Die „Talentschmiede“

Man mochte den Aufstieg in die Verbandsliga als sportliche Großtat noch so hoch veranschlagen, er war so, wie er zustande kam, ein Sprung ins kalte Wasser aus dem man ohne allzu schmerzliche Blessuren wieder aufzutauchen hoffte. Dies konnte nur gelingen, wenn die hoch gesetzte Richtmarke für die eben erst forcierte Nachwuchsarbeit perspektivisch sinnvoll und lohnend blieb und der Unterbau im Herrenbereich quantitativ und qualitativ stärker abgesichert würde.

Auf der Suche nach einem geeigneten Trainer für die rund 40 Mädchen und Jungen machte die Abteilung zu Beginn der 80er Jahre mit Axel Söhnlein, einem Mitglied der ehemaligen Deutschen Meistermannschaft Tusa 08 Düsseldorf, einen ausgesprochenen Glücksgriff. Er führte das Kadersystem ein, nach welchem die jugendlichen Spielerinnen und Spieler alters- und leistungsgemäß in kleineren Trainingsgruppen zusammengefasst wurden. Auf recht lockere Weise wurde natürlicher Spielbetrieb mit den Grundanforderungen des Tischtennissports in Einklang gebracht, die fortgeschrittenen Kader wurden durch Einbindung in das Trainingsprogramm der Damen und Herren auf einen frühzeitigen Einsatz in den entsprechenden Spielklassen vorbereitet. So weckte Axel Söhnlein, der stets ein offenes Ohr für individuelle Wünsche und Nöte hatte, wahre Tischtennisbegeisterung und verstand es, aus seinem reichen Erfahrungsschatz der Jugend das erforderliche Rüstzeug mit auf den sportlichen Weg zu geben.

Die Walbecker „Nachwuchsschmiede“ brachte eine stattliche Anzahl von Talenten hervor, und so mancher Rohdiamant erhielt unter der fachmännischen Regie Axel Söhnleins den letzten Feinschliff. Damals tauchten in der Titelsammlung zum ersten Mal die Namen von Heinz-Peter Koppers und Bernd Deckers auf, die mit der Schülermannschaft Kreismeister wurden und bis in die Vorrunde zur Westdeutschen Meisterschaft einziehen konnten. Kaum der Jugendklasse entwachsen, zählten sie Mitte der 80er Jahre bereits zu den Leistungsträgern der Verbands- und späteren Oberligamannschaft.

Einen ähnlich steilen Aufstieg erlebten Doris Leyers und Ines Conrady, die am 10. Juni 1979 als Schülerinnenmannschaft in Ense-Bremen die Westdeutsche Vizemeisterschaft errungen hatten und ein Jahr später, am 8. Juni 1980 in Bad Driburg zusammen mit Ruth Schopmans und Claudia Leenen der Mädelmannschaft zum 4. Platz bei der Westdeutschen Meisterschaft verhalfen. Absoluter Höhepunkt ihrer jungen Karriere war die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften für Schülerinnen 1981 in Preetz (Doris Leyers) und 1982 in Hockenheim (Ines Conrady). 1983 gehörten beide bereits zum Stammkader der 1. Damenmannschaft, die als Verbandsligameister in die Oberliga aufgestiegen war. Die erfolgreiche Jugendarbeit unter Axel Söhnlein, dessen berufsbedingter Weggang von Walbeck allgemein bedauert wurde, hatte einen Grundstock gelegt, mit dem konstruktiv weitergearbeitet werden konnte.

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