VON DEN DREI VERBANDSLIGA-TEAMS ERRINGT DER FRONTVIERER DEN MEISTERTITEL UND STEIGT IN DIE NRW-LIGA AUF. RESERVISTINNEN QUALIFIZIEREN SICH MIT DEM VIERTEN TABELLENPLATZ FÜR DIE TEILNAHME AN EINER VORSORGLICHEN AUFSTIEGSRUNDE. DRITTE MANNSCHAFT MUSS ZUM ENDGÜLTIGEN KLASSENERHALT IN DIE VERLÄNGERUNG. AUF BEZIRKSLIGA-EBENE ENDET DIE SAISON FÜR DIE VIERTVERTRETUNG MIT DEM FÜNFTEN TABELLENRANG, WÄHREND SICH DIE FÜNFTE MANNSCHAFT NACH LEISTUNGSABFALL IN DER ENDPHASE IN RICHTUNG BEZIRKSKLASSE VERABSCHIEDEN MUSS.
Durchweg erfreuliche Abschlussbilanz im Damenbereich: Von den drei Verbandsliga-Teams erringt der Frontvierer den Meistertitel und steigt in die NRW-Liga auf. Reservistinnen qualifizieren sich mit dem vierten Tabellenplatz für die Teilnahme an einer vorsorglichen Aufstiegsrunde. Dritte Mannschaft muss zum endgültigen Klassenerhalt in die Verlängerung. Auf Bezirksebene endet die Saison für die Viertvertretung mit dem fünften Tabellenrang, während sich die fünfte Mannschaft nach Leistungsabfall in der Endphase in Richtung Bezirksklasse verabschieden muss.
Als die erste Mannschaft am Ende des letzten Jahres als Opfer eines erweiterten Abstiegs den bitteren Gang in die Verbandsliga antreten musste, da stand von Anfang an fest, dass der sofortige Wiederaufstieg in die neu geschaffene NRW-Liga angepeilt werden sollte. Dabei zahlte sich schon frühzeitig die personelle Umschichtung aus, mit der das ehrgeizige und bisher schon im Damenbereich äußerst erfolgreiche Nachwuchstalent Lucca Mattheus für Hanne Hebinck in die Mannschaft genommen wurde. Denn mit der strukturellen Verjüngung ging gleichzeitig ein deutlicher Leistungsschub einher, mit dem sich der Frontvierer der Damenriege in einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen mit TuS Xanten auf Anhieb in die Rolle eines Titelkandidaten und Anwärters auf einen der beiden direkten Aufstiegsränge hineinspielte. Nachdem durch eine knappe 6:8 Niederlage im ersten direkten Vergleich zunächst den Xantenerinnen die alleinige Tabellenführung überlassen werden musste, drehte der Holla-Vierer im Rückspiel den Spieß um und verwies den bis dato amtierenden Spitzenreiter, dem zuvor schon die eigenen Reservistinnen einen Punkt abgeknöpft hatten, mit einem 8:6 Sieg auf den zweiten Tabellenplatz. Damit war auch die weitere Marschroute klar: Absicherung bzw. Ausbau des hauchdünnen Vorsprungs, um als Meister und Aufsteiger über die Ziellinie gehen zu können. Mit dem Schwung aus der Übernahme der alleinigen Tabellenführung konnte erst recht am ganz großen Rad gedreht werden. Und so griff das Quartett gegen das Schlusslicht DC Recklinghausen II bereits ungehemmt in die Speichen und ließ die Gästedamen derart schwindelerregend rotieren, dass bereits nach einer Stunde ein 8:0 Kantersieg zusammengerädert war. Ein wahrer Albtraum für eine Truppe, die sich mutig Dream Team nennt.
Nach dem Spaziergang gegen die Zweitvertretung des DC Recklinghausen war mit dem anschließenden Gastspiel beim Tabellendritten TSSV Bottrop (22:6), der als einziger aus dem Verfolgerfeld dem Spitzenduo mit SV Walbeck (28:2) und TuS Xanten (27:3) noch in die Parade hätte fahren können, volle Aufmerksamkeit gefragt. Die Aufgabe wurde auch dadurch nicht leichter, dass die Hausherrinnen nur zu Dritt antraten. Das wurde bereits im Doppeldurchgang deutlich, wo gleich die Paarung Horsten/Mattheus mit einer Dreierklatsche zum 0:1 auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Nachdem die Holla-Sisters mit einem kampflosen Spielgewinn den 1:1 Ausgleich hatten einstreichen können, fing sich Marina Holla postwendend das 1:2 ein, während gleichzeitig ihre Schwester „Frani“ am Nebentisch gegen ihre Gegnerin mit einem spritzigen Dreier auf 2:2 durchzog. Und schon schlug es erneut im Holla-Horsten-Lager ein, weil sich Verena Horsten entgegen der Stallorder, klug abwartend und vorbereitend ihre Einlochchancen zu suchen, in einen kopflosen Schlagabtausch hineinziehen ließ, in dem sie am Ende zum 2:3 den Kürzeren zog. Danach musste ein weiteres Mal ein kampfloser Spielgewinn durch Lucca Mattheus herhalten, um auf 3:3 gleichziehen zu können. Ein anschließender Doppelpack aus dem Hause Holla mit je einem Quickie von Marina und „Frani“ erbrachte die erstmalige Führung von 5:3. Mit einem Kampfsieg zum 6:3 brach Lucca Mattheus, das ohne Spieleinsatz Verena Horsten gutgeschriebene 7:3 bereits eingespeist, den letzten Widerstand der Gastgeberinnen, sodass „Frani“ Holla bereits in aller Ruhe mit einem Dreier den Schlussakt zum 8:3 Gesamtsieg abliefern konnte.
Mit 30:2 Punkten bog der Holla-Vierer auf die Zielgerade ein und das Fernduell mit TuS Xanten, bei dem nach dem bereits für beide Teams feststehenden Aufstieg nur noch der begehrte Meistertitel offen war, ging in die entscheidende Phase. Und es war kaum davon auszugehen, dass sich „Frani“ Holla und Co. auf ihrem heißen Sturmlauf in Richtung Meisterschaft ausgerechnet vom Tabellensiebten Spvvg. Meiderich 06/95 so kurz vor dem Ziel noch in die Karre pinkeln ließen, auch wenn wegen Erkrankung auf den Einsatz von Lucca Mattheus, die durch „Nicky“ van de Locht ersetzt wurde, verzichtet werden musste. Und ohne großes Vorgeplänkel ging die Truppe auch gleich in die Vollen. Das eingespielte Paradedoppel Holla-Holla wuselte mit rasanten Stellungswechseln und variabel platzieren Schussfolgen durch die Box und fuhr mit einem fein abgestimmten Quickie locker die 1:0 Führung ein. Mehr Kraft und Ausdauer musste dagegen die Ersatzpaarung Horsten/van de Locht investieren, um mit einem hart umkämpften Fünfsatz-Sieg auf 2:0 erhöhen zu können. Dann rückte nacheinander mit „Frani“, Marina und Verena die hauseigene Sturmtruppe der Holla-Horsten-Fraktion zu einem Durchmarsch in Richtung 5:0 vor. Als sodann Ersatzspielerin „Nicky“ und „Frani“ angesichts des beruhigenden Zwischenstands die Zügel ein wenig schleifen ließen und mit einer allzu offenen Spielweise ihren Gegnerinnen geradezu reihenweise Einlochchancen servierten, da brauchte sich niemand zu wundern, dass diese ein derart großzügiges Angebot dankend annahmen und auf 5:2 verkürzten. Aus dem Fauxpas ihrer Schwester klug geworden, präsentierte sich Marina Holla bei ihrem nächsten Auftritt rundum bis zur Halskrause zugeknöpft und schneiderte mal mit rückhändiger Anti-Patsche, mal mit spritzigem Vorhand-Staccato ihre Gegnerin Schritt für Schritt derart auf Einlochreife zurecht, dass am Ende die Punkte fast wie auf dem Laufband zum 6:2 ins Körbchen purzelten. Auch Verena Horsten, ansonsten häufig als Ballerfrau ohne Kopf unterwegs, hatte sich endlich mal unter Kontrolle, brachte mit klug variierten Schlägen die Bällchen dort unter, wo es der Gegnerin wehtut, und erhöhte locker auf 7:2. Ebenso hatte „Nicky“, mit der, wenn es nicht nach Wunsch läuft, schon mal der Gaul durchgeht, bei ihrem nächsten Auftritt die Zügel fest in der Hand, legte einen ihrer leider selten zu bewundernden „Nicky-Quickies“ hin und vollendete so bereits frühzeitig zum 8:2 Gesamtsieg.
Zum Saisonabschluss stand mit dem Lokalderby beim TTC BW Geldern-Veert noch einmal ein Tischtennis-Leckerbissen auf dem Programm. Hatten die Begegnungen zwischen beiden Vereinen allein schon aus Gründen einer auf Dauer angelegten, wenn auch freundschaftlich gepflegten, Ortsrivalität stets ein nachhaltiges Geschmäckle, so erst recht jetzt, wo ausgerechnet in Geldern letzte Hand an das Meisterstück für den Nachbarn aus dem westlichen Vorort angelegt werden sollte. Da sich die Herzogstädterinnen, die im Laufe der Saison selbst für eine Weile im Spitzengeschäft mitmischen konnten, vermutlich nicht damit begnügen würden, den Walbecker Gästen auf den letzten Schritten zum Meistertitel nur Spalier zu stehen, und andererseits der Holla-Vierer keineswegs gewillt war, sich kurz vor dem großen Ziel noch einen unliebsamen Beinpinkler verpassen zu lassen, sprach eigentlich alles für ein heiß umkämpftes Saisonfinale. Doch zum vor allem von Gelderner Seite erhofften großen „show-down“ kam es nicht, weil der Holla-Vierer schon gleich im Doppeldurchgang furios zur 2:0 Führung auftrumpfte. Nachdem sich Marina Holla nicht unerwartet gegen die Gelderner Spitzenspielerin Katia Jansen das 2:1 eingefangen hatte, erhöhten postwendend Schwester „Frani“ gegen Sandra Ehren und Cousine Verena Horsten gegen Annemarie Falkowski, die Gelderner Ikone und Weltenbummlerin in Sachen Tischtennis, auf 4:1. Nachdem Lucca Mattheus sogar auf 5:1 nachgelegt hatte, zog zunächst „Frani“ noch einmal kräftig vom Leder und deklassierte die gegnerische Nummer Eins, Katia Jansen, mit einem furiosen Dreier zum 6:1. Mit je einem weiteren Quickie durch Marina Holla und den Shootingstar Lucca Mattheus fand eine einseitige Partie mit einem 8:1 Kantersieg, der für die Heimmannschaft einem Fiasko gleichkam und den Gästen den wohl verdienten Meistertitel einbrachte, ein Ende, das in dieser Deutlichkeit wohl von den wenigsten vorausgeahnt worden war. Trotz des für sie unrühmlichen Saisonausklangs ließen es sich die Gastgeberinnen nicht nehmen, dem Holla-Vierer zum Titelgewinn und Aufstieg in die NRW-Liga fair zu gratulieren.
Während der Holla-Vierer mit jugendlichem Ehrgeiz seiner langjährigen Erfolgsstory öffentlichkeitswirksam ein weiteres Kapitel anheftete, bevorzugten die Reservistinnen, ihrer Gewohnheit treu bleibend, als Kränzchen reiferer Damen zunächst nach wie vor die Zurückgezogenheit von Wochenend-Treffs, bei denen sie bislang stets mit den Pfunden ihrer Routine wuchern konnten, um einigermaßen sorgenfrei in der Verbandsliga über die Runden zu kommen. Und so hatte die „Nicky“-Truppe auch bis zum Start in die Rückrunde der laufenden Saison mit 10:10 Punkten erneut kaum mehr als Durchschnittskost zu bieten. Umso überraschender sodann die Leistungsexplosion, mit dem die Reservistinnen ihre Fans, die sie außer bei den Heimspielen kaum mal zu Gesicht bekamen, aus der Reserve lockten. Spätestens mit den sensationellen Punktgewinnen gegen den Spitzenreiter TuS Xanten und den Tabellenvierten TTC BW Geldern-Veert (je 7:7) schossen die Spekulationen darüber, wo, wann und mit wem die reiferen Damen ihr abgehangenes Sitzfleisch, mit dem nun mal keine großen Sprünge mehr zu machen waren, in griffiges Frischfleisch verarbeitet haben könnten, gleichsam ins Kraut. Wie dem auch sei! Gegen TTV Rees-Groin präsentierte Teamchefin „Nicky“ eine Truppe, die wie ein Phoenix aus der Asche neu erstanden mit geradezu stürmischem Eifer den Gästedamen an die Wäsche ging. Nach einer schnellen 2:0 Führung im Pärchen-Auftritt legte „Steffi“ Gretz-Carbotti, die in ihrem Einlochdrang nicht zu bremsen war, mit einem spritzigen Dreier auf 3:0 nach. Gerade mal einen Satz mehr benötigte Ines Vogel, um zügig auf 4:0 zu erhöhen. Auch Hanne Hebinck ließ sich nicht lumpen, und nahm mit einem Quickie gleichsam aus dem Stand ihre Gegnerin zum 5:0 nach Strich und Faden auseinander. Leider konnte „Nicky“ mit dem Tempo, das ihre Kameradinnen vorlegten, nicht mithalten und musste zum 5:1 die Segel streichen. Dann ließ es „Steffi“ Gretz Carbotti etwas behutsamer angehen, ohne ihre Gegnerin aus dem Auge zu verlieren, und nutzte die volle Distanz, um mit elegantem Vorhandjob zielsicher auf das 6:1 hinzuarbeiten. Ähnlich abwartend schnibbelte dann Ines Vogel an ihrer Gegnerin herum, bis sie gleichsam auf dem letzten Drücker zum 7:1 einschob. Und last but not least nahm sich auch Hanne Hebinck für ihren zweiten Auftritt fünf Sätze Zeit, um mit einer sehenswerten Konterserie einen eleganten Schlussakt zum 8:1 Kantersieg hinzulegen, der bei nunmehr 18:14 Punkten den vierten Tabellenplatz einbrachte, mit dem am Ende sogar die Berechtigung zur Teilnahme an einer vorsorglichen Aufstiegsrunde verbunden war.
Damit lockte plötzlich, wenn auch eher nur theoretisch, ein Sprung aus dem stillen Kämmerlein auf die große Bühne, welche die erste Mannschaft als Meister bereits frühzeitig für sich in Beschlag genommen hatte. Und so brachte allein schon die vage Aussicht, im Windschatten des Holla-Vierers noch einmal am ganz großen Rad drehen zu können, ein wenig mehr Bewegung in die „Nicky“-Truppe, aus welcher schon mal die eine oder andere Spielerin auch über die Woche beim Krummlegen gesichtet wurde. Kein Wunder! Denn zur Absicherung des vierten Tabellenranges und zum Einzug in die Verlängerung war vor sich hin dümpelnde Gemütlichkeit fehl am Platz. Gefragt war auf einmal ungewohnt nachhaltiges Stehvermögen, zu erarbeiten über eine gehörige Portion Trainingsfleiß. Nicht gerade das, was die Kameradinnen um Teamchefin „Nicky“ bislang besonders ausgezeichnet hätte. Immerhin kam das relativ leichte Restprogramm den Reservistinnen schon mal entgegen. Und so setzten sie beim Tabellensiebten Spvvg. Meiderich06/95 ihren zuletzt guten Lauf fort. Nach einer schnellen 2:0 Führung im Doppeldurchgang leistete sich zunächst Ines Vogel einen Grasbeißer zum 2:1, ehe postwendend der Reihe nach „Steffi“ Gretz Carbotti, „Siggi“ Messer und Hanne Hebinck mit je einem Dreier auf 5:1 davonzogen. Dann schaltete „Steffi“ Treibstoff sparend kurzzeitig einen Gang zurück, was ihrer Gegnerin einen der wenigen Satzgewinne auf Meidericher Seite erlaubte. Dann riss sie den Knüppel wieder rum und schob nach rasanter Schussfahrt locker zum 6:1 ein. Nachdem Ines Vogel, die nach ihrem total verkorksten ersten Auftritt, ