DJK Walbeck erorbert die Vormachtstellung im Tischtenniskreis Geldern

Nachdem der Fahrer Conrady in einem Schnellkurs mit den gebräuchlichsten Schlägerhaltungen vertraut gemacht worden war, startete die Herrenmannschaft in der Aufstellung Hermann Deckers, Dieter Conrady, Hans Cox, Heinz Beckers, Gerwald Janssen und Günter Proksch guter Dinge in die Bezirksklassensaison 1959/60. Dieter Conrady, der wusste, was er der Ehre eines Spitzenspielers der Bezirksklasse schuldig war, chauffierte die Mannschaft sicher und frohgelaunt von einem Spielort zum anderen, ohne sich von den Prügeln, die er am Tisch bezog, sonderlich beeindruckt zu zeigen. Die anderen Kameraden, für die der Tisch reichlicher gedeckt war, schleppten ihn erfolgreich mit durch. So war er zumindest auf seine Weise mit daran beteiligt, dass die Mannschaft als Neuling nach Abschluss der Hinrunde mit einem positiven Punktestand von 12:10 den 6. Tabellenplatz belegen konnte und den Lokalrivalen TTC Geldern, der bislang das Tischtennisgeschehen im Kreis souverän beherrscht hatte, auf den 10. Platz verwies.

Mittlerweile war Dieter Conradys verzweifeltes, aber eben doch erfolgloses Bemühen um einen Einzelsieg auch der spielleitenden Stelle aufgefallen. Folgerichtig wurde er für die Rückrunde auf Platzziffer 6 „strafversetzt“; Gerwald Janssen übernahm seine Position.

Zum Rückrundenauftakt am 17. Januar 1960 stand gleich wieder ein Knüller auf dem Programm, denn der TTC Geldern war zu Gast. Über den Verlauf dieser Begegnung und über die Atmosphäre, die in jener Zeit bei Heimspielen das sportliche Geschehen umgab, berichtet die Chronik: „Das Lokalderby gegen den TTC Geldern, zu dem am Sonntagmorgen um 10 Uhr aufgeschlagen wurde, hatte weit über 100 Zuschauer in den Saal gelockt. Diese feuerten die Heimmannschaft frenetisch an und trieben die Spieler von Einzelsieg zu Einzelsieg. Im nahezu überschäumenden Hexenkessel wäre Dieter Conrady gegen seinen völlig entnervten Gegenspieler Brück fast der erste Saisonsieg geglückt. Der wie entfesselt aufspielenden Walbecker Mannschaft hatten die Gelderner einfach nichts entgegenzusetzen, sodass sie am Ende mit 2:9 nahezu deklassiert wurden. Nebenbei zahlte sich dieser Erfolg in klingender Münze aus, denn der „kreisende Hut“, neben den kargen Mitgliedsbeiträgen die einzige Einnahmequelle, hatte gut gefüllt einen willkommenen Obolus eingebracht. Die Gelderner schlichen sich verstohlen davon, ihre Vorherrschaft war endgültig zusammengebrochen. Die Festung „Walbeck“ war schwer zu nehmen, erst recht, nachdem sich die Mannschaft Mitte der Rückrunde durch den Neuzugang Udo Rohe, der für Dieter Conrady zum Einsatz kam, erheblich hatte verstärken können. Der Heimnimbus hielt bis zu letzten Partie der Saison am 23. April 1960 gegen den Spitzenreiter TTC SW Uedem, die mit 3:9 verloren ging. Der 5. Tabellenplatz war für den Neuling ein beachtlicher Erfolg, der mit dem Gewinn des Bezirkspokals durch das Dreierteam Hermann Deckers, Gerwald Janssen und Udo Rohe im Mai 1960 noch gekrönt wurde.

Die Jugendmannschaft (Bernd Deckers, Winfried Deckers, Bernd Hebinck, Arno Hasselmann, Norbert Hebinck und Matthias van Beek) hatte es im zweiten Spieljahr auf einen guten Mittelplatz in der Abschlusstabelle der Kreisklasse gebracht, und selbst das Debüt der Damenmannschaft (Ortrud Becker, Ursula Ebus, Rosel Proksch, Margret Teuwen und Thea Leenen) konnte sich mit einem 4. Rang in der Damenkreisklasse sehen lassen.

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