. Doch als sich dabei das „Steppi“ Ensemble zu dem Übermut verstieg, die Gästedamen allein schon mit ein paar lockeren Hüftschwüngen aus dem Takt zu bringen, da hatte es sehr schnell die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die Gästedamen hielten mit den wildesten Kreiselfiguren dagegen und ließen die Hausherrinnen, mit jedem Durchgang das Drehtempo erhöhend, bis an die Grenze von Schwindelanfällen rotieren. Ende vom Lied: der „Steppi“-Vierer erlahmte zusehends, bekam schließlich kein Bein mehr auf den Boden und schleppte sich nach dem Schlussakkord völlig außer Puste mit einer 0:8 Klatsche vom Parkett. So kann es eben gehen, wenn man etwas auf die Bühne zaubern will, was man nicht hinreichend zuvor geübt hat. Eine deftige Lektion mit Blick auf die kommenden Aufgaben!

Für die eigentliche Überraschung der Saison, sieht man mal von dem Titelkurs des Garde-Vierers in der Verbandsliga ab, sorgte die fünfte Mannschaft, die als Neuling auf Anhieb schnell in ihre neue Umgebung hineinwuchs und sogar vorübergehend im Spitzengeschäft mitmischte. Auf Augenhöhe mit der eigenen Viertvertretung ( je 10:8 Punkte) hatte sie sich in die Halbzeitpause verabschiedet. Diese aber ließ die Teven-Truppe mehr oder weniger nutzlos verstreichen und legte sich anstatt zum Stressabbau auf „Didis“ Yoga-Pritsche lieber zu einem tiefen Winterschlaf in die Federn. Kein Wunder, dass sie zum Rückrundenauftakt gegen TV Mehrhoog noch schwer verschnarcht an die Tische wankte und kaum, dass sie mit Mühe ihre Schlaghölzer in die Hände bekam, auch schon mit 0:5 zurücklag. Nach diesem Weckruf gingen zumindest den beiden Böller-Damen Anne und „Bötti“ schon mal die Augen auf und sie fanden mit halbwegs klarem Durchblick die ersten gegnerischen Schwachstellen, um zum 2:5 einzulochen. Dagegen bekam „Nicky“ Teven ihre Schlafmütze nach wie vor nicht schnell genug vom Schädel und musste zum 2:6 einschieben lassen. Sodann stand die „Blonde Anne“ mit zwischenzeitlich auf Hochglanz gewienertem Rohr wieder bereit und ließ mit Ohren betäubendem Getöse eine weitere Salve zum 3.6 raus. Von dem unablässigen Abschuss- und Einschlaglärm aufgeschreckt wurde am Nebentisch im Nu auch Marion van Huet aus ihrer Traumwelt in die Wirklichkeit zurückgeholt und furchte gleichsam mit der Faust im Nacken einen spritzigen Dreier in Richtung 4:6 durch die Mehrhooger Reihen. Dabei hatte sie sich derart verausgabt, dass sie bei ihrem unmittelbar folgenden nächsten Auftritt keinen weiteren spektakulären Handjob auf die Reihe bekam und saft- und kraftlos das 4:7 über sich ergehen lassen musste. Und als „Bötti“ beim Versuch, noch einmal ein Fass aufzumachen, wie wild in der Gegend herumfingerte und den Zapfhahn einfach nicht reingehämmert bekam, war die Chose mit einer 4:8 Pleite bereits vorbei.

Beim Schlusslicht TTC BR Schaephuysen, der schon die gesamte Saison über eisern in Frieden ruhte, genügte dem Teven-Vierer zumindest schon mal ein wenig Gliederstrecken, um Bewegung in den eigenen Laden zu bekommen. Das gelang bis auf die wenigen Fehlversuche von „Nicky“, Marion van Huet und „Bötti“ , ihrem nach wie vor knirschendem Gebein mit ein paar wohltuenden Massage-Grffen wieder dauerhaft auf die Sprünge zu helfen, wenigstens insoweit, als der Rest der Truppe die Partie mit einem 8:3 Sieg erfolgreich zu Ende bringen und das Guthaben auf 12:10 Zähler anheben konnte.

Nachdem der anschließende Versuch, das leichte Zwischenhoch beim internen Duell wie schon im Hinspiel zu einem weiteren Schlag gegen die vierte Mannschaft zu nutzen, diesmal mit einer 1:8 Klatsche durchkreuzt worden war (s.o.), entschloss sich die Teamchefin „Nicky“ Teven für den Besuch beim Tabellenvierten TV Voerde II, wo eine heiße Nummer zu erwarten war, zu einer Mannschaftsumstellung. Sie selbst und Anne Bremmekamp, eher Spezialisten für Vorstöße aus der Halbdistanz, blieben diesmal außen vor. Dafür kamen die nervenstarke Birgit Kloesges und die wegen ihres knallharten Vorhandjobs gefürchtete Birgit Kannengießer, beide geübte Nahkämpferinnen, neben Marion van Huet und „Bötti“, dem verbliebenen Rest des Stammkaders, zum Einsatz. Leider erzielte diese Personal-Rochade nicht die erhoffte Wirkung. Schon der erste Sturmlauf im Doppelback endete in heftigem Abwehrfeuer der Hausherrinnen mit einem frühen 0:2 Rückstand. Anschließend wurden der Reihe nach Marion van Huet, „Bötti“ und „Biggi“ Kannengießer in einer Serie von Dreiern zum 0:5 untergebuttert, ehe sich Birgit Kloesges, Kopf und Kragen riskierend, der immer näher rückenden Front der Voerderinnen in einer Einzelaktion entgegen warf und deren Durchbruchsversuch mit einem beherzten Gegenstoß zum 1:5 kurzzeitig aufhalten konnte. Letzte Bemühungen von „Bötti“, Marion van Huet und Birgit Kloesges, sich noch einmal zu einer geschlossenen Abwehr zu formieren, scheiterten dagegen schon im Ansatz zum endgültigen Debakel einer 1:8 Niederlage, wodurch sich die Mannschaft punktgleich mit der (12:14) Viertvertretung weiterhin mit einer Platzierung im oberen Mittelfeld zufrieden geben musste.