Mit dem Rückrundenstart kündigen sich im Damenlager schwere Zeiten an

Oberliga-Vierer fällt wieder auf einen direkten Abstiegsrang zurück. Reservistinnen und dritte Mannschaft (beide Verbandsliga) dümpeln im Mittelfeld dahin. Viertvertretung (Bezirksliga) verpasst die Chance, näher zum zweiten Tabellenplatz aufzuschließen. Fünfte Mannschaft (Bezirksklasse) verspielt durch leichtfertige Punktverluste alleinige Tabellenführung.

Wie sich die Zeiten ändern! Lieferten die Damenteams im letzten Jahr noch auf allen Ebenen ein Highlight nach dem anderen ab, haben sie diesmal, wo bereits ein Drittel der Rückrunde absolviert ist, noch keine ganz große Nummer, welche die Fans von den Sitzen gerissen hätte, auf die Beine gebracht. Stattdessen müssen sie sich dauerhaft mit Kamerad Schlappschwanz herumschlagen, der sich allmählich in allen Ecken und Winkeln des Damenlagers breit gemacht hat und selbst willigsten Gespielinnen noch den Rest an Stehvermögen zu vermasseln droht. So endeten auch schon gleich zum Rückenrundenauftakt die Hoffnungen des Oberliga-Vierers (9:13), sich mit einem Befreiungsschlag beim einen Punkt schlechter platzierten ESV BR Bonn (8:14) weiter ins Mittelfeld abzusetzen, mit einer blamablen 0:8 Klatsche in den jede Einloch-Stimmung vermiesenden Fängen des heimlichen Mitspielers „Schlappi“. Damit zogen die Bonnerinnen am Hebinck-Vierer vorbei, der seinerseits wieder auf den Relegationsrang zurückfiel.

Und gegen den Tabellenvorletzten TTC Mariaweiler stand gleich die nächste Schlüsselpartie im Kampf um den Klassenerhalt auf dem Programm. Wäre auch diese in den Teich gesetzt worden, hätte bereits der Verbleib in der Oberliga endgültig abgeschrieben werden können. Kein Wunder, dass in der Kommandozentrale des Holla-Horsten Clans, wo bereits Weltuntergangsstimmung um sich griff, eine eine Art Notplan ausgeheckt wurde, nach dem sich vor allem „Frani“ Holla und Verena Horsten einem beinharten Sondertraining unterziehen mussten. Um beiden Damen endgültig die Schlappi-Flausen aus dem Kopf zu treiben, trimmte „Sparringspartner „Olli“ Schauer der ihm anvertrauten „Frani“ mit knalligen Konterschüssen die erforderliche Härte ein, während sich Verena an den nach wie vor unübertroffenen Steherfähigkeiten des Altmeisters Hermann Deckers das nötige Durchhaltevermögen anarbeiten sollte. Die Wirkung blieb nicht aus. Nach zähem Beginn mit dem Gewinn eines Doppels und einem Dreier von Martina Holla legten beim Stande von 2:2 der Reihe nach Verena Horsten, Hanne Hebinck und Franziska Holla auf 5:2 nach. Dann erwischte es zunächst Marina Holla und ihre Cousine Verena Horsten zum 5:4, ehe Hanne Hebinck wieder auf 6:4 erhöhte. Und schon ging Oldie Hermann Deckers ein weiteres Mal die Kappe hoch, als er mit ansehen musste, wie sein Schützling Verena Horsten erneut alles vergaß, was er ihm für einen harten Nahkampf mit auf den Weg gegeben hatte. Plötzlich stand wieder Kamerad Schlappschwanz mit am Tisch, sodass selbst die wildesten Handgriffe wirkungslos zum 6:5 verpufften. Das Missgeschick ihrer Cousine rief postwendend die Holla Sisters auf den Plan, die mit beherzten Auftritten sicher zum 8:5 Sieg vollendeten, mit dem der Hebinck-Vierer bei nunmehr 11:15 Zählern sogar auf den siebten Tabellenplatz vorrücken konnte.

Mithin machte sich die Mannschaft nicht ohne Chancen zum WRW Kleve III, gegen den sie in der Hinrunde noch einen 8:5 Sieg eingefahren hatte, auf den Weg. Allerdings schwanden die Hoffnungen auf einen Punktgewinn, als klar wurde, dass die Kleverinnen mit ihrer Spitzenspielerin M. Kneip, die bei der ersten Begegnung noch gefehlt hatte, antraten. So kam auch schon nach dem 2:2 durch den Gewinn eines Doppels durch die Holla Sisters sowie einen Einzelsieg von „Frani“ Holla das vorzeitige Aus. Mit einer 2:8 Klatsche fiel der Hebinck-Vierer wieder auf den Relegationsrang zurück.

Nach Lage der Dinge zeichnete sich langsam immer klarer ab, dass im Kampf um den Klassenerhalt allenfalls noch gegen Kandidaten in der vier Absteiger umfassenden unmittelbaren Knautschzone Punktgewinne zu erzielen waren. Eine erste realistische Chance hierzu ergab sich mit der Partie gegen TuS Wickrath II (10:18). Im günstigsten Falle, d.h. mit einem Sieg, hätte sich der Hebinck-Vierer (11:17) auf drei Punkte in Richtung Mittelfeld absetzen können. Bei jedem anderen Ergebnis wäre er fast hoffnungslos zurückgeworfen worden, zumal für den Rest der Saison fast ausschließlich gegen Gegner aus dem oberen Tabellendrittel anzutreten war. Und da es für beide Teams gleichsam um Alles oder Nichts ging, war eine heiße Kiste zu erwarten, was sich bereits in den Doppeln, die 1:1 endeten, ankündigte. Nachdem „Frani“ Holla auf 2:1 vorgelegt hatte, erwischte es der Reihe nach Marina Holla, Verena Horsten und Hanne Hebinck zum 2:4 Rückstand. Prompt wurde im Hause Holla-Horsten der Kessel geschürt und „Frani“, Marina sowie Verena stürmten, bis zur Explosionsreife hoch geglüht, in einer breit angelegten Gegenattacke mit einer furiosen Dreier-Serie in Richtung 5:4 Führung, die Hanne Hebinck mit einem schweißtreibenden Kampfsieg sogar noch auf 6:4 erhöhte. Den so wichtigen Sieg vor Augen sattelten Verena Horsten und „Frani“ Holla noch einmal die Pferde zu einem Parforce-Ritt. Doch im unbändigen Drang, die Entscheidung auf Teufel komm raus erzwingen zu wollen, gingen plötzlich die Gäule mit ihnen durch und schon war beim Stande von 6:6 Holland wieder in Not. Mit dem anschließenden Dreier durch Marina Holla zur erneuten 7:6 Führung, war zumindest schon mal ein Punkt im Kasten. Zu mehr reichte es nicht mehr, weil Hanne Hebinck bei aller Routine partout kein Mittel fand, ihre Gegnerin einlochbereit vor Brettchen zu bugsieren, und so zum 7:7 den Kürzeren ziehen musste. Aus dem erhofften Sprung nach oben war also nichts geworden. Dass wenigstens der Relegationsrang gehalten werden konnte, war da nur ein billiger Trost. Die kommenden schweren Aufgaben lassen das Schlimmste befürchten.

Die Reservistinnen starteten mit einem Guthaben von 11:9 Punkten vom sechsten Tabellenrang aus in die Rückrunde der Verbandsliga. Damit war der Zug in Richtung Spitzenposition, auf den der „Nicky“-Vierer vor Saisonbeginn noch hatte aufspringen wollen, längst abgefahren. Und bei der labilen Verfassung der Truppe war allenfalls zu erwarten, dass sie im Pulk der Mitläufer einigermaßen Schritt würde halten könnte. Mithin ging es zum Rückrundenauftakt gegen die punktgleiche Spvvg. Meiderich um kaum mehr, als ihre Mittelfeldposition weiter zu festigen. Allein dies erwies sich recht bald als schwer genug. Denn bis zum 5:5 konnten die Reservistinnen noch einigermaßen mithalten. Mit dem nächsten Patzer von Ines Vogel zum 5:6 riss dann endgültig der Faden. Weder „Nicky“ van de Locht noch „Steffi“ Gretz-Carbotti hatten noch etwas zuzusetzen und mussten zur 5:8 Niederlage die Segel streichen.

Knisternde Spannung lag über dem abteilungsinternen Duell gegen die dritte Mannschaft. Kein Wunder, ging es doch zum einen um die Hackordnung im eigenen Lager, für die „Nicky“ und Co. nach dem 7:7 im Hinspiel noch eine Rechnung offen hatte, zum anderen für den Holla-Vierer als Neuling um das Bemühen, das magere Sümmchen von 7:11 Punkten im Kampf um den Klassenerhalt ein wenig aufzustocken. Da sich beide Teams wie aus dem „ff“ kannten, gab es auch wenig zu verbergen. Dennoch schauten zunächst die Reservistinnen schön dumm aus der Wäsche, als das „Geli“-Quartett einen Blitzstart hinlegte und die „Nicky“-Truppe durch den Verlust beider Doppel sowie durch Patzer von „Steffi“ Gretz-Carbotti gegen „Geli“ Holla und „Nicky“ gegen Lucca Mattheus ruck zuck 0:4 zurücklag. Da musste Ines Vogel schon Höchstschärfe vom Brettchen lassen, um sich nach einem würgenden Fünfsatz-Geschnibbel gegen Corinna Hoffmann zum 1:4 durchzusetzen. Die Chance, weiter zu verkürzen, verpasste „Steppi“ als Ersatzspielerin gegen ihre Mannschaftskameradin Linda Horsten und schon hieß es 1:5. Höchste Zeit für „Steffi“ Gretz-Carbotti, sich die Schlafmütze, unter der sie ihren ersten Einsatz geradezu verschnarcht hatte, vom Schädel zu ziehen. Und siehe da! Plötzlich war sie wieder hellwach und jubelte Lucca Mattheus, der kaum Luft zum Atmen blieb, in Windeseile einen Dreier zum 2:5 unter. Im Bemühen, weiter nachzulegen, kämpfte sich anschließend „Nicky“ um Kopf und Kragen gegen eine wild herumstochernde „Geli“ Holla. Am Ende reichte es wieder nicht und sie musste sich nach einer knappen Fünfsatz-Entscheidung zum 2:6 geschlagen geben. Nachdem Ines Vogel, erneut in bestechender Schnibbellaune, gegen Linda Horsten auf 3:6 verkürzte hatte, brachte „Steppi“ mit wuchtigem Vor- und Rückhandjob ihre Teamkollegin Corinna Hoffmann fast zur Verzweiflung und legte mühelos auf 4:6 nach, womit auch der aufkeimende Verdacht, „Nicky“ habe sich mit „Steppi“ möglicherweise einen Maulwurf aus der dritten Mannschaft eingefangen, ein für alle Mal entkräftet war. Dann plötzlich lange Gesichter in der Holla-Ecke, als Ines Vogel, die eifrigste Punktesammlerin im „Nicky“-Team, ein drittes Mal zuschlug und gegen Lucca Mattheus das 5:6 einfuhr und „Steffi“ Gretz-Carbotti gleich hinterher Linda Horsten mit einem Kampfsieg zum 6:6 Ausgleich niederrang. Lief da also unverhofft wieder etwas für die Reservistinnen? Ausgerechnet „Nicky“, die heute nicht den allerbesten Tag erwischt hatte, hätte es richten sollen. Und sie hatte es in der Tat bei einer 2:1 Satzführung gegen Corinna Hoffmann bereits in der Hand, auf dem letzten Drücker das Blatt noch einmal zu wenden. Doch Corinna, keineswegs gewillt, auch noch das letzte Hemd, das sie bereits anhatte, für eine Totalentblößung herzugeben, zeigte sich unversehens bis obenhin zugeknöpft, sodass jeder weitere Versuch „Nickys“, Corinna zum entscheidenden Durchstecher an die Wäsche zu gehen, schließlich doch noch zum 6:7 im Sande verlief. Kaum dass sich „Nicky“ enttäuscht über die verpasste Gelegenheit in die Schmollecke verzogen hatte, stand auch „Steppi“ gegen „Geli“ Holla auf verlorenem Posten und musste sich von ihrer eigenen Teamchefin einen geradezu demütigenden Dreier zum 6:8 Endstand um die Ohren schlagen lassen.

Nachdem mit dem 7:7 im Hinspiel und der jüngsten 6:8 Pleite die Hackordnung auf der eigenen Verbandsliga-Etage eindeutig zugunsten der dritten Mannschaft entschieden war, musste der „Nicky“-Vierer, sollte nicht auch noch der Klassenerhalt unnötig in Gefahr geraten, zumindest sein angekratztes Außenimage wieder ein wenig aufpolieren. Hierzu schien beim Tabellenvorletzten VfB Kirchhellen die passende Kragenweite bereit zu liegen. Und mit einer 3:0 Führung aus dem Doppeldurchgang und einem Einzelsieg von „Nicky“ van de Locht schien bereits alles nach Wunsch zu laufen. Und schon leisteten sich „Steffi“ Gretz-Carbotti, „Siggi“ Messer und Ines Vogel den Luxus, sich zu einer lockeren Tändelei zu Kamerad Leichtfuß ins Bett zu legen. Und der verdrehte ihnen lustvoll den Kopf. Ein Techtelmechtel, aus dem sie am Ende nur arg zerzaust mit dem 3:3 Augleich herauskamen. „Steffi“, die aus der Schlappnummer ihre Lektion gelernt hatte und fortan gegen ähnliche Verführungsmaschen gefeit schien, war restlos bedient, zog ihren nächsten Auftritt stramm durch und legte wieder auf 4:3 vor. „Nicky“, nach ihrem Totalausfall im hauseigenen Duell wieder in blendender Spiellaune, erhöhte auf 5:3. Und nachdem Ines Vogel nach ihren wenig erfreulichen Eskapaden bei ihrem nächsten Auftritt den schmachtenden Kamerad Leichtfuß in drei Runden mit spritzigem Handjob im eigenen Saft hatte schmoren lassen und das 6:3 herausgekitzelt hatte, war die Welt fürs Erste wieder in Ordnung. Den anschließenden Patzer von „Siggi“ Messer zum 6:4 bügelte „Steffi“ postwendend locker zum 7:4 aus. Das hätte eigentlich schon die Vorentscheidung sein können, wenn nicht Ines Vogel und „Siggi“ Messer mangels Stehvermögen frühzeitig in die Knie gegangen wären und die Hausherrinnen noch einmal bedrohlich nahe auf 7:6 hätten herankommen lassen müssen. Und als in der Schlusspartie „Nicky“, nicht gerade für Nervenstärke bekannt, nach Sätzen bereits 1:2 zurücklag, da drohte der lange sicher geglaubte Sieg doch noch durch die Lappen zu gehen. Doch die Teamchefin, die plötzlich begriff, was auf dem Spiel stand, fuhr für sie ganz untypisch noch einmal wie von der Tarantel gestochen aus der Haut, lieferte wild um sich feuernd zwei Superdurchgänge ab und fertig war ein am Ende hart umkämpfter 8:6 Sieg, mit dem bei nunmehr 13:13 Punkten wieder zum Mittelfeld aufgeschlossen werden konnte.

Die mühsam gegen den Abstiegskandidaten Kirchhellen eingefahrenen Punkte waren ein weiterer Beweis dafür, wie glanzlos sich die Reservistinnen mit einem ständigen Auf und Ab derzeit durchs Programm wursteln. Auf Highlights, wie sie im vergangenen Jahr noch an der Tagesordnung waren, mussten die Fans bislang vergeblich warten. Das sollte sich jedoch, wenn es nach Ines Vogel ginge, recht bald ändern. Wie anders ließ sich erklären, dass sie im Vorfeld der Partie gegen den Tabellenzweiten TSSV Bottrop viel bestaunt in der Halle auftauchte und sich ihr Schnittwerk von ihrem Lebensgefährten Oliver Frentrup, ehemals selbst Spieler in den Walbeckern Reihen, als Sparringspartner auf Hochglanzschärfe trimmen ließ. Und diese Maßnahme zahlte sich auch gleich aus. Denn mit ihrer Tochter Fabienne legte sie bereits im Pärchenauftritt einen hieb- und stichfesten Dreier hin, mit dem sie die zuvor von der Paarung Gretz-Carbotti/ van de Locht mit einem Kampfsieg erzielte 1:0 Führung zügig auf 2:0 erhöhte. Nachdem „Steffi“ Gretz-Carbotti und Fabienne Vogel zunächst auf 2:2 hatten gleichziehen lassen müssen, markierte „Nicky“ van de Locht mit einem souveränen Auftritt das 3:2, dem Ines Vogel zügig mit einem spritzigen Dreier das 4:2 folgen ließ. Dann der erneute Ausgleich zum 4:4 durch je eine Schlappi-Runde von „Steffi“ Gretz-Carbotti und Fabienne Vogel, die nach ihrem Wechsel in die Fußballerszene, wie dort üblich, mehr Bälle im Netz versenkte statt sie tischtennisfreundlich elegant darüber zu lupfen. Besser drauf war dagegen ihre Mutter Ines, die ein weiteres Mal zusammen mit „Nicky“ am Nebentisch einen strammen Dreier vom Brettchen ließ, sodass beim Stande von 6:4 eine faustdicke Überraschung in der Luft hing. Dann stand „Nicky“ kurz davor, diese endgültig perfekt zu machen. In einem zermürbenden Nahkampf hatte sie sich bis zum 2:2 Satzausgleich durchgewühlt, doch der ersehnte Output endete in einem fürchterlichen Aftersausen zum 6:5. Doch da war ja noch „Steffi“, die zwar bis zu diesem Zeitpunkt auch nicht gerade Bäume hatte ausreißen können, aber jetzt, wo die Partie wieder auf der Kippe stand, plötzlich vor Einlochfreudigkeit sprühte und nervenstark sogar einen Dreitakter zum 7:5 heraushaute. Noch einmal waren bange Minuten zu überstehen, nachdem Fabienne Vogel nach einer knappen Fünfsatz-Entscheidung das 7:6 hatte hinnehmen müssen. Dann der Schlussakt, in dem Ines Vogel die nächste Triole herunterfiedelte, womit sie nicht nur zur Dreier-Königin des Abends avancierte, sondern auch den Sack zu einem sensationellen 8:6 Sieg gegen einen hoch favorisierten Gegner endgültig zumachte. Da war es also, das Highlight, auf das die Fans so lange hatten warten müssen!

Der Coup gegen Bottrop rief prompt jene unverbesserlichen Optimisten auf den Plan, die dem „Nicky“-Vierer, der mit nunmehr 15:13 Zählern sogar näher an den Relegationsrang herangerückt war, zutrauten, auf der Zielgeraden vielleicht sogar noch ins Spitzengeschäft eingreifen zu können, zumal beim Tabellenvorletzten DJK Kleve eine eher leichtere Aufgabe bevorstand. Doch als sich „Nicky“ und Co. die Dreistigkeit erlaubten, auf dem Klever Tischtennismarkt mit lauter Ramschware große Kasse machen zu wollen, erlebten sie recht bald ihr blaues Wunder. Nachdem zunächst noch ein paar Schnäppchen, die I. Vogel/Messer in der Pärchenabteilung sowie Ines und Fabienne Vogel aus der Sektion Mutter und Kind im Angebot hatten, zum 3:3 über den Verkaufstisch gegangen waren, erwiesen sich die verbliebenen Restposten geradezu als unverkäuflich. „Nicky“ blieb auf den verwaschenen Fummeln, die sie verzweifelt ihren Kunden anzuschwatzen versuchte, sitzen und hätte sie lieber gleich an die „Caritas“ verscherbeln können. Auch in der Abteilung „Messer“ blieb „Siggi“ nichts anderes übrig, als sich die Zeit mit ein paar lustlosen Schnittproben totzuschlagen. Und da Ines und Fabienne in der Piepmatz-Ecke den „Vogel“-Freunden durchweg nur pickfaules und zerfleddertes Federvieh anzubieten hatten, stand die „Nicky“-Truppe schneller, als ihr lieb sein durfte, mit leeren Händen da. Statt volle Kassen eine blamable 3:8 Pleite. 15:15 Punkte: damit war der Traum, vielleicht doch noch einmal am ganz großen Rad drehen zu können, endgültig ausgeträumt.

Die dritte Mannschaft, für die es als Neuling der Verbandsliga eigentlich von Anfang nur um den Klassenerhalt gehen konnte, hatte sich in der Hinrunde recht wacker geschlagen und sich mit einer 7:13 Halbzeitbilanz in die Winterpause verabschiedet. Gleich zum Rückrundenauftakt beim Tabellenvorletzten VfB Kirchhellen (5:15) bot sich sogar die Chance, im Kampf gegen den Abstieg weiter Boden gut zu machen. Bis zum 4:4 war es der erwartete heiße Fight mit verteilten Spielanteilen. Dann erging aus der Kommandozentrale der Holla-Horsten Connection, wo sichtlich Nervosität um sich griff, über die Team- und Clanchefin „Geli“ Holla die Stallorder, den Druck auf die Hausherrinnen zu forcieren und ihnen endgültig zum längst fälligen Durchbruch den Marsch zu blasen. Und so brachten sich gleich „Geli“ Holla und ihre Nichte Linda Horsten frohen Mutes zum Blowjob in Stellung und bliesen heraus, was die Lungen hergaben. Doch als sich immer mehr andeutete, dass ihre Auftritte über die volle Spieldistanz zu gehen und bei nachlassender Kraft kläglich im luftleeren Raum zu verpuffen drohten, da musste bereits das Schlimmste befürchtet werden. Und in der Tat reichte es dann im fünften Durchgang mal gerade noch zu ein paar quälend aus dem letzten Loch herausgedrückten Pfeifern, die hinten und vorne nicht reichten. Ende vom vollmundig angekündigten Blaskonzert: ein 4:6 Rückstand. Jana Allofs, die ohnehin nicht auf Blowjob stand, versuchte es anschließend mit strammer Vor- und Rückhandarbeit, die leider ebenfalls ins Leere ging. Und da auch „Geli“ Holla, noch ganz außer Atem von der vorangegangenen Blaseinlage, keine Zugkraft mehr entfalten konnte, wurden mit der 4:8 Niederlage statt des erhofften Sprungs in Richtung Mittelfeld nur die Sorgenfalten ein wenig länger.

Keine günstigen Voraussetzungen also, sich ausgerechnet im abteilungsinternen Duell gegen die Reservistinnen wieder ein wenig Luft nach oben zu verschaffen. Doch die Überheblichkeit, mit welcher der „Nicky“-Vierer mit seinen in Not geratenen Mitbewohnerinnen herumzuspringen versuchte, wurde prompt vom „Geli“-Quartett, das rechtzeitig aus dem Hause Holla ferngesteuert noch einmal unter Volldampf gesetzt worden war, kaltblütig ausgenutzt. Am Ende stand ein 8:6 Sieg (s.w.o.!) zu Buche und vorüber war die Behaglichkeit, mit der es sich die Reservistinnen im eigenen Hause hatte bequem machen wollen.

Nach dem gelungenen Budenzauber gegen die hauseigene Konkurrenz ging der Holla-Vierer hoch motiviert in die Partie gegen das Schlusslicht DJK Kleve. Schon in den Doppeln bekam er die Gästedamen mit klug aufeinender abgestimmten Positionswechseln schnell in den Griff und legte eine 2:0 Führung vor. Auch der frühzeitige Ausrutscher, mit dem Jana Allofs den ersten Gegentreffer zum 2:1 hatte einstecken müssen, hielt den Rest der Truppe nicht davon ab, nach Herzenslust aus allen Lagen der Einlochfreudigkeit freien Lauf zu lassen. Ein beherzter Vorstoß im Frontabschnitt Holla-Horsten erbrachte mit einem Kampfsieg von „Geli“ und einem blitzsauberen Dreier von Linda Horsten bereits das 4:1. Dann lüftete „Steppi“ mal kurz das Geheimnis, was sich so alles an Schlagkraft hinter ihrer stramm sitzenden Kampfmontur verbirgt, und schon hieß es 5:1. Jana Allofs, die ihren Patzer beim ersten Auftritt gut verdaut hatte, schob mit eleganter Fingerfertigkeit und überlegt platziertem Konterspiel hurtig auf 6:1 nach. Und schon standen Teamchefin „Geli“ und ihre Nichte Linda Horsten bereit, um mit einer weiteren spritzigen Hausnummer einen sehenswerten Schlussakt zum 8:1 Kantersieg hinzulegen. Und siehe da: mit einer 11:15 Zwischenbilanz hatte der Neuling plötzlich nicht nur die unmittelbare Abstiegszone auf drei Zähler distanziert, sondern war sogar den Reservistinnen aus dem eigenen Lager (13:13) auf die Pelle gerückt.

Mithin konnte die Mannschaft der Begegnung beim Spitzenreiter TV Voerde, wo absehbar nicht viel auszurichten war, etwas gelassener entgegensehen. Dennoch zeigten Holla und Co. wenig Respekt vor dem haushohen Favoriten, zumal dieser, offensichtlich von den jüngsten Erfolgen der Gäste sehr beeindruckt, zunächst vorsichtig abwartend agierte. Das nutzte der Holla-Vierer, der ohnehin nichts zu verlieren hatte, kaltblütig mit dem Gewinn eines Doppels und Einzelsiegen von Lucca Mattheus und Jana Allofs zu einer überraschenden 3:1 Führung aus. Und schon reifte in der Holla-Horsten Etappe die Zuversicht, mit dem Einsatz von „Geli“ und Linda als eingespielter Haustruppe an einer zuletzt bewährten Erfolgsmasche weiter stricken zu können. Ein Traum, der allerdings recht schnell zum Albtraum wurde, weil sich beide, kaum dass sie sich ins Getümmel geworfen hatten, bereits mit je einem Dreier zum 3:3 Ausgleich außer Gefecht gesetzt wurden. Nachdem es auch noch Jana Allofs böse erwischt hatte, konnte Lucca Mattheus noch einmal auf 4:4 gleichziehen. Danach war dann allerdings die Herrlichkeit zu Ende. Die Gastgeberinnen, bis dato hinreichend mit Beinpinklern genervt, ließen es nun ihrerseits kräftig rauschen. Linda Horsten, Jana Allofs und „Geli“ (zweimal) durften sich lediglich noch durch ein paar Strafrunden dahinquälen, und fertig war die 4:8 Niederlage.

Immerhin hatte sich „Geli“ mit ihrer Truppe gegen einen Riesen der Liga teuer verkauft. Grund genug, sich nicht ducken zu müssen, zumal gegen den Tabellenvorletzten TTF Königshof wieder eher eine der leichteren Aufgaben zu schultern war. Schon im Zweierdurchgang hielt das ungleiche Pärchen Holla/Mattheus mit taktischem Geschick das Gegenduo auf Distanz. Die Teamchefin als Grande Dame der Walbecker Tischtennisszene hielt mit der Erfahrung aus unzähligen Nahkämpfen die Bällchen, wie sie auch angeflogen kamen, mit nachhaltigem Geschiebe flach im Spiel, während ihre Partnerin Lucca, das mit jugendlicher Unbekümmertheit drauflos hämmernde Nesthäkchen des Teams, jede sich bietende Einlochchance gnadenlos zur Versenkung nutzte. Mit dieser Erfolgsmasche war bereits nach drei Sätzen die 1:0 Führung im Kasten. Mächtig strecken mussten sich dagegen Horsten/Allofs, um nach einem Endlosgewürge über die volle Distanz, bei dem nahezu artistische Geschmeidigkeit gefragt war, mit einer rasanten Schlusspirouette zum 2:0 einschieben zu können. Ein typischer Dreier Marke Allofs erbrachte bereits das 3:0, ehe es nach zwei Plumpsern von Lucca Mattheus und „Geli“ Holla beim Stande von 3:2 noch einmal eng wurde. Dann aber leitete Linda Horsten mit einem saftigen Ballerauftritt zum 4:2 schon die Schlussoffensive ein, die über weitere Spielgewinne von Jana Allofs, Lucca Mattheus, „Geli“ Holla und Linda Horsten zu einem ungefährdeten 8:2 Sieg führte. Und mit nunmehr 13:17 Punkten war die Holla-Truppe nicht nur fürs Erste die gröbsten Sorgen los, sondern blieb auch weiterhin den Reservistinnen (15:15) dicht auf den Fersen, was zumindest im eigenen Lager noch einmal Spannung pur bereit halten dürfte.

