Ausquartierung nach Pont

Die Vertreibung aus dem „Tischtennisparadies Walbeck“ aktualisierte schlagartig das Thema „Walbecker Turnhalle“, welches damals schon seit längerem in der politischen Diskussion war. Ein zunächst in Auge gefasster Standort (an der Ringstraße gegenüber dem heutigen Steakhaus) war an heiklen Grundstücksfragen gescheitert. Die heutige Turnhalle, als Nachfolgeprojekt bereits in der Planung, sollte frühestens Mitte der 70er Jahre fertiggestellt sein. Diese zumindest mittelfristig erfreuliche Aussicht tröstete ein wenig über die vorübergehende Heimatlosigkeit hinweg.

Auf der Suche nach einer Sportstätte mit regulären Wettkampfbedingungen wurde die Abteilung schnell fündig. Die Stadt wies die Turnhalle in Pont zu. Dort stand ausreichend Trainings- und Spielzeit zur Verfügung, und es konnten sechs Tische aufgestellt werden. Das war auch bitter notwendig, denn der ständige Mitgliederzuwachs erforderte für die Saison 1970/71 die Meldung von zehn Mannschaften, die nun bequem untergebracht werden konnten. Die Ausquartierung nach Pont verlangte von der Abteilungsführung organisatorische Spitzenleistungen. Es musste nämlich nicht nur ein reibungsloser Spielplan für die vielen Mannschaften erstellt werden, sondern es war auch ein gut funktionierender Pendelverkehr zwischen Walbeck und dem Ponter Exil einzurichten. Beides wurde bravourös gemeistert, wobei vor allem die Eltern der jugendlichen Spielerinnen und Spieler bei der Lösung des Transportproblems wertvolle Hilfe leisteten.

Sportlich stand die Ponter Ära ganz im Zeichen der Damen. Die 1. Mannschaft (Hannelore Hubers, Bärbel Cox, Reni Hasselmann, Renate Elspaß) schaffte als Bezirksklassenneuling auf Anhieb am Ende der Saison 1970/71 den Sprung in die Landesliga, während die 2. Mannschaft (Marlene Molderings, Marianne Sieben, Erna Derks, Annemie Devers) in die Bezirksklasse aufstieg, was ein Jahr später auch noch der 3. Vertretung (Hanni Derks, Gabi Schopmans, Erna Derks, Annemie Devers) gelang. Am 9. Mai 1971 belegte die Mädelmannschaft (Hannelore Hubers, Renate Elspaß, Reni Hasselmann, Marlene Molderings) in der Finalrunde um die Westdeutsche Meisterschaft, die in Herzogenrath ausgetragen wurde, den 4. Rang. Zu einem großen Erfolgserlebnis wurde das Jahr 1972 für die Ausnahmespielerin Hannelore Hubers, die bei den Kreis- und Bezirksmeisterschaften sämtliche Titel, die in der Damen- und Mädchenklasse zu vergeben waren, gewinnen konnte. Der Fachverband förderte sie durch Aufnahme in den Westdeutschen Nachwuchskader, und so war es kein Wunder, dass bald klassehöhere Vereine auf sie aufmerksam wurden. Dem hartnäckigen Werben konnte Hannelore Hubers schließlich nicht widerstehen und wechselte am Ende der Saison 1972/73 zum Bundesligaverein WRW Kleve, wo sie fortan in der 1. und 2. Damenmannschaft zum Einsatz kam.

Die Herren mussten bis zum Ende der Saison 1974/75 warten, um mit einem sportlichen Leckerbissen aufwarten zu können. Da lieferte sich die 1. Mannschaft (Hermann Deckers, Franz-Josef Fleuren, Dieter Conrady, Gerd van Beek, Norbert Hebinck, Matthias van Beek) ein aufregendes Finale mit VfL Willich, welches bei Punktgleichheit nach Ablauf der Wettkampfrunde nur aufgrund des besseren Spielverhältnisses die Meisterschaft der Bezirksklasse und den Aufstieg in die Bezirksliga einbrachte.

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