Oberliga-Vierer robbt sich mühsam ans Mittelfeld heran. Noch wenig Schwung bei den beiden Verbandsliga-Teams. Auch die Viertvertretung (Bezirksliga) kommt nur langsam in die Spur. Fünfte Mannschaft mit Spitzenposition in der Bezirksklasse.
Hohe Erwartungen, nicht zuletzt auf Grund der allumfassenden Superbilanz des Vorjahres, begleiteten die insgesamt fünf Damenmannschaften beim Start in die neue Saison. Doch es gab genügend kritische Stimmen, die frühzeitig vor allzu großer Euphorie warnten. Deren Bedenken zielten im Wesentlichen darauf ab, dass die einzelnen Damenteams in ihren jeweiligen Spielklassen nur deshalb so überaus erfolgreich gewesen seien, weil sie konstant am oberen Limit ihrer Möglichkeiten agierten und dabei ein Leistungsniveau erreichten, das auf Dauer kaum durchzuhalten sei. Mithin war es spannend, welche Antwort die einzelnen Teams für die Skeptiker auf ihren Brettchen parat hielten.
Der Oberliga-Vierer, Meister der letzten Saison und erst in der Relegation am Aufstieg in die Regionalliga gescheitert, wollte sich jedenfalls von „nörgelnden“ Besserwissern nicht schon vor dem ersten Ballwechsel ins Bockshorn jagen lassen und rüstete erst einmal seinen Stammkader um. Für Stephanie Gretz-Carbotti, die auf eigenen Wunsch ins zweite Glied zurücktrat, kam wieder Verena Horsten ins Team, ein deutlicher Hinweis an die Teamchefin Hannelore Hebinck, dass über ihre Mitspielerinnen Franziska und Marina Holla sowie deren Cousine Verena Horsten die Strippen wieder stärker in der Kommandozentrale des Holla-Horsten-Clans gezogen werden dürften. Das hieß nichts anderes, als dass es die Hebinck-Truppe, nach den gleich lautenden Initialen der Familiennamen aller vier Besatzungsmitgliede in H4-Bomber umgetauft, selbst gegen eine Gerüchten zufolge mächtig aufgerüstete Oberlia-Konkurrenz bei ausgeglichener Besetzung der Spielklasse noch einmal wissen wollte. Gut vorbereitet und in einer Angriffsstimmung, die gleichsam aus sämtlichen Körper- und Knopflöchern strotzte, nahmen sie zur Auftaktbegegnung den ESV BR Bonn, ein weithin noch unbeschriebes Blatt, in Empfang. Vorsichtiges Taktieren beiderseits erbrachte einen 1:1 Ausgleich in den Doppeln. Dann ein erster Schock durch Niederlagen von „Frani“ und Marina Holla zum 1:3 Rückstand. Davon ungerührt haute Verena Horsten einen gepfefferten Dreier heraus und verkürzte auf 2:3, ehe die Mannschaft durch Patzer von „Hanne“ Hebinck und „Frani“ sogar auf 2:5 zurückgeworfen wurde. Gerade noch rechtzeitig, um ein drohendes vorzeitiges Aus zu verhindern, machte Marina Holla, die sich zuvor sträflich offen gezeigt hatte, rundum dicht und ließ ihre ungestüm anrennende Gegnerin zum 3:5 ins Leere laufen. Verena Horsten, erneut in ihrer Einlochfreudigkeit kaum zu bremsen, schob hurtig das 4:5 nach. Nachdem „Hanne“ Hebinck auch ihren zweiten Auftritt zum 4:6 verpatzt hatte, erwischte es auch noch Verena, der es diesmal wie abgeschnitten nicht mehr so locker von der Hand ging. Als beim Stande von 4:7 der Hebinck-Vierer bereits arg zu wackeln begann, ließen „Frani“ und Marina je ein gesalzenes Holla-Pfund vom Brettchen und brachten ihre Kameradinnen wieder auf 6:7 heran. Im Bemühen, wenigstens noch eine mögliche Punkteteilung zu retten, versank „Hanne“ Hebinck schon nach wenigen Schwimmübungen, bei denen sie vom Heimpublikum immer wieder frenetisch nach vorne gepeitscht worden war, mit einer ebenso knappen wie unglücklichen 6:8 Niederlage im Gepäck im rasch ansteigenden Angstschweißspiegel.
Nach dem Fehlstart gegen BR Bonn hatte die Mannschaft bei TTC Mariaweiler, einem ebenfalls unbekannten Gesicht auf hiesiger Oberliga-Bühne, anzutreten. Angesichts der Neigung ihrer jungen Truppe, besonders auf Neuland, wie sich in der Auftaktpartie gezeigt hatte, allzu risikofreudig herumzuwildern, sah sich Teamchefin „Hanne“ Hebinck genötigt, ihre Drau-Hauf-Hüpfer erst einmal vorsichtig an der kurzen Leine zu halten. Wie richtig sie damit lag, zeigte sich bereits im Zweierdurchgang, in dem die Gastgeberinnen frühzeitig erkennen ließen, dass sie nicht mal soeben im Vorbeigehen von einer Sturm- und Drang-Garde à la Holla-Horsten zu vernaschen waren. So hatte das Sister-Duo Franziska und Marina schnell begriffen, dass es nur über Kampf und taktisch kluge Abstimmung zum Erfolg kommen konnte. Getreu dieser Marschroute erzielte es bei gleichzeitiger Niederlage der Paarung Hebinck/Horsten den 1:1 Ausgleich. Als sodann Marina Holla in typischer Manier mal wieder vor lauter Patscherei das Einlochen vergaß und kräftig zum 1:2 danebenhielt, bewährte sich prompt die Sippenrache, indem Schwester „Frani“ mit kraftvollem Vorhandjob die Familienschmach ausbügelte und auf 2:2 gleichzog. Und schon stand wieder die Frage im Raum: Was hatte die Teamchefin „Hanne“, die nicht müde wird, den Erfolgshunger ihrer jungen Mitspielerinnen in die richtigen Bahnen zu lenken, selbst noch anderes drauf, als immer häufiger nach Abtauchen in die eigene Schweißlache den vorzeitigen Ertrinkungstod fürchten zu müssen? Doch siehe da! Das Publikum erlebte plötzlich eine „grande dame“ der Walbecker Tischtennisszene, die offensichtlich in eine auf Schwitzfestigkeit umgearbeitete Kampfmontur gestiegen war und sich schon mal fünf Sätze lang auf den Beinen hielt, auch wenn es am Ende noch nicht auf Anhieb zu einem Punktgewinn reichte. Immerhin war beim Stande von 2:3 noch nichts verloren. „Hannes“ redliches, aber letztlich erfolgloses Bemühen rief jedenfalls sofort die Holla-Horsten-Connection auf den Plan, die einen Dreiervorstoß mit Marina, Franziska und Verena in Gang setzte, der mit gezielten Schlägen die erstmalige Führung von 5:3 einbrachte. Als sodann Verena, einmal im Vollrausch eines siegestrunkenen Vamps, nachzulochen versuchte, hatten die Gastgeberinnen schnell wieder ihre Reihen fest geschlossen, und Verena rannte blindlings zum 5:4 vor die Wand. Zum Glück bewährte sich in dieser kritischen Spielphase erstmals das neue schweißrenitente Outfit, mit dem „Hanne“, in die volle Matchdistanz gezwungen, relativ mühelos auf 6:4 erhöhte. Nachdem „Frani“ noch einen deftigen Dreier zum 7:4 drauf gesetzt hatte, war der erste Saisonsieg eigentlich so gut wie im Kasten. Und weil es plötzlich wie geschmiert zu laufen schien, fiel Verena Horsten auf der Suche nach einem Treffen mit Happy End unversehens Kamerad Leichtfuß in die Hände, der ihr schließlich mit seinen Verführungskünsten total zum 7:5 den Kopf verdrehte. Nicht genug, erwies sich auch noch „Hannes“ wundersame Kampfkluft spätestens jetzt als Restposten aus einer Ramschwaren-Klitsche, der gerade mal zuvor eine einzige siegreiche Runde überstanden hatte, und schon musste sie wieder frühzeitig abtauchen und das 7:6 hinnehmen. Zu allem Unglück blieb auch im Bemühen, den Sieg, der schon greifbar nahe gewesen war, wenigstens auf dem letzten Drücker noch sicher zu stellen, von Marina Holla, die es hätte richten sollen, am Ende nur ein Nervenbündel und ein 7:7 übrig. Bei oberflächlicher Betrachtung des Spielverlaufs sicherlich ein verlorener Punkt, ein gewonnener dagegen, wenn man bedenkt, wie stark und ausgeglichen den Vorhersagen zufolge die Spielklasse in diesem Jahr besetzt ist.
Dass in Mariaweiler ein fast sicherer Sieg noch in der Endphase verspielt wurde, hatte schlagartig mal wieder die Binsenweisheit ins Bewusstsein gerufen, dass selbst der kräftigste Handjob ohne das erforderliche Stehvermögen nicht die Bohne wert ist. Also schwor Teamchefin „Hanne“ mit einem eindringlichen Appell schon im Vorfeld der nächsten Partie bei TuS Wickrath II ihre Mitspielerinnen darauf ein, ab sofort in jeder Lage bis zum letzten Safttropfen durchzuziehen. Wie nötig dieser Aufruf war, zeigte sich bereits im Pärchenauftritt, wo die Gastgeberinnen zwar reichlich Reibungsfläche zu bieten hatten, aber der Hebinck-Vierer mal wieder zu zaghaft Hand anlegte und über ein 1:1 nicht hinauskam. Mit einer „patschigen“ Nummer von Marina Holla geriet die Mannschaft zunächst einmal mit 1:2 ins Hintertreffen, ehe ihre Schwester „Frani“ mit gewohnter Fingerfertigkeit in einer Serie von spritzigen Überziehern aus der Vor- und Rückhand mühelos zum 2:2 ausglich. Dann wurde „Hanne“, kaum dass sie ihre wertlose Trockenhalter-Montur an den Nagel gehängt hatte, wieder durchs Schwitzbad gezogen, war nach nur drei Runden reichlich bedient und musste mit zwar geöffneten Poren, aber leeren Händen flugs zum 2:3 aussteigen. Als Verena Horsten entgegen der von der Teamchefin verordneten Marschroute mit ein wenig Fummelei zum Erfolg zu kommen versuchte, bekam sie prompt anständig was auf ihre vorwitzigen Fingerchen und schon hieß es 2:4. Wie immer, wenn es einem Mitglied des Holla-Horsten-Clan an den Kragen geht, ließ der familienfreundliche Gegenschlag nicht lange auf sich warten. „Frani“, die diesmal an der Reihe war, machte mit einem deftigen Dreier kurzen Prozess und verkürzte auf 3:4. Dagegen bekamen Marina Holla und Verena Horsten ihre Gegenspielerinnen überhaupt nicht in den Griff und wurden, die eine wie die andere, im Quicky-Stil zum 3:6 vernascht. Der Drops schien bereits gelutscht, zumal der nächste Sauna-Gang für „Hanne“ Hebinck anstand. Doch die Teamchefin hielt – o Wunder! – durch und legte mit einem Kampfsieg auf 4:6 nach, dem „Frani“, die vor Einlochfreude geradezu explodierte, gleich ihre dritte Schnellnummer zum 5:6 hinterher schob. Die Kiste war also unversehens wieder heiß geworden. Genau das richtige Flair für einen feurigen Draufgänger wie Verena. Und die heizte in einem wilden Schlagabtausch ihrer Gegnerin lange mächtig ein, ehe sie im fünften Durchgang bei nachlassender Zugkraft doch noch zum 5:7 scheiterte. Damit war bereits ein Punkt abzuschreiben. Beim Versuch, wenigstens noch an den anderen ranzukommen, war „Hanne“ Hebinck bei einer 2:1 Satzführung auf dem besten Weg dorthin, ehe ihr Getriebe wegen Überhitzung zusehends an Schubkraft einbüßte und schlapp der 5:8 Niederlage entgegen tuckerte. Was blieb, waren lange Gesichter und das zweifelhafte Vergnügen, sich mit einer mageren Wegzehrung von 1:5 Punkten vorerst auf miefigen Kellerpartys herumtummeln zu dürfen.
Sich auf Dauer im Rotlicht-Milieu der Oberliga einrichten zu müssen, das wäre für Teamchefin „Hanne“ und ihre jungen Hüpfer, die vom Vorjahr her ein gepflegteres Umfeld gewohnt waren, der reine Horror. Damit war klar: wenn schon zünftiges Schwofen, dann nicht in schummrigen Unterwelt-Spelunken, wo es statt um ehrliche Jagd nach Punkten eher um den Verkauf nackter Haut geht, sondern auf sauberem Parkett in feinerer Gesellschaft. Also nichts wie raus aus der Lasterhöhle und rein in die frische Luft, wo das Tischtennisspielen wieder Freude macht und Erfolge verspricht! Gegen WRW Kleve III, mit dem sich die Mannschaft im Vorjahr noch heiße Kämpfe um den Titel geliefert hatte, schneller gesagt als getan. Mithin hatte sich der Hebinck-Vierer auf ein feuriges Tänzchen einzustellen, was sich bereits mit einem mühsamen 1:1 im Doppeldurchgang zu bestätigen schien. Dann wurden erst einmal mit „Frani“, Marina und Verena die wildesten Kampfrösser aus dem Holla-Horsten-Stall losgelassen und räumten gleich im ersten Ansturm zur 4:1 Führung unter den Kleverinnen auf. Leider blieb anschließend das keuchend hinterher trabende Leitpferd „Hanne“ beim Sprung über den Zaun der Klever Koppel hängen und musste einen Punkt zum 4:2 liegen lassen. Kein Beinbruch, da „Frani“ postwendend im Galopp das 5:2 abgriff. Wider Erwarten ließen sich Verena und Marina beim nächsten Einsatz, weil sie allzu dreist herumtollten, leicht einfangen und schon waren die Kleverinnen bis auf 5:4 herangepirscht. Dann schaffte es „Hanne“ endlich mal, nicht nur ihren Schweißfluss, sondern auch ihre Gegenspielerin mit einem Dreier in Schach zu halten und wieder auf 6:4 vorzulegen, während Verena Horsten gleichzeitig nach einem wilden Rundlauf durchs Fettnäpfchen zum 6:5 kleben blieb. Sollten die Gäste bei diesem Stand noch Lust auf mehr verspürt haben, dann waren sie bei den Holla-Sisters in besten Händen. Denn mit viel Langholz verdarben sie schon im Ansatz jede Art von Appetitregung auf Seiten der Kleverinnen und machten genüsslich den Sack zum 8:5 und damit zum ersten Saisonsieg zu.
3:5 Punkte: das sah schon ein wenig nach besseren Zeiten aus. Und nach dem Parforce-Ritt gegen Kleve durfte der Hebinck-Vierer auch gegen Bayer 05 Uerdingen, einen Gegner, der bislang auch noch nicht allzu viele Bäume hatte ausreißen können, durchaus auf einen weiteren Coup hoffen. Das Uerdinger Werks-Quartett, erstmals in Vollbesetzung, machte jedoch der optimistischen Stimmung, die Hebinck und Co. zunächst ausstrahlten, schon frühzeitig einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Nach einem 0:2 Rückstand aus dem Doppeldurchgang musste sich erst einmal „Frani“ Holla einen geradezu demütigenden Quicky zum 0:3 um die Ohren schlagen lassen. Und spätestens nachdem ihre Schwester Marina in der Partie gegen ihre chinesisch-stämmige Gegnerin Tian-Zörner nach nur kurzer Stippvisite in der Zauberwelt fernöstlicher Tischtennisexotik bereits das 0:4 eingedrückt bekommen hatte, war auch dem Letzten klar, wohin der Hase laufen würde. Immerhin gelang sowohl Verena Horsten mit einem Kampfsieg als auch „Hanne“ Hebinck, die langsam den Dreh herausbekommen zu haben scheint, wie man relativ trocken über die Runden kommt, mit einem fast schon unterkühlten Auftritt eine Ergebniskorrektur auf 2:4. Dann aber bliesen die Gästedamen bereits zur Schlussoffensive, gegen die weder im Holla-Horsten-Lager noch mit der Routine einer „Hanne“ Hebinck ein wirksames Gegenmittel aufzutreiben war, sodass der Spuk mit einer 2:8 Klatsche schneller als ursprünglich gedacht sein Ende fand.
Nach diesem Rückschlag sah sich der Hebinck-Vierer unversehens in einer punktgleichen (3:7) vierköpfigen Schlussgruppe wieder, darunter auch TuS Xanten, der nächste Gegner, der im Vorjahr noch zu den Spitzenteams der Oberliga zählte. Ein weiterer Hinweis darauf, dass die Spielklasse in diesem Jahr stärker und somit ausgeglichener besetzt ist und die aktuelle Tabellensituation mithin nur wenig aussagekräftig im Hinblick auf die Qualität der Konkurrenz und auf die eigene Standortbestimmung sein konnte. Da die untere Hälfte des Tabellenfeldes vom Schlusslicht ESV BR Bonn (3:7) bis zum Sechsplatzierten DJK Holzbüttgeen II (4:6) mal gerade einen einzigen Punkt auseinander lag, konnte mit einem Spielgewinn bei den Siegfried-Städterinnen ein gewaltiger Sprung nach oben getan werden. Eine ebenso reizvolle wie schwierige Aufgabe. Grund genug auch, das Kellerduell in Xanten mit der nötigen Behutsamkeit anzugehen. Und so legten bereits im Zweierauftritt die Paarungen Holla/Holla und Hebinck/Horsten klug ihre Chancen herausspielend mühelos eine 2:0 Führung vor. Dann aber zeigte sich, auf welch heißem Pflaster sich der Hebinck-Vierer bewegte. Marina Holla eröffnete den Einzeldurchgang mit einem Patzer zum 2:1. Nachdem ihre Schwester „Frani“ und „Hanne“ Hebinck jeweils sogar mit einem rasanten Quicky bedacht worden waren, lag die Truppe erstmals mit 2:3 zurück. Sodann bekam Verena Horsten eine Pingel-Dame reiferen Alters vors Brettchen. Ein gefundenes Fressen für einen Schlägertyp wie sie, die auch prompt ohne „Grüß Gott!“ und mit wenig Respekt vor dem Alter ihrer Gegenspielerin gnadenlos drauflos hämmerte und auf 3:3 gleichzog. Spätestens jetzt bahnte sich eine heiße Kiste an. Zum Glück war „Frani“ Holla nach ihrem vorangegangenen Blitz-KO wieder schnell auf den Beinen und brachte ihrerseits mit einem „Speedy“-Auftritt ihr Team kurzfristig mit 4:3 in Front, ehe sich Schwester Marina, heimlich mit Kamerad Knickebein im Bunde, eine Schlappnummer zum erneuten Ausgleich von 4:4 erlaubte. Noch aber hatte die Holla-Horsten-Schmiede, wo auf eine baldige Entscheidung gedrängt wurde, mit „Frani“ und Verena zwei heiße Eisen im Feuer, die, bis zur Explosionsreife hoch geglüht und mit der Teamchefin „Hanne“ im Sog, flugs auf die Hausdamen losgelassen wurden und deren Reihen mit einer Serie von überfallartigen Dreiern zur 7:4 Führung lichteten. Dass damit aber noch nicht unbedingt ein Freifahrt-Ticket für eine Siegesfahrt gelöst war, lehrte die Erfahrung aus der Begegnung bei Mariaweiler (s.o.). Und als hätte man es geahnt, machten es sich Verena Horsten und „Hanne“ Hebinck, statt noch einmal mächtig Dampf zu machen, in einem Bummelzug mit Auf- und Abspringen zum zwischenzeitlichen Blümchenpflücken bei zockeliger Fahrt bequem, wodurch die Xantenerinnen, die zu Fuß einfach schneller waren als die Walbecker Fahrgäste im dahin kriechenden „Schnauferl“, noch einmal bedrohlich nahe auf 7:6 herankamen. In dieser angespannten Situation, wo der fast sichere Sieg urplötzlich wieder am seidenen Faden hing, musste ausgerechnet „Flatterhemd“ Marina ran. Gottlob hatte sie immerhin bei der Auswahl ihres Nervenkostüms das reißfesteste erwischt, hielt eisern durch und konnte so am Ende einer hauteng geführten Kampfpartie zum viel umjubelten 8:6 Gesamtsieg ablegen. Mit nunmehr 5:7 Zählern auf dem Konto konnte sich der Hebinck-Vierer schon mal vom zehnten auf den siebten Tabellenplatz vorschieben und nach dem unwirtlichen Keller-Dasein vorsichtig bei den feineren Kreisen der Oberliga anklopfen.
Die Reservistinnen, die schon seit Jahren in der Spitze der Verbandsliga mitmischen und zuletzt sogar den Aufstieg in die Oberliga nur um Haaresbreite verpassten, sind ein sonderbares Völkchen, das immer wieder selbst die Fachwelt in Erstaunen versetzt, und das nicht nur wegen ihrer messbaren Erfolge, sondern wegen der Art und Weise, wie sie diese erzielen. Da trifft sich ein lustiger Kreis von reiferen Damen mal eben von Spieltag zu Spieltag zu einem gemütlichen Kränzchen, auf dem Training sind sie bis auf die eine oder andere Stippvisite von Teamchefin „Nicky“ van de Locht kaum zu sehen, zur Vorbereitung auf den Wettkampf reicht jeweils ein lockeres Einspiel-Geplänkel, ein Schuss Routine oben drauf und ab geht die Post. Mit dieser Mini-Max-Methode kamen die Reservisten bisher stets bestens über die Runden. Fragt sich nur, wo sie sich das für einen spritzigen Handjob erforderliche Stehvermögen erarbeiten, wenn schon nicht vor den Augen fleißig trainierender Kameradinnen und Kameraden. Vermutlich wohl auf heimlichen und tief verschlungenen Pfaden. Dass sich daran vorerst wenig ändern dürfte, wurde schon zum Saisonauftakt bei Spvv. Meiderich 06/95 mehr als deutlich. Ein wie immer nach langer Sommerpause freudig gefeiertes erstmaliges Wiedersehen, ein erst nach langem Gezerre gelungener Versuch, den nach allen Regeln der Urlaubskunst verhunzten Körper in viel zu enge Kampfkluft zu zwängen, ein kurzes Einspielen mit zaghaftem Bemühen um Ballkontakte und schon ging es mit einem Sprung ins kalte Wasser rein ins Vergnügen. Dass es aber kaum eines werden würde, deutete sich bereits mit einem 0:2 im Doppeldurchgang an. Dann von „Nicky“ van de Locht über „Steffi“ Gretz-Carbotti und „Siggi“ Messer bis Ines Vogel lauter Kaltstarts, mit denen sich die Truppe Ruck Zuck einen 0:6 Rückstand einfing, ehe „Steffi“ und „Nicky“ von ersten Flämmchen unter dem Hintern leicht aufgewärmt ein wenig Kampflaune verspürten und mit ersten und zugleich letzten Gegenschlägen auf 2:6 verkürzen konnten. Da anschließend weder Ines Vogel noch „Siggi“ Messer auf die Schnelle von sommerlicher Faulenzerei auf schweißtreibendes Arbeiten am Tisch umzuschalten vermochten, ging das Saisondebüt mit einer 2:8 Klatsche endgültig krachend in die Hose.
War die bislang bewährte Masche, mit möglichst wenig Einsatz größtmöglichen Erfolg zu erzielen, nach der Auftaktpleite in Meiderich, etwa doch an ihre Grenzen gestoßen? Oder würde die ohnehin als Spätstarter bekannte „Nicky“-Truppe, nachdem sie wieder erste Tischtennisluft geschnuppert hatte, ihre noch verborgenen Schätze, wie so oft schon zuvor, in einem ungeahnten Kraftakt heben und damit auf die Konkurrenz losschlagen können? Eine erste Antwort auf diese Frage lag in dem bevorstehenden Hausduell gegen die Drittvertretung, die als Aufsteiger in die Verbandsliga gleich zum Auftakt schon mal einen Sieg (s.w.u.) vorgelegt hatte. Das allein versprach schon eine gehörige Portion Brisanz. Und da es obendrein auch noch um die interne Hackordnung ging, durfte fraglos eine brennend heiße Kiste erwartet werden. Der Neuling hatte sich im Gegensatz zu den Reservistinnen, die trotz ihres verkorksten Saisonstarts weiterhin auf die Ad hoc-Wirkung ihrer Minimax-Strategie setzte, intensiv auf diese Begegnung vorbereitet und steckte schon mal reichlich stramm in der Hose, die schließlich beide Teams auf der heimischen Bühne auf Dauer anhaben wollten, Platz genommen, während „Nickys“ Vierer noch krampfhaft nach einer Einschlupfmöglichkeit suchte. Unter diesen Voraussetzungen stürzten sich also beide Mannschaften vor großer Zuschauerkulisse in den Kampf. Und wer im Publikum nach der großen Sensation gierte, der wurde schon bald reichlich bedient. Nach ausgeglichenen Doppeln wurde zunächst „Steffi“ Gretz-Carbotti von dem Nesthäkchen des Neulings, Lucca Mattheus, die ihr schamlos an die Wäsche ging, zum 1:2 vernascht. Sodann wurde Fabienne Vogel, die schon seit längerer Zeit lieber mit strammen Waden das Fußballleder ins Netz donnert als mit gefühvollem Handjob kleine Bällchen übers Netz zu heben, von „Geli“ Holla geprüft, als zu leicht empfunden und am Ende kraftvoll zum 1:3 in den Boden gestampft. Nicht genug, musste sich auch noch „Siggi“ Messer gegen eine furios auftrumpfende Linda Horsten verdutzt sogar das 1:4 unterjubeln lassen. Dann endlich kam ein wenig Bewegung in die verschnarchte „Nicky“-Truppe, indem die Teamchefin selbst mit einem beherzten Vorstoß eine Bresche in das von „Manu“ van Adrichem-Hendrix breit angelegte Abwehrbollwerk schlug und auf 2:4 verkürzte. Die Versuch, mit „Fabe“ Vogel weiter aufzuholen, scheiterte an der nach wie vor blendend aufgelegten Lucca Mattheus und schon bahnte sich beim Stande von 2:5 die von nicht wenigen im Publikum ersehnte Sensation an, sehr zum Ärger der Mannschaftsführung, die statt auf die bisher bewährte Minimax-Strategie, mit der heute offensichtlich kein Blumentopf zu gewinnen war, auf Maxi-Total setzte. Gesagt getan, stürzte sich zunächst „Steffi“ Gretz-Carbotti ins Getümmel und griff mit einem Kampfsieg gegen „Geli“ Holla das 3:5 ab. Gleich hinterher überraschte „Nicky“ ihre Gegenspielerin Linda Horsten mit einem Verzweiflungsdreier und verkürzte weiter auf 4:5. Und nachdem „Siggi“ mit „messerscharfen“ Stechereien das Monsterbollwerk „Manu“ van Adrichem-Hendrix zu Fall gebracht hatte, da wurden beim Gleichstand von 5:5 auf einmal die Gesichter in den Reihen der Drittvertretung, die so vielversprechend in die Partie gestartet war, lang und länger. Und schon wurde in der Kommando-Zentrale des Holla-Horsten-Geheimbundes, in dem die Chefin „Geli“ höchst persönlich die Fäden für die dritte Sturmreihe zog, die Parole „Kampf bis zur letzten Patrone!“ ausgerufen. Gleich der erste Feuerstoß von Linda Horsten traf „Fabe“ Vogel, die in einem Rutsch zum erneuten Rückstand von 5:6 überrannt wurde. Nachdem fast im gleichen Atemzug auch noch „Nicky“ vom Jungstar Lucca Mattheus, der mit seinem dritten Tagessieg zum absoluten Star der Partie anvancierte, zum 5:7 beiseite geräumt worden war, da hatte der Neuling mit dem sicheren Gewinn eines Punktes zumindest schon mal eine kleine Sensation geschafft. Dass die Begegnung zwischen den beiden Haus-Ensembles nicht in einer Total-Blamage für die Reservisten endete, war den beiden Routiniers „Siggi“ Messer und „Steffi“ Gretz-Carbotti zu verdanken, die in einem letzten Aufbäumen noch einmal alles gaben und mit Kampfsiegen wenigstens noch eine Punkteteilung retteten. Ein wichtiger Zähler für die Drittvertretung, die sich als Neuling trotz des 3:1 Startkapitals auf die Dauer wohl eher um den Klassenverbleib wird bemühen müssen, zu wenig dagegen für die Reservistinnen, um sich alsbald wieder für ein Mitmischen im Spitzengeschäft der Verbandsliga zu empfehlen.
Nachdem „Nickys“ Vierer bei der Besetzung der internen Hackordnung mit dem 7:7 im Hausduell erst einmal der Drittvertretung den Vorzug hatte einräumen und sich selbst für Erste in den Keller hatte abschieben lassen müssen, galt es, wieder das weite Feld der Vrebandsliga-Konkuurenz in den Blick zu nehmen. Dabei musste die Hose, die sie mal gerade mit dem ersten Punktgewinn ein wenig hochbekommen hatte, gleich wieder bis auf die Fußspitzen runterlassen, um wenigstens gegen das Schlusslicht VfB Kirchhellen offen zu legen, was darunter an wirklichem Einlochpotenzial bislang noch verborgen geblieben war. Und was dabei zum Vorschein kam, löste nicht gerade stürmische Begeisterung aus. Nach einem mühsamen 1:1 im Doppeldurchgang erkämpfte sich die Mannschaft mit einem Patzer von „Fabe“ Vogel und Spielgewinnen durch ihre Mutter Ines sowie „Steffi“ Gretz-Carbotti und „Nicky“ van de Locht zunächst eine 4:2 Führung, die aber im weiteren Verlauf der Partie durch Niederlagen von „Fabe“ Vogel, die mit ihrem Faible für Fußball am Tisch heute eine glatte Fehlbesetzung war, sowie von „Nicky“ und „Steffi“ und einen zwischenzeitlichen Gegenschlag von Ines Vogel leichtfertig bis zu einem 5:7 Rückstand verspielt wurde. Mithin langte es allenfalls noch zu einer Punkteteilung, offenbar das Maximum, was derzeit für die Reservistinnen zu erzielen war. Immerhin für Ines Vogel und „Steffi“ Gretz-Carbotti Grund genug, noch einmal kräftig hinzulangen und mit einem weiteren Pünktchen den ohnehin nach wie vor mageren Kontostand auf 2:4 Zähler anzuheben, womit die Kreditwürdigkeit der „Nicky“-Truppe vorerst weiterhin auf dem Prüfstand verblieb.
Der nächste Versuch, den ersten Saisonsieg einzufahren, hing beim Tabellenzweiten TSSV Bottrop erst recht in weiten Säcken. Nach einem schnellen 0:2 im Doppel sah es für „Steffi“ Gretz-Carbotti bei einer 2:1 Führung kurzzeitig nach dem Anschluss aus, bis im weiteren Verlauf ihres Auftritts ihre Schlaghand zusehends erlahmte und am Ende nur noch ihrer Gegnerin zum Sieg gratulieren durfte. Da auch noch „Fabe“ Vogel weiterhin keine Bindung zum Spiel mit dem kleinen Ball fand, war beim Stande von 0:4 fast schon wieder Matthäus am Letzten. Daran änderten auch die Gegenschläge, die Ines Vogel und „Nicky“ van de Locht zum 2:4 anbringen konnten, nur wenig. Denn postwendend gab es der Reihe nach für „Fabe“, Steffi“ und „Nicky“ kräftig zum 2:7 was auf die Mütze, womit bereits wieder einer von zwei möglichen Punkten dahin war. Auch wenn Ines Vogel noch einmal eine Eintagsfliege unter die Patsche bekam und so auf 3:7 verkürzen konnte, mit dem nächsten Auftritt von „Fabe“, die erneut übers Brettchenhalten nicht hinauskam, senkte sich bereits der Schlussvorhang zu einer mit 3:8 verkorksten Vorstellung. Und mit nunmehr 2:6 Punkten war „Nicky“ mit ihrem Team schneller als befürchtet wieder mitten drin im Kellergetümmel.
Nach vier Spieltagen, die kaum mehr als Trainingsläufe waren, hätte selbst der langsamste Spätstarter, sofern er noch auf bessere Zeiten hoffte, eigentlich wieder damit vertraut sein können, wie ein Tischtennisspiel mit allem Drum und Dran so über die Bühne zu gehen pflegt. Und so warteten auch die Fans des „Nicky“-Vierers, den sie bislang nur schamvoll bis zur Halskrause zugeknöpft erlebt hatten, voller Ungeduld darauf, dass er endlich in praller Fülle bloßlegte, was er am Tisch in Wirklichkeit so drauf hat. Um ihre Bewunderer nicht vollends zu verprellen, mussten sich „Nicky“ und Co. endlich mal zu einer forscheren Gangart bequemen. Und das ausgerechnet gegen den notorischen Angstgegner DJK Kleve, da durfte man gespannt sein. Und in der Tat ging auf einmal jetzt, wo die Gefahr, am Ende noch die gesamte Saison zu verschnarchen, fast mit Händen zu greifen war, ein Ruck durch die Mannschaft. Zum ersten Mal in der Saison legte sie im Pärchenauftritt bereits eine 2:0 Führung vor, die „Steffi“ Gretz-Carbotti gleich hinterher auf 3:0 erhöhte. Sodann hatte „Nicky“ bei einer 2:1 Satzführung den Nachschlag zu einer Art Vorentscheidung auf dem Brettchen, ehe ihr in der Endphase unversehens Dr. Oetker ins Gebein fuhr, sodass sie mangels Stehvermögen zum 3:1 in die Knie gehen musste, während Ines Vogel, die an den ersten vier Spieltagen die zahlreichen Probeläufe dazu hatte nutzen können, sich wieder auf Kampftemperatur aufzuheizen, mit einem schnittfesten Dreier das 4:1 markierte. Eine erste Beruhigungspille, aber noch kein Grund, dem Braten vollends zu trauen. Und wie zum Beweis ließen sich „Manu“ van Adrichem-Hendrix und „Steffi“ Gretz-Carbotti erst einmal wieder zum 4:3 aus den Socken heben. Zum Glück bewahrten „Nicky“ und Ines die Ruhe und legten mit lockerer Hand auf 6:3 vor. Selbst diese Führung reichte noch nicht zum entscheidenden Durchstoß, weil das Bollwerk „Manu“ von Anfang gewaltig zu wackeln begann und Ines Vogel, die zuvor noch stark aufgetrumpft hatte, urplötzlich keinen Saft mehr auf ihre „Schnitt“-Fläche bekam, sodass beim Stande von 6:5 die Gästedamen erneut bedrohlich nahe herangekommen waren. Damit war klar, dass mangels Trainingsfleißes zumindest eine gehörige Portion Angstschweiß gefragt war. Und mit der Kampfparole „ Raboti mit Carbotti“ stürzte sich zunächst „Steffi“ noch einmal todesmutig ins Getümmel und fuhr unter starkem Gegenfeuer einen Fünfsatz-Sieg zum 7:5 ein. Schließlich fand auch „Nicky“, zuletzt nicht gerade eine der zuverlässigsten Punktesammlerinnen im Team, das nötige Stehvermögen für einen nachhaltigen Handjob und wetzte sich trickreich zum 8:5 Endstand und damit zum ersten, frenetisch gefeierten, Saisonsieg durch. Bei nunmehr 4:6 Punkten waren die Reservistinnen fürs Erste schon mal raus aus dem Keller und durften einen ersten, wenn auch noch zaghaften, Blick nach oben riskieren.
Und so machte sich „Nicky“ mit ihrer Truppe schon ein wenig frohgelaunter zum punktgleichen Tabellennachbarn TTV Rees-Groin auf die Socken., die ihr aber schon nach einem frühzeitigen 1:3 Rückstand durch ausgeglichene Doppel und Niederlagen von „Nicky“ und „Steffi“ fast schon wieder ausgezogen zu werden drohten, hätten nicht postwendend „Siggi“ und Ines mit einem an Schärfe kaum zu überbietenden Auftritt auf 3:3 egalisiert. Nachdem anschließend „Steffi“ Gretz-Carbotti beim Versuch, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, mit einem Quicky zum 3:4 überrascht worden war, legten „Nicky“ van de Locht und Ines Vogel, klug ihre Chancen herausspielend, ihr Team erstmals mit 5:4 in Front. Doch die Hausherrinnen blieben weiter dran und zogen durch Patzer von „Siggi“ Messer und Ines Vogel sowie einen zwischenzeitlichen Spielgewinn durch „Steffi“ sogar auf 6:6 gleich. Und schon war in dieser heiklen Phase mal wieder Stehpotenzial mit dem dazu gehörenden Handwerk gefragt. „Siggi“, die sich in Vorbereitung auf einen heißen Endkampf sicherheitshalber noch für eine Weile unter den Schleifstein gelegt hatte, legte prompt eine „Messer“-scharfe Attacke zum 7:6 hin. Hiervon hoch motiviert ließ es sich die Teamchefin höchst persönlich nicht nehmen, in einem rasanten Schlussakt ihrem Einlochtrieb freien Lauf zu lassen und mit einem knallharten Dreier endgültig den Sack zu einem hart umkämpften 8:6 Sieg zuzumachen, sodass ihr Vierer mit 6:6 Punkten bereits auf den 4. Tabellenrang vorrücken konnte.
Dass sich die Reservistinnen nach verhaltenem Saisonstart urplötzlich wieder gefangen hatten und sogar den führenden Teams an die Pelle zu gehen drohten, hatte offensichtlich auch beim bislang noch verlustpunktfreien Spitzenreiter TV Voerde gewaltigen Eindruck hinterlassen. Wie anders ließ sich erklären, dass die Gästedamen zunächst vorsichtig abwartend zu Werke gingen, was „Nicky“ und Co., die gleich gehörig auf die Tube drückten, mit einem Doppelsieg und zwei Einzelerfolgen von „Steffi“ und Ines sowie einen Patzer von „Nicky“ zur 3:2 Führung zu nutzen wussten? Danach erwachten die Voerderinnen, die mit einem furiosen Zwischenspurt die „Nicky“-Truppe nach einer Serie von Niederlagen durch „Siggi“ Messer, „Steffi“ Gretz-Carbotti, „Nicky“ van de Locht und Ines Vogel auf 3:6 zurückwarfen. Danach sah sich die Teamchefin genötigt, ihre leicht geplätteten Kameradinnen mit einem forschen Appell zum Krummlegen auf Biegen und Brechen wieder aufzurichten. Die Wirkung blieb nicht aus. Als erste hatte „Siggi“ Messer – nomen est omen – ihr auf Hochschärfe geschliffenes Schlagwerk zur Hand und furchte sich mühelos zum 4:6 durch. Dann zeigte Ines, wie hartnäckig ein Zupicken in „Vogel“-Manier sein kann, und legte auf 5:6 nach. Und als sodann „Steffi“ Gretz-Carbotti rotzfrech mit einem zünftigen Dreier zum 6:6 ausgeglichen hatte und gleich hinterher „Quicky Nicky“ noch ein Pfund zur kaum mehr für möglich gehaltenen 7:6 Führung drauf gelegt hatte, da begann der Voerder Koloss, der bis dato wie fest gewurzelt dazustehen schien, gehörig zu wackeln. Aber er fiel nicht, weil es „Siggi“ Messer, die über fünf Sätze lang die ganz große Sensation auf dem Schläger hatte, mit einer recht unglücklichen Niederlage nicht mehr gelang, den Riesen mit einem letzten Stoß endgültig vom Sockel zu holen. So blieb wenigstens noch die kleine Sensation einer Punkteteilung, mit der dem Spitzenreiter zumindest schon mal die weiße Weste vom Leib gerissen werden konnte. Keine Frage: die Reservistinnen waren auf einmal wieder da und es scheint sogar, als ob selbst die 6-Punkte-Distanz bis zur Spitze auch kein allzu großes Hindernis mehr darstellen könnte. „Nicky“ und Co., die sich mit der Zwischenbilanz von nunmehr 7:7 Zählern sogar um eine Position auf Rang 3 vorschieben konnten, machten es jedenfalls wieder spannend.
Seit Beginn der Saison ist die Abteilung durch den Aufstieg der dritten Mannschaft mit zwei Verbandsliga-Vertretern im Geschäft. Das hatte ein besonderes Geschmäckle, nicht nur wegen der internen Rivalität, sondern, was noch bedeutender werden könnte, vor allem wegen der strategischen Möglichkeiten beider Teams, sich in engem Zusammenspiel gegenseitig die Konkurrenz vom Hals zu schaffen. In diese Richtung dürfte vor allem in der Kommando-Zentrale der Kaderschmiede Holla-Horsten, die schon in der ersten Garnitur kräftig die Fäden zieht und mit der Chefin „Geli“ und ihrer Nichte Linda Horsten auch beim Aufsteiger die Finger im Spiel haben dürfte, geplant werden. Dabei ging es für den Neuling naturgemäß primär um den Klassenerhalt und um die Frage, wie sehr der Schwung der Aufstiegseuphorie zumindest schon mal nachhaltig für einen vielversprechenden Start in eine ungewisse Zukunft genutzt werden könnte. Wohl wissend, dass man in der Verbandsliga nicht so locker, wie noch zuvor in Bezirksliga, mit der Konkurrenz herumspringen konnte, war zum Auftakt gegen VfB Kirchhellen zunächst vorsichtiges Erschnuppern des neuen Umfeldes angesagt. Das reichte schon mal zu einem 1:1 im Doppeldurchgang. Dann zeigte Nachwuchsstar Lucca Mattheus, was sie bei ihren bisherigen Einsätzen in Damenteams den reiferen Kameradinnen schon so alles abgeschaut hatte, und haute einen Dreier, der selbst ausgefuchste Quicky-Spezialisten noch schlecht hätte aussehen lassen, zur 2:1 Führung heraus, während gleichzeitig die Teamchefin „Geli“ Holla gleich zu spüren bekam, dass in der Verbandsliga doch ein ganz anderer Wind als eine Klasse tiefer weht, und gnadenlos zerrupft, den 2:2 Ausgleich hinnehmen musste. Sodann rückte postwendend Linda Horsten zu einer Strafaktion aus, um ihrer gedemütigten Tante und Clan-Chefin „Geli“ aus der Bredouille zu helfen, und vollendete ihren Auftrag mit einem deftigen Prügelauftritt, mit dem sie wieder auf 3:2 vorlegte. „Manu“ van Adrichem-Hendrix, die ihre Abwehr noch nicht auf höherklassiges Kaliber umgestellt hatte, musste dagegen auf 3:3 ausgleichen lassen, bevor erneut Lucca Mattheus zur Stelle war und in ihrer jugendliche Unbekümmertheit flink auf den Beinen dem 4:3 entgegenstürmte. Dann verfiel man im Hause Holla-Horsten zur Abwechslung mal auf eine süße Masche. Mit „Geli“ und Linda wurden zwei Bonbons an die Tische geschickt, an denen die Gästedamen schwer zu lutschen hatten und am Ende kariesverdächtig, was geradezu in Lindas Metier passte, auch noch die 6:3 Führung der Hausherrinnen zu schlucken hatten. Dass nicht sofort nachgelegt werden konnte, lag an „Manu“, die sich ein weiteres Mal nach allen Seiten hin offen zeigte, weil sie ihr zuvor lädiertes Bollwerk nicht rechtzeitig hatte abdichten können und sich somit prompt das 6:4 einfing. Blendend aufgelegt präsentierten sich dagegen Linda Horsten und Lucca Mattheus, die mit je einem Speedy-Auftritt einen rasanten Schlussakt auf die Bühne zauberten und so mit einem 8:4 Gesamtsieg gleich zum Saisonauftakt der Konkurrenz schon mal eine deutliche Duftmarke hinterließen.
Auf diesen ersten Streich folgte sogleich der zweite mit einer Punkteteilung im Hausduell gegen die Reservistinnen (s.o.). Nach diesem Blitzstart war dem Neuling selbst auf dem heißen Pflaster DJK Kleve durchaus ein weiterer Coup zuzutrauen. Und in der Tat ließ sich der „Geli“-Vierer dort nicht einmal durch einen 0:2 Rückstand im Pärchenauftritt ins Bockshorn jagen und glich durch einen Kampfsieg der Teamchefin und durch einen Dreier der immer flotter werdenden Lucca Mattheus zum 2:2 aus. Anschließend hielt sich „Manu“ schon mal fünf Sätze auf den Beinen, musste sich allerdings in der Endphase nach einigen Momenten der Unachtsamkeit doch noch das 2:3 verpassen lassen. Nachdem Linda Horsten zügig wieder auf 3:3 gleich gezogen hatte, erwischte es wie ein Blitz aus heiterem Himmel das Nesthäkchen Lucca, das schon fast verlernt zu haben schien, wie eine Niederlage aussieht, zum erneuten Rückstand von 3:4. Eine mit hohen Erwartungen gestartete Zangenbewegung Marke Holla-Horsten endete mit einem Teilerfolg, bei dem „Geli“ das 4:4 abgreifen konnte, während Linda mit einem Stolperer zum 4:5 auf der Strecke blieb. Und dann eine wie gewandelt auftretende „Manu“, die ihre Abwehrstrategie von Auffangen in der Tiefe auf Ausgreifen in die Breite umgestellt hatte, eine bombensichere Erfolgsmasche in Richtung 5:5 Ausgleich und gleichzeitig das Signal für Lucca Mattheus und Linda Horsten, einen kurzen Nachbrenner zur erstmaligen Führung von 7:5 zu zünden. Jetzt, wo der Deckel für eine weitere Sensation schon halbwegs drauf war, leisteten sich ausgerechnet die beiden Routiniers „Manu“ und „Geli“ zwei deftige Plumpser ins Fettnäpfchen, sodass sich der Neuling am Ende mit einem 7:7 begnügen musste, wodurch er mit einem Anfangsguthaben von 4:2 Punkten seine Position im oberen Tabellenfeld fürs Erste behaupten konnte.
Wer sich nun nach den überraschenden Anfangserfolgen des Holla-Vierers im Übermut zu der Erwartung versteigen wollte, es könnten Bäume entgegen gängiger Binsenweisheit doch in den Himmel wachsen, der wäre mit der Partie gegen den Spitzenreiter und haushohen Titelfavoriten TV Voerde an der richtigen Adresse. Und er hätte sich beim Zuschauen schon sehr schnell davon überzeugen lassen können, dass kluge Lebenserfahrung selbst bei kühnstem Optimismus nicht mal soeben aus den Angeln zu heben ist. Denn der Neuling erlebte zum ersten Mal die harte Wirklichkeit der Verbandsliga-Welt und ging Schritt für Schritt einem großen Fiasko entgegen, das in einer 0:8 Klatsche endete und dem hoffnungsvoll gestarteten Ensemble, das schon den Himmel zu erstürmen schien, erstmalig die Augen weit öffnete. Eine deutliche und rechtzeitige Warnung vor einer Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit.
Von diesem Schuss vor den Bug aufgeschreckt, aber nicht entmutigt, sah “Geli“ mit ihrer Truppe relativ gelassen dem prestigeträchtigen Lokalderby gegen TTC Geldern-Veert II entgegen. Und da mit dieser Partie, wie stets bei den zahlreichen Treffen zwischen beiden Vereinen, erneut ein Gassenhauer mit notorisch heißen Tänzchen zu erwarten war, hatte auch diesmal der Holla-Vierer nichts anderes im Sinn, als kräftig mitzuschwofen. Dabei bekamen sie schon bei den ersten Takten ihre Gegenrinnen erstaunlich früh in den Griff und legten mit dem Gewinn beider Doppel und einem Kampfsieg von Jana Allofs, die erstmals nach langer Verletzung wieder zum Einsatz kam, eine schnelle 3:0 Führung vor. Dann musste erst einmal Lucca Mattheus, die zuletzt mit einer Schnellnummer nach der anderen von sich reden gemacht hatte, erleben, wie es sich anfühlt, wenn man selbst einen Dreier eingelocht bekommt, und das 3:1 über sich ergehen lassen. Da obendrein im Energienetz des Hauses Holla-Horsten unversehens Druckabfall herrschte und „Geli“ mit ihrer Nichte Linda ungewohnt schlapp daherkam, schlugen die Gästedamen, ihre Chance nutzend, zum 3:3 Ausgleich nach. Nachdem Jana Allofs mit einem Kampfsieg ihr Team wieder mit 4:3 nach vorne gebracht hatte, erwischte es gleich ein zweites Mal Lucca Mattheus mit einem Schnellschlappi zum 4:4. Dann bekam „Geli“ nach dem Motto „der Lötkolben im Haus erspart den Klempner“ mit gezieltem Feuerwerk endlich wieder Power in die Pipe-Line und presste mit derart kraftvollen Spritzern die 5:4 Führung aus dem Rohr, dass für Nichte Linda kaum noch ein Tropfen herauszuholen war und ihr nichts anderes übrig blieb, als mit einer reinen Trockenübung ihrer Gegnerin das Wasserlassen zum erneuten Ausgleich von 5:5 anzudienen. Und so blieb die Kiste trotz der Spritzeinlage nach wie vor heiß. Zu heiß für „Geli“, die sich in der Hitze des Gefechts ein wenig Kühlung verschaffen wollte, sich dabei aber gehörig die Finger verbrannte und zum 5:6 quittieren musste. Da auch Jana Allos und Lucca Mattheus der sich anbahnenden Schlussoffensive der Herzogstädterinnen nichts mehr entgegen zu setzen hatten, war die 5:8 Niederlage perfekt.
Nach zwei Rückschlägen in Folge war die Stimmung erst einmal im Keller, was bis in die nächste Partie bei Spvvg. Meiderich 06/95 nachwirkte. Denn die Mannschaft lag nach dem Verlust beider Doppel sowie einer knappen Fünfsatz-Niederlage von Lucca Mattheus recht schnell 0:3 zurück, ehe Jana Allofs mit einem Kampfsieg und Linda Horsten mit einem strammen Quicky auf 2:3 aufschließen konnten. Damit war auch schon das Ende der Fahnenstange erreicht. Für den Rest der Begegnung drehte nur noch Kamerad Knickebein einsam seine Runden und raubte jeder, die es noch einmal mit einem kraftvollen Handwerk versuchen wollte, von vornherein das hierzu erforderliche Stehvermögen, und mit einer 2:8 Klatsche durfte der Holla-Vierer mit dem Schwanz zwischen die Beine geklemmt die Heimreise antreten.
Mit einem auf 4:8 Zähler heruntergeschmolzenen Guthaben und um eine Illusion reicher waren Holla und Co. um ihre Reise in Richtung TTF Rhenania Königshof wahrlich nicht zu beneiden. Und so war schon nach dem Doppeln, die 0:2 endeten, zu befürchten, dass der Neuling kaum alsbald wieder in die Spur zurückfinden würde. Doch „Geli“ und Lucca Mattheus, die spürten, dass weiteres Unheil auf Teufel komm raus vermieden werden musste, wenn nicht schon frühzeitig die Angst um den Klassenverbleib akut werden sollte, glichen mit beherzten Auftritten zum 2:2 aus. Nachdem sich sodann „Manu“ van Adrichem-Hendrix mangels Spielpraxis und mit erheblichem Trainingsrückstand, bereits nach nur drei Durchgängen das 2:3 eingefangen hatte, zog Linda Horsten mal wieder druckvoll vom Leder und markierte das 3:3. Dann leistete sich Lucca Mattheus, zuletzt ein wenig von der Rolle, eine weitere Runde durchs Fettnäpfchen und schon lag die Mannschaft wieder mit 3:4 zurück. Aus Furcht, das Hin und Her der Partie könnte auf Dauer zu sehr am Nervenkostüm der jungen Mitspielerinnen zerren, ergriff die Teamchefin die Initiative zu einem Zwischenspurt, den sie selbst mit einem Haudrauf-Durchgang einleitete und der über weitere Spielgewinne von Linda Horsten, „Manu“ van Adrichem-Hendrix und Lucca Mattheus die Hausherrinnen, die bis dato die Begegnung hatten offen halten können, auf dem falschen Fuß erwischte und die vorentscheidende 7:4 Führung einbrachte. Zwar kamen die Rhenania-Damen durch leichtfertige Patzer von Linda Horsten und „ Manu“ noch einmal bedrohlich nahe auf 7:6 heran. Doch „Geli“, in ihrem Einlochdrang heute einfach nicht zu bremsen, drückte auch in der Schlusspartie ihrer Gegnerin noch einmal einen zünftigen Dreier aufs Auge und zog so endgültig den Sack zum 8:6 Sieg zu. Bei einer Zwischenbilanz von nunmehr 6:8 Punkten blieb dem Holla-Vierer immerhin eine vorübergehend bereits drohende Insolvenz vorerst erspart und vom sechsten Tabellenplatz aus, auf den er vorrücken konnte, ließ sich schon mal ein wenig beruhigter in die weitere Zukunft blicken.
Die vierte Mannschaft, die noch im Vorjahr das Geschehen in der Bezirksliga zusammen mit der Drittvertretung entscheidend mitgeprägt und nur knapp den Aufstieg in die Verbandsliga verfehlt hatte, startete mit einem gewaltigen Handicap in die neue Bezirksligarunde. Denn es fehlte bis auf Weiteres ihr heimlicher „spiritus rector“ Oma Wambach, die sich im Vorfeld der Saison eine schwere Fußverletzung zugezogen hatte. Ohne die anerkannten Führungs und Spielqualitäten der alten Füchsin musste das Quartett mit ihrer neuen Teamchefin Britta van Stephaudt vorerst merkliche Abstriche an ihrer Zielvorgabe, erneut den Aufstieg anzupeilen, machen. Das wurde schon in der Auftaktbegegnung beim PSV Oberhausen überaus deutlich, wo die Mannschaft mit dem Verlust beider Doppel und einer Einzelniederlage von Britta van Stephaudt schnell mit 0:3 in Rückstand geriet. Nachdem Corinna Brunner auf 1:3 hatte verkürzen können, erwischte es Ersatzspielerin Birgit Kannengießer und Marianne Sieben zum 1:5. Gleich hinterher mussten sich Corinna und Britta jeweils einen deftigen Quicky aufzwingen lassen und es hieß bereits 1:7. Immerhin gelang Marianne mit einem fixen Dreh an der Optik noch das 2:7, ehe dann „Biggi“ Kannengießer im Schnellverfahren zur 2:8 Niederlage abgefertigt wurde.
Der grandiose Fahlstart in Oberhausen hatte gezeigt, wie sehr Heide Wambach als Stabilitätsfaktor der Truppe an allen Ecken und Kanten fehlte. Um wieder möglichst schnell in die Gänge zu kommen, setzte Teamchefin Britta van Stephaudt gegen TTG Rheinland Hamborn schon frühzeitig auf die Brechstange und holte sich mit Anke Holla eine der zahlreich in der gleichnamigen Kaderschmiede herangezüchteten Schlägertypen an die Tische. Nachdem sie auch noch Anne Hönning, einst als Allzweckwaffe „Blonde Anne“ weithin gefürchtet, aus der Mottenkiste gezogen hatte, bestand kein Zweifel mehr daran, dass kräftig auf die Pauke gehauen werden sollte. Doch zunächst bekam Brittas Truppe selbst das Fell versohlt und lag erst einmal 0:2 zurück. Britta revanchierte sich postwendend mit einem Dreier zum 1:2. Der anschließende Auftritt von Marianne Sieben, die nur schleppend auf Touren kam, endete mit dem 1:3. Danach ging gleich auf Anhieb die Masche auf, mit den frischen Kräften Anke Holla und Anne Hönning in den Oberhausener Reihen herumzuwildern, und schon war der 3:3 Ausgleich im Kasten. Beim nächsten Quicky ging es für Britta leider anders herum und flugs lag ihr Team wieder mit 3:4 hinten. Als nach dem Kampfsieg, mit dem Marianne Sieben den erneuten Ausgleich zum 4:4 markiert hatte, die Partie weiter so vor hin zu wabern drohte, gelang mit dem zweiten Doppelpack von Anke Holla und Anne Hönning zum 6:4 der entscheidende Durchstoß. Danach hatte Anke, heute eifrigste Punktesammlerin, noch genügend Reserven für eine weitere Salve, mit der sie den Widerstand der Hausherrinnen endgültig brach, sodass abschließend Britta in aller Ruhe mit einer breit angelegten Abräumaktion zum 8:4 Gesamtsieg vollenden konnte. Und Oma Wambach konnte sich in der Gewissheit, ihre Zwangspause nicht unbedingt bedauern zu müssen, vorerst zufrieden zurücklehnen.
Hatte sich also der „Britta“-Vierer wieder soweit gefangen, dass er nicht schon frühzeitig auch ohne die Leitfigur Heide Wambach sein ehrgeiziges Saisonziel aus den Augen verlor? Eine erste richtungweisende Antwort war von der nächsten Partie bei DJK Kleve II zu erwarten. Ein klassischer Fehlstart mit einem 1:4 Rückstand nach ausgeglichenen Doppeln und drei Patzern in Folge von Britta van Stephaudt, Corinna Brunner und Anke Holla machte jedenfalls wenig Hoffnung. Auch wenn die Mannschaft durch zwei Gegenschläge von Marianne Sieben und Corinna Brunner noch einmal auf 3:4 herankam. Dann aber zeigten die Kleverinnen in aller Deutlichkeit, wer Herrin im eigenen Hause war und zogen mit Spielgewinnen gegen Britta, Marianne und Anke in einem Zwischenspurt auf 3:7 davon. Nachdem sich Corinna noch einmal in einem gelungenen Dreier zum 4:7 hatte sonnen dürfen, brachte Marianne nichts anderes mehr zustande, als drei Runden lang auf dem Schlauch zu stehen und sich danach zur 4:8 Niederlage zu verabschieden. Es wartete also noch eine Menge hartes Brot auf Brittas Truppe. Da war die Empfehlung , sich in der Dental-Abteilung der Holla-Horsten-Zentrale von Linda Horsten ein paar kräftigere Beißerchen verpassen zu lassen, durchaus angebracht.
Und als ob Linda ganze Arbeit geleistet hätte, präsentierte sich Britta mit ihrer Truppe gegen TTC Meiderich 47 bissfreudiger als je zuvor. Schon im Doppeldurchgang wurde kräftig zur 2:0 Führung zugepackt. Corinna, bei deren Behandlung offenbar noch ein paar Wackelzähnchen übersehen worden waren, musste folglich erst einmal noch zum 2:1 ins Gras beißen, ehe sodann Marianne und Britta mit aufgefrischtem Gebiss nicht locker ließen, bis sie die 4:1 Führung abgegriffen hatten. Corinna, der zuvor schon reichlich Zähne gezogen worden waren, sodass bereits der Wind durch die Lücken pfiff, musste sich fast schon mit dem Zahnfleisch begnügen, war dabei allerdings hoffnungslos überfordert und fing sich prompt das 4:2 ein. Dann ließ Anne Hönning, mehr für hochkalibrige Munition im Rohr als für flottes Mundwerk zu haben, auf die für sie typische Art ein paar Knaller los. Aber da nun mal auch eine in Krach verliebte „Blonde Anne“ wie ein laut kläffender Hund bekanntlich nicht beißt, war das neckische „Zeigt her eure Zähne!“-Spiel für sie schnell beendet. Und während sich so die Gästedamen wieder klammheimlich auf 4:3 herangepirscht hatten, waren Marianne Sieben, Britta van Stephaudt und nicht zuletzt auch Anne Hönning auf Grund der Radikalbehandlung im Holla-Horsten Labor waschechte Hauer gewachsen, für eine sauwohle Keilerei wie geschaffen. Und so stürzten sich die drei wie ein wild gewordenes Rudel auf die verdutzten Gegnerinnen und stießen der Reihe nach gnadenlos zum 8:4 Gesamtsieg zu.
Kein Wunder, dass sich das, was Britta mit ihrem Gruselkabinett angerichtet hatte, in Windeseile auch bis zu den Reservistinnen des TTV Rees-Groin, dem nächsten Gegner, herumgesprochen hatte. Und man sah deren zitterndem Gebein die Angst, dass ihnen Ähnliches wie den Meidericherinnen widerfahren könnte, deutlich an. Doch die Keiler aus dem Spargelland ließen es zunächst locker angehen und wühlten, scheinbar lustlos, nur ein wenig herum, sodass sich die Hausherrinnen bis zum 4:4 Ausgleich allmählich immer mehr in Ruhe wiegen konnten. Doch wie trügerisch diese war, wurde ihnen schlagartig ins Bewusstsein gerufen, als plötzlich Britta und Marianne wie ein Blitz aus der Haut fuhren und mit je einem Dreier zur 6:4 Führung zustießen. Und wo Gegner reihenweise flach gelegt werden, da ist auch die „Blonde Anne“ nicht weit. Und schon fuhren die ersten Salven aus dem Rohr und schlugen zum 7:4 ein. Nach Annes guter Vorarbeit hatte Marianne Sieben alle Zeit der Welt, bei einem letzten Rundgang das, was von den Reeserinnen noch übrig geblieben war, beiseite zu schaffen und den 8:3 Sieg endgültig sicher zu stellen.
Dank des rotzfrechen Auftretens, mit dem der Britta-Vierer unter der Konkurrenz gehaust hatte, standen urplötzlich 8:6 Punkte und der vierte Tabellenplatz zu Buche. Und so machte er sich mit gewetzten Messern auf die Socken zum Tabellendritten TV Voerde II. Selbst dieser schien für die in einem wahren Einlochrausch dahin furchende Viertvertretung kaum noch ein unüberwindbares Hindernis darzustellen. Wie anders ließ sich erklären, dass die Truppe vom ersten Ballwechsel an mit voller Wucht über den Favoriten herfielen, darunter mit einem furiosen Dreier im Doppeldurchgang sowie im Einzeltreffen von Corinna Brunner und Britta van Stephaudt, die bereits eine 4:0 Führung einbrachten. Marianne Sieben und Anne Hönning, die es ein wenig verhaltener angehen ließen, erhöhten auf 6:0. Nachdem sich Corinna, einen Moment nicht auf der Höhe des Geschehens, mit dem ersten Gegentreffer zum 6:1 hatte überraschen lassen, bügelte Britta fast im gleichen Atemzug diesen Patzer wieder aus, sodass beim Stande von 7:1 den Gästedamen ein Debakel drohte. Danach begnügte sich Marianne Sieben im sicheren Gefühl, dass die Chose gelaufen sei, mit ein wenig Gefummel, das prompt mit dem 7:2 bestraft wurde. Und schon war die „Blonde Anne“ zum Schlussfeuerwerk in Stellung gebracht worden. Nach wenigen Minuten war es soweit. Krachend schossen die Salven aus dem Rohr und fertig war die Begleitmusik zur Feier eines 8:2 Sensationssieges. Zurück blieben am Boden zerstörte Voederinnen, die einfach nicht hatte wahrnehmen wollen, was sich da seit längerem an Drohungen aus dem verträumten Tischtennis-Dörfchen an der Holländischen Grenze zusammenbraute.
Die fünfte Mannschaft, die in der Bezirksklasse, wie schon seit Jahren, so auch in der letzten Saison als einzige im Damenlager einem großen Erfolg hinterhergelaufen war, wollte endlich mal aus ihrem stiefmütterlichen Dasein heraus. Dazu musste sie vor allem ihre dauernden Personalquerelen in den Griff bekommen. Denn bis dato galt das Prinzip, aus dem Riesenaufgebot an Aktiven im Rotationsverfahren jede Spielerin ohne Rücksicht auf die jeweilige Stärke der Konkurrenz zum Einsatz kommen zu lassen, was im Endeffekt zu Lasten einer stabilen Mannschaftsleistung gegangen war. Mithin hatte ein interner Aufstand zu der Forderung geführt, das Spielerinnenpotenzial mit einer ständig verfügbaren Kerntruppe effizienter und stärker erfolgsorientiert zu nutzen. Mit anderen Worten: es sollte nach Jahren der Mittelmäßigkeit mal wieder im Spitzengeschäft mitgemischt werden. Mit dieser Vorgabe startete die Mannschaft unter der Führung von Nicole Teven beim BV DJK Kellen II in die neue Saison. Nach ausgeglichenen Doppeln und zwei Niederlagen durch „Nicky“ Teven und Helen Hebinck bei einem zwischenzeitlichen Spielgewinn von Jennifer Böttcher war zunächst ein 2:3 Rückstand zu verzeichnen. Was dann folgte, war ein Vierer, den man in seiner Spritzigkeit so schon lange nicht mehr erlebt hatte. Marion van Huet, „Bötti“, „Nicky“ und Helen Hebinck zerrissen sich geradezu im Bemühen, den flottesten Dreier des Abends hinzuzaubern. Am Ende hatte bis zum 7:0 Marion den Vogel abgeschossen. Dass schließlich „Bötti“ bei dem Quicky-Gewimmel aus der Reihe tanzte und sich, vom Dauereinlochen geschlaucht, einen Satz Zwischenpause zum Durchatmen gönnte, war ihr kaum zu verübeln, zumal sie ihren Schlussauftritt trotz allem souverän zur Absicherung eines 8:3 Auftaktsieges nutzen konnte.
Wer nun von dem Teven-Vierer erwartete hatte, dass er nach seiner Vorstellung bei den Reservistinnen des BV DJK Kellen gegen dessen erste Garnitur eine ähnlich reißerische Nummer würde abziehen können, der musste sich schnell eines Besseren belehren lassen. Ehe es sich versah, lag das Quartett nach dem Verlust beider Doppel und einem Patzer von „Bötti“ bereits 0:3 zurück. Nach den ersten beiden Punktgewinnen durch „Nicky“ Teven und Anne Hönning, denen drei weitere Plumpser von Marion van Huet, „Bötti“ und „Nicky“ gegenüberstanden, schien beim Stande von 2:6 der Käse bereits gegessen zu sein. Noch längst nicht jedoch für Marion, die plötzlich wie von der Tarantel gestochen ihrer Gegnerin an die Wäsche ging und sie mit geübten Griffen zum 3:6 entblätterte. Nachdem es anschließend auch die „Blonde Anne“, zuvor noch durch Ladehemmung gehandicapt, wieder hatte krachen lassen und mit einem explosiven Pfund das 4:6 markiert hatte, war gleich ein weiters Mal Marion van Huet zur Stelle, um mit einem Kampfsieg auf 5:6 nachzulegen. Schon sah man auf der Kellener Bank, wo man bereits den Sieg in der Tasche zu haben schien, lange Gesichter, die zusehend länger wurden, als „Bötti“ und „Nicky“ in Speedy-Manier sogar noch zwei weitere Spielpunkte zur erstmaligen Führung von 7:6 abgriffen. Jetzt musste nur noch der Siegpunkt her, und die Überraschung wäre komplett gewesen. Ein Fall für die „Blonde Anne“, die sehnsüchtig dem erlösenden Abschuss-Kommando entgegenfieberte. Als es losgehen sollte, plötzlich unerwartete Stille, kein Muckser im Rohr, kein Feuerstrahl. Dann fingerte Anne nervös am Abzug herum und schließlich dann endlich doch eine erste Salve, dem langsam weitere folgten, leider ohne treffsichere Einschläge, sodass es am Ende bei einer Punkteteilung blieb, die mithin noch nicht erkennen ließ, wohin die weitere Reise gehen könnte.
Nach dem überraschenden Punktverlust tauchten bereits wieder erste Zweifel an der sich selbst zugeschriebenen Fähigkeit des „Nicky“-Vierers zu einem Spitzenteam. Aus der Erfahrung der vorangegangenen Partie, wo man sich gleich zu Beginn von dem Gegner hatte überrollen lassen, klug geworden, ging die Mannschaft bei DJK Kleve III gleich vom ersten Ballwechsel an energisch und konzentriert zur Sache und preschte schon mal durch den Gewinn eines Doppels und zwei forsche Auftritte von „Conny“ de Witt und „Bötti“ auf 3:1 vor. Nachdem sich „Biggi“ Kannengießer, die mangels Spielpraxis noch nicht ihr volles Handjob-Potenzial abrufen konnte, zum 3:2 hatte abspeisen lassen müssen, erhöhte Marion van Huet, „Bötti“ und „Conny“ zügig auf 6:2. Ein folgender Schnellritt durch den Dreier-Parcours endete für Marion mit einem frühzeitig Abwurf zum 6:3. „Biggi“ Kannengießer, nach den Fehlgriffen zuvor wieder voll im Saft, kämpfte sich mit kräftigen Vorhandzügen auf 7:3 durch. Ein Kurzauftritt noch von „Bötti“ und schon waren mit einem 8:3 Sieg die nächsten Punkte im Sack.
Was lag nach dem souveränen Auftritt in Kleve näher, als das mittlerweile doch recht ansehnliche Startkapital von 5:1 Punkten mit Blick auf das angepeilte Spitzengeschäft kräftig aufzustocken. Und der Teven-Vierer hatte es eilig. Kaum an den Tischen, ließ er es bereits laut in der Kasse klingeln, zumal sich die Gästedamen äußerst spendabel zeigten. Schon beim ersten Abtasten im Zweierdurchgang, um auszuloten, wie locker die Pinunzen bei ihnen saßen, rückten die Gäste bereits das nötige Kleingeld für eine 2:0 Führung heraus. Nachdem „Bötti“ unter wuchtigen Schlägen die Herausgabe des nächsten Batzens zum 3:0 erzwungen hatte, griff „Conny“ de Witt nicht minder rabiat ihrer Gegnerin in die Tasche und zog das nächste Sümmchen, mit dem bereits ein 4:0 zu Buche stand, heraus. Und das Einsammeln ging weiter, wobei Marion und „Nicky“ noch mal ein wenig Kohle zum 6:0 drauflegten. Doch dass die Spendierfreudigkeit der Gästedamen nicht grenzenlos war, musste anschließend „Bötti“ erfahren, als sie allzu dreist mit vorgehaltenem Schlagwerk einen weiteren Batzen erpressen wollte, aber unter Androhung von Prügeln schroff abgewiesen mit einem Leelauf zum 6:1 Reißaus nehmen musste. Ähnlich erging es „Conny“ de Witt, die mit der Masche einer vorgetäuschten Bittstellerin zum Erfolg kommen wollte. Sie wurde schnell durchschaut und zum 6:2 davongejagt. Mehr Glück hatten Marion und „Nicky“, die ihrer Kundschaft noch einmal mit Nachdruck die Sammelbüchse unter die Nase rieben und nach nur kurzem Rammeln bereits den noch zum 8:2 Sieg fehlenden Betrag im Schlitz verschwinden lassen konnten.
7:1 Punkte: das war schon mal eine deutliche Ansage in Richtung Spitze. Und die Gefahr, dass die „Nicky“-Truppe auf dem Weg dorthin schnell vom Jäger zum Gejagten werden könnte, wuchs mit jedem weiteren Schritt nach oben. Mithin hatte sie allen Grund, gegen den Tabellennachbarn GSV Viktoria Suderwick (6:2) von Anfang an auf der Hut zu sein, zumal schon in der Einstiegsphase deutlich wurde, dass an einem harten Knochen zu knabbern war. Nach ausgeglichenen Doppeln musste sich „Bötti“ gewaltig strecken, um mit einem Kampfsieg die 2:1 Führung einzufahren, die im Gegenzug von „Conny“ de Witt, die sich allzu stürmisch Kamerad Leichtfuß an den Hals geworfen hatte und prompt stehenden Fußes in die Knie ging, zum erneuten Ausgleich von 2:2 verspielt wurde. Sodann erhöhte „Nicky“ die Schlagzahl und legte wieder auf 3:2 vor, Marion van Huet schob hurtig einen Dreier zum 4:2 nach. Danach schlug „Bötti“ mit allem, was sie zu bieten hatte, los und wuchtete sich auf 5:2 durch. Und endlich hielt auch „Conny“, die sich zuvor noch erschreckend offenherzig gezeigt hatte, gegenüber den aufdringlichen Fummeleien ihrer Gegnerin rundum dicht, ergriff selbst die Initiative und lochte am Ende problemlos zum 6:2 ein. Und weil es bei diesem Spielstand wie geschmiert zu laufen schien, glaubte „Nicky“ mit ein paar lockeren Streicheleinheiten zum Erfolg zu kommen, was unverzüglich mit dem 6:3 bestraft wurde. Kein Beinbruch, dachte sich Marion und schlug wie wild auf alles, was nach Löchern aussah, darunter reichlich Luft- und gegnerische Knopflöcher, nur nicht jene, wo die Punkte zu finden waren. Und da sie in ihrem Sturm- und Drang nicht zu bremsen war und sich dabei im Abwehrverhalten sträflich offen zeigte, brauchte sie sich auch nicht zu wundern, dass sie im Schnellverfahren zum 6:4 vernascht wurde. Purer Leichtsinn brachte auch „Nicky“ um den Erfolg und schon waren die Gästedamen bereits auf 6:5 herangekommen. Nachdem „Bötti“ wenn auch erst nach harter Gegenwehr, sogar den 6:6 Ausgleich hatte hinnehmen müssen, war plötzlich Holland in höchster Not. Im Angesicht einer drohenden Blamage lag es zunächst an „Conny“, den freien Fall ihres Teams noch rechtzeitig aufzufangen. Sie gab alles, kämpfte sich um Kopf und Kragen und schaffte es, nach einem aufreibenden Marathon-Match auf dem letzten Drücker zum 7:6 einzuschieben. Und da auch Marion van Huet, kurz zuvor noch mit einem Quicky von den Beinen geholt, gottlob rechtzeitig wieder bei Kräften war und nach einem wilden Schlagabtausch über die volle Distanz mit einem knappen 12:10 Satzgewinn den Schlusspunkt zum 8:6 Sieg abdrücken konnte, fiel allen ein schwerer Brocken vom Herzen. Ein hartes Stück Arbeit, mit dem der „Nicky“-Vierer schon mal ex aequo mit TV Mehrhoog die Tabellenführung übernehmen konnte.