Die vierte Mannschaft, die mit ihren Aufstiegsambitionen im Vorjahr erst in der Relegation gescheitert waren, hatten auch in der laufenden Saison selbst ohne ihren langzeitverletzten Routinier Heide Wambach eine passable Hinrunde hingelegt und sich mit einer Halbzeitbilanz von 12:6 Punkten vom dritten Tabellenrang aus zumindest ein Türchen offen gehalten, um erneut ins Spitzengeschäft eingreifen zu können. Und gleich zum Rückrundenauftakt bot sich schon mal die Chance, zumindest den 4-Punkte Abstand zum Tabellenzweiten Oberhausen (16:2) im direkten Vergleich auf Griffnähe zu verkürzen. Die Frage war nur, ob das während der Winterpause fleißig stillgelegte Bein- und Schlagwerk wieder rechtzeitig reaktiviert werden konnten. Und da sah es bereits im Doppeldurchgang, wo es noch gewaltig im Gebein knirschte, nicht nach einem großen Wurf aus, auch wenn Corinna Hoffmann fürs Erste den 0:2 Rückstand auf 1:2 verkürzen konnte. Damit war aber auch schon das Pulver verschossen. Was der Rest der Truppe noch zu bieten hatte, landete zielsicher zur 1:8 Klatsche im Ofenrohr.

Der Tiefschlag saß und versetzte „Steppis“ Truppe geradezu in Schockstarre. Wie anders ließ sich erklären, dass sie beim Tabellenachten TTG DJK Rhld. Hamborn, der von der Kragenweite her eigentlich kein Problem hätte darstellen sollen, völlig konzept- und kopflos agierte und sich in einem Rutsch zur nächsten 1:8 Pleite durch den Fleischwolf drehen ließ?

Nun hätte sich der „Steppi“-Vierer durchaus Geschmackvolleres vorstellen können, als zu Frischtartar verarbeitet in einem „Burger“ auf irgendeiner Mc Donald-Verkaufstheke zu landen. Wenn schon Fleisch, dann mit Muskeln und Sehnen durchsetzt, an dem jeder, der Appetit verspürte, sich die Zähne ausbeißen sollte. Gedacht, getan! Und so zeigte die zuletzt arg gebeutelte Vier, wenn auch vorerst noch ein wenig verstohlen, gegen DJK Kleve II, was sie, wenn es darauf ankommt, wirklich drauf hat. Und das reichte schon mal zu einem 1:1 im Doppeldurchgang. Corinnas Scheu, beim allgemeinen Auspacken bis zum letzten Hemd zu gehen, wurde prompt von ihrer Gegnerin mit einem dreisten Dreier zum 1:2 ausgenutzt. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Teamchefin „Steppi“ warf sich sogleich mit der ganzen Wucht ihres athletisch durchgestylten Körpers ins Gewühl und glich ihrerseits mit einem atemberaubenden Dreier zum 2:2 aus. Nachdem anschließend Manuela van Adrichem-Hendrix fest auf den Beinen gleichsam aus dem Stand heraus zur erstmaligen Führung zum 3:2 vorgelegt hatte, war auch Marianne Sieben nicht mehr zu halten, stocherte fünf Sätze lang an ihrer Gegnerin herum, um dann im entscheidenden Moment kraftvoll zum 4:2 einzuschieben. Und schließlich legte auch noch Corinna Hoffmann ihr „Geiz-ist-geil“-Gehabe vollends ab, ließ ihrer Fingerfertigkeit freien Lauf und erhöhte nach einem aufreibenden Nahkampf-Auftritt nervenstark auf 5:2. Nachdem sich sodann erst einmal „Steppi“ eine gepfefferte Triole zum 5:3 um die Ohren hatte schlagen lassen müssen, kokettierte Manuela eindrucksvoll mit ihren Abwehrkünsten, ließ jeden noch so raffiniert angesetzten Einlochversuch ihrer Kontrahentin ins Leere laufen und baute so die Führung auf 6:3 aus. Dann wie aus heiterem Himmel eine längere Pechsträhne, bei der sich zunächst Marianne Sieben und Manuela van Adrichem-Hendrix in jeweils knappen Entscheidungen geschlagen geben mussten und Corinna Hoffmann sich sogar einen Dreier unterjubeln ließ. Und schon hing der fast sichere Sieg beim Stande von 6:6 unversehens doch noch in weiten Säcken. Für Pokerface „Britta“ kein Grund, bereits die Flügel hängen zu lassen. Cool legte sie einen klassischen „Steppi“-Tanz hin und schwofte sich, stets trittsicher den Takt vorgebend, fix in Richtung 7:6 Führung durch. Zu mehr reichte es leider nicht mehr, weil Marianne Sieben, die sich zuvor bis zum Äußersten verausgabt hatte, recht schnell die Luft ausging und sie zum 7:7 quittieren musste.

„Steppis“ Truppe hatte sich also wieder ein wenig gefangen, sodass beim Schlusslicht TTC Meiderich sogar wieder ein verstohlener Blick nach oben riskiert werden konnte. Doch so richtig rund lief es auch gegen den Abstiegskandidaten noch nicht. Nach einem mühsam zusammengestoppelten 1:1 im Doppeldurchgang erwischte es „Steppi“ zum 1:2. Corinna Hoffmann glich wieder zum 2:2 aus, ehe sich Marianne Sieben das 2:3 einfing. Dann mit 4:3 die erstmalige Führung durch einen Doppelschlag von Manuela van Adrichem-Hendrix und Corinna Hoffmann. Die Chance, weiter nachzulegen, verpasste sodann „Steppi“ in einer knappen Fünfsatz-Entscheidung, sodass sich beim 4:4 bereits ein Kopf-an-Kopf-Rennen in Richtung Ziel abzeichnete. Nachdem Manuela mit einem rustikalen Abwehr-Dreier wieder auf 5:4 vorgelegt hatte, mussten Marianne Sieben und Corinna Hoffmann wegen zu vieler Fehlschüsse gemeinsam einige Strafrunden drehen, durch welche die Mannschaft auf eine Zwischenbilanz von 5:6 zurückfiel. Die Gastgeberinnen, die gerade zur Schlussoffensive anzusetzen schienen, kamen allerdings nur bis Manuela van Adrichem-Hendrix, die sich ihnen raumgreifend in den Weg stellte und mit einem wuchtigen Dreier zum 6:6 ihre Mannschaft weiter im Spiel hielt. Somit hatte es anschließend Marianne Sieben in der Hand, die Vorentscheidung zu einem erfolgreichen Spielausgang herbeizuführen. Doch leider endete auch ihr dritter Auftritt mit einer schlappen Luftnummer, sodass bereits ein Punkt abgeschrieben werden durfte. Und einmal mehr war die nervenstarke Teamchefin „Steppi“ gefragt, um wenigstens ein Remis zu retten. Als Spezialistin für Last-Minute-Entscheidungen trieb sie auch diesmal die Spannung in ungeahnte Höhen. Zunächst ließ sie sich noch eine 2:0 Satzführung zum Ausgleich aus der Hand nehmen, sodann hielt sie ihre Kameradinnen und das mitfiebernde Publikum bis in die Verlängerung des entscheidenden Durchgangs in Atem, ehe sie einen der wenigen Momente, in denen ihre Gegnerin nicht auf der Hut war, kaltblütig zum Versenkungsschlag nutzte und somit wenigstens noch eine Punkteteilung erzwang. Das reichte am Ende sogar, um bei einem 12:8 Zählerstand wieder auf vier Punkte an den Relegationsrang heranzurücken (Oberhausen: 16:10) Mithin könnte es auf der Zielgeraden in der Tat noch einmal spannend werden.

Zu den Absonderlichkeiten einer Saison, die bislang in der Breite nur wenig Glanzpunkte aufzuweisen hatte, zählt die fünfte Mannschaft, die nach Jahren personeller Querelen und sportlichen Durchwurstelns, mit einer Radikalkur auf Vorderfrau gebracht worden war und prompt, nachdem endlich Ruhe eingekehrt war, zu einem Spitzenteam avancierte. Mit einer Superbilanz von 15:1 Punkten deutlich auf Titelkurs startete sie in die Rückrunde, wo sie gleich den Auftakt gegen das Schlusslicht BV DJK Kellen II zu einem furiosen Rundumschlag nutzte. Mit der einmaligen Serie von sieben Dreiern und lediglich drei Satzverlusten unterstrichen sie eindrucksvoll ihre Titelambitionen. Die Paarung Böttcher/de Witt eröffnete die Partie mit einem sauber abgestimmten Dreitakter zur 1:0 Führung, dem das zweite Duo Teven/van Huet, das einen Durchgang mehr benötigte, zügig das 2:0 nachschob. Mit drei Triolen in Folge, die eine spritziger als die andere, durch „Bötti“, „Conny“ de Witt und Marion van Huet, ging es in einem Rutsch in Richtung 5:0. Teamchefin „Biggi“ Kannengießer, die nur im Einzeldurchgang zum Einsatz kam, eher eine bedächtige Vertreterin der Zunft, lieferte eine Sicherheitsnummer ab, bei der sie es lediglich einen Satz lang mal ein wenig schleifen ließ, und erhöhte auf 6:0. Nach dem Motto „einmal Dreier, immer Dreier“ hämmerte anschließend „Bötti“, ihr körperliches Verdrängungspotenzial bis zum Äußersten ausschöpfend, nach Herzenslust das 7:0 heraus. Die Ehre des Schlussaktes blieb „Conny“ de Witt vorbehalten. Dass sie es mit Blick auf den forschen Einlochrhythmus, den die jüngeren Hüpfer des Teams vorgelegt hatten, als die reifere Dame im Vierergespann etwas verhaltener angehen ließ, war verständlich und auch verzeihlich, zumal sie ihre Aufgabe mit Bravour meisterte und sicher zum 8:0 Kantersieg vollendete.

Nachdem der Teven-Vierer bislang souverän durch die Saison marschiert war, gab es unversehens beim Tabellendritten BV DJK Kellen, wo er sich wie von allen Geistern verlassen präsentierte, ein böses Erwachen. Er brachte von Anbeginn keine Linie ins Spiel. Schon im Doppeldurchgang standen sich die Pärchen gegenseitig auf den Füßen und lieferten eine Kraut- und Rübenvorstellung sondergleichen zum 0:2 Rückstand ab. Und es wurde noch schlimmer. „Conny“ de Witt und „Bötti“ ließen sich fast widerstandslos das 0:4 unterjubeln. Marion van Huet hielt sich immerhin fünf Sätze auf den Beinen, ehe auch sie mangels Stehvermögen in die Knie ging. Und so floss beim Stande von 0:5, eine für den Tabellenführer ungewohnte Erfahrung, bereits der Angstschweiß in Strömen. Erst danach dämmerte der Mannschaft allmählich, was da auf sie zukam. Und so riss sich Teamchefin „Nicky“ Teven schon mal am Riemen und fuhr mit einem Kampfsieg den ersten Gegentreffer zum 1:5 ein, dem „Bötti“ mit einem weiteren das 2:5 folgen ließ. Die Chance, noch eins draufzusetzen, um der drohenden Blamage doch noch zu entgehen, verpasste ausgerechnet Routinier „Conny“ de Witt, die geradezu hilflos mit einem Dreier zum 2:6 abgefertigt wurde. Aufgeschreckt von dem wühlenden Gedanken, bereits vorzeitig das große Saisonziel Titel und Aufstieg begraben zu müssen, gab sich die Mannschaft noch einmal einen Ruck. „Nicky“ verschaffte sich mit aufgekrempeltem Hosenbein die nötige Beinfreiheit. Ein untrügliches Zeichen, dass sie auf Alles oder Nichts setzte und ab ging die Post, die mit einem souveränen Spielgewinn zum 3:6 im Kasten landete. Marion van Huet legte zügig auf 4:6 nach. Und nachdem „Bötti“ frech wie Rotz sogar noch einen Dreier zum 5:6 herausgeballert hatte, war unversehens wieder Land in Sicht. Und dann die große Enttäuschung, als der Faden, mit dem die Mannschaft noch am wieder näher gerückten Sieg gestrickt hatte, blitzartig riss. Zunächst ließ „Nicky“ die Maschen fallen und gleich hinterher verhäkelte sich auch noch Marion van Huet. Das war’s. Mit 5:8 stand nicht nur die erste Saisonniederlage zu Buche, sondern war auch die alleinige Tabellenführung vorerst dahin.

Damit war fürs Erste davon auszugehen, dass die Entscheidung über Titel und Aufstieg möglicherweise im Zweikampf mit dem punktgleichen TV Mehrhoog fallen musste, wobei der direkte Vergleich noch ausstand. Bis dahin durfte sich die Mannschaft, wollte sie im Geschäft bleiben, allerdings keinen weiteren Ausrutscher mehr erlauben. Grund genug, selbst die Partie gegen den Tabellensechsten DJK Kleve III bitter ernst zu nehmen. Entsprechend konzentriert wurde die scheinbar leichte Aufgabe in Angriff genommen und im Doppeldurchgang schon mal eine 2:0 Führung herausgespielt. „Bötti“ und „Conny“ de Witt erhöhten problemlos auf 4:0. Dann lieferten „Nicky“ Teven und Marion van Huet in ihrem unwiderstehlichen Einlochdrang einen schlagenden Beweis dafür ab, wie sehr sie das neckische Dreier-Spielchen beherrschen, und zogen zum 6:0 vom Leder. „Bötti“, die ansonsten eher auf eine schnelle Nummer steht, ließ sich zu einer wohltuenden Abwechslung mal auf ein längeres Vorspiel ein, ehe sie den Zeitpunkt gekommen sah, mit einem eleganten Einschieber das 7:0 zu markieren. Und schließlich erlebte man, ganz untypisch, eine flotte „Conny“, die wie zu besten Jugendzeiten durch die Klever Reihen schwänzelte und mit einem saftigen Dreier den Schlussstrich zu einem locker heraus gekitzelten 8:0 Gesamtsieg zog.

Der „Nicky“-Vierer hatte also nach dem Plumpser in Kellen wieder Tritt gefasst und fieberte dem vorentscheidenden Duell gegen TV Mehrhoog entgegen. Um auf dem Weg dorthin nicht noch von dem einen oder anderen Beinpinkler unangenehm überrascht zu werden, war schon mal beim Tabellenfünften TTC Meiderich II höchste Vorsichtstufe angesagt. Dass kein Spaziergang zu erwarten war, wurde bereits mit einem mühsam erkämpften 1:1 im Doppeldurchgang deutlich. Sofort drückten „Nicky“ Teven und „Bötti“ aufs Tempo und legten mit je einem Dreier auf 3:1 vor, ehe es „Biggi“ Kannengießer, ansonsten immer für einen knallharten Vorhandjob gut, diesmal an der nötigen Zugkraft fehlen ließ und zum 3:2 ins Leere griff. Umso energischer packte anschließend Marion van Huet zu und markierte das 4:2. Danach drängte „Bötti“ auf eine frühe Vorentscheidung. Ließ sich aber nach dem Gewinn des ersten Satzes auf eine wilde Endlos-Keilerei ein, bei der sie am Ende nur noch kopflos um sich ballernd zum 4:3 den Kürzeren ziehen musste. Dann zog „Nicky“ Teven mit zermürbendem Linkshandjob vom Leder und baute den Vorsprung auf 5:3 aus. Sofort stürzte sich Marion van Huet mit allem, was sie so drauf hatte, beherzt in einen Nahkampf, hielt ihre Gegnerin stets einlochbereit im Clinch und schob mit einem sehenswerten Quicky mühelos zum 6:3 ein. Nachdem „Biggi“ Kannengießer ein weiters Mal zu zaghaft zu Werke gegangen war und sich so das 6:4 eingefangen hatte, streifte „Bötti“ nach ihrem misslungenem Langzeit-Auftritt wieder ihre Dreier-Kampfmontur über und donnerte ohne Rücksicht auf Verluste ihre Gegnerin zum 7:3 in den Tischtennis-Orkus. Was sich von den Gastgeberinnen noch nicht dort versammelt hatte, lieferte Marion van Huet mit einer lockeren Aufräumaktion nach, womit ein 8:4 Sieg im Kasten war und es an der Spitze weiterhin spannend blieb.