Auf der dreifach besetzten Verbandsligaetage schlägt die erste Garnitur bereits erste Pflöcke in Richtung Aufstieg ein. Reservistinnen und dritte Mannschaft kommen dagegen nur mühsam in die Gänge. Von den beiden Bezirksligavertretern überrascht die fünfte Mannschaft als Neuling mit einem Blitzstart. Die vierte vorerst im Mittelfeld.
Nach dem letztjährigen Abstieg des Frontvierers aus der Oberliga kam es zum ersten Mal in der Abteilungsgeschichte zu der ungewohnten Situation, dass sich die insgesamt fünf Damenteams im „Frauenhaus“ mit ihren Räumlichkeiten auf lediglich zwei Etagen beschränken mussten. Drei Damen-WGs im Verbandsligabereich und zwei eine Treppe tiefer Tür an Tür – das hatte schon Geschmäckle, besonders auf der oberen Ebene, wo sich nicht nur über die gesamte Saison hinweg fast ein Drittel des Verbandsliga-Geschehens abspielen würde, sondern auch noch reichlich Eifersüchteleien um die hauseigene Rangordnung abzuarbeiten waren. High-Life also ohne Ende und Spannung pur auf allen Fluren: Tischtennisherz, was konntest du mehr wollen?
Und wie stand es um die sportlichen Chancen der einzelnen Teams? Diese Frage kreiste vor allem um den Starvierer, der nach dem Oberligaabstieg den sofortigen Wiederaufstieg auf seine Fahnen geschrieben hatte. Diesem Ziel diente vorab schon mal der weitblickend in der Kommando-Zentrale des Holla-Horsten Clans ausgeheckte Schachzug, für die altgediente grande dame Hanne Hebinck, die auf eigenen Wunsch ins zweite Glied zurückgetreten war, das ehrgeizige Nachwuchstalent Lucca Mattheus ins Aufgebot zu nehmen, eine willkommene Verjüngung, von der man sich gleichzeitig ein deutliches Plus an Schlagkraft versprach. Zudem bezog die Truppe zur Saisonvorbereitung schon frühzeitig ihre Promi-Suite, um sich in der Mucki-Ecke vom Spezialtrainer „Olli“ Schauer den nach allen Regeln der Urlaubskunst verhunzten Bewegungsapparat in Schwung bringen zu lassen. Und der hatte, wovon sich ein jeder schon zur Saisonpremiere beim PSV Kamp-Lintfort überzeugen konnte, in der Tat ganze Arbeit geleistet. Der neuformierte Vierer drückte gleich mächtig auf die Tube und nutzte den Doppeldurchgang schon mal zu einer ungefährdeten 2:0 Führung. Leider musste Marina Holla, die mit einem allzu lockeren Auftritt den Eindruck hinterließ, als müsste Trainer „Olli“ beim Langziehen der Hammelbeine noch mal ein wenig nachfassen, zunächst das 2:1 hinnehmen, ehe ihre Schwester Franziska mit energischem Zugriff das 3:1 markieren konnte und ihre Cousine Verena Horsten mit einem flotten Dreier sogar auf 4:1 erhöhte. Gleich hinterher zauberte Debütantin Lucca Mattheus, der man deutlich den Spross einer tanzfreudigen Familie ansah, ebenfalls im Dreitakt einen sauberen Quick-Step zum 5:1 aufs Parkett. Und als sodann „Frani“ Holla mit dem 6:1 ihrer Schwester Marina alle Zeit der Welt zu einem geruhsamen Nachackern zugespielt hatte, fand diese , von vorn direkt am Tisch zu zaghaft und im Abwehrverhalten zu offen, erneut keine Einschlupfmöglichkeit und musste stattdessen ihrerseits zum 6:2 einlochen lassen. Dafür frönte Lucca Mattheus ein weiteres Mal ihrem unbändigem Vergnügen am Dreier-Spiel und legte bereits auf 7:2 vor. Und als ob die verdutzten Kamp-Linforterinnen noch nicht hinreichend genug bedient worden wären, setzte Verena Horsten gleichsam als Leckerli gedachte Zugabe das i-Tüpfelchen zum 8:2 Sieg noch oben drauf.
Die ersten Pflöcke in Richtung eines der beiden direkten Aufstiegsränge waren schon mal eingeschlagen. Für eine erste richtungweisende Standortbestimmung gab der relativ locker eingefahrene Auftaktsieg allerdings noch wenig her. Mehr Aufschluss über die weitere Reise war da schon eher von der Partie gegen TTV Rees-Groin, den Tabellenführer des ersten Spieltages, zu erwarten. Und in der Tat wurde schnell deutlich, dass diesmal eine härtere Nuss zu knacken war. Nach ausgeglichenen Doppeln erbrachte ein deftiger Quicky durch „Frani“ Holla die 2:1 Führung, die prompt durch ihre Schwester Marina, die ein weiteres Mal nicht den richtigen Drive aufs Brettchen bekam, zum 2:2 wieder verspielt wurde. Dann legte Lucca Mattheus, als wollte sie sich für den Titel einer Dreier-Königin empfehlen, mit ihrem nächsten flotten Auftritt auf 3:2 vor. Erste lange Gesichter gab es auf der Walbecker Bank, als die Mannschaft nach einer wilden Keilerei, bei der Verena Horsten den Kürzeren gezogen hatte, und einem Dreier, den sich „Frani“ Holla um die Ohren hatte schlagen lassen müssen, erstmals einem 3:4 Rückstand hinterher lief. Doch bevor die Gästedamen Morgenluft zu wittern begannen, fielen der Reihe nach, zum Äußersten entschlossen, die Holla Sisters und – wen wundert’s? – Lucca Mattheus mit zugkräftigen Handjobs, und das auch noch im spritzigen Dreiertakt, über ihre Gegnerinnen her und brachten ihr Team wieder mit 6:4 in Front. Nachdem unversehens sodann Lucca Mattheus erfahren musste, wie sich ein Dreier aus der Sicht eines Verlierers fühlt, und die Gästedamen noch einmal bedrohlich nahe auf 6:5 hatte herankommen lassen müssen, traten die Holla-Sisters, gleichsam im Doppelpack, zur Schlussattacke an und vollendeten mit einem gewaltigen Feuerwerk zum hart umkämpften 8:5 Gesamtsieg.
War die Startphase der neuen Saison bislang relativ glatt über die Bühne gegangen, so stand mit der vorgezogenen Partie gegen den ebenfalls noch verlustpunktfreien TuS Xanten eine erste wirkliche Bewährungsprobe auf dem Programm. Schon das hart umkämpfte 1:1 im Doppeldurchgang ließ kaum Zweifel darüber aufkommen, dass sich die Mannschaft auf ein hartes Ringen einzustellen hatte. Im oberen Paarkreuz hatten „Frani“ und Marina Holla gegen die dominierenden Gästedamen eindeutig zum 1:3 das Nachsehen. Nachdem Lucca Mattheus und Verena Horsten wieder auf 3:3 gleichgezogen hatten, kam angesichts der sich in der Spitze abzeichnenden Überlegenheit der Domstädterinnen dem anstehenden Topspiel zwischen Franziska Holla und ihrem Gegenpart Bettina Balfoort bereits eine vorentscheidende Bedeutung zu. Eine Vielzahl von geradezu platt gedrückten Däumchen begleitete eine zunächst grandios am Tisch auftrumpfende „Frani“, die bis zu einer 2:0 Satzführung gegen ihre als unschlagbar geltende Gegnerin eine Sensation auf dem Schläger hatte. Doch im übereifrigen Drang, diese erzwingen zu wollen, ließ sie sich auf einen blinden Schlagabtausch ein, mit dem sie zusehends ihrer Gegnerin in die Hände spielte. Den Namen Balfoort nahm sie bald nur noch als „Ball fort!“ wahr und musste sich am Ende trotz aufopferungsvoller Gegenwehr zum 3:4 geschlagen geben. Der Schock hierüber hinterließ tiefe Spuren bis hinein in die Chefetage des Holla-Horsten-Clans, erst recht, nachdem auch noch Schwester Marina im Schnellverfahren zum 3:5 auseinander genommen geworden war. Da sich gleich hinterher Lucca Mattheus den nächsten Grasbeißer leistete, drohte beim Stande von 3:6 bereits das vorzeitige Aus. Dann warf sich Verena Horsten mit dem Mute der Verzweiflung, um in fast aussichtsloser Lage vielleicht doch noch das Blatt zu wenden, der Xantener Schlussoffensive entgegen und ballerte ohne Rücksicht auf Verluste einen Riesenhammer zum 4:6 heraus. Und schon war wieder Lucca Mattheus an der Reihe. Doch kaum dass sie den Schlauch, auf dem sie kurz zuvor noch stand, verlassen hatte, stand sie schon wieder drauf und musste zum 4:7 die Segel streichen. Währenddessen waren die Holla-Sisters klammheimlich in der Führungsetage auf eine gemeinsame Kamikaze-Operation vorbereitet worden, die in der Tat zu einem erfolgreichen Vorstoß führte, die völlig verdutzten, sich bereits in Siegesstimmung wähnenden, Xantenerinnen auf dem falschen Fuß erwischte und mit dem 6:7 unversehens die Chance auf zumindest noch eine Punkteteilung eröffnete. Verena Horsten, die schon so viele Partien auf dem letzten Drücker entschieden hat, hätte es wieder einmal richten sollen. Doch diesmal war sie der schweren Bürde, die auf ihr lastete, nicht gewachsen. Nach dem vorangegangenen Ballerauftritt, der ihr bereits das Letzte abverlangt hatte, brachte sie einfach nicht mehr die Energie auf, ihre Fans, die sie immer wieder lautstark nach vorne trieben, mit einem kraftvollen Schlussakt von den Sitzen zu reißen. Das war’s dann endgültig! Mit einer knappen 6:8 Niederlage fiel die Holla-Truppe im Kampf um die Tabellenspitze vorerst auf den zweiten Rang zurück.
Der dritte Spieltag stand ganz im Zeichen der hauseigenen Duelle, mit denen diesmal ein besonders umfangreiches und abwechslungsreiches Wochenende der „offenen Türen“ angesagt war. Bei dem sportlichen Spektakel, das gleichzeitig an mehreren Schauplätzen über die Bühne ging, konnte eine Vielzahl von Zuschauern mal wieder bestaunen, was so alles den Reiz weiblicher Tischtenniskunst ausmacht. Die Palette reichte von zugkräftigen Handjobs und flotten Quickies über raffinierte Einlochtricks und flinke Stellungswechsel bis hin zu schnittfester Abwehrartistik. Und das alles war keineswegs nicht nur reine Show, sondern bitterer Ernst, bei dem mit Eifersüchteleien und Rivaliäten im Kampf um Standortbestimmungen in der häuslichen Hackordnung sogar reichlich Emotionen im Spiel waren. Zur Eröffnung des abteilungsinternen Großevents am Samstagabend war die erste Mannschaft im Kränzchen-Stübchen „Walbeck Antik“ zu Gast, wo sie zum ersten Mal in der Saison überhaupt die reiferen Damen der Reservisten-Riege zu einem tète à tète am Tisch zu Gesicht bekam. Und Franziskas Sturmtruppe machte nach kurzem Dank für die Einladung gleich deutlich, dass sie nicht zu einem gemütlichen Plausch erschienen war. Kaum dass die Holla-Sisters ihr Besuchergeschenk in Form einer großzügig verschnürten Doppelpackung zum 0:1 überreicht hatten, war es auch schon mit einer weiteren gemütlichen Granny-Runde der Reservistinnen vorbei. Mit einem Dreier, bei dem Hebinck/Messer kein Bein auf die Erde bekamen, glich die Paarung Mattheus/Horsten zum 1:1 aus. Im gleichen Rhythmus ging es Schlag auf Schlag weiter. Nachdem Marina Holla mit wachsender Begeisterung „Steffi“ Gretz-Carbotti im Schnelldurchlauf durch den Wolf gedreht hatte und ihre Schwester „Frani“ der einstigen Ikone der Walbecker Damenszene, Hanne Hebinck, respektlos mit gezielten Griffen an die Wäsche gegangen war, legten Verena Horsten gegen „Nicky“ van de Locht und Nesthäkchen Lucca Mattheus gegen „Siggi“ Messer nicht weniger rasant zum 5:1 Zischenstand nach. Dann nutzte „Steffi“ eine vorübergehende Unachtsamkeit von „Frani“ Holla zu einem weiteren von insgesamt lediglich vier Satzgewinnen der Reservistinnen; zu mehr reichte es am Ende dann doch nicht. Anschließend fuhr Marina Holla mit einer sehenswerten Serie von Peitschenhieben noch Hanne Hebinck zum 7:1 in die Parade. Den Schlusspunkt zum 8:1 Kantersieg in einer recht einseitigen Partie setzte Lucca Mattheus mit einem halbwegs kampflosen Punktgewinn gegen Nicole van de Locht, die nach dem ersten Satz verletzt hatte aufgeben müssen. Danach blieb das „Walbeck-Antik“-Stübchen erst mal wieder bis zum nächsten Pflichtauftritt geschlossen. E i n Gutes hatte der Nasenstüber: die Reservistinnen mussten sich zum Entrümpeln des Kleinholzes, das ihnen die Holla-Truppe hinterlassen hatte, notgedrungen auch mal zwischen zwei gemütlichen Wochenend-Kränzchen krumm legen. Ob es half, der Korona um Hanne Hebinck, die es bis dato mit einem knappen 8:6 Sieg gegen die dritte Mannschaft (s.w.u.) mal grade auf zwei lumpige Pünktchen gebracht hatte, auch darüber hinaus wieder Beine zu machen, das blieb eine spannende Frage.
Nachdem die Holla-Truppe bei „Nicky“ und Co. kräftig abgeräumt hatte, stand gleich am nächsten Sonntagmorgen eine Tür weiter der Besuch in der Kammer der dritten Mannschaft, der heimlichen Operationszentrale des Holla-Horsten Clans, an. Ausgerechnet dort, wo Clanchefin „Geli“ nebst Nichte Linda unter der Gesamtverantwortung ihres Ehegatten und Oberbosses „Wolle“ Holla für die Tischtennisabteilung die Strippen zieht und penibel darüber wacht, dass überall, wo Holla-Horsten drauf steht, auch Holla-Horsten drin ist, tauchte plötzlich die eigene ballerfreudige Nachwuchstruppe auf. Und es drohte, wie sonst nur im Mafia-Umfeld üblich, ein an blauen Bohnen reichhaltiges Familiendrama. Schon die erste Attacke in Zweierformation durch Marina und Franziska Holla sowie Lucca Mattheus an der Seite von Verena Horsten zum 2:0 machte in aller Deutlichkeit klar, dass jeder Widerstand zwecklos war. Und spätestens, nachdem Marina Holla mit einem Dreier Jana Allofs niedergerungen hatte und ihre Schwester Franziska in einer weiteren Blitzaktion ihre mütterliche Chefin Angelika beiseite geräumt hatte, hing bereits der Haussegen bedenklich schief. Endgültig aus dem Rahmen fiel er dann, als Verena Horsten nach wilder Fünfsatz-Jagd auf ihre Schwester Linda zum 5:0 abdrückte. Weiter ging es mit Lucca Mattheus, die Corinna Hoffmann einen deftigen Quicky zum 6:0 unterjubelte. Und nachdem anschließend „Frani“ kurzen Prozess mit Jana Allofs gemacht und das 7:0 reingeballert hatte, wollte „Geli“, noch von den Treffern, mit denen sie zuvor von Tochter „Frani“ niedergestreckt worden war, benommen, einen Notruf absetzen. Das rief prompt ihre zweite Tochter Marina auf den Plan, die kurzerhand die Leitung kappte und kaltblütig ihrer Mutter den Blattschuss zum 8:0 Endstand verpasste. Die junge Killertruppe hatte also mit ihrem Beutezug durch die heimische Verbandsligaetage ganze Arbeit geleistet und allen deutlich gezeigt, wer Herr im eigenen Hause ist. Und was nebenbei noch wichtiger war: sie festigte mit einem Guthaben von nunmehr 8:2 Punkten den zweiten Tabellenplatz hinter dem Spitzenreiter TuS Xanten und unterstrich so einmal mehr ihre Ambitionen auf einen der zwei direkten Aufstiegsränge.
Während also auf der hauseigenen Verbandsliga-Etage im Penthouse-Bereich des Starvierers die ganze Woche hindurch rege Betriebsamkeit zu beobachten ist, herrscht nebenan im Stübchen „Walbeck Antik“, wo bekanntlich die Reservistinnen zu Hause sind, die meiste Zeit über Totenstille. Wer mal unter der Woche einen verstohlenen Blick in das geheimnisumwitterte Gemach der „älteren Damen“ werfen möchte, trifft allenfalls auf das Kammermädchen „Nicky“ beim Durchwischen und Entstauben. Der einzige Hinweis darauf, dass es die Reservisten-Riege überhaupt noch gibt. Und wer sie erst recht leibhaftig in Aktion sehen möchte, der muss aufpassen, dass er den richtigen Zeitpunkt erwischt, zu dem sich das Kränzchen der reiferen Damen – in der Regel alle zwei Wochen – zu einer gemütlichen Gastgeberrunde am heimischen Tisch trifft. Wo sich die Wochenend-Truppe zwischendurch herumtreibt und für ihre Auftritte fit hält, bleibt dem Beobachter weitgehend verborgen. Bisher reichte zumindest eine gehörige Portion Routine immer noch, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Doch dass auch diese Strategie langsam ausgereizt zu sein scheint, wurde in der vorangegangenen Saison deutlich, wo die Reservistinnen erst auf dem letzten Drücker den Abstieg vermeiden konnten. Dass mit der Erfahrung der in die zweite Reihe zurückgestuften Hanne Hebinck wieder mehr Schwung in den Laden kommen könnte, war vorab noch keineswegs ausgemacht. Und so richteten sich die Augen in hoffnungsvoller Erwartung auf die Auftaktbegegnung mit dem TSSV Bottrop, zu welcher wie üblich das Stübchen „Walbeck Antik“ erst kurz vor Spielbeginn seine Pforten öffnete. Kaum am Tisch, hatten Hebinck und Co. erst einmal alle Hände voll zu tun, Schlagzeug und Kampfmontur nach der langen Sommerpause zu entstauben, während die Gästedamen bereits in der Aufwärmphase frisch und durchtrainiert wirkten. Das ließ nichts Gutes ahnen. Und in der Tat dauerte es auch nicht lange, bis es in „Nickys“ guter Stube wie in einem Hühnerstall zuging, wobei sich ihre Kameradinnen aufs Gackern beschränkten und das Eierlegen ihren Besucherinnen überließen. Und weil diese abdrückten, was der Legeapparat hergab, blieb das eigene Nest mit einem 0:2 nach dem Doppeldurchgang vorerst leer. Und als sich „Steffi“ Gretz und Ines Vogel im Vertrauen auf eine erfolgreiche Eiablage schon nach nur kurzem Gegacker von ihrer Sitzstange erhoben, da waren ihre Konkurrentinnen ein weiteres Mal schneller gewesen und es hieß bereits 0:4. Da anschließend auch die verzweifelten Langzeitversuche von „Siggi“ Messer und „Nicky“ van de Locht an dem Durchhaltevermögen ihrer Gegnerinnen zum 0:6 gescheitert waren, setzten sich noch einmal „Steffi“ Gretz-Carbotti und Ines Vogel aufs Gestänge und schon nach kurzem Drücken machte es, oh Wunder! „Plumps!“ – doch leider erneut nur bei der Konkurrenz. Ende vom Lied: null Eier für „Nicky“ und Co, acht für die Gäste, die mit gut gefülltem Nest Richtung Bottrop davon flattern durften. Ja,ja, liebe Reservistinnen! Auch eine Runde Eierlegen will gelernt und vor allem fleißig geübt sein. Drum ein alter, aber immer noch wirkungsvoller Tip für’s nächste Kränzchen im gemütlichen „Walbeck Antik“ Stübchen: Nur Übung macht den Meister.
Nach dem total verkorksten Saisonauftakt gegen Bottrop stand mit der Partie gegen die dritte Mannschaft bereits das erste der zahlreichen Hausduelle auf dem Programm. Da gleichzeitig zwei Verlierer des ersten Spieltages aufeinandertrafen, war eine heiße Kiste zu erwarten, zumal der „Nicky“-Vierer mit dem Handicap, auf „Steffi“ Gretz-Carbotti, die an einer Handverletzung laborierte, verzichten zu müssen, in die Begegnung ging. Für sie wurde kurzfristig Birgit Kannengießer aus der fünften Mannschaft ins Aufgebot genommen. Fürwahr also kein Spaziergang, der da beim Besuch in der Höhle des Löwen bevorstand, wo „Geli“ Holla, bei der seit eh und je die Fäden des Walbecker Damengeschehens zusammenlaufen, ihre eigene Truppe schon im Vorfeld des Treffens mächtig angespitzt hatte. Umso überraschender trumpften die Reservistinnen mit dem Gewinn eines Doppels und Einzelsiegen von „Nicky“ über „Geli“ sowie Ines Vogel über Linda Horsten gleich mit einer 3:1 Führung auf. Nachdem Ersatzspielerin Birgit Kannengießer von Pokerface Britta van Stephaudt mit einem Dreier zum 3:2 aus den Socken gehoben worden war, setzte sich „Siggi“ mit einem „Messer“-scharfen Auftritt gegen „Manu“ van Adrichem-Hendrix zum 4:2 durch. Dann scheiterte zunächst Ines Vogel in einem Schnibbel-Marathon an „Geli“ Holla, die immer wieder geschickt zu kontern wusste, zum 4:3, ehe „Nicky“ mit einem gepfefferten Quickie gegen Linda Horsten und gleich hinterher auch noch „Siggi“ Messer mit klug durchdachtem Angriffsspiel gegen „Steppi“ die Führung auf 6:3 hoch schraubten. Beim anschließenden Versuch, bereits zum entscheidenden Durchstoß anzusetzen, fand Birgit Kannengießer in der standfesten und rundum abgedichteten Abwehrwand, zu der sich „Manu“ auf die für sie typische Art breitgemacht hatte, einfach kein Einschlupfloch und musste bereits nach drei Runden zum 6:4 quittieren. Und endlich war Ines Vogel mit einem schnittfesten Auftritt, der selbst der sonst kaum mal eine Miene verziehenden Gegenspielerin „Britta“ ein paar Augendreher abrang, zur Stelle und erhöhte auf 7:4. Eng wurde es unverhofft noch einmal, nachdem „Siggi“ Messer gegen „Geli“ Holla und Birgit Kannengießer gegen Linda Horsten zum 7:6 gepatzt hatten. Vom Schlussauftritt hing also ab, welches von den beiden Teams den ersten Saisonpunkt einfahren sollte. Dabei lief „Nicky“, bis dato ohnehin schon die eifrigste Punktesammlerin in den Reihen der Reservistinnen, noch einmal zu großer Form auf und rang ihr Gegenüber, das Abwehrbollwerk „Manu“, in einem furiosen Sturmlauf zum 8:6 Gesamtsieg nieder. Der Jubel hierüber war verständlicherweise groß und das sonst eher für Gemütlichkeit stehende „Walbeck Antik“, wohin die Teamchefin und Matchwinnerin „Nicky“ ihre Crew zu einem feuchtfröhlichen Budenzauber eingeladen hatte, stand erstmals nach langer Zeit ganz ungewohnt richtig Kopf.
Doch spätestens mit der nächsten Haus-Runde und dem Besuch der ersten Mannschaft war es mit der Gemütlichkeit in der guten Stube wieder vorbei. Denn die jungen Wilden des Front-Vierers hatten wie die Barbaren gehaust und der „Nicky“-Truppe nicht nur eine demütigende 1:8 Schlappe, sondern als „Zugabe“ auch noch eine Unmenge von Kleinholz hinterlassen (s.o.). Der Schock hierüber war den Reservistinnen derart tief in die Glieder gefahren, dass vom anschließenden Lokalderby beim TTC Geldern-Veert gleich weiteres Unheil befürchtet werden musste. Doch wider Erwarten konnte zunächst kraftvoll dagegengehalten werden. Nach ausgeglichenen Doppeln und einem Patzer von Ines Vogel zum 1:2 zog „Steffi“ Gretz-Carbotti postwendend mit einem zünftigen Dreier auf 2:2 gleich. „Nickys“ anschließendem Grasbeißer zum 2:3 folgte ein Kampfsieg durch Hanne Hebinck und somit der erneute Gleichstand von 3:3. Dann eine Schwächephase, in der die Mannschaft durch Niederlagen von „Steffi“ Gretz-Carbotti, Ines Vogel und Hanne Hebinck vorentscheidend auf 3:6 zurückfiel. Mit einem hart umkämpften Fünfsatzerfolg verkürzte „Nicky“ noch einmal auf 4:6. Als sodann „Steffi“ und Hanne ein letztes Mal an die Tische traten, um vielleicht doch noch das Blatt zu wenden, merkten sie recht bald, dass sie ihr Pulver längst verschossen hatten, und mussten zum 4:8 Endstand quittieren. Mit einer vorläufigen Ausbeute von 2:6 Punkten war die Mannschaft bereits in die Abstiegsränge durchgereicht worden und wird sich leicht absehbar wohl oder übel auf recht stürmische Zeiten gefasst machen müssen.
Ähnlich wie die Reservistinnen wird sich auch die dritte Mannschaft, erst das zweite Jahr und mithin noch relativ frisch im Verbandsligageschäft, eher wie schon im Vorjahr nach unten orientieren müssen. Schon der Saisonauftakt beim TTV Rees-Groin, ging für den „Geli“-Vierer, allerdings stark ersatzgeschwächt, gründlich daneben. Weder der Stammanteil mit „Geli“ Holla und ihrer Nichte Linda Horsten noch das Ersatzduo mit Marianne Sieben und Helen Hebinck hatten auch nur die Spur einer Chance und mussten bereits nach einem Kurzbesuch von eineinhalb Stunden mit einer 0:8 Klatsche im Gepäck die Heimreise antreten.
Nach zwei Niederlage in den Hausduellen (s.o.) gegen die erste (0:8) und zweite Mannschaft (6:8) musste sich die „Geli“-Truppe beim TuS Xanten, der eine Woche zuvor bereits den Walbecker Starvierer im Spitzenspiel der Liga mit einem heiß umkämpften 8:6 Sieg auf den zweiten Platz verwiesen hatte, auf einen weiteren Prügeldurchgang einstellen. Und in der Tat hatten „Gelis“ Schützlinge, die sich schon nach wenigen Auftritten wie in einem Domina-Studio vorkommen mussten, bis zum 0:5 reichlich Hiebe einstecken müssen, ehe Linda Horsten, die eher auf „Sado“ steht, mit einer knalligen Peitschen-Nummer dazwischen fuhr und auf 1:5 verkürzen konnte. Nachdem anschließend Jana Allofs und „Geli“ zur nächsten Prügelrunde, zwar unwillig, aber wehrlos zum 1:7 hatten stillhalten müssen, war es erneut Linda, die, angewidert von dem, wozu sich da ihre Kameradinnen hatten hergeben müssen, in vertauschter Rolle noch einmal zum 2:7 zurückschlug. Ein letzter Gang von Corinna Hoffmann durchs Xantener Knuten-Spalier und die Quälerei hatte mit einer deutlichen 2:8 Abfuhr endlich ihr wenig erfreuliches Ende. Und schon saßen die Schwerenöter mit 0:8 Punkten bereits einsam und verlassen am Katzentisch.
Um dort nicht auf Dauer mit Blick auf einen frühzeitigen Hungertod mit ein paar hier und da abfallenden Krümeln abgespeist werden zu müssen, war es höchste Zeit, mal etwas Deftigeres auf die Rippen zu bekommen. Und da kam die Partie gegen DC Dream Team Recklinghausen II, einen ebenfalls noch auf den ersten Saisonpunkt wartenden Leidensgenossen, gerade recht. „Geli“, die es langsam leid war, mit ihrer fast bis auf die Knochen ausgemergelten Truppe Spieltag für Spieltag auf Betteltour durch die Lande zu ziehen, redete ihrer darbenden Truppe geradezu mit Engelszungen die Hoffnung auf ein erstmaliges Leckerli ein. Und da sich längst herumgesprochen hatte, wie schmalbrüstig die Gästedamen bei ihren bisherigen Auftritten dahergekommen waren, stand in der Tat einem Festschmaus, auf den leider Jana Allofs und Linda Horsten verletzungsbedingt verzichten mussten, nichts mehr im Wege. Und als es sodann ans Eingemachte ging, wurde nach Herzenslust hingelangt. Nachdem bereits im Doppeldurchgang kräftig zum 2:0 abgeräumt worden war, schob sich erst einmal die Teamchefin „Geli“ mit dreimaligem Nachfassen das 3:0 in den Ranzen. Etwas langsamer ließ es Corinna Hoffmann, eifrig auf die Figur bedacht, mit kleineren Häppchen angehen, um in einem auf fünf Sätze angelegten Verdauungsprozess in aller Ruhe auf das 4:0 hinarbeiten zu können. Weniger vom Schlankheitswahn gepackt hatten es die beiden als Ersatzspielerinnen aufgeboten Leckermäulchen Britta van Stephaudt und Marianne Sieben eher wieder eilig, griffen je dreimal kurz in die „Schnuppi“-Kiste und fertig war das 6:0. „Geli“, die sich beim ersten Zufassen offensichtlich übernommen hatte, musste sich notgedrungen über die volle Distanz durchquälen, um mit letztem Gewürge auf 7:0 nachstopfen zu können. Und als Corinna Hoffmann sah, wie rabiat sich ihre Kameradinnen bedienten, da pfiff zum guten Schluss auch sie auf ein paar Gramm Speck mehr oder weniger auf den Hüften und lutschte gleichsam als Dessert noch auf die Schnelle in drei gierigen Zügen ein herzhaftes Zuckerstängchen zum 8:0 Kantersieg weg. Die ersten beiden Saisonpunkte waren im Kasten und die Teamchefin zog schon mal verschmitzt eine lange Nase in Richtung Reservistinnen, mit denen ihre Truppe gleichgezogen hatte.
Nicht ganz so beengt, aber einen Tick spannender als eine Treppe höher ging es auf der Bezirksetage zu, wo die vierte Mannschaft nach dem Aufstieg der Drittvertretung in die Verbandsliga vorübergehend ein Jahr solo auskommen musste, in der fünften Mannschaft jedoch nach deren Meistersprung von der Bezirksklasse in die Bezirksliga wieder einen Mitbewohner gefunden hatte. Damit möglichst schnell geklärt werden konnte, wer von beiden auf dem Bezirksliga-Flur nach wessen Pfeife zu tanzen hatte, machte der ranghöhere Vierer unter dem Kommando von Britta van Stephaudt schon mal zum Auftakt gegen DJK Kleve II mächtig Dampf. Bereits im Doppeldurchgang waren die ersten Dreier zur 2:0 Führung fällig. Den nächsten lieferte die Teamchefin höchst persönlich gleich hinterher zum 3:0 ab. Als es schon danach aussah, als könnten die Gästedamen mal so eben im Vorbeigehen zu reinen Statisten verdonnert werden, da staunten die Routiniers Marianne Sieben und „Conny“ der Witt nicht schlecht über die Dreistigkeit, mit welcher sie sich von ihren Gegnerinnen mit gepfefferten Quickies das 3:2 um die Ohren schlagen lassen mussten. Dann kam, als Ersatz angefordert, zum ersten Mal die Schnellfeuer-Kanone „Bremmekamp“, eine Weiterentwicklung der einstigen „Blonden Anne“, zum Einsatz, die auf Anhieb eine geballte Ladung zum 4:2 aus dem Rohr ließ. Nachdem „Steppi“ mit einem weiteren Blitzauftritt sogar auf 5:2 erhöht hatte, kam Marianne, die es locker angehen lassen wollte, nicht schnell genug auf die Beine und prompt zum 5:3 unter die Räder. Dagegen legte „Conny“ de Witt postwendend wieder auf 6:3 vor. Kaum war anschließend die „Bremmekamp“-Batterie zur Schlussattacke in Stellung gebracht, da hatte es auch schon zum 7:2 eingeschlagen, zum Leidwesen von „Conny“, die gleich wieder ran musste, aber im aufziehenden Pulverdampf, den Anne mit ihren Salven hinterlassen hatte, urplötzlich die Orientierung verlor und von einem Klever Querschläger zum 7:3 erwischt wurde. Als sich der Geschütznebel verzogen hatte, stürmte noch einmal „Steppi“ bei klarer Sicht vor und räumte alles, was nach Annes Sperrfeuer von den Kleverinnen übrig geblieben war, in aller Ruhe zum 8:4 Gesamtsieg ab.
Hatte die „Steppi“-Truppe mit dem gelungenen Saisonauftakt vielleicht schon eine erste Duftmarke in Richtung eines angepeilten Spitzenplatzes gesetzt? Daran war nur schwer zu glauben, als bereits im Vorfeld der Partie beim TTV Rees-Groin II fest stand, dass der halbe Stammkader zu ersetzen war. Wie hätten „Steppi“ und Co. da ohne die beiden Routiniers Marianne Sieben und „Conny“ de Witt, für die Birgit Kannengießer aus der fünften Mannschaft und die junge, zweifellos talentierte Sarah Mattheus aus dem ersten Schülerinnen-Team, einspringen mussten, zu einem weiteren Punkterfolg kommen sollen? Von der Papierform her wäre der Rumpftruppe wohl kaum eine Chance eingeräumt worden. Doch die mutige Art, wie sie zunächst dagegen hielt, versetzte selbst die hartnäckigsten Zweifler in großes Staunen. Schon das 1:1 im Doppeldurchgang verdiente Respekt. Dem Patzer von „Manu“ zum 1:2 setzte postwendend „Steppi“ den 2:2 Ausgleich entgegen. Nachdem Sarah Mattheus bei ihrem Debüt in einer Damenmannschaft bravourös aufgespielt und allen vor Augen geführt hatte, welch ein Juwel da unter der Obhut des Jugendwartes Heinz Leuken heranwächst, aber am Ende dennoch zum 2:3 den Kürzeren hatte ziehen müssen, zog Ersatzspielerin Birgit Kannengießer mit einem Kampfsieg wieder auf 3:3 gleich. „Steppis“ anschließende Runde durchs Fettnäpfchen warf die Mannschaft erneut auf 3:4 zurück. Ein weiterer Vorstoß der Gastgeberinnen scheitere fürs Erste an „Manu“, an der es mal wieder kein Vorbeikommen gab. Mithin blieb die Partie beim 4:4 weiter völlig offen. Erst als Birgit Kannengießer und Sarah Mattheus zum 4:6 gepatzt hatten, sah es nach dem entscheidenden Durchstoß der Reeserinnen aus. Ein weiterer Gegenschlag von „Steppi“ konnte ihn noch einmal aufhalten, zu verhindern war er nicht mehr, weil Birgit Kannengießer und Sarah Mattheus in der Endphase je eine Nullnummer hinlegten, womit die 5:8 Niederlage perfekt war.
Nachdem der Plan, sich vom Start weg in Richtung obere Tabellenregion auf den Weg zu machen, bereits frühzeitig durchkreuzt worden war, musste möglichst schnell wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden werden. Den nötigen Motivationsschub erhoffte sich der „Steppi“-Vierer vom hauseigenen Duell gegen die fünfte Mannschaft, die als Meister der Bezirksklasse und Aufsteiger in der Bezirksliga gleich zu Beginn schon mal mit zwei Siegen (s.w.u.) die Konkurrenz gehörig aufgeschreckt hatte. Vordergründig ging es in dieser Partie darum, wer von beiden Teams zumindest in den eigenen vier Wänden die Hose anhaben sollte. Hierzu mussten allerdings diese beiderseits erst einmal runter. Und was dabei zum Vorschein kam, überraschte ein weiteres Mal. Während „Steppis“ Mitstreiterinnen beim Blankziehen recht schamhaft zu Werke gingen, fingerte „Nicky“ Tevens Truppe gar nicht lange rum und zeigte in voller Frische, was sie drauf hat. So zog bereits im Pärchendurchgang van Stephaudt/van Adrichem-Hendrix gegen Böttcher/Bremmekamp den Kürzeren und Sieben/Kloesges wurden sogar von Teven/van Huet in einem Dreier mit flotten Stellungswechseln abgefertigt, womit die Mannschaft bereits 0:2 zurücklag. Nachdem „Steppi“ gegen „Nicky“ Teven auf 1:2 verkürzt hatte, unterlag zunächst „Manu“ in einem fünfsätzigen Schwergewichts-Fight gegen „Bötti. Da anschließend auch Marianne Sieben kein Mittel gegen die Salven, die Anne mal wieder aus dem Rohr ließ, fand, hieß es bereits 1:4. Sodann setzte sich Birgit Kloesges gegen Marion van Huet durch, während gleichzeitig „Steppi“ in einem gepfefferten Quickie Bötti niederrang, womit noch einmal auf 3:4 verkürzt werden konnte. Chancenlos waren dagegen anschließend „Manu“ gegen „Nicky“ und Marianne Sieben gegen Marion van Huet. Und da auch Birgit Kloesges dem Feuerwerk, das Anne Bremmekamp ein weiteres Mal vom Stapel ließ, nichts entgegenzusetzen hatte, lag beim Stande von 3:7 eine hausinterne Sensation in der Luft. Beim Versuch, wenigstens noch einen Punkt zu retten, gelang Marianne Sieben mit einem Dreier gegen „Bötti“ ein letzter Gegenschlag zum 4:7. Und als „Steppi“ mit dem Mute der Verzweiflung, aber völlig kopflos, in wilder Haudrauf-Manier Marion van Huet auseinandernehmen wollte, rannte sie ins offene Messer und fertig war die 4:8 Pleite. Damit stand fest: der Neuling, der mit nunmehr 6:0 Punkten in die Spitzengruppe vorgestürmt war, durfte getrost die Hose, unter der sich viel Sehenswertes verbarg, wieder hochziehen und bis auf weiteres im eigenen Hause anbehalten. Dagegen dürfte der „Steppi“-Vierer, der sich mit 2:4 Zählern vorerst eher unter „ferner liefen“ registrieren lassen musste, wohl kaum, sofern ein Sprung nach oben noch ernsthaft gewollt war, darum herumkommen, sich um mehr Feuer für seine Schlapphosen zu bemühen.
Hierzu kam die heiße Kiste, die im Lokalderby beim Tabellenzweiten TTC Geldern-Veert II zu erwarten war, gerade recht, auch weil erstmals seit Saisonbeginn die Bestbesetzung aufgeboten werden konnte. In den Doppeln war allerdings von Feuer unter dem Allerwertesten noch nichts zu spüren. Nach einer eher recht lahmen Kraut-und-Rüben-Vorstellung ging es mit einem 0:2 Rückstand in den Einzeldurchgang, den „Manu“ van Adrichem-Hendrix mit einer bombensicheren Abwehrleistung zum 1:2 eröffnete. Nachdem „Steppi“ auf 2:2 gleichgezogen hatte, legten „Conny“ de Witt mit einem Dreier und Marianne Sieben mit einem Kampfsieg sogar zur 4:2 Führung nach. Dann der erneute Ausgleich zum 4:4, weil sich „Steppi“ eine fröhliche Schnellrunde durchs Fettnäpfchen leistete und „Manu“ in der Parallelbegegnung ungewöhnliche Blößen zeigte, die ihre Gegnerin kaltschnäuzig zum Einlochen nutzte. Hiervon wenig beeindruckt bliesen nacheinander Marianne Sieben, „Conny“ de Witt und „Steppi“ ihren Gegnerinnen einen flotten Marsch, der mit dem Zwischenstand von 7:4 bereits eine Art Vorentscheidung einbrachte. Den Sieg vor Augen, ließen es ausgerechnet Marianne Sieben und „Conny“ de Witt, die beiden grandes dames der Truppe, unverständlicherweise ein wenig lockerer angehen, was prompt mit dem 7:6 bestraft wurde. Sollten die Gastgeberinnen mit dem Gedanken gespielt haben, ihre Aufholjagd fortzusetzen und das Blatt sogar zu ihren Gunsten noch zu wenden, dann waren sie bei „Manu“ an der „richtigen“ Adresse. Wie angewurzelt, diesmal rundum dicht und alles, was von Gegenüber herangeflogen kam, sicher abgreifend, fuhr sie mit einem Dreier gleichsam aus dem Stand den entscheidenden Punkt zum 8:6 Sieg ein. Der Knoten schien also noch rechtzeitig geplatzt zu sein und mit nunmehr 4:4 Zählern rückte die „Steppi“-Truppe schon mal auf den fünften Tabellenrang vor.
Viel Spannung lag über dem Bezirksliga-Debüt der fünften Mannschaft, die souverän durch die Bezirksklasse marschiert war. Und die Fans staunten nicht schlecht, als die Teven-Truppe schon gleich zum Saisonauftakt gegen TTC BR Schaephuysen mächtig Dampf machte. Nach einer schon im Doppeldurchgang locker heraus gespielten 2:0 Führung wuchtete sich zunächst „Bötti“ zum 3:0 durch, dem „Nicky“ Teven zügig das 4:0 folgen ließ. Sodann markierte Marion van Huet entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit, eher mit einem längeren Vorspiel auf den Höhepunkt hinzuarbeiten, mit einem rasanten Dreier das 5:0. Gleich hinterher ließen es Anne Bremmekamp und Jennifer Böttcher mächtig krachen und schon hieß es 7:0. Bis dahin war also schon mal der erste Saisonpunkt im Kasten. Und weil es wie geschmiert lief, schalteten „Nicky“ Teven und Marion van Huet leichtsinnigerweise einen Gang zurück, was sie prompt mit den ersten Gegenzählern für die Gästedamen zum 7:2 quittieren mussten. Mit Blick auf die bereits wieder in Stellung gebrachte „Blonde Anne“ kein Beinbruch. Und in der Tat genügten ein paar gezielte Salven aus dem „Bremmekamp“-Rohr, um mit einem souveränen 8:2 Sieg einen viel beachteten Saisonstart hinzulegen.
Mit dem Schwung des Auftakterfolgs im Rücken machte sich „Nicky“ mit ihrer Truppe zum TV Mehrhoog auf die Socken. Dort kaum an den Tischen, wurde schnell deutlich, dass mit den heimischen Damen eine weitaus härtere Nuss zu knacken war. Nach ausgeglichenen Doppeln musste „Nicky“ Teven, die einfach nicht den richtigen Zug in ihren Handjob bekam, bereits nach drei Durchgängen zum 1:2 einlochen lassen. Nachdem „Bötti“ mit wuchtigem Angriffsspiel den 2:2 Ausgleich reingeballert hatte, legte Anne Bremmekamp mit einem furiosen Sperrfeuer zur erstmaligen Führung von 3:2 nach. Dann der erneute Rückstand, weil sich Marion van Huet und „Bötti“, die allzu lässig herumgeschwänzelt hatten, zum 3:4 aufs Kreuz hatten legen lassen. Das rief unverzüglich die Teamchefin „Nicky“ auf den Plan. Sie krempelte kurz ihre Hosenbeine bis hart an die Stripper-Grenze hoch – ein deutlicher Hinweis auf einen bevorstehenden Sturmlauf. Und mit der nötigen Beinfreiheit brachte sie diesmal auch den nötigen Zug vom Schlagwerk und griff zielsicher den erneuten Gleichstand von 4:4 ab.
Marion van Huet und Anne Bremmekamp, ebenfalls flink auf den Beinen, legten hurtig auf 6:4 vor. Noch aber war nichts entschieden, zumal anschließend „Bötti“ eine 2:0 Satzführung zum 2:2 Ausgleich aus der Hand gegeben hatte und somit die Partie wieder eng zu werden drohte. Doch im entscheidenden Durchgang machte dann „Bötti“ in „alles-oder-nichts“-Manier ein gewaltiges Fass auf und fuhr mit einem souveränen Satzgewinn dann doch noch das 7:4 ein. Marion van Huet, mal wieder auf Quickie-Tour, lochte nach drei Durchgängen sicher zum 8:4 Gesamtsieg ein.
Nachdem der „Nicky“-Vierer mit dem 8:4 Sieg im hauseigenen Duell gegen die vierte Mannschaft (s.o.) bereits den dritten Streich abgeliefert hatte, durfte man gespannt sein, was die Sensationsmannschaft der ersten Stunde noch so alles in petto hatte. Mochte der Nobody anfangs vielleicht noch unterschätzt worden sein, die Konkurrenz hatte er jedenfalls schon mal gehörig aufgeschreckt und sich fürs Erste in einer vierköpfigen punktgleichen (je 6:0) Spitzengruppe festgesetzt. Immerhin eine gute Ausgangsposition im Hinblick auf die nächsten Aufgaben, mit denen zweifellos auch die ersten herausfordernden Bewährungsproben bevorstanden. Weil es bislang recht gut gelaufen war, drohte möglicherweise die größte Gefahr von Kamerad Leichtfuß, der oft schneller, als einem lieb sein kann, mit am Tisch steht. Und der mischte sich auch prompt in der Partie gegen den Tabellensiebten TV Voerde II, einen weiteren scheinbar leicht zu nehmenden Gegner, unter „Nickys“ Truppe. Schon im Doppeldurchgang, der 1:1 endete, war der listige Mitspieler der Paarung Böttcher/Bremmekamp gehörig in die Parade gefahren. Besonders auf „Bötti“ hatte er es abgesehen, der er mit funkelnden Augen das Schlagwerk zu einem wilden Gewürge in die Hand drückte. Und ehe sie richtig begriff, was mit ihr geschah, lag sie auch schon nach kurzem Auftritt ausgepumpt zum 1:2 auf der Matte. Auch „Nicky“, die lange Zeit die leichtfüßigen Avancen des heimlichen Mitspielers abwimmeln konnte, erlag schließlich seinen Annäherungsversuchen zum 1:3. Dagegen ließ sich Marion van Huet, ohnehin jeder Art von Verführungen abgeneigt, nicht beirren, zog ihren Stiefel durch und verkürzte auf 2:3. Wenig übrig für Schmeicheleien hatte auch Anne Bremmekamp, die es wie eh und je krachen ließ und zum 3:3 ausglich. Danach erwischte es der Reihe nach „Bötti“, „Nicky“ und – oh Schreck! – auch noch Marion, sonst stets auf „Verhuetung“ bedacht, zum vorentscheidenden 3:6 Rückstand. Immerhin ballerte wenigstens die „Blonde Anne“ noch einmal zum 4:6 dazwischen. Damit war aber das Pulver endgültig verschossen. Die anschließenden Versuche von Marion van Huet und „Bötti“, das Blatt vielleicht doch noch zu wenden, gingen zum 4:8 ins Leere, womit die erste Saisonniederlage perfekt war. Mit nunmehr 6:2 Punkten konnte allerdings der dritte Tabellenplatz behauptet werden. Kein Grund also für die Mannschaft, mit sich zu hadern, zumal nach den bisher gezeigten Leistungen das Thema Klassenerhalt kaum zur Debatte stehen dürfte.