Verbandsligist verliert wichtige Punkte im Kampf um die direkten Aufstiegsränge. Reservisten (Bezirksliga) fallen nach schwacher Endphase zurück. Dritte Mannschaft (Kreisliga) überwintert auf dem vorletzten Tabellenplatz. Viertvertretung (1. Kreisklasse) weiterhin ohne Punktgewinn hoffnungslos abgeschlagen. „Kanne“-Vierer (3. Kreisklasse) schließt Hinrunde als Drittletzter ab.
Die insgesamt fünf Herrenmannschaften verabschieden sich nach einer äußerst holprig verlaufenen Hinrunde nicht gerade in bester Stimmung in die Winterpause. Während das Verbandsliga-Team, lange Zeit Tabellenführer, sich in der Endphase des ersten Durchgangs durch Punktverluste gegen die Mitkonkurrenten aus der Vierergruppe der direkten Aufsteiger fürs Erste verabschieden musste, aber wenigstens noch den Relegationsrang behaupten konnte, müssen sich die unteren Mannschaften nach einigen Durchhängern in der Endphase der Hinrunde wieder ernsthafte Sorgen um den Klassenerhalt machen. Die Peil-Truppe, die zunächst souverän an die Tabellenspitze durchmarschiert war, durfte sich danach mit Blick auf einen der vier direkten Aufstiegsränge relativ sicher fühlen, bis dann in den ersten Begegnungen gegen die engsten Mitbewerber WRW Kleve (4:9) und TuS Rheinberg (8:8) zum ersten Mal die Hosen runter mussten und prompt die ersten Punktverluste hinzunehmen waren. Und schon war beim PSV Oberhausen gleich die nächste Bewährungsprobe zu bestehen, die bereits mit einer frühen 0:4 Rückstand durch den Verlust sämtlicher Doppel und eine knappe Niederlage von Christian Peil ebenfalls voll ins herabhängende Bleuinkleid zu gehen drohte. Nachdem Kestutis Zeimys mit einem Dreier auf 1:4 hatte verkürzen können, standen der Reihe nach Henrik Cobbers, Oliver Schauer, Yannick Büns und Jörn Ehlen auf dem Schlauch, sodass beim Stande von 1:8 die Luft so gut wie endgültig raus war. Die anschließenden Gegenschläge von Kestutis Zeimys und Christian Peil zum 3:8 waren da kaum mehr als ein wenig Ergebniskosmetik. Dagegen scheiterte der Versuch von „Olli“ Schauer, mit einem beherzten Auftritt weiter nachzulegen, und mit einer 3:9 Niederlage fiel die Mannschaft bei nunmehr 13:5 Punkten bereits auf den vierten Tabellenrang zurück.
Noch aber zählte die Mannschaft nach der aktuellen Tabellensituation zu der vierköpfigen Gruppe der direkten Aufsteiger. Doch bei sichtbar wachsender Unsicherheit, die bereits gewaltig am Selbstbewusstsein der Peil-Truppe herumkratzte, drohte möglicherweise sogar ein weiteres Abrutschen. Die Chance, dieser Gefahr entgegenzuwirken, bot sich mit der Partie gegen das bereits sechs Zähler (7:11) zurückliegende Team von DJK Kleve. Die Spannung dieser Begegnung lebte davon, dass beide Mannschaften dringend Punkte benötigten; die Heimsechs zur Absicherung ihrer Aufstiegschancen, die Gäste im Kampf gegen den erweiterten Abstieg. Mithin war harte Gegenwehr zu erwarten, die sich bereits mit einem 1:2 Rückstand nach den Doppeln ankündigte. Nachdem Kestutis Zeimys und Christian Peil zur 3:2 Führung vorgelegt hatten, wurde zunächst „Olli“ Schauer auf dem falschen Fuß erwischt und musste sodann Henrik Cobbers, statt wie sonst üblich selbst reichlich Langholz abzuladen, diesmal jede Menge Kleinholz, das ihm sein Gegner hinterlassen hatte, einsammeln. Und beim Stande von 3:4 wurde allmählich zur Gewissheit, dass gegen die wehrhaften Gäste nicht mit einer lockeren Kürübung zum Erfolg zu kommen war. Nachdem Jörn Ehlen mit einem wuseligen Konterauftritt wieder auf 4:4 gleichgezogen hatte, wurde erst noch das Abwehrbollwerk des Ersatzspielers „Hejo“ Basten zum 4:5 geschleift, bevor Kestutis Zeimys mit einem hart umkämpften Fünfsatz-Sieg einen Zwischenspurt einleitete, der über zwei weitere Spielgewinne durch Christian Peil und „Olli“ Schauer die 7:5 Führung erbrachte. Der Sieg war zum Greifen nah, als Henrik Cobbers ein weiteres Mal nur drei Sätze überstand und zum 7:6 aufschließen lassen musste. Dann erhöhte Jörn Ehlen mit viel Mut zum Risiko und nervenstark auf 8:6. Eine Punkteteilung aber hätte zur Absicherung eines direkten Aufstiegsplatzes in der führenden Vierergruppe nicht ausgereicht. Also musste auf jeden Fall einer der beiden noch verbliebenen Matchpunkte abgegriffen werden. Der erste ging bei der erwarteten Klever Schlussoffensive durch „Hejo“ Basten, dessen Abwehrstellung, nachdem sie zuvor schon halbwegs sturmreif geschossen worden war, diesmal endgültig gesprengt wurde, zum 8:7 verloren. Das Treffen der Schlussdoppel musste also die Entscheidung bringen. Und hierbei ging es noch einmal richtig zur Sache. Die Paarung Zeimys/Peil, die mit gewaltigem Einsatz zunächst einen 0:2 Satzrückstand ausgeglichen und im entscheidenden Durchgang mehrmals den Siegpunkt auf dem Schläger hatte, musste sich am Ende trotz harter Gegenwehr gleichsam erst auf dem letzten Drücker zum 8:8 Endstand geschlagen geben. Mit nunmehr 14:6 Zählern fiel die Mannschaft erst einmal auf den fünften Tabellenrang zurück.
Vor dem letzten Spieltag der Hinrunde lagen die Mannschaften vom ersten bis fünften Tabellenplatz lediglich drei Punkte auseinander. Bei Punktgleichheit der Peil-Truppe mit dem Tabellenvierten Bayer Uerdingen II (je 14:6) blieb es weiterhin im Kampf um Titel und Aufstieg höchst spannend und damit auch die Chance erhalten, vom Relegationsrang aus jeder Zeit wieder ins Geschehen der direkt aufstiegsberechtigten Vierergruppe einzugreifen. Voraussetzung hierfür war, dass Peil und Co. vorerst keinen weiteren Punktverlust hinzunehmen hatten und so schnell wie möglich wieder in die Erfolgsspur kamen. Und so machten sie sich zum Abschluss der Hinrunde Richtung TTC Meiderich auf die Socken, in der festen Absicht, sich dort nicht wieder gleich aus eben diesen herausheben zu lassen. Aus der Erfahrung mit den zweifellos unterschätzten Klever DJKlern klug geworden legten sie nach behutsamem Abtasten im Doppeldurchgang eine 2:1 Führung vor. Etwas mutiger schalteten Christian Peil und Kestutis Zeimys sofort einen Gang höher und versenkten ihre Gegner mit je einem Dreier zum 4:1 in den Tischtennis-Orkus. „Henk“ Cobbers, nach seinen zuletzt verkorksten Auftritten wieder in blendender Spiellaune, erhöhte sogar auf 5:1, ehe „Olli“ Schauer und Yannick Büns in knappen Dreisatz-Entscheidungen zum 5:3 das Nachsehen hatten. Dann haute Jörn Ehlen den nächsten Dreier vom Brettchen. Ein Nachbrenner von Kestutis Zeimys gleich hinterher und es hieß bereits 7:3. Danach hatten sich die Reihen der Meidericher so weit gelichtet, dass Christian Peil und „Olli“ Schauer drei Runden genügten, um letzte Aufbäumversuche der Gastgeber im Keim zu ersticken und locker zum 9:3 Gesamtsieg zu vollenden. Dieser kam nach einer längeren Durststrecke gerade noch rechtzeitig, um dicht am Spitzengeschäft dran zu bleiben. Noch aber hing das Fernziel Aufstieg in weiten Säcken. Und damit es dort nicht am Ende noch total versickert, müsste auch im Gegensatz zum ersten Durchgang in der Rückrunde mehr Druck in die Pipeline, mit dem auch mal ein Überraschungsschlag gegen den einen oder anderen der „Großen Vier“ angesetzt werden könnte. Denn ohne einen solchen Coup dürfte der ganze große Sprung nach oben wohl kaum gelingen.
Die Reservisten hatten sich nach bislang eher mageren Bezirksliga-Jahren diesmal einen Schuss Nostalgie gegönnt, mit dem sie – unter anderem mit dem jüngsten Coup gegen den Spitzenreiter TuS Xanten II (8:8) – längst vergessene Landesliga-Glanzzeiten in Erinnerung riefen. Mit einer Zwischenbilanz von 7:9 Punkten ging es in die letzten drei Begegnungen der Hinrunde. Beflügelt vom Punkterfolg gegen den haushohen Titelfavoriten Xanten II legten sie auch beim SuS Isselburg gleich schwungvoll los und erspielten sich auf Anhieb bereits im Doppeldurchgang eine 3:0 Führung, mit welcher der anschließende Patzer von „Balu“ Rogge zum 3:1 locker weggesteckt wurde. Denn anschließend stand „Hejo“ Basten mal wieder bombensicher in der Abwehr, fing alle gegnerischen Angriffsversuche mühelos ab und erhöhte auf 4:1. Dann lautes Krachen am Nebentisch: ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich mal wieder „Harry“ van Bühren in einem seiner berühmt-berüchtigten „High-Noon“-Auftritte Schnellfeuer in Richtung 5:1 aus dem Lauf ballerte. Der Pulverdampf seiner Schießeinlage hatte sich kaum verzogen, da war auch schon Hubert Werland zur Stelle und bretterte mit Kontern aus allen Lagen unaufhaltsam auf 6:1 vor. Anschließend wuselte Ersatzspieler „Nussi“ Haßelmann mal wieder auf seine unnachahmliche Art sich geradezu selbst überholend, aber dennoch zu langsam für seinen Gegner durchs Geviert und fing sich prompt nach nur drei Runden das 6:2 ein. Dafür hatte Hans-Gerd Sommer, wie so oft schon, die richtigen Überzieher im Angebot, mit denen der jede gegnerische Ladung, bevor sie überhaupt das Rohr verlassen konnte, bereits zum Selbstkrepierer werden ließ und so auf 7:2 erhöhte. Und weil es wie geschmiert lief, griff plötzlich Kamerad Leichtfuß ins Geschehen ein und vermasselte „Hejo“ Basten und „Balu“ Rogge einen erfolgreichen Auftritt, so dass die Gastgeber auf 7:4 herankamen. Mächtig strecken musste sich dagegen Hubert Werland, um sich gegen seinen Gegner, der offensichtlich mit einem Nachschlag zu einer weiteren Gegenattacke seines Teams auszuholen schien, mit einem Kampfsieg zum 8:4 durchzusetzen. Dann war wieder Harald van Bühren an der Reihe und öffnete zunächst eine große Büchse blauer Bohnen. Als diese aber seinem Gegenüber, einem offensichtlichen „Veggie-Freak“, recht schmackhaft erschienen und dem Spender wenig Erfolg einzubringen drohten, da griff „Harry“ zu einer Notlösung, schob zum Letzten entschlossen eine Dum-Dum-Patrone in den Lauf und brachte so mit einem mörderischen Finalschuss seinen Gegner endgültig zur Strecke, womit gleichzeitig auch ein 9:4 Sieg in trockenen Tüchern war.
Mit ausgeglichener Zwischenbilanz von 9:9 Punkten ergab sich für die Reservisten eine pikante Mittelfeldposition. Nur fünf Zähler lagen zwischen dem Tabellendritten TTC BW Geldern-Veert (11:7) und dem Tabellenzehnten TV Mehrhoog (6:12). In dieser Gemengelage war also plötzlich von oben her sogar ein Aufstiegsrang näher ins Blickfeld gerückt, während gleichzeitig von unten her die Abstiegsgefahr noch keineswegs gebannt war. In welche Richtung es fortan gehen sollte, musste sich fürs Erste gegen den BSV GW Wesel-Flüren (10:8) zeigen, der als Tabellenvierter aktuell den Relegationsrang belegte. Für die Basten-Truppe, die sich nach vielen Hungerjahren ob der ungewohnten Erfolge fast schon wie im Schlaraffenland vorkommen musste, allerdings nicht der richtige Gegner, um sich eben mal hinzulegen und zu warten, bis ihr weitere Punkte wie gebratene Hähnchen mundgerecht zuflogen. Doch so verlockend es auch der leicht angestaubten und schwächelnden Veteranen-Riege um „Hejo“ Basten erscheinen mochte, auf dem Rücken liegend den Erfolg zu erhoffen, der ihr im harten Ringen am Tisch bislang verwehrt geblieben war, gegen die stark auftrumpfenden Gäste war mit dem Faulenzertrick jedenfalls nichts auszurichten. So war es nicht verwunderlich, dass einzig und allein „Candy“ und Harald van Bühren, die ohenehin eher auf action fixiert sind, mit ihren Ballerauftritten nebst dem Gewinn eines Doppels Zählbares zu vermelden hatten, womit am Ende eine bittere 4:9 Niederlage zu Buche stand, immerhin aber noch der siebte Tabellenplatz behauptet werden konnte.
Da mit dem Fauxpas gegen Flüren der Sprung nach oben verpasst worden war, ging es zum Abschluss der Hinrunde mit der Partie beim TV Mehrhoog nur noch darum, wenigstens die Dreiergruppe der aktuellen Abstiegskandidaten weiter auf Distanz zu halten. Da für beide Teams mit Blick auf den Klassenerhalt viel auf dem Spiel stand, war Kampf auf Biegen und Brechen angesagt. Von einem Blitzstart der Gastgeber überrascht lag die Basten-Truppe nach zwei verlorenen Doppeln und einer Dreisatzklatsche für „Balu“ Rogge erst einmal 1:3 zurück. Ein erneuter Ansturm der Gegner landete zunächst in der sicheren Abwehr von „Hejo“ Basten. Gleich hinterher gingen Hubert Werland und „Candy“ aus der Deckung und stießen mit jeweils schnellen Gegenattacken sogar zur 4:3 Führung vor. In der Folge wogte das Geschehen hin und her und verfranzte zu einem Stellungskrieg mit wechselnden Vorteilen für die eine oder andere Seite. Dabei bewährte sich vor allem Harald van Bühren, der immer dann, wenn es irgendwo lichterloh brannte, keinen Nahkampf scheute, erfolgreich durch die feindlichen Linien stürmte und die eigenen wankenden Reihen wieder aufrichtete. So konnte die Partie bis zum 7:7 offen gehalten werden. Jetzt, wo die Entscheidung anstand, scheiterte Hans-Gerd Sommer, der bereits nach Sätzen 2:1 führte, wie schon bei seinem ersten Einsatz erneut an mangelndem Stehvermögen und musste, gewaltig mit sich hadernd, am Ende zum 7:8 den Schwanz einziehen. Und da auch das Schlussdoppel Basten/van Bühren beim Versuch, wenigstens noch eine Punkteteilung zu retten, bei aller Risikofreude ein stimmiges Erfolgsrezept vermissen ließ, war mit 7:9 die nächste Niederlage perfekt. Und plötzlich sahen sich die Reservisten punktgleich (9:11) mit SV Union Kevelaer-Wetten und PSV Kamp-Lintfort II im Kampf um den Relegationsrang wieder. Alles andere also als eine vielversprechende Perspektive für die Rückrunde.
Eng ging es auch in der Kreisliga zu, wo sich schon frühzeitig eine Art Zweiklassengesellschaft herauskristallisierte mit einer weit vorauseilenden dreiköpfigen Spitzengruppe, einem dicht gedrängten Neunerfeld samt abgeschlagenem Wurmfortsatz SW Uedem auf einem fast schon sicheren Abstiegsplatz. Mittendrin im dichten Getümmel die dritte Mannschaft, die sich, ihrer Tradition treu bleibend, bis zwei Spieltage vor Abschluss der Hinrunde mal wieder mühsam durchs Programm gewurschtelt und es gerade mal auf fünf Pünktchen gebracht hatte. Da offensichtlich die letzte Masche, die Altmeister Hermann Deckers mit dem Logo „Doc Hoffi“ auf seinem Trainingsshirt noch zur Aufmunterung seiner behäbigen Kameraden aus dem Köcher gezogen hatte, ebenfalls als Flop daherkam, war auch der unermüdliche Antreiber mit seiner Weisheit am Ende. Sofort verschwand das Werbetrikot samt Träger von der Bildfläche und ward bis zur Winterpause nicht mehr gesehen. Ein herber Schlag für die Mannschaft, die beim SV Suderwick nicht nur ohne seinen heimlichen „spiritus rector“, sondern auch mit zwei Ersatzleuten und obendrein lediglich zu Fünft auskommen musste. Bei allem Respekt vor den Verdiensten des Altmeisters um den Walbecker Tischtennissport, sich einfach zu verkrümeln ist sicherlich nicht gerade die feine Art, mit den mannschaftsinternen Problemen fertig zu werden. Immerhin wurde wenigstens noch gespielt, wobei die Partie, kaum mehr als eine lästige Pflichtübung, mit einer – wen wundert’s? – 1:9 Klatsche endete.
Mit 5:11 Zählern und einer harten Landung auf dem vorletzten Platz war der vorläufige Tiefpunkt erreicht. Wie so schnell wieder aus diesem Schlamassel herauskommen? – das war die bange Frage, die sich vor der Schlusspartie gegen den punktgleichen PSV Kamp-Lintfort III aufdrängte. Nach wie vor ohne den Altmeister, dem man mittlerweise seinen Urlaubstrip Richtung Teneriffa nachzusehen bereit war, wenn er denn dem Auftanken frischer Kräfte für die Rückrunde diente, ging die Hendrix-Truppe diesmal zumindest mit ihrem Restkern an die Tische. So konnten, gleichsam mit der Faust im Nacken, noch einmal die letzten Reserven mobilisiert werden, was sich fürs Erste schon mal vielversprechend in einer 4:1 Führung durch zwei siegreiche Doppel mit kräftigem Nachfassen von Ralf Hendrix und Erik Wirtz auszahlte. Die Gäste, hierdurch keineswegs geschockt, holten zum Gegenschlag aus und erwischten zunächst „Pat Janssen und Oliver Dörr zum 4:3 auf dem falschen Fuß. Nachdem anschließend Marco Schneider trotz mutiger Gegenwehr in einer Fünfsatz-Entscheidung zum 5:5 den Kürzeren hatte ziehen müssen, ging auch der Versuch von Ersatzspieler „Kranich“ Leuken, sich durch eine Luftoffensive dem Getümmel am Boden zu entziehen, bereits nach drei Fehlstarts gründlich in die Hose. Und da des Weiteren Ralf Hendrix ganz ungewohnt in total entschärfter Version mit ABS-System ins Rennen ging und prompt keinen Stich bekam, drohten beim Stande von 4:6 die Felle bereits wieder davonzuschwimmen. Schlimmeres noch bahnte sich an, als sich „Sammy“ Wirtz wie ein verzagter Gartenzwerg zunächst zwei Sätze lang mit ein wenig Blumenpflücken begnügen musste, dann aber Schlag für Schlag plötzlich zu einem Riesen mit gewaltigem Siegerstrauß emporwuchs und wieder auf 6:5 verkürzen konnte. Dann entlockte „Pat“ seiner berühmten Orgel, die zuletzt ihren wohltuenden Klang ein wenig eingebüßt zu haben schien, ein paar Takte vorweihnachtlicher Stimmung und spielte so seinen andächtig lauschenden Gegner sicher zum 6:6 in den Schlaf. Weniger zärtlich klang, was anschließend „Olli“ Dörr aus seinem breiten Resonanzkasten herausholte. Leider trommelte er fünf Sätze lang so wild drauflos, dass kurz vor dem Schlusswirbel noch das Fell riss und der „drummer boy“ nebst zerfetztem Schlagwerk zum 6:7 Rückstand von der Bühne abtreten musste. Ein wenig Trost für seinen verkorksten Trommler-Auftritt durfte sich gleich hinterher „Olli“ bei Marco Schneider abholen, der mit einem Kampfsieg wieder auf 6:6 gleichziehen konnte. Und dann endlich ein gelungener Start von „Kranich“ in Richtung Wolke Sieben, von der er nach erfolgreichem Abschuss seines Gegners mit der Meldung „ Auftrag zur 8:7 Führung erledigt!“ wie ein vorweihnachtlicher Engelsbote mit vergnügt wackelnden Flügeln zurückkehrte. Während so zumindest schon mal ein Punkt in der Beutekammer verstaut werden durfte, lief gleichzeitig am Boden mit Ralf Hendrix und „Sammy“ Wirtz im Doppelpack die Schlussoffensive auf der Jagd nach dem noch fehlenden Siegpunkt an. Leider verfehlte diese trotz massiven Materialeinsatzes das gewünschte Ziel, sodass sich die Mannschaft mit einem allseits verdienten 8:8 begnügen musste. Und fernab von den heimischen Tischen auf der Ferieninsel Teneriffa dürfte sich der Altmeister Hermann Deckers mal wieder, zumindest virtuell, die Haare gerauft haben, und zwar diesmal weniger wie üblich über eine vertrottelte Vorstellung seiner Kameraden als über die entgangene Chance, sich für eine der bislang wenigen Punkterfolge keine Feder an den eigenen Hut stecken zu dürfen. Wie dem auch sei! So sehr das Unentschieden ein wenig Balsam für die ach so geschundenen Seelen der Hendrix-Truppe bedeutete, es blieb der Wermutstropfen, dass sie sich nicht entscheidend absetzen konnte und auf dem neunten, d.h. auf einem direkten Abstiegsplatz, überwintern muss. Und Hermann Deckers sei die wohlmeinende Empfehlung hinters Ohr geschrieben: „ Nutz’ der Insel Sonnenkraft, die Pulver für den Nahkampf schafft; sollst reichlich Stehvermögen tanken, Dein Team hier wird Dir ewig danken; die Rückrunde ist angesagt und frisches Noppenwerk gefragt; dann heißt es wieder ‚Bällchen hoch!’ und hinein ins Einschubloch!“ Es hilft nur eins: Weg mit dem „Doc Hoffi“-Krempel und ran an die Bouletten!
Wer in diesen Tagen im Hinterhof der Abteilung, Sektion erste Kreisklasse, der vierten Mannschaft einen Besuch abstatten möchte, dem macht schon am Eingang ein Hinweisschild mit der Bitte“ Blutspender für eine dahinsiechende Truppe gesucht!“ darauf aufmerksam, was ihn erwartet: das Schreckensbild einer vom Personalfraß ausgezehrten und dem Tischtennistod geweihten Schar von Kameraden, die schon seit Saisonbeginn ohne jede Besserungschance am Tropf hängen. Die mörderische Seuche hat bislang nicht nur schon den halben Stamm von einstigen Leistungsträgern dahingerafft, sondern mittlerweile auch bereits auf die untere Mannschaft und sogar den Jugendbereich übergegriffen. Kein Wunder, dass sich die Intensivstation ständig weiter füllt und die Zahl der verfügbaren Spieler rasant dahin schmilzt, sodass selbst die verantwortlichen Pflegekräfte kurz vor dem Kollaps stehen. Das Dilemma zeichnete sich spätestens in seiner ganzen Dimension ab, seitdem „Didi“ Füngerlings vom Yoga-Syndrom erfasst wurde, Erik Jurzick sich mit „Borussia-Fan-Fieber“ herumquälen musste und Guido Backes seinen chronischen „Schweißporen-Verschluss“ nicht mehr in den Griff bekam und allesamt mehr oder weniger von der Bildfläche verschwanden. Mithin war der Teamchef „Micha“ Cools zuletzt nur noch mit einer Nottruppe aus ständig wechselnden Ersatzspielern unterwegs. So erklärt sich leicht, dass die Mannschaft von Anfang an nicht Fuß fassen konnte und drei Spieltage vor dem Ende der Hinrunde als abgeschlagener Tabellenletzter (0:16) weiterhin auf den ersten Punktgewinn warten musste. Und es bestand wenig Hoffnung darauf, dass sich ausgerechnet beim Spitzenreiter SV Millingen IV von heute auf morgen daran etwas ändern könnte. Da war es fast schon eine faustdicke Überraschung, dass bis zum 3:3 einigermaßen mitgehalten werden konnte. Danach brach allerdings „Michas“ Trümmerhaufen Mann für Mann zur 3:9 Niederlage ein.
Mehr Bewegung kam gegen GSV Suderwick II in die Mannschaft, wenn auch nur mit einem Wechsel in der Ersatzgestellung durch „Gerry“ Janssen und Carsten Beckmann. An den Tischen dann die alte Leier. Immerhin gelang es Heinz Leuken mit zwei sehenswerten luftakrobatischen Darbietungen sowie – oh Wunder! – Guido Backes mit zielgenau platzierten Lops dem trüben Gesamtbild ein paar Glanzlichter aufzusetzen. Das war’s und schon stand die nächste 3:9 Niederlage zu Buche.
Unter dem wohlklingenden Motto „der Jugend eine Chance!“ wurden für die Schlusspartie beim PSV Kamp-Lintfort IV mit Jonah Mattheus, Maximilian Meyer und Luca van Lier gleich drei Nachwuchskräfte als Ersatz aufgeboten. Was wie eine Werbeaktion und Fördermaßnahme für Jugendspieler aussah, war aber – wie hätte es anders sein sollen? – mal wieder nur ein letzter Notgriff auf das, was im dezimierten Personalpool noch an Spielerpotenzial verfügbar war. Und als sich endlich an den Brettern, die für Tischtennisspieler eigentlich die Welt bedeuten sollten, der Vorhang zum letzten Akt des sich schon über die ganze Hinrunde hinziehenden Trauerspiels öffnete, da ging es seltsamerweise bis zu einem knappen 2:3 Rückstand, wobei mit dem Gewinn eines Doppels und einem Einzelsieg durch Heinz Leuken die beiden Gegenzähler eingefahren worden waren, noch relativ gesittet zu. Danach wurde es allerdings Auftritt für Auftritt zusehends gruseliger, bis am Ende das gesamte Ensemble nach einem wahren Höllentrip zur 2:9 Niederlage verheizt war. Und „Jugend als Kanonenfutter statt Futter für die Jugend“ war wohl auch nicht das, was man sich von dem Slogan „der Jugend eine Chance!“ versprochen hatte. Mit einer negativen Rekordbilanz von 0:22 Punkten kann es schlimmer fast schon nicht mehr kommen.
Wer erinnert sich nicht an das Laufwunder Heinz Kannengießer, der Jahr für Jahr und Woche für Woche beim Klinkenputzen unterwegs war, um als Teamchef einen spielfähigen Vierer an die Tische der 3. Kreisklasse zu bringen? Seit Beginn der neuen Saison hatte er nach einer Radikalkur mit der Totalentsorgung unsicherer Kantonisten endlich einen dauerhaft abrufbaren Stammkader zu Verfügung, sodass abgewetzte Sohlen, kollabierte Hotlines und endloses Einsammeln von gebrauchsfähigem „Ersatzmaterial“ ein für allemal der Vergangenheit anzugehören schienen. Doch dann tauchte plötzlich ein anderes Problem auf. Ursache war die immer weiter um sich greifende Personalauszehrung der vierten Mannschaft, die zusehends auf Ersatzgestellungen aus dem „Kanne“-Vierer zurückgreifen musste, der damit auf schleichende Art eine verlängerte Spielerbank der arg gebeutelten Cools-Truppe zu werden drohte. Das hatte zur Folge, dass Heinz Kannengießer als de jure eigenständiger Betreiber seines Vier-Mann-Betriebes de facto zum Subunternehmer der höherklassigen „Firma Cools“ herabgestuft wurde mit der kaum verhüllten Verpflichtung, bei Bedarf die eigenen Arbeitskräfte nach oben abzustellen. Nun war der Teamchef auf einmal nicht mehr als Dauerläufer, sondern als Zeitmanager und Personalvermittler für gleichzeitig zwei Betätigungsfelder gefragt. Regeln über das Festspielen beachten, Doppelbelastung durch Mehrfacheinsatz vermeiden, Reservepool für den Ausfall eigener Stammspieler vorhalten, Wünsche auf Spielverlegungen beherzigen und nicht zuletzt auch noch Wochenend-Treffs von Kegelbrüdern und Party-Freaks berücksichtigen, ohne gleichzeitig die Spielfähigkeit der eigenen Truppe zu untergraben, das erforderte scharfes bis spitzfindiges Kalkulieren mit Zeit und Einsatzkräften. Und das ist dem Teamchef, als geborener Banker im Umgang mit Zahlenspielchen bestens geübt, bei aller Belastung bislang weitestgehend gelungen. Dass dennoch sportlich nicht allzu viel dabei heraussprang, ist weniger der Unzulänglichkeit der eigenen Truppe als vielmehr der Überlegenheit einer in diesem Jahr besonders starken Konkurrenz geschuldet. Insofern konnte sich die Zwischenbilanz von 4:6 Punkten durchaus sehen lassen. Um vielleicht schnellstmöglich noch den einen oder anderen Zähler drauf zu satteln, dazu reichte allerdings die eigene Kragenweite für die Partie beim Tabellenzweiten TuS Rheinberg weder vorn noch hinten. Kaum an den Tischen geriet der „Kanne“-Vierer in einem Rutsch gleich mit 0:7 ins Hintertreffen, ehe ausgerechnet die beiden Schluckspechte „Bernie“ Verhölsdonk und Frank Tervooren mit Gegenschlägen zum 2:7 aufhorchen ließen, an denen diesmal ihre Gegner schwer zu schlucken hatten. Zu mehr reichte es nicht mehr, weil anschließend Nachwuchsspieler Luca van Lier trotz redlichen Bemühens hoffnungslos überfordert war und bereits den entscheidenden Treffer zur 2:8 Niederlage einstecken musste.
Besser lief es gegen SV Millingen VII, wobei es gelang, die mal größere mal knappere Dauerführung der Gästemannschaft immer wieder aufzufangen und die Partie bis zum 6:7 offen zu halten. Damit ergab sich wenigstens noch die Chance auf eine Punkteteilung. Carsten Beckmann sollte es richten. Leider fehlte es dem erst Jüngst ins Wettkampfgeschehen eingestiegenen ehemaligen Hobbyspieler noch an der nötigen Cleverness, seinen ausgefuchsten Gegner mit der für ihn typischen unorthodox-krummen und nur schwer auszurechnenden Spielweise auszutricksen, sodass er leicht geknickt zum 6:8 Endstand quittieren musste. Der Coup, der bis zuletzt in der Luft lag, blieb aus. Und Carsten zum Trost sei empfohlen, nicht nachzulassen, sein noch ein wenig verknittertes Trainingsshirt mit dem vielversprechenden Logo „So sehen Sieger aus!“ weiterhin um einiges glatter zu ziehen.
Enttäuscht darüber, dass sein Vierer als De-facto-Reservepool der personell ausgemergelten vierten Mannschaft bislang kaum einmal sein eigenständiges Leistungsprofil hatte abrufen können, trommelte Teamchef Heinz Kannengießer zum Abschluss der Hinrunde für die Partie gegen den Tabellenzweiten SV Budberg II noch einmal seinen kompletten Stammkader zur Aktion „Beinpinkler“ zusammen. Damit sollte der Beweis erbracht werden, dass die Truppe bei voller Stärke sogar in der Lage wäre, selbst den Großen unter der Konkurrenz Paroli zu bieten. Doch auch dieses ehrgeizige Projekt drohte bereits zu scheitern, noch bevor überhaupt zum ersten Strahl hätte angesetzt werden können, weil der übergeordnete Trümmerhaufen von „Micha“ Cools mal wieder den halben Kern des „Kanne“-Vierers für seine vorgezogene Begegnung beim PSV Kamp-Linfort IV als Ersatz angefordert hatte mit der Folge, dass dieser nach den Regeln zum Festspielen endgültig von der Cools-Truppe geschluckt worden wäre und nicht mehr der eigenen Mannschaft zur Verfügung gestanden hätte. Heinz Kannengießer, der partout die Hinrunde mit einem Glanzstück gegen Budberg abschließen wollte und hierzu die komplette Besetzung seines Teams benötigte, zog die Notbremse und gab seinem Kollegen von der Viertvertretung, die in ihrer aussichtlosen Lage ohnehin kaum noch auf einen Punktgewinn hoffen durfte, brüsk einen Korb. Wie richtig er dabei mit Blick auf den angepeilten großen Coup lag, wurde bereits an dem Schwung deutlich, mit dem die Mannschaft in die Partie einstieg. Nachdem die Doppel eine 2:0 Führung herausgespielt hatten, fuhr Heinz Kannengießer, der ansonsten mit einer für ihn typischen Bierruhe eher behutsam abtastend seine Einlochchancen sucht, diesmal ungewohnt spritzig aus der Haut und legte mit einem deftigen Dreier zügig auf 3:0 nach. Dagegen kam „Bernie“ Verhölsdonk, so sehr auch Ehegattin und Sohn ihm ihre Däumchen drückten und Birgit Kannengießer als Marketenderin der Truppe ihn mit erhobener Bierflasche zum erhofften Schluck aus der Siegerpulle nach vorne peitschte, einfach nicht auf Touren und musste bereits nach drei Durchgängen zum 3:1 die Segel streichen. Nachdem „Gerry“ Janssen mit einem Dreisatzsieg zum 4:1 die Fronten wieder begradigt hatte, wurde eine längere Durststrecke zunächst Frank Tervooren und Heinz Kannengießer sowie ein weiteres Mal „Bernie“ Verhölsdonk zum Verhängnis, sodass die Begegnung, die so verheißungsvoll angelaufen war, beim Stande von 4:4 wieder eng zu werden drohte. Dann die erneute Führung zum 5:4 durch einen Kampfsieg, mit dem „Gerry“, der nicht nur einen 1:2 Satzrückstand, sondern in den entscheidenden Durchgängen auch noch jeweils einen Riesenvorsprung seines Gegners wettmachte. Und gleich hinterher hatte auch Frank Tervooren wieder den richtigen Zug auf dem Brettchen und erhöhte auf 6:4. Der erhoffte Durchbruch war das allerdings noch nicht, weil sich anschließend „Gerry“ und Heinz Kannengießer zum 6:6 im Fettnäpfchen verfranzten. Dann endlich durfte sich der schmachtende Schluckspecht „Bernie“ mit einem Spielgewinn zum 7:6 doch noch von der Thekendame „Birgit“ den Humpen zum Siegestrunk kalt stellen lassen. Die Chance, mit seinem Zechkumpel „Bernie“ nach einem eigenen Erfolg anzustoßen, blieb allerdings Frank Tervooren mit einer Dreisatzklatsche, mit der er sich das 7:7 einfing, leider verwehrt. Immerhin hatte es zu einer Punkteteilung gegen den Tabellenzweiten gereicht und der Teamchef durfte sich mit einem wenigstens halbwegs gelungenen Beinpinkler in seiner hartnäckigen Haltung gegenüber „Micha“ Cools, dem Chef des nur noch notdürftig verhüllten Kombinats aus vierter und fünfter Mannschaft, bestätigt fühlen. Ob beide Teams weiterhin eigenständig agieren können oder bereits auf dem Weg zu einer endgültigen Verschmelzung bei feindlicher Übernahme des „Cools“-Anteils durch den „Kanne“-Vierer ist, wird sich über kurz oder lang zeigen müssen. Eine weitere delikate Aufgabe jedenfalls für den keinem Problem ausweichenden umtriebigen Organisator Heinz Kannengießer!