WICHTIGE ENTSCHEIDUNGEN FALLEN GLEICHSAM MIT DEM LETZTEN BALLWECHSEL. VERBANDSLIGA-TEAM SICHERT SICH IM ZIELEINLAUF DIREKTEN AUFSTIEG. KLASSENERHALT FÜR DIE RESERVISTEN (BEZIRKSLIGA) ERST NACH FOTO-FINISH. DRITTE MANNSCHAFT (KREISLIGA) MUSS ZUM KLASSENERHALT IN DIE NACHPRÜFUNG. VIERTVERTRETUNG VERABSCHIEDET SICH MIT ANSTAND AUS DER 1. KREISKLASSE. „KANNE“-VIERER (3. KREISKLASSE) ENDET AUF DEM SIEBTEN TABELLENPLATZ.
Spannender Saisonausklang im Herrenbereich. Wichtige Entscheidungen fallen gleichsam mit dem letzten Ballwechsel. Verbandsliga-Team sichert sich im Zieleinlauf direkten Aufstieg. Klassenerhalt für die Reservisten (Bezirksliga) erst nach Foto-Finish. Dritte Mannschaft (Kreisliga) muss zum Klassenverbleib in die Nachprüfung. Viertvertretung verabschiedet sich mit Anstand aus der 1. Kreisklasse. „Kanne“-Vierer (3. Kreisklasse) endet auf dem siebten Tabellenplatz.
Die letzten drei Spieltage einer ohnehin bis dato schon mit Aufregern reichlich bestückten Saison hatten es noch einmal in sich. Die erste Mannschaft, die sich schon frühzeitig in einer dicht gedrängten Fünfergruppe als Anwärter auf einen der vier direkten Aufstiegränge ins Gespräch gebracht hatte, musste bis zur endgültigen Entscheidung noch einige wichtige Begegnungen gegen enge Mitkonkurrenten bestehen. Dagegen rückte für die unteren Mannschaften eher ein heißer Endkampf um den Klassenerhalt in den Fokus, wobei alle denkbaren Optionen noch offen blieben.
TTVg.WRW Kleve (34:4), TuS Rheinberg (30:6), PSV Oberhausen (29:7) SV Walbeck (29:9), Bayer Uerdingen II (28:10): das war die Konstellation der fünfköpfigen Spitzengruppe, aus der in der Endphase die vier direkten Aufsteiger in die NRW-Liga ermittelt werden mussten. Damit lag auf der Hand, dass die anstehende Partie der Verbandsliga-Truppe gegen den PSV Oberhausen bereits vorentscheidende Bedeutung in Richtung Aufstieg zukam. Um sich den Umweg über eine Relegationsrunde zu ersparen, mussten Peil und Co. vorbehaltlos auf Sieg setzen, was noch einmal die Spannung bis zum Siedepunkt befeuerte. Im Bewusstsein, dass angesichts der Tabellensituation von den Gästen heftige Gegenwehr zu erwarten war, und im Bemühen, die eigenen Chancen nicht kurz vor dem Ziel noch aufs Spiel zu setzen, ging die Peil-Truppe hoch motiviert in die Begegnung und ließ sich auch von dem 1:2 Rückstand aus dem Doppeldurchgang nicht ins Bockshorn jagen. Denn Kestutis Zeimys, Christian Peil und Peter Koelen drehten postwendend den Spieß um und legten auf 4:2 vor. Nachdem die Gäste mit Siegen über Jörn Ehlen und Henrik Cobbers noch einmal auf 4:4 hatten ausgleichen können, markierte Yannick Büns mit klug dosiertem Angriffsspiel zunächst das 5:4. Kestutis Zeimys, der in die volle Distanz gezwungen wurde, setze mit einem Kampfsieg zum 6:4 nach, dem Christian Peil mit einem furiosen Dreier unverzüglich das 7:4 folgen ließ. Dann musste sich allerdings Peter Koelen nach einem 1:2 Satzrückstand mächtig strecken, um mit vollem Einsatz noch auf 8:4 erhöhen zu können. Den anschließenden Patzer von Jörn Ehlen zum 8:5 bügelte prompt Henrik Cobbers mit einer seiner gefürchteten Langholzfuhren aus und karrte so bereits frühzeitig einen 9:5 Gesamtsieg in die Mannschaftshütte.
Nach dem leichter als erwartet eingefahrenen Spielgewinn gegen einen der engsten Mitkonkurrenten hatten es die „Peilaner“ plötzlich eilig und machten bereits knapp zwölf Stunden später ihre Aufwartung beim Tabellensechsten DJK Kleve, der allerdings angesichts der Punkteteilung aus dem Hinspiel keineswegs auf die leichte Schulter zu nehmen war. Doch es zeigte sich recht bald, dass die Truppe um Christian Peil beim schnellen Wechsel von den Walbecker an die Klever Tische nichts an Schwung aus der erfolgreichen Vorabend-Partie gegen Oberhausen eingebüßt hatte und gleich mit dem Gewinn von zwei Doppeln und Einzelsiegen durch Christian Peil und Kestutis Zeimys eine beruhigende 4:1 Führung vorlegte. Und weil es anschließend Jörn Ehlen und Peter Koelen etwas lockerer angehen ließen, fingen sie sich prompt das 4:3 ein. Dafür lieferte Yannick Büns eine ballerfreudige Vorstellung ab und erhöhte auf 5:3. „Henk“ Cobbers und Kestutis Zeimys legten mit je einem saftigen Dreier sogar auf 7:3 nach. Einen besonderen Trick hatten sich sodann Christian Peil und Peter Koelen ausgedacht. Sie eröffneten jeweils ihre Begegnungen mit einem Satzverlust als Zuckerli für eine naschfreudige Klever Kundschaft. Doch noch während diese vergnügt an den angebotenen Leckereien herumlutschten, ließen Peter und Christian für die folgenden Durchgänge eine gehörige Portion Pfeffer vom Schlagwerk und verdarben ihren Gegenspielern nach Strich und Faden den Geschmack und zogen sich ihrerseits lustvoll zwei Spielgewinne rein, mit denen bereits frühzeitig ein 9:3 Sieg eingesackt werden konnte, der vorübergehend sogar den zweiten Tabellenplatz einbrachte.
Mit 33:9 Punkten ging es zum Saisonabschluss in die Partie gegen den Tabellenzehnten Meidericher TTC 47, der schon seit Längerem den Klassenerhalt gesichert hatte und somit wohl kaum noch den Ehrgeiz entwickeln würde, den Hausherren die Aufstiegstour im letzten Moment zu vermasseln. Und in der Tat begnügten sich die Gäste mit der Statistenrolle, während sich die Peil-Truppe in einer gemütlichen Kürübung bei lediglich zwei Satzverlusten mit einem 9:0 Kantersieg als frisch gebackener Aufsteiger von ihren Fans verabschiedete, nicht ohne vor großer Zuschauerkulisse noch einmal die ganze Palette feinster Tischtenniskunst zu präsentieren. So durfte Kestutis Zeimys noch einmal mit baltischem Ballzauber, der jeder Lehrbuch-Theorie spottet, glänzen. Nach dem Motto „ wie gepeilt, so gekeilt“ zog Teamchef Christian vom Leder. Genussvoll anzusehen auch die Art, wie die drahtige Kämpfernatur Peter Koelen herumwuselnd mal in der äußersten Ecke der Box die härtesten Geschosse seines Gegners mühelos abgriff, mal am Boden liegend fast unerreichbare Bälle zurückschaufelte und gleich danach wie ein Stehauf-Männchen wieder am Tisch vor- wie rückhändig mit Präzisionsschlägen einlochte. Wahre Begeisterungsstürme löste Oliver Schauer mit einem seiner typischen aus der Halbdistanz angesetzten Dreier aus. Und Henrik Cobbers, ein begnadeter Klaviervirtuose, zeigte noch einmal, wie sehr sich auch am Tisch dem Schlagholz die ganze musikalische Palette vom einfühlsamen Legato bis hin zum donnernden Staccato entlocken lässt. Last but not least war auch noch zu bewundern, wie Jörn Ehlen, einmal in seinem Element, auf reinrassig ostfriesische Art das gegnerische Reisegefährt im Handumdrehen durch Ausblasen der Zündkerzen aus dem Verkehr zu ziehen versteht. Eine gelungene Abschiedvorstellung, mit der dem Aufstieg im Rahmen der traditionellen Saisonabschlussfeier die sportliche Krone aufgesetzt wurde. Und nachdem reihenweise die Sektkorken geknallt hatten und das Festtagsbüffet abgeräumt war, nahm die Aufsteiger-Truppe, sozusagen als vergnügliches i-Tüpfelchen auf eine erfolgreiche Saison, gentlemanlike ihre Kameradinnen von der ersten Damenmannschaft, die ebenfalls als Aufsteiger und sogar Meister der Verbandsliga Einiges zu feiern hatten, zu einer Rundreise durchs Gelderner Nachtleben an die Hand.
Während also auf der Verbandsliga-Etage Männlein und Weiblein einträchtig die Erfolge eines prallen Sportlerlebens in vollen Zügen genießen durften, gingen die Reservisten drei Spieltage vor Saisonschluss im Kampf um den Klassenerhalt noch einem ungewissen Schicksal entgegen. In einem weit gespreizten Feld von möglichen Absteigern, das vom Tabellensechsten Union Kevelaer-Wetten (16:22) bis zum Schlusslicht SuS Isselburg (6:32) reichte, belegte die Basten-Truppe ex aequo mit Falken Rheinkamp II (je 12:26) nur wegen eines leicht besseren Spielverhältnisses den Relegationsrang, der angesichts des Restprogramms bereits das non plus ultra zu sein schien. Und als in dieser kritischen Situation der seidene Faden, an dem nach wie vor das Damoklesschwert des Abstiegs hing, bereits bedrohlich zu reißen begann, kamen die Reservisten, ohne einen Finger krümmen zu müssen, gegen SuS Isselburg, der nicht antrat, zu einem kampflosen 9:0 Sieg, der an der Konstellation im unteren Tabellenbereich zunächst nichts Entscheidendes änderte, weil auch Falken Rheinkamp II gleichzeitig mit einem Sieg gegen SV Bislich der Basten-Truppe (14:26) weiter auf den Fersen blieb.
Mithin lief nach Lage der Dinge die Entscheidung über Abstieg oder Klassenerhalt auf einen Zweikampf mit den Rheinkamper Reservisten hinaus. Um diese weiterhin in Schach zu halten, wäre das eine oder andere Pünktchen noch höchst willkommen. Ob diese allerdings ausgerechnet beim Tabellenvierten BSV GW Wesel-Flüren abgegriffen werden konnten, war mehr als fraglich. Immerhin ging die Basten-Truppe mit Schwung in die Partie und legte mit dem Gewinn eines Doppels und zwei souveränen Dreisatz-Siegen von Harald van Bühren und „Hejo“ Basten sogar eine 3:2 Führung hin. Nachdem „Balu“ Rogge verletzungsbedingt kampflos den 3:3 Ausgleich hatte hinnehmen müssen, verloren „Candy“ und Hans-Gerd Sommer, die in die volle Distanz gezwungen wurden, nach harter Gegenwehr recht unglücklich zum 3:5. Zwei Dreier-Klatschen für Hubert Werland und „Hejo“ Basten warfen die Mannschaft bereits auf 3:7 zurück. Und was anschließend Harald van Bühren bei seinem zweiten Auftritt aus dem Rohr ließ, reichte mal gerade zu einem Satzgewinn, sodass beim Stande von 3:8, auch wenn „Candy“ mit einem Kampfsieg zum 4:8 noch ein wenig Kosmetik anbringen konnte, die Partie, einen weiteren kampflosen Spielverlust zum 4:9 durch „Balu“ Rogge vorab eingespeist, bereits entschieden war. Mit dieser Niederlage fielen die Reservisten (14:28) auf einen direkten Abstiegsplatz zurück, während sich die Rheinkamper (16:26) mit einem weiteren Sieg auf den achten Tabellenplatz absetzen konnten.
Damit hatte sich vor dem Schlusstag die Situation im unteren Tabellenbereich – PSV Kamp-Lintfort II (16:26), TTV Falken Rheinkamp II (16:26), SV Bislich (15:27), SV Walbeck II (14:28), SuS Isselburg (6:38) – derart zugespitzt, dass aus Walbecker Sicht noch alle Optionen offen waren. Die endgültige Entscheidung über Abstieg und Klassenerhalt musste in den Begegnungen SV Walbeck gegen TV Mehrhoog, SV Bislich gegen PSV Kamp-Lintfort II und TTC BW Geldern-Veert gegen Falken Rheinkamp II fallen. Ein hoch brisantes Szenario, das zu allerlei Spekulationen und den wildesten Kalkulationen bis hin zu einem Zieleinlauf , der per Rechenschieber oder in einem Foto-Finish zu ermitteln war, Anlass gab. Unter diesen Voraussetzungen half den Reservisten nur ein Sieg gegen TV Mehrhoog, der im günstigsten Fall, d.h. bei gleichzeitigen Niederlagen von SV Bislich und Falken Rheinkamp II, sogar den direkten Klassenerhalt einbringen konnte. Und so ging die Basten-Truppe im Bemühen, dem Teufel auf dem letzten Drücker noch von der Schaufel zu springen, hoch motiviert in die Partie gegen den Tabellensechsten. Der aber zeigte sich, obwohl es für ihn um nichts mehr ging, keineswegs gewillt, den Hausherren wie armen Bettlern die Punkte gleichsam ins Spendenkörbchen zu werfen, was sich allein schon an insgesamt acht Fünfsatzentscheidungen festmachen ließ. Schon die zwei Spielgewinne im Doppeldurchgang durch die Paarungen Basten/Hendrix und Kanders/Sommer sowie die Niederlage des Duos Van Bühren/Werland zur 2:1 Führung gingen über die volle Distanz. Dagegen reichten „Hejo“ Basten drei Sätze, um mit sicherer Abwehr auf 3:1 zu erhöhen. Leider ging Harald van Bühren, der sich in einem wilden Schlagabtausch bereits eine 2:0 Satzführung herausgeballert hatte, im weiteren Verlauf des Duells kurz vor der Entscheidung die Munition aus, sodass er vorzeitig zum 3:2 kapitulieren musste. Ein anschließender Zwischenspurt mit Siegen von „Candy“, Hubert Werland und Hans-Gerd Sommer erbrachte bereits das 6:2, ehe sich Ersatzspieler Ralf Hendrix mit einem Dreier das 6:3 einfing. Kein Beinbruch, weil anschließend „Hejo“ Basten erneut im Stile eines Bremsklotzes seinen Gegner zum 7:3 auflaufen ließ. Und schließlich zog Harald aus seiner misslungenen Schnellschuss-Vorstellung seine Lehre und schob für seinen zweiten Auftritt eine Ladung Dum-Dum-Munition ins Magazin, die ihre Wirkung nicht verfehlte und schon nach drei Durchgängen zum 8:3 einschlug. Im Bemühen, zu einem möglichst hohen Gesamtsieg, der für die Plus-Minus-Spielbilanz in der Endabrechnung noch von Bedeutung sein könnte, nachzulegen, mussten sich „Candy“ und Hubert Werland leider in einer knappen Fünfsatz-Entscheidung recht unglücklich zum 8:5 geschlagen geben. Zum Glück gab Hans-Gerd Sommer, der sonst schon mal gerne für die Galerie herumalbert, diesmal alles, was aus seinem Zugarm herauszuholen war, und machte endgültig den Sack zu einem viel umjubelten 9:5 Gesamtsieg zu. Damit hatten die Reservisten das, was sie an Eigenleistung zum Klassenerhalt noch beitragen konnten, geliefert und fürs Erste nach Pluspunkten mit PSV Kamp-Lintfort II und Falken Rheinkamp II (je 16:26) gleichgezogen. Nun hieß es, abzuwarten, was sich einen Tag später an den anderen Schauplätzen des Abstiegskampfes tun sollte. Dabei nahmen Harald van Bühren und „Candy“ als aufmerksame Beobachter die Partie des TTC BW Geldern gegen Falken Rheinkamp II unter die Lupe und durften mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen, dass die Gelderner, für die es neben dem bereits feststehenden Aufstieg auch noch um den Gewinn des Meistertitels ging, unter Volldampf einem sicheren 9:5 Sieg entgegen zogen. Den Ortsrivalen zum Aufstieg und Titel zu gratulieren sowie für ihre Schützenhilfe zum Klassenerhalt der eigenen Mannschaft zu danken, dürfte mithin „Candy“ und Harald van Bühren besonders leicht gefallen sein. Und da gleichzeitig SV Bislich (15:29) mit 4:9 beim PSV Kamp-Lintfort unter die Räder gekommen war, gingen die Reservisten am Ende als der große Sieger aus dem endlos langen Vierkampf um den Klassenerhalt hervor. Und das Ganze nur dank des günstigeren Spielverhältnisses mit einer Nasenspitze vor den punktgleichen ( 16:28) Falken aus Rheinkamp, die nun in der Relegationsrunde, die der Basten-Truppe gleichsam auf dem letzten Drücker noch erspart geblieben war, ihr Glück versuchen müssen. Respekt aber verdienen die Reservisten, die trotz einer wenig glanzvoll verlaufenen Saison nie aufgaben und sich mit der letzten Patrone, die sie noch im Lauf hatten, in die Bezirksliga, die schon halbwegs abgeschrieben schien, zurückgeschossen haben.
Die dritte Mannschaft, die in der Kreisliga schon frühzeitig in den Kampf gegen den Abstieg hineingezogen worden war, vegetierte seit geraumer Zeit gleichsam als Einäugiger unter den Blinden auf dem Relegationsrang dahin. Im Restprogramm von nur noch zwei Spielen ging es also vordergründig darum, wenigstens diesen als Umweg zum Klassenerhalt abzusichern. Mit 10:22 Punkten ohne Chance auf Anschluss zum nächsten Mittelfelder TuS Xanten III (15:19) und mit sicherem Abstand zur direkten Abstiegszone ( PSV Kamp-Lintfort II: 7:25) startete die Mannschaft in die Endphase, die ihr mit einem kampflosen 9:0 Sieg gegen GSV Viktoria Suderwick wenigstens noch die Gelegenheit zum Nachsitzen absicherte.
Mit Blick auf die abschließende Partie beim PSV Kamp-Lintfort III leistete sich die Dörr-Truppe, als reichte das bislang verkorkste Jahrespensum noch nicht für eine Aufarbeitung durch Nachsitzen, den Affront, mit nur vier Akteuren anzutreten, was bereits vorab einen kampflosen Verlust von vier Spielpunkten bedeutete. Bei zwei Schwänzern auf einmal konnte erwartungsgemäß nicht einmal ein einigermaßen respektables Tagespensum abgeliefert werden. Und dieses hielt sich in der Tat mit insgesamt vier Spielgewinnen ( ein Doppel, einmal „Pat“ Janssen und zweimal Oliver Dörr) in engen Grenzen. Eine derartige Arbeitsverweigerung brachte selbst den Altmeister und ehemaligen Lehrer Hermann Deckers auf die Palme, von wo er hilflos und mit der Motivationskunst am Ende das Treiben an den Tischen, das mit einer 4:9 Niederlage endete, lustlos an sich vorüberziehen ließ. Mithin mag man nur hoffen, dass der entnervte Haudegen rechtzeitig bis zum Nachsitzen für den Klassenerhalt, das am 9. Mai gegen den SV Sonsbeck ansteht, wieder von seiner unter Blättern versteckten Fluchtburg herunterkommt. Und sollte es am Ende auch noch mit dem Nachbrummen daneben gehen, was bei dem traurigen Gesamtbild der Truppe nicht ausgeschlossen werden kann, erleben die Kameraden dann einen Hermann Deckers, der bei all seinen Verdiensten um die Entwicklung des Walbecker Tischtennissports vor Verzweiflung nicht nur auf die Palme getrieben wird, sondern im Stile eines HB-Männchens gleich wie eine Rakete hoch in die Luft geht? Bleibt nur zu hoffen, dass ein derartiges Schreckensszenario der Mannschaft erspart werden kann.
Einem bitteren Schicksal ging die Viertvertretung in der 1. Kreisklasse entgegen. Auf einem langen Todesmarsch war der Stammkader, der sich von lumpigen zwei Pünktchen ernähren musste, schon frühzeitig auf Haut und Knochen herunter gemagert und konnte sich nur noch mit Hilfe von besser genährten Ersatzspielern notdürftig auf den Beinen halten. Drei Spieltage vor dem sicheren Versenkungstermin, bereits im Vorstadium der Verwesung, wollte es die halbwegs skelettierte Truppe in einer Art Agonieschub dann doch noch einmal wissen. Um nicht wie Parias irgendwo in der Tischtenniswildnis achtlos verscharrt zu werden, warf sie sich im Bemühen, die letzten Stationen auf dem Weg zur sicheren Grablegung mit Anstand und Würde hinter sich zu bringen, ein letztes Mal in Schale. Und in der Tat wehte unversehens ein Hauch von Lebenslust und Kampffreudigkeit durch die Rippen, auch wenn zunächst im Doppeldurchgang ein 0:3 Rückstand nicht verhindert werden konnte. Dann aber flatterte „Kranich“ Heinz Leuken, ohnehin von Natur her kein ausgesprochen erdgebundener Spielertyp, den bevorstehenden Aufstieg ins Paradies vorwegnehmend noch einmal in die Höhe und verkürzte mit einem luftigen Dreier auf 1:3. Gleich hinterher stemmte sich Markus Günther gegen einen vorzeitigen Abschuss, den die armen Seelen in Richtung Leben nach dem Tode nun mal über sich ergehen lassen müssen, und legte einen weiteren Quicky zum 2:3 nach. Nachdem sich anschließend „Nussi“ Haßelmann, schon von Haus aus kein Kraftbolzen und mittlerweile von den vielen Prügeltouren seiner Mannschaft zusätzlich auf eine halbe Portion herunter geschmälert, das 2:4 eingefangen hatte, besorgte Marco Schneider das 3:4. Mehr war dann vorerst nicht mehr aus den Klappergestellen herauszuholen und nach einer Durstsstrecke mit Niederlagen von „Micha“ Cools, Ersatzspieler „Gerry“ Janssen, Heinz Leuken und Markus Günther war es beim Stande von 3:8 bereits wieder zappenduster. Noch einmal rappelte sich „Nussi“ mit letzter Kraft auf und konnte mit einem Kampfsieg auf 4:8 verkürzen, ehe dann Marco Schneider mit einem Grasbeißer zum 3:9 seinen Kameraden den nächsten Sargnagel zum letzten Gang auf Erden verpasste.
Das bittere Ende vor Augen machte sich die Cools-Truppe zum GSV Viktoria Suderwick II auf den Weg. Doch leider erhielt das Bemühen, sich achtbar aus der Affäre zu ziehen, schon vorab einen deutlichen Dämpfer, weil lediglich fünf Akteure aufgeboten werden konnten. Mithin wunderte es wenig, dass mit dem Verlust sämtlicher Doppel und einem Patzer von „Nussi“ Haßelmann gleich einem 0:4 Rückstand hinterher gelaufen werden musste. Dann wehrte sich zunächst Markus Günther ein weiteres Mal gegen die Vorstellung, am Ende der Saison in einem Massengrab zu enden, und markierte mit einem Kraftakt das 1:4. Anschließend hatte Ludger Hebinck, der sich auf dem langen Hungermarsch seiner Kameraden schon mal des Öfteren zur Stärkung heimlich in die Büsche geschlagen hatte und mit einigen Kalorien mehr auf den Rippen noch den robustesten Eindruck hinterließ, genügend Saft in Arm und Bein, um locker auf 2:4 nachzulegen. Und auch Marco Schneider verspürte wenig Lust, sich seine letzte Ruhestätte selbst zurecht schaufeln zu müssen, und verkürzte sogar auf 3:4. Ein weiteres Nachrücken verhinderte zunächst ein kampfloser Spielverlust zum 3:5, ehe „Micha“ Cools mit einem Dreier zum 4:5 die Partie weiter offen halten konnte. Die Chance, ein Pfund draufzulegen und vielleicht sogar das Blatt noch zu wenden, verpassten nacheinander Markus Günther und „Nussi“ Haßelmann, die sich jeweils eine Dreierklatsche zum 4:7 einfingen. Ein Hauch von Hoffnung keimte auf, nachdem Marco Schneider noch einmal einen Gegenschlag zum 5:7 hatte anbringen können. Ging da möglicherweise noch mehr? Diese Frage musste fürs Erste „Luggi“ Hebinck, der sich immer mal wieder dem Dauerstress seiner ausgezehrten Kameraden hatte entziehen und noch die meisten Kraftreserven hätte mobilisieren können, beantworten. Er tat dies, indem er wie gewohnt sein Greifwerk auf volle Länge ausfuhr. Leider gelang ihm beim Einfangen und Austeilen am Ende eines fünfsätzigen Bemühens nicht der entscheidende letzte Zugriff, der sogar noch die Chance auf eine Sensation hätte eröffnen können. So aber musste er enttäuscht zum 5:8 quittieren. Und da auch „Micha“ Cools keinen zündenden Auftritt mehr hatte hinlegen können, war die nächste Niederlage perfekt, die allerdings mit 5:9 immerhin ungewohnt respektabel ausfiel.
Dann endlich war es soweit. Mit der Partie gegen PSV Kamp-Lintfort IV zum Saisonabschluss nahte auch das Ende eines endlos langen Trauerzuges durch die 1. Kreisklasse. Noch einmal galt es, Haltung zu wahren und sich würdevoll von den Gästen und darüber hinaus von der gesamten Konkurrenz der Spielklasse zu verabschieden. Und in der Tat gaben „Michas“ Kamikaze-Kämpfer für die letzten Stunden über der Erde, bevor sie darunter verschwanden, noch einmal alles, was zu einem denkwürdigen Abschied beitragen konnte. Allein insgesamt acht Fünfsatz-Entscheidungen lieferten den Beweis dafür, wie knapp es in der Schlusspartie noch einmal zuging. Nach einem 1:2 Rückstand aus dem Doppeldurchgang stieg „Kranich“ Heinz Leuken zu einem seiner letzten Flüge auf und schoss mit seinen Treffern zum 2:2 Ausgleich gleichsam als Begleitschutz-Engel vorsorglich schon mal für seine Kameraden am Boden den Weg in Richtung Himmelspforte frei, während sich gleichzeitig Markus Günther und Marco Schneider, wenn auch erst nach harter Gegenwehr, das 2:4 einfingen. Nachdem „Micha“ Cools auf 3:4 hatte verkürzen können, fuhr dem jugendlichen Ersatzspieler Jonah Mattheus, das offene Grab vor Augen, ein gewaltiger Schreck durch sein eher auf lustiges Tanzen eingestelltes Gebein und er ging zitternd frühzeitig zum 3:5 in die Knie. Sodann griff Frank Vervooren, ebenfalls als Hilfskraft ausgeliehen, passend zu seinem Beruf als Stukkateur kurz entschlossen zur Putzer-Kelle und verpasste der gruseligen Szenerie mit schnellen Strichzügen zum 4:5 einen Hauch von tröstender Ornamentik. Dagegen ging anschließend eine weitere „Kranich“-Nummer von Heinz Leuken krachend zum 4:6 in die Hose, wie auch Markus Günther gleich hinterher mit einer Dreierklatsche sogar das 4:7 hinnehmen musste. Parallel dazu verkürzte Marco Schneider, der immer noch nicht wahr haben wollte, dass es bald mit der Mannschaft zu Ende gehen sollte, mit einem Kampfsieg noch einmal auf 5:7, während der Teamchef „Micha“ nach einem Ausrutscher zum 5:8 schon mal einen tiefen Blick in den Abgrund, in den er und seine Kameraden bald verschwinden würden, werfen durfte. Dann wurde auch Jonah Mattheus das seltsame Ambiente langsam doch zu heiß und keineswegs gewillt, sich seine Jugendkraft bereits vorzeitig vom Erdgewürm zernagen zu lassen, versuchte er, sich mit einem Dreier zum 6:8 das ihm drohende Schicksal ein für allemal noch vom Hals zu schaffen. Doch leider zu spät. Denn Frank Tervooren besiegelte mit einem verkorksten Auftritt die mit 6:9 bislang knappeste Niederlage, die der Mannschaft schließlich doch noch den erwünschten würdevollen Abschied bescherte. Dann wurde zur Grablegung gebeten und unter dem virtuellen Geläut des Totenglöckleins wurden Cools und Co. symbolisch von den Gästen als Versenkungshelfern zur letzten Ruhe geleitet und erhobenen Hauptes in die Mannschaftsgruft abgeseilt. Und auf dem Grabstein ist zu lesen: „ Hier liegt verriegelt und verrammelt, was selbstverschuldet ist vergammelt.“ Eine deutliche Warnung an alle, die nach einer Wiederauferstehung in der zweiten Kreisklasse weiterhin der Illusion anhängen sollten, Preise ließen sich auch ohne Fleiß und mannschaftliche Geschlossenheit erringen.
Während also die Saison für die Mehrzahl der Mannschaften wegen erbitterter Kämpfe um Aufstieg oder Klassenerhalt, die durchweg mit dem letzten Ballwechsel entschieden wurden, äußerst stressig verlief, durfte der „Kanne“-Vierer im Vergleich zu den vorangegangen Jahren eine ungewohnt ruhige Kugel schieben. Vorbei die Zeiten, wo bei knappem Personal die allwöchentlichen Eskapaden der Schluckspechte „Bernie“ Verhölsdonk und „Franky“ Tervooren regelmäßig gewaltige Lücken in den Stammkader rissen, seit Jüngstem aber mit Carsten Beckmann und Luca van Lier endlich zuverlässige „Feuerwehrmänner“ zur Verfügung standen. Vorbei die Zeiten, wo die ständige Suche nach einem spielfähigen Vierer mit einem Mega-Verschleiß an Schuhsohlen und hohen Telefonrechnungen das Familienbudget des Teamchefs Heinz Kannengießer über Gebühr strapazierte. Endlich mal mehr Kohle in der Haushaltskasse für den einen oder anderen zusätzlichen Erholungsurlaub zum Stressabbau. Ein Gewinn nicht nur für den Teamchef persönlich, der seine volle Kraft mehr in das sportliche Geschehen an den Tischen investieren konnte, statt sie beim ewigen Klinkenputzen zum Einsammeln lauer Kameraden vergeuden zu müssen, sondern auch für die gesamte Mannschaft, die damit an Zuverlässigkeit und innerer Geschlossenheit gewann. Dass damit nicht auch gleich eine deutliche Leistungssteigerung einherging, war eher zweitrangig. Hauptsache, die Chemie stimmte wieder. Das zeigte sich in der Begegnung beim SV Millingen VII, wo mal wieder Bernd Verhölsdonk und Frank Tervooren, die einen Termin zum Flachlegen von Damen auf der Kegelbahn wahr zu nehmen hatten, ersetzt werden mussten, aber durch Carsten Beckmann und den jugendlichen Nachwuchsspieler Luca van Lier würdig vertreten wurden. Nach ausgeglichenen Doppeln eröffnete „Gerry“ Janssen mit einem Kampfsieg über die gegnerische Nummer Eins zum 2:1 den Einzeldurchgang. Nach einem Patzer von Heinz Kannengießer legte postwendend Luca van Lier mit klug verteilten Vorhandzügen wieder auf 3:2 vor. Eine kurze Durststrecke mit ein paar Runden durchs Fettnäpfchen für Carsten Beckmann, Heinz Kannengießer und „Gerry“ Janssen warf die Mannschaft vorübergehend auf 3:5 zurück. Dann aber packte zunächst „Becki“ seine Trickkiste aus. Mal schaufelte er mit seinen riesigen Fangarmen, die überall gleichzeitig zu sein schienen, selbst halbwegs vom Boden, alles ab, was von seinem Gegner herüberkam, mal schob er nur schwer auszumachende Querschläger ein. Eine todsichere Erfolgsmasche zum 4:5 Anschluss. Und gleich hinterher glich Luca van Lier im Wechsel von abwartendem Bällchenhalten und klugem Ausnutzen der sich bietenden Versenkungschancen zum 5:5 aus, während gleichzeitig am Nebentisch Teamchef Heinz volle „Kanne“ aufdrehte, mit ausdauerndem Geschnibbel seinen Gegner solange vor sich her trieb, bis er einen seiner mörderischen Linkshand-Knaller unterbringen konnte, was ihm einen sicheren Spielgewinn zur 6:5 Führung einbrachte. Dann erwischte es im Bemühen, zum entscheidenden Durchbruch nachzulegen, Carsten Beckmann, der seine unorthodoxe Spielkunst derart übertrieb, dass sie zusehends eine unkontrollierte Eigendynamik entwickelte. Am Ende entglitt sie ihm vollends zum 6:6 Ausgleich. Völlig unerwartet geriet auch noch Luca van Lier, der bis dato eine tadellose Leistung abgeliefert hatte, aus der Spur und fing sich mit einer Dreierklatsche das 6:7 ein. Selbst eine noch mögliche Punkteteilung geriet in Gefahr, als „Gerry“ Janssen bereits den ersten Satz vergeigt hatte. Doch mit einem energischen Zugriff riss er das Ruder noch einmal herum und steuerte sicher auf ein alles in allem wohl verdientes 7:7 zu.
Zum Saisonabschluss hatte der „Kanne“-Vierer beim SV Budberg II anzutreten und rechnete sich angesichts des 7:7 Hinspielergebnisses durchaus einen weiteren Punktgewinn aus. Und mit einem 1:1 im Doppeldurchgang lief die Partie in der Tat vielversprechend an. Doch dann stand plötzlich „Bernie“ Verhölsdonk, dem der ständige Wechsel zwischen grifffesten Humpen und henkellosen Ping-Pong-Brettchen sowie zwischen dicken Kugeln zum Flachlegen von wehrlosen Damen und kleinen Bällchen zum Einlochen gegen wendige Gegenspieler doch auf die Dauer über seine Kräfte zu gehen scheint, auf dem Schlauch und musste sich mit einem deftigen Dreier zum 1:2 auseinandernehmen lassen. Im gleichen Takt wurden anschließend auch noch Heinz Kannengießer und Luca van Lier vorgeführt und mussten bereits das 1:4 hinnehmen. Nach zwei weiteren Patzern von „Gerry“ Janssen und Heinz Kannengießer lag die Mannschaft fast uneinholbar sogar 1:6 zurück. Dann endlich reifte bei seinem nächsten Auftritt im Kegelbruder und Schluckspecht „Bernie“ langsam die Erkenntnis, dass in den Millinger Boxen kein Umsäbeln von Damen und Bauern oder Königswürfe, sondern knallhartes Tischtennisgeschäft gefragt war. Spätesten aufgeschreckt durch einen 0:2 Satzrückstand bog er die Partie noch um und erzielte mit einem Kampfsieg das 2:6. Das war’s dann auch schon. Da anschließend weder „Gerry“ Janssen noch Luca van Lier Zählbares vom Brettchen brachten, senkte sich recht früh der Vorhang zu einer 2:8 Klatsche, mit der bei einer Gesamtbilanz von 8:24 Punkten die Saison auf dem siebten Tabellenplatz abgeschlossen wurde.