Rumpeliger Saisonstart im Herrenbereich lässt harten Überlebenskampf befürchten

Oberliga-Team findet mit Punktgewinnen im Kellerduell Anschluss ans Mittelfeld. Noch gewaltige Baustellen bei den Reservisten (Bezirksliga), der Dritt- (Kreisliga) und Viertvertretung (1. Kreisklasse). Fünfte Mannschaft (3. Kreisklasse) setzt sich vorerst im Mittelfeld fest.

Schon nach den ersten vier Spieltagen zeichnet sich ab, dass die soeben angelaufene Saison 2013/14 durchweg wie im Vorjahr vom Kampf um den Klassenerhalt geprägt sein wird. Dass es sogar noch enger, als ohnehin zu befürchten ist, werden könnte, lässt sich an dem gewaltigen personellen Hin- und Hergeschiebe bei Ersatzgestellungen quer durch alle Mannschaften bereits zum Saisonstart ablesen. Kaum auszudenken, wohin diese Entwicklung, sollte sie sich bis in entscheidende Phasen des Wettkampfbetriebs fortsetzen, führen wird. Mit dem ständigen Absaugen unterklassiger Aushilfskräfte sowie verzweifelten Versuchen, Karteileichen zu neuem Leben zu erwecken, vermehrt sich unweigerlich die Zahl der herumliegenden Sargnägel zur Versenkung ganzer Mannschaften. Ein Schreckens-Szenario fürwahr, das nach den Erfahrungen des Vorjahres über die gesamte Saison hinweg nicht unbedingt zum „worst case“ führen muss, aber als Warnung durchaus ernst zu nehmen ist.

Für das Oberliga-Team stellte im Kampf um den Klassenverbleib neben dem vermehrten Abstieg die Ungewissheit, es in der neu zugeschnittenen Spielklasse mit vielen unbeschriebenen Blättern zu tun zu haben, eine zusätzliche Herausforderung dar, sodass diejenigen Mannschaften, bei denen etwa die zum Überleben nötigen Punkte abgegriffen werden könnten, vorab ungleich schwerer als im Jahr zuvor auszumachen waren. Für zusätzliche Unsicherheit sorgten allerlei Gerüchte über die Spielstärke der bislang noch unbekannten Gegner, nach denen z.B. der TTC Vernich, bei dem der Oberligist zum Saisonauftakt anzutreten hatte, als ein hochgerüsteter Titelfavorit gehandelt wurde. Das allein genügte schon, um auf den Einsatz des Spitzenspielers Kestutis Zeimys zu verzichten. In der Tat kein Risiko, weil sich die Vernicher in der Tat als haushoch überlegen erwiesen. Mit einer 0:9 Klatsche ohne einen einzigen Satzgewinn, bei dem Jörn Ehlen mit insgesamt 26 Spielpunkten noch als bester Verlierer vom Tisch ging, stand die bislang in der Abteilungsgeschichte schwerste Niederlage zu Buche.

Zum Heimdebüt der Saison war der ASV Süchteln, der in den letzten Jahren stets zu den Spitzenteams der Oberliga zählte, zu Gast. Ein weiterer schwerer Brocken also, der bereits in der Startphase zu schlucken war. Da stellte sich naturgemäß erst einmal die Frage, wie schnell die Peil-Truppe nach dem KO-Niederschlag in Vernich wieder auf den Beinen war. Immerhin waren die Süchtelner aus früheren Begegnungen hinreichend bekannt und von ihrer Spielanlage her besser einzuschätzen, sodass die Mannschaft mit dem erstmaligen Einsatz von Kestutis Zeimys nicht ganz chancenlos in die Partie ging. Auf eine überraschende 3:1 Führung durch den Gewinn zweier Doppel und einen allerdings mühsam errungenen Einzelsieg von Kestutis Zeimys folgte eine Durststrecke durch Niederlagen von Christian Peil, Oliver Schauer und Markus Rock zum Rückstand von 3:4. Nach dem 4:4 Ausgleich durch Jörn Ehlen fand Henk Cobbers keinen geeigneten Ablageplatz für seine ansonsten gefürchteten Langholzfuhren und musste das 4:5 hinnehmen. Dafür war postwendend Kestutis Zeimys mit geballter Zauberkraft zur Stelle und glich wieder zum 5:5 aus. Ungewohnt leicht ließen sich sodann Christian Peil und „Olli“ Schauer aus den Socken heben und marschierten schnurstracks „barfuss durch die Hölle“ auf einen 5:7 Rückstand zu. Dem drohenden vorzeitigen Aus stemmte sich Markus mit einer deftigen „Rock-Einlage“ zum 6:7 entgegen. Leider gelang es anschließend Jörn Ehlen trotz artistischen Einsatzes nicht, die Gäste an einem weiteren Vorstoß zu hindern, sodass beim Stande von 6:8 schon mal ein Punkt abgeschrieben werden konnte. In dieser kritischen Phase erwies sich Henk Cobbers wie schon so oft zuvor als die Ruhe in Person und fuhr einen sicheren Dreisatzsieg zum 7:8 ein. Damit war zumindest ein Remis wieder in greifbare Nähe gerückt. Das Schlussdoppel Zeimys/Peil nutzte seine Chance. In einem betont kämpferischen Auftritt drehte es einen 1:2 Satzrückstand noch zum 8:8 Endstand, mit dem beide Teams dem Spielverlauf nach hoch zufrieden sein durften.

Nach dem ersten frühzeitigen Punktgewinn gegen einen alten Bekannten, bewegte sich die Peil-Truppe beim TTG Niederkassel wieder auf völligem Neuland. Da der vierte Tabellenplatz der Düsseldorfer Vorstädter in der Frühphase der Saison noch wenig Aussagekraft besaß, war zunächst ein vorsichtiges Abklopfen angesagt. Das aber endete vorerst mit einem schnellen 0:4 Rückstand, ehe Kestutis Zeimys auf 1:4 verkürzen konnte. Nach einer Runde durchs Fettnäpfchen von Yannick Büns, wurde es allerdings beim Stande von 1:5 langsam ungemütlich. Grund genug für einen Zwischenspurt, den Markus Rock mit einem Spielgewinn zum 2:5 eröffnete und über erfolgreiche Auftritte von Henk Cobbers, Jörn Ehlen, Kestutis Zeimys und Christian Peil sogar die 6:5 Führung einbrachte. Die Hoffnungen, weiter nachzulegen, ruhten auf einer „markigen“ Runde à la „Rock am Ring“. Daraus wurde leider nichts, weil Markus gewaltig daneben zupfte und sich den erneuten Ausgleich zum 6:6 gefallen lassen musste. Noch war nichts verloren, zumal Jörn Ehlen nach einem vorangegangenen Patzer von Yannick Büns zum 6:7 wieder auf 7:7 gleichziehen konnte. Leider stach der für knifflige Fälle vorgesehene Joker Henk Cobbers diesmal nicht. Und da auch die Paarung Zeimys/Peil im Schlussdoppel über einen einzigen Satzgewinn nicht hinauskam, war die 7:9 Niederlage, nach der es vorübergehend nicht ausgesehen hatte, perfekt, womit sich die Mannschaft fürs Erste mit dem vorletzten Tabellenplatz begnügen musste.

Um nicht schon frühzeitig Abonnent für den Katzentisch zu werden, bot sich mit der Partie gegen das Schlusslicht TV Kupferdreh erstmals die Chance auf einen fetteren Happen. Und es war vom ersten Ballwechsel an zu spüren, wie sehr es der Hunger hineintreibt. Nachdem schon im Doppeldurchgang kräftig zum 2:1 hingelangt worden war, schaufelten Kestutis Zeimys und Christian Peil gleich die nächsten Portionen zur 4:1 Führung nach. Wenig Appetit entwickelten dagegen „Olli“ Schauer und Markus Rock, die sich bissfaul zum 4:3 vom Futternapf verdrängen ließen. Doch bevor die Gäste Lust auf mehr verspürten, schnappte Yannick Büns mit seinen Beißerchen zum 5:3 zu. Jörn Ehlen und Kestutis Zeimys legten zügig auf 7:3 nach, ehe Christian Peil lediglich ein paar Brosamen erwischte, die hinten und vorn nicht reichten, aber den Kupferdrehern zum 7:4 verhalfen. Und als es schon so aussah, als wollten diese nachfüllen, packte „Olli“ schauerlich zu und griff das 8:4 ab. Dagegen ließ es Markus Rock, dem die maßlose Schlemmerei seiner Teamkollegen offensichtlich nicht so recht in den Kram passte, in seiner Bescheidenheit mit einem trostlosen Blick auf den nahezu ausgeplünderten Futternapf bewenden und musste im Leerlauf zum 8:5 quittieren. Für Yannick Büns, in seinem Strichmännchen-Format ohnehin nicht der Typ eines Kalorien-Freaks, reichte das Wenige, welches seine Kameraden noch übrig gelassen hatten, allemal, um sich für den entscheidenden Schlag zum 9:5 Erfolg über Wasser zu halten. Da war er also, der erste Saisonsieg. Gerade noch rechtzeitig, um bei einem Punktestand von 3:5 nicht allzu früh die Konkurrenz aus den Augen zu verlieren.

Die Reservisten, die in der letztjährigen Rückrunde mit einer deutlichen Leistungssteigerung den Eindruck hinterlassen hatten, als wollten sie nach zwei Bezirksligarunden endlich wieder in die Landesliga, wo sie viele Jahre zu Hause waren, zurückkehren, konnten gleich zum Saisonauftakt gegen GA Möllen beweisen, wie ernst das Vorhaben gemeint war. Doch nach recht schludriger Saisonvorbereitung und ohne Hubert Werland, für den Heinz Kannengießer aus der fünften Mannschaft zum Einsatz kam, mit einem klassischen Kaltstart zum Erfolg zu kommen, war dann doch mit Blick auf ein ambitioniertes Ziel reichlich vermessen. Die Quittung kam prompt. Die Reservisten kamen einfach nicht in die Spur und lagen recht schnell 1:6 zurück, ehe Hans Gerd Sommer noch einmal auf 2:6 verkürzen konnte. Das war es dann auch schon und mit einer 2:9 Klatsche war die Basten-Truppe, kaum dass sie nach einer langen Sommerpause erstmals die Hand am Schläger hatte, um eine Illusion reicher.

Der Fehlstart gegen Möllen hatte schlagartig aufgedeckt, dass es den Reservisten, die ja mit dem Aufstieg liebäugelten, noch erheblich an spielerischer Klasse fehlte. Da diese nicht über Nacht abzurufen war, setzte Teamchef Basten beim nächsten Gegner, den Sportfreunden Walsum 09, zumal obendrein auch noch wegen Erkrankung auf die Schreckwirkung des Ballermanns Harald van Bühren verzichtet werden musste, auf Masse. Um mit dem nötigen Verdrängungseffekt den Weg nach oben zu erzwingen, wurde als Spezialist Oliver Dörr aus der dritten Mannschaft an die Front beordert. Doch bis der seine Wucht mit schwerkalibrigen Breitseiten entfalten konnte, lag die Truppe nach dem Verlust sämtlicher Doppel sowie Einzelniederlagen von Frank Kaenders und „Hejo“ Basten bereits 0:5 zurück. Nachdem Hans-Gerd Sommer und „Balu“ Rogge mit beherztem Einsatz auf 2:5 verkürzt hatten, wäre für „Olli“ der Zeitpunkt gekommen, mit einem gehörigen Pfund aus seinem prall gefüllten Magazin weiter nachzulegen. Doch zur allgemeinen Enttäuschung „dörrte“ alles, was man sich an explosiver Schlagwirkung von ihm erhofft hatte, bereits dahin, bevor es das Rohr verlassen konnte, womit beim Stande von 2:6 der Ofen längst so gut wie aus war. Hubert Werland schürte zwar mit einem Kampfsieg zum 3:6 noch einmal ein wenig nach. Doch mit einem Dreisatz-Patzer von Hejo Basten und einem verletzungsbedingt kampflosen Spielverlust von „Candy“ bahnte sich beim Rutsch auf 2:8 bereits das vorzeitige Aus an, welches auch durch zwei Gegenschläge von „Balu“ Rogge und Hans-Gerd Sommer zum 5:8 nicht mehr verhindert werden konnte. Das letzte Pulver, das eventuell noch für eine Punkteteilung hätte trocken gehalten werden können, wurde von Hubert Werland kläglich zum 5:9 Endstand verschossen. Mit der Belastung von 0:4 Punkten war so bereits zu Beginn die erste Schminke, mit der sich die Reservisten für ein anspruchvolleres Publikum hatten aufhübschen wollen, ab.

Statt Freudentänze war also zunächst einmal ein wildes Gezerre ums Hungertuch angesagt. Und so stand mit dem Kellerduell gegen den ebenfalls bis dato noch punktlosen TTV Rees-Groin II eine erste Richtungsentscheidung an und die Basten-Truppe musste schon ängstlich darauf hoffen, dass nicht auch noch beim unberechenbaren Rundlauf der Plumpssack an ihnen hängen blieb. Diese Sorge war nicht unberechtigt, zumal mit Harald van Bühren und Frank Kaenders zwei wichtige Leistungsträger fehlten. Für sie kamen Ralf Hendrix und Erik Wirtz als Ersatzspieler zum Einsatz. Immerhin reichte es im Doppeldurchgang für eine 2:1 Führung. Und nachdem Hejo Basten und „Balu“ Rogge auch noch jeweils mit einem heiß umkämpften Fünfsatzsieg zum 4:1 davongekommen waren, durchströmte erstmals in der Saison ein wenig Frischluft den vermieften Bezirksliga-Keller. Umso unverständlicher war es, dass Glimmstengel-Freak Hans-Gerd Sommer diesen Moment nicht zu einem tiefen Atemzug für eine seiner wirkungsvollen Überzieher-Nummern nutzen konnte und stattdessen hilflos zum 4:2 dahinröchelte. Nachdem sich Hubert Werland in einem wilden Schlagabtausch auf 5:2 durchgekontert hatte, nahm Ersatzmann Ralf Hendrix, der, wohl wissend, was er seinem höherklassigen Einsatz schuldig war, mühelos mit einem auf Spezialschärfe geschliffenen Schnibbelbrett seinen Gegner zum 6:2 auseinander. Dagegen erwies sich für die zweite Aushilfskraft „Sammy“ Wirtz, gerade mal ab Saisonbeginn aus der vierten in die dritte Mannschaft aufgerückt, die Bezirksliga dann noch als eine Nummer zu groß. Auch wenn er sich redlich bemühte, am Ende musste er klaglos das 6:3 hinnehmen. Durch zwei weitere Patzer von Hejo Basten und „Balu“ Rogge kamen die Gäste sogar auf 6:5 heran, sodass es urplötzlich wieder ungemütlich zu werden drohte. Doch bevor möglicherweise Kamerad Knickebein noch die restlichen Strippen zog, bekam gerade rechtzeitig Hans-Gerd Sommer wieder die nötige Zugkraft auf die Latte und schob sicher zum 7:5 ein. Doch der greifbar nahe erste Saisonsieg geriet durch eine Schlappnummer, mit der sich Hubert Werland das 7:6 einfing, noch einmal in Gefahr. Für Ralf Hendrix der richtige Moment, in geradezu überschäumender Schnittlaune mit seiner Sense kreuz und quer durchs nachwachsende Reeser Unkraut zu fahren und auf 8:6 und damit auf den ersten Punktgewinn vorzulegen. Anschließend hatte Erik Wirtz , nachdem er einen 0:2 Satzrückstand ausgeglichen hatte, sogar den Siegpunkt auf dem Schläger, aber nach einer gnadenlosen Materialschlacht nicht mehr den nötigen Saft auf der Pelle, um bereits den Schlussstrich zu ziehen. So musste beim Stande von 8:7 das Schlussdoppel Rogge/Sommer ran und brachte sogar das Kunststück fertig, mit einem gehörigen Schuss Cleverness und taktischer Disziplin einen 2:0 Satzvorsprung der Gästepaarung noch zum viel umjubelten 9:7 Gesamtsieg umzubiegen. Die ersten beiden Saisonpunkte waren also im Kasten.

Mit dem unverhofften Erfolg gegen Rees-Groin hatten sich die Reservisten im Kellergetümmel fürs Erste ein wenig Luft verschaffen und den Anschluss ans Mittelfeld finden können. Und was hätte die Basten-Truppe darum gegeben, wenn es bei DJK VfL Tönisberg nach alter Metzger-Manier noch ruhig ein wenig mehr hätte werden können? Mehr als Wunschdenken sprang mit von Spiel zu Spiel dahin schmelzender Stammbelegschaft und verstärktem Rückgriff auf unterklassiges Leiharbeiter-Potenzial allerdings kaum dabei heraus. Mithin wäre in Tönisberg, wo die Basten-Truppe bereits zur Hälfte mit Aushilfskräften besetzt werden musste, ein weiterer Sprung nach oben eine faustdicke Überraschung gewesen. Denn schon der frühzeitige 0:3 Rückstand aus dem Doppeldurchgang deutete an, wohin die Reise ohne die bewährten Kräfte Frank Kaenders, „Balu“ Rogge und Harald van Bühren ging. Immerhin hatte wenigstens der arg gestutzte Mannschaftskern mit Hejo Basten, Hans-Gerd Sommer und Hubert Werland noch auf 3:3 gleichziehen können. Die anschließenden Auftritte des „Kreisligisten Oliver Dörr und der beiden Hinterhof-Akteure Heinz Kannengießer und Jonah Mattheus hatten dagegen kaum mehr als Staffage zu bieten, sodass beim Stande von 3:6 die Luft bereits raus war. Da des Weiteren Hejo Basten, Hans-Gerd Sommer und Hubert Werland über je einen Satzgewinn nicht hinauskamen, war die 3:9 Pleite perfekt. Und so müssen sich die Reservisten bei einem Kontostand von 2:6 Punkten bereits nach vier Spieltagen langsam mit dem Gedanken vertraut machen, dass der Abgang aus der Bezirksliga, statt, wie erhofft, zurück in die Landesliga eher abwärts in Richtung Bezirksklasse verlaufen könnte. Mit dem Dilemma einer sich ständig personell selbst zerrupfenden Trümmertruppe wird jedenfalls auf Dauer kein Blumentopf zu gewinnen sein.

Die dritte Mannschaft, die im letzten Jahr den Verbleib in der Kreisliga mal gerade noch über die Relegation hatte retten können, durfte diesmal schon früh durchatmen, weil sie beim TuS Rheinberg II gleich zum Saisonauftakt eine Partie auf Augenhöhe ablieferte. Nach einer 2:1 Führung im Doppeldurchgang mussten Hermann Deckers aus der hauseigenen Volkssturm-Brigade 70 Plus und der gemessen an seinen sonst eher scharfen Durchstoßqualitäten auffallend gehemmt agierende Ralf Hendrix zunächst einen 2:3 Rückstand auf ihre Kappe nehmen, den postwendend „Sammy“ Wirtz, auf Grund seiner Fertigkeiten im Umgang mit gefährlichem Kampfmaterial als Abräumer ins Kreisligateam befördert, zum 3:3 ausglich. Eine geballte Salve aus der „Pat“-Orgel brachte die Mannschaft sogar wieder mit 4:3 in Front. Ein Vorstoß zu weiterem Geländegewinn durch Ersatzmann Heinz Leuken, Oliver Dörr und Ralf Hendrix brach unter gezieltem Gegenfeuer der Rheinberger schnell zusammen, sodass beim Stande von 4:6 frische Kräfte angefordert werden mussten. Altmeister Hermann Deckers, beim ersten Angriff noch auf Distanz gehalten, stand als erster wieder voll im Saft, kroch voller Tatendrang aus der Deckung und schlug mit seiner Steinzeit-Latte, die offensichtlich immer noch Furcht und Schrecken zu verbreiten vermag, eine Bresche zum 5:6 in die Rheinberger Linien, welche gleich hinterher Pat Janssen und Erik Wirtz unter Einsatz ihrer Spezialwaffen zu einem Durchstoß in Richtung 7:6 Führung nutzten. Eine anschließende kombinierte Boden-Luft-Operation durch Oliver Dörr und Heinz Leuken lief leider zum 7:8 ins Leere. Um wenigstens eine Punkteteilung zu retten, warf sich die Paarung Deckers/Hendrix todesmutig der Schlussattacke der Gastgeber entgegen und griff mit einem hart umkämpften Fünfsatzsieg doch noch den alles in allem hoch verdienten Zähler zum 8:8 ab. Im Rückblick auf die Sturzpartien des letzten Jahres immerhin schon mal ein kleiner Hoffnungsschimmer.

Ob sich mit dem unverhofften Punktgewinn endlich einmal eine Perspektive in Richtung mehr Nachhaltigkeit eröffnete oder doch nur wieder eine Eintagsfliege erwischt wurde, hätte sich schon am nächsten Gegner, dem weitaus stärker einzuschätzenden BV DJK Kellen III, beweisen lassen können. Da die virtuelle Nummer Eins, Karl Vogel, weiterhin wegen Wundliegen im Karteikasten unter Verschluss gehalten werden musste, kam erneut Heinz Leuken als dessen Ersatzmann zum Einsatz. Und die Partie lief nach einer 3:1 Führung durch den Gewinn zweier Doppel und einen Einzelsieg von Ralf Hendrix recht vielversprechend an, ehe sich mit Nullrunden von Hermann Deckers und „Pat“ Janssen zum 3:3 Ausgleich dann doch andeutete, dass eine schwere Nuss zu knacken war. Nachdem Erik Wirtz wieder auf 4:3 vorgelegt hatte, fingen sich Oliver Dörr und Heinz Leuken gewaltige Schläge zum erstmaligen Rückstand von 4:5 ein. Kaum dass Ralf Hendrix noch einmal mit einem Kampfsieg auf 5:5 hatte gleichziehen können, wurde plötzlich die Luft immer dünner. Zunächst scheiterte Hermann Deckers mit der Verzweiflungstaktik, die kraftvollen Vorhandzug-Attacken seines Gegners durch Stehversuche zu unterlaufen, und musste das 5:6 hinnehmen. Da anschließend auch noch „Pat“ mehr ins Blaue hinein orgelte als ins Schwarze zu treffen, war beim Stande von 5:7 bereits endgültig Hängen im Schacht. Die Schlussoffensive der Gäste war weder mit massivem Materialeinsatz von Erik Wirtz noch mit einer von Oliver Dörr breit angelegten Abwehrstellung mehr aufzuhalten. Mit der 5:9 Niederlage war der Hendrix-Truppe nach dem halbwegs gelungen Start schneller als gedacht klar, woher der Wind auch in der neuen Saison wehen wird.

Noch allerdings bestand trotz des Rückschlags kein Grund, die Flinte vorzeitig ins Korn zu werfen. Und so zog Ralf Hendrix mit seiner Truppe frohgemut der nächsten Bewährungsprobe bei DJKL Rhenania Kleve III entgegen. Und die hielt auf dem notorisch heißen Pflaster, wo sie einen 1:2 Rückstand aus den Doppeln durch beherzte Auftritte von Hermann Deckers und dem Teamchef selbst in eine 3:2 Führung umgebogen hatte, zunächst erstaunlich erfrischend mit. Dann wurde Oliver Dörr zum Verhängnis, dass er in einem wilden Schlagabtausch einfach mehr Einschlagfläche als sein Gegner zu bieten hatte und auf Grund der Unterzahl eigener Treffer zum 3:3 den Kürzeren ziehen musste. Im Bemühen, die Mannschaft weiter im Spiel zu halten, lieferte anschließend „Pat“ vier Sätze lang ab, was man von ihm erwarten durfte. Doch beim unbändigen Drang, im entscheidenden Durchgang den Erfolg erzwingen zu wollen, ging plötzlich der Gaul mit ihm durch und warf ihn schließlich zum 3:4 ab. Noch schneller erwischte es seinen Kumpel „Nussi“ Haßelmann, der als Ersatz für den verletzten Erik Wirtz hatte einspringen müssen und bereits nach drei Runden zu Boden ging. Da beim Stande von 3:5, wie sich gezeigt hatte, mit Parterre-Akrobatik kaum noch ein Blumentopf zu gewinnen war, schlug die Stunde von „Kranich“ Leuken, der mit einem Luftschlag auf 4:5 verkürzen und so einen weiteren Einbruch der eigenen Linie fürs Erste verhindern konnte. Die Wirkung war jedoch nur von kurzer Dauer, denn schon der nächste Vorstoß von Ralf Hendrix ging krachend zum 4:6 in die Hose. Im Gegenzug verkürzte Hermann Deckers noch einmal auf 5:6. Danach lief außer Angstschweiß nichts mehr. Nachdem „Pats“ Orgelkasten schon nach wenigen Umdrehungen in Trümmern lag und Oliver Dörrs Dampfkessel unter erbärmlichem Gepfeife schon frühzeitig den Geist aufgegeben hatte, schwang sich beim Stande von 5:8 „Kranich“ Leuken ein weiteres Mal in die Lüfte, um vielleicht noch zu retten, was eigentlich kaum noch zu retten war; ein Versuch, der schon kurz nach dem Start mit einem Abschuss zur endgültigen 5:9 Niederlage endete. Eine Vorstellung, die bei nunmehr 1:5 Punkten, bereits jetzt wenig Hoffnung auf bessere Zeiten erlaubt.

Wer das bislang recht trostlose Auftreten der Hendrix-Truppe aufmerksam verfolgt hat, dem dürfte nicht entgangen sein, dass die größte Gefahr für die Mannschaft weniger von einer überstarken Konkurrenz von außen als von einer sich durchfressenden „Kernschmelze“ im Inneren ausgeht. Denn gegen TV Wesel II musste, um überhaupt noch einen Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können, bereits die halbe Stammbelegschaft durch Aushilfskräfte ersetzt werden. Unter diesen Umständen kam die 2:1 Führung nach dem Doppeldurchgang schon fast einer faustdicken Überraschung gleich. Die Freude hierüber war jedoch spätestens nach den folgenden Patzern von Hermann Deckers und Ralf Hendrix zum 2:3 schnell verflogen, auch wenn Oliver Dörr noch einmal auf 3:3 gleichzuziehen vermochte. Da das Ersatztrio Markus Günther, Michael Cools und Ludger Hebinck in beiden Durchgängen über eine kläglich Statistenrolle nicht hinauskam, zeichnete sich schon frühzeitig die nächste Niederlage ab, die mit 6:9 nur deshalb noch einigermaßen erträglich ausfiel, weil zwischenzeitlich Hermann Deckers, Oliver Dörr und Ralf Hendrix mit Spielgewinnen immerhin die Optik ein wenig aufhübschen konnten. Bei einer mageren Ausbeute von bislang 1:7 Punkten ist der Kampf um den Klassenerhalt bereits voll entbrannt und die Anspannung angesichts eines sich abzeichnenden GAUs ist geradezu mit Händen zu greifen. Und Altmeister Hermann Deckers, dessen großartige Tischtenniskarriere am Ende im Chaos zu versinken droht, hätte mal wieder allen Grund, sich die Haare zu raufen, wenn er denn wüsste, wo er bei fast verglatztem Schädel ohne Erregung öffentlichen Ärgernisses noch hinlangen könnte.

Nicht viel besser ist es derzeit um die vierte Mannschaft in der 1. Kreiskklasse bestellt. Nachdem sie schon in Vorjahr nur mit viel Glück dem Abstieg hatte entrinnen können, sitzt ihr bereits nach vier Spieltagen errneut die Versenkungsangst im Nacken. Die Ursache hierfür scheint nach ersten Beobachtungen in einem kollektiven Antitrainingssyndrom zu liegen, das in seiner schlimmsten Ausprägung zum einem akuten Personalfraß führen kann, der bereits die dritte Mannschaft voll erfasst hat und langsam auch schon die Substanz der Cools-Truppe anzukratzen beginnt. So musste die Mannschaft zum Saisonauftakt gegen BV DJK Kellen V gleich auf ihren Leistungsträger Erik Jurzick verzichten. Eine Lücke, die über den gesamten Spielverlauf hinweg, auch wenn es bei einer 2:1 Führung im Doppeldurchgang zunächst noch nicht danach aussah, kaum zu schließen war. Dann aber zeigten sich unerbittlich die Spuren mangelhafter Saisonvorbereitung.

Guido Backes hatte erhebliche Mühe, sein von Sommerträgheit verhunztes Gebein auf Kampfformat zurecht zu hängen und musste den 2:2 Ausgleich hinnehmen. „Flora“, durch eine Knieverletzung gehandicapt, fing sich schon nach drei Runden chancenlos das 2:3 ein. Markus Günther hielt sich immerhin fünf Sätze lang auf den Beinen, ehe er glücklos zum 2:4 den Kürzeren zu ziehen hatte. Drei weitere Patzer von „Micha“ Cools , „Didi“ Füngerlings und Ersatzmann „Luggi“ Hebinck warfen die Mannschaft bereits hoffnungslos auf 2:7 zurück, ehe urplötzlich bei dem blinden Geflatter im Boxengehege Guido Backes wie jenes berühmte Huhn dann doch noch ein Körnchen erwischte und auf 3:7 verkürzen konnte. Nachdem „Flora“ bei dem Versuch, mit einem Nachpicker wieder ein wenig Schwung ins Spiel zu bringen, erst im fünften Satz gescheitert war, hing Markus Günther bereits nach drei Runden in den Seilen, womit die 3:9 Niederlage perfekt war.

Und nach dem Nackenschlag gegen Kellen drohte mit der Partie bei DJK Rhenania Kleve IV gleich weiteres Ungemach, zumal diesmal sogar die Hälfte der Stammsechs mit Hinterbänklern und Ersatzpersonal aufgefüllt werden musste. Mithin war es kein Wunder, dass die Rumpftruppe durch den Verlust sämtlicher Doppelspiele und eine Niederlage von Daniel Haßelmann gleich mit 0:4 ins Hintertreffen geriet. Der zwischenzeitliche Spritzer, den „Kranich“ Leuken aus luftiger Höhe zum 1:4 abgedrückt hatte, verpuffte wie ein Tropfen auf dem heißen Stein im Angstschweiß, den anschließend „Micha“ Cools im leider vergeblichen Bemühen um einen weiteren Punkterfolg vergoss. Mithin war beim 1:5 Rückstand der Käse eigentlich schon so gut wie gegessen, auch wenn für „Flora“ und den als Ersatzamnn aufgebotenen Jugendspieler Jonah Mattheus noch ein paar Brösel zum 3:5 abfielen. Danach gab es dann für Heinz Leuken, „Didi“ Füngerlings, „Nussi“ Haßelmann und „ Flora“ partout keine Schnitte mehr und sie mussten stattdessen bis zum bitteren Ende einer 3:9 Niederlage ins Gras beißen.

Den nächsten Gegner SuS Isselburg II erwartete die Cools-Truppe auf der Suche nach den ersten Punkten bereits mit der Lupe in der Hand. Doch diese konnte der Teamchef, dem es gelungen war, im Kampf gegen einen weiteren Absturz endlich einmal das Beste, was er derzeitig im Stall hatte, an die Tische zu bringen, schon nach wenigen Ballwechseln beruhigt beiseite legen. Denn nach dem Gewinn zweier Doppel und einem Einzelsieg von Heinz Leuken zur 3:1 Führung schienen sich gemessen an der bisherigen Rumpelei mit einem Mal geradezu paradiesische Welten aufzutun. Nachdem Guido Backes mit seinem Sündenfall eines Dreisatz-Fehltritts zum 3:2 vorerst noch der Einzug ins gelobte Land verwehrt worden war, schwebte der Rest der Truppe unter Hosianna- und Hallelujaklängen mit goldenen Brettchen durch den Tischtennishimmel. Was der Reihe nach Erik Jurzick, Daniel Haßelmann, Markus Günther und „Didi“ Füngerlings an Manna abgriffen, reichte schon bei der 7:2 Führung als Wegzehrung für eine triumphale Rückkehr in die bislang so trostlos gewordenen irdischen Gefilde. Und als in Vorfreude auf den greifbar nahen Sieg die ersten Weihrauchwolken emporstiegen, tanzte leider „Kranich“ Leuken, ansonsten eher luftige Höhen gewohnt, mit einer Bruchlandung wegen schlechter Sicht zum 7:3 aus der Reihe. Dennoch kein Beinbruch: denn sofort waren Guido Backes und Erik Jurzick, gleichsam als Schutzengel auf Zeit, zur Stelle und zogen mit kräftigen Flügelschlägen nicht nur Bruchpilot Heinz aus seinem Wrack, sondern auch noch die restlichen beiden Punkte an Land, mit denen der erste Saisonsieg, und das auch noch in der Traumhöhe von 9:3, sicher gestellt wurde.

Zurück von dem einmaligen Abstecher in die Tischtennis-Traumwelt musste sich die Cools-Truppe durch den Kopf gehen lassen, wie viel an Inspirationskraft von jener Stippvisite für den Fortgang des knallharten Alltagsgeschäfts hängen geblieben sein könnte. Dabei hatte Teamchef „Micha“ wohl kaum einkalkuliert, dass Erik Jurzick bei der Verarbeitung dessen, was er an Außerirdischem erlebt hatte, glatt seinen Einsatz für die nächste Partie beim TV Mehrhoog II verpennte, sodass die Reise gen Norden ohne einen der wichtigsten Leistungsträger angetreten werden musste. Und das in der sicheren Erwartung, dass statt zarter Harfenklänge und lieblicher Engelszungen diesmal wieder knallharte Brettchenschläge und unerbittliches Einlochgedrängel angesagt waren. Den Beweis hierfür lieferten bereits die Paarauftritte, die mit einem 0:3 Rückstand endeten. Nachdem „Nussi“ Haßelmann mit dem ersten Gegenschlag das 1:3 hatte markieren können, fiel die Mannschaft durch Patzer von Heinz Leuken und Markus Günther postwendend weiter auf 1:5 zurück. Und als die Gastgeber sich bei diesem Zwischenstand in eitler Vorfreude auf den herannahenden Sieg bereits lustvoll auf die Schenkel klopften und die restlichen Spielgewinne mit der Mütze herbeiwedeln zu können glaubten, griff „Flora“ zum Stahlhelm und vermieste mit einem beherzten zum 2:5 erfolgreichen Einzelvorstoß fürs Erste den Mehrhoogern ihre voreilige Siegerlaune. „Didi“ Füngerlings, „Micha“ Cools und Heinz Leuken setzten in einem gemeinsamen Sturmlauf nach und zogen sogar auf 5:5 gleich. Auf der Suche nach weiteren Opfern wuselte anschließend „Nussi“ kopflos und ohne Deckung durch die gegnerischen Reihen und wurde prompt von einem Heckenschützen zum 5:6 außer Gefecht gesetzt, während „Flora“ gleich danach in einem fürchterlichen Gemetzel Mann gegen Mann zum erneuten Ausgleich von 6:6 zustoßen konnte. Doch kaum, dass die „Micha“-Truppe die Frontlinie hatte begradigen können, stürzte sich Markus Günther wie besessen ins Getümmel und wurde prompt von einem Querschläger zum 6:7 erwischt. Danach zeigte sich, dass die Mehrhooger ihre Kräfte wieder hatten sammeln können und ihre Reihen geschlossen hielten, sodass ein letzter verzweifelter Entlastungsangriff durch „Micha“ Cools und „Didi“ Füngerlings kläglich zum 6:9 Endstand scheiterte. Nach der Eintagsfliege gegen Isselburg also wieder der alte Trott, mit dem die Mannschaft bei einer bislang mageren Ausbeute von 2:6 Punkten bereits auf den letzten Tabellenplatz zurückfiel. Wahrlich keine viel versprechende Perspektive!

Mit großer Aufmerksamkeit wurde der Start des „Kanne“-Vierers in der 3. Kreisklasse verfolgt. Auf der ständigen Suche nach einem spielfähigen Aufgebot hatte sich bislang das sportliche Treiben in schweißtreibender Rennerei sowie in das örtliche Telefonnetz fast komplett lahmlegenden „Hot Line“-Appellen des Teamchefs erschöpft. Damit nicht weiterhin eine bunte Narrenschar aus Karteileichen, Teilzeit-Brettchenhaltern und schluckfreudigen Party-Freaks zum allgemeinen Gespött wie ein Phantomgebilde durch die Tischtennislandschaft geisterte, sollte endlich eine zuverlässige und erfolgshungrige Truppe, die nicht nur den Teamchef auf Trab hält, an die Tische beordert werden. Eine Aufgabe, die der Abteilungsboss „Luggi“ Hebinck höchst persönlich zur Chefsache erklärte. Und um das Ganze unter Kontrolle zu halten, ließ er sich obendrein, gleichsam als „Sheriff“ an der Seite der Mannschaftsführung, aktiv ins Spielgeschehen der Mannschaft einbinden. Eine erste Wirkung dieser Maßnahme zeigte sich bereits in der Auftaktpartie beim TSV Weeze IV, wo „Luggi“, mit gutem Beispiel vorangehend, nicht nur selbst nach ausgeglichenem Doppeldurchgang und einem Patzer von Jonah Mattheus zum 2:2 ausglich, sondern auch noch „Bernie“ Verhölsdonk, den zu Ausreißern neigenden Globalplayer in Sachen Party-Tourismus, an die kurze Leine legte, was prompt die 3:2 Führung zur Folge hatte. Endlich konnte auch Teamchef Heinz Kannengießer, unbelastet von dem mühsamen Klinkenputzen zur Auffüllung seines schwindsüchtigen Quartetts, frank und frei aufspielen und sein Potenzial voll abrufen, was sich gleich in einem sehenswerten Quicky zum 4:2 niederschlug. „Luggi“, der sich mit dem bisherigen Verlauf der Partie als Ordnungshüter bestätigt fühlen durfte, legte zügig auf 5:2 nach. Den anschließenden Patzer von Jonah Mattheus bügelten Heinz Kannengießer und Bernd Verhölsdonk postwendend zum 7:3 wieder aus. Dass der greifbar nahe Entscheidung noch eine Weile auf sich warten ließ, war „Luggi“ Hebinck zu verdanken, der sich mit einer unbedachten Runde durchs Fettnäpfchen erst noch das 7:4 einfing, ehe dann Heinz Kannengießer endgültig den Sack zum 8:4 Gesamtsieg zumachte.

Verbarg sich hinter dem Anfangserfolg bereits der neue Geist der Truppe? Diese Frage konnte fürs Erste schon mal in der Partie gegen den als Titelfavoriten gehandelten TSV Weeze III beantwortet werden, die obendrein auch als ein Testgang dafür gelten durfte, was der „Kanne“-Vierer auf die Beine zu stellen vermochte, wenn er mal ohne den „Wachhund Luggi“ auf die Konkurrenz losgelassen wurde. Dessen Fehlen schien allerdings vergessen, als die Weezer mit nur drei Mann hoch die Halle betraten. Die Vorfreude darauf, der dezimierten Gästetruppe ein heißen Tänzchen bieten zu können, wuchs sogar noch, als plötzlich eine Dame, die man zunächst dem Weezer Begleitpersonal zugeordnet hatte, in waschechte Kampfmontur stieg. Was war dahinter zu vermuten? Ein zusätzliches Zückerchen für den ohnehin schon auf eine Einloch-Orgie gestimmten „Kanne“-Vierer oder eine am Ende trickreiche Charmeoffensive mit einer knallhart männermordenden Amazone? Schon im Zweierauftritt wurde der Paarung Kannengießer/Janssen schnell klar, was da so hübsch verpackt auf beide zukam: kein leichtes Mädchen, das sich mal soeben im Vorbeigehen hätte flach legen lassen, sondern eine ausgefuchste junge Damen, die ihr Tischtennis-Handwerk bestens verstand und mit einer Knickebeinsalve nach der anderen das hilflos agierende Stammduo bis zur Totalplätte zum 0:1 zu Boden rang. Nachdem am Nebentisch das Tandem Verhölsdonk/Tervooren ebenfalls chancenlos die Box hatten räumen müssen, eröffnete Heinz Kannengießer den Einzeldurchgang, verlor aber mit einem vom weiblichen Charme im Zweierauftritt noch halb verdrehten Kopf in einem reinen Männer-Zweikampf schnell den Durchblick und musste schon nach drei Runden zum 0:3 den Kürzeren ziehen. Dann durfte sich „Gerry“ ein zweites Mal, diesmal im direkten „Tète à Tète“, am Weezer Bumm-Bumm-Girly abarbeiten, das ihm wenigstens einen Durchgang lang einen erfolgreichen Einlochversuch gestattete. Dann aber machte sie dicht und schon war Schluss mit Lustig. Am Ende musste „Gerry“ nach einer furiosen Serie von spritzigen Vorhandzügen seiner Gegnerin völlig entsaftet das 0:4 über sich ergehen lassen. Spätestens nach zwei weiteren Patzern von Bernd Verhölsdonk und Frank Tervooren zum 0:6 war auch dem Letzten klar, dass gegen die Gäste kein neckiges Spielchen über die Tische ging. Das bekam auch Heinz Kannengießer in den Fängen der Weezer Vorzeigedame, die mit ihrer Haudrauf-Attitüde eine Feminismus-Ikone wie Alice Schwarzer vor Freude glatt in Dauerrotation versetzt hätte, hauteng am eigenen Leib zu spüren. Von drei Runden penetranter Bearbeitung bis zum Äußersten geschlaucht, musste er klaglos das 0:7 hinnehmen. Dann durfte noch einmal „Gerry“ ran, allerdings lediglich, um sich den Schlusspunkt zur 0:8 Klatsche abringen zu lassen. Da sage noch einer, die Frauen seien nicht auf dem Vormarsch, wenn schon der Erfolg von Männerteams zusehends in Röcken daherkommt!

Wie weit die Verweiblichung des Tischtennissports bereits vorangeschritten ist, zeigte sich auch beim TV Jahn Emmerich-Vrasselt II, der ebenfalls mit einem waschechten Vamp an den Tischen aufkreuzte. Als hätte es Teamchef Heinz Kannengießer, der gegen Weeze von einer geradezu mannstoll auf ihn einstürmenden Amazone nach Strich und Faden vernascht worden war und von weiblichem Charme vorerst reichlich bedient war, geahnt, verzichtete er diesmal zu Gunsten eines Musical-Besuchs in Hamburg auf einen Einsatz in der Box. Das Coaching übernahm für ihn Oberkontrolleur „Luggi“ Hebinck, der wieder mit dabei war. An der Seite von „Gerry“ Janssen eröffnete er den Doppeldurchgang. Beide Veteranen, hinreichend damit vertraut, wie das schwache Geschlecht, wenn es auf schussfreudige Härte trifft, im Innersten tickt, ließen sich, durch den Reinfall gegen Weeze gewarnt, von der mit weiblichen Reizen aufgehübschten Optik der gegnerischen Paarung nicht blenden, und zogen nach dem Motto „Augen zu und durch!“ stramm zur 1:0 Führung durch. Nachdem das Duo Verhölsdonk/Tervooren in einer reinen Männerbegegnung den 1:1 Ausgleich hatte hinnehmen müssen, legten „Luggi“ Hebinck und „Gerry“ Janssen mit Kampfsiegen wieder auf 3:1 vor. Frank Tervooren verpasste anschließend die Chance, entscheidend nachzulegen und die Gäste blieben beim 3:2 weiter dran. Dann durfte „Bernie“ Verhölsdonk zeigen, was er in einem direkten Vergleich Mann gegen Frau so auf der Latte hatte. Und man erlebte einen „Bernie“, wie er leibt und lebt und der bei allem, was Blond daher kommt, sei es mit Henkeln, sei es auf zwei Beinen, wenig Zimperlichkeit entwickelt. Als Partyfreak ohnehin im Umgang mit weiblichen Reizen geübt, nagelte er lustvoll an seiner Gegenspielerin herum und beendete das neckische Intermezzo mit einem zugkräftigen Quicky zum 4:2, während gleichzeitig „Luggi“ am Nebentisch in einem reinen Männerduell nicht minder hurtig sogar das 5:2 abgriff. Nachdem „Gerry“ seinen zweiten Auftritt zum 5:3 vergeigt hatte, musste Bernd Verhölsdonk, dem beim vorangegangenen Techtelmchtel noch ein kleiner Dosenöffner als Einlochhilfe genügt hatte, gegen einen weitaus hartleibigeren Gegner schon die Brechstange rausholen, um nach fünf Sätzen endlich das nur schwer einzunehmende Bollwerk zum 6:3 zu knacken. Dann musste sich notgedrungen auch Frank Tervooren auf einen Flirt mit der Hausdame der Emmericher Truppe einlassen. Um jedes Risiko von vornherein auszuschalten, holte er gleich die reißfestesten „Überzieher“, die in seinem Repertoir hatte, hervor, schob kurzer Hand ein paar Mal schnittsicher durch und fertig war die Nummer, mit der er bereits das vorentscheidende 7:3 markierte. „Luggi“ blieb es vorbehalten, mit dem nächsten Dreier bereits den Schlussstrich zum 8:3 Gesamtsieg zu ziehen.

Nachdem die Mannschaft mit 4:2 Punkten schon mal ein ansehnliches Startkapital hatte anhäufen können, musste sich Teamchef Heinz Kannengießer, kaum vom Kulturtrip aus dem hohen Norden wieder an den Tisch zurückgekehrt, darauf einrichten, dass es beim hoch favorisierten WRW Kleve IV wohl eher wenig bis nichts zu holen war. Schon in den Doppeln, die sang- und klanglos verloren gingen, deutete sich für den unter grün-weißer Flagge segelnden „Kanne“-Viermaster eine gefährliche Fahrt durch schwere See an. Schon die ersten Brecher fegten gleich den Steuermann Heinz Kannengießer zum 0:3 hinweg. Sodann erwischte es Christoph Fuss, der gerade erst nach langem Dahinschlummern auf die Schnelle als Ersatz für den verhinderten „Luggi“ Hebinck auf die Heuerliste gesetzt worden war und von der nächsten Welle so abrupt, wie er aus dem Karteikasten aufgetaucht war, unter Deck gespült wurde. Der 0:4 Rückstand war bereits ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Walbecker „Seelenverkäufer“ nicht mehr allzu lange würde über Wasser gehalten werden können, erst recht nicht, nachdem sich auch noch Smutje „Bernie“ in einem Anflug von Galgenhumor mit einem typischen „Prost!“ auf den Lippen zum 0:5 in den Fluten hatte davontreiben lassen. Immerhin gelang „Gerry“ mit dem einzigen Satzgewinn im Abendsturm noch ein beherzter Griff ins verlassene Steuerrad, um das sinkende Schiff noch einmal kurzzeitig auf Kurs zu halten. Eine Gnadenfrist, mehr nicht. Denn schon kurz darauf war auch er mit dem 0:6 im Gepäck von der Kommandobrücke verschwunden. Dann wurde Christoph Fuss, der sich mit letzter Kraft wieder aufs Deck geschleppt hatte, erneut hart getroffen und konnte sich am Ende nur mit einem beherzten Sprung über die Reeling des bereits in 0:7-Schieflage dahindümpelnden Viermasters vor einem schnellen Ertrinkungstod retten. Und als urpötzlich Steuermann und Kapitän „Kanne“, gleichsam wie aus dem Nichts wieder herangespült, ein letztes Mal nach dem Ruder griff, um vielleicht doch noch das Schlimmste zu verhindern, da reichten die verbliebenen Kräfte gerade mal dazu aus, mit einem abschließenden Logbuchvermerk die Stelle festzuhalten, wo sein Kahn mit 0:8 untergegangen war, und aufrecht, wie es sich für einen Kapitän gehört, als letzter von Bord des sinkenden Schiffes zu gehen. Und wer ihn kennt, der darf getrost davon ausgehen, dass er, nachdem ja auch die wertvolle Ladung von 4.4 Punkten noch geborgen werden konnte, schon bald wieder mit neuem Boot und bewährter Mannschaft auf Fahrt sein wird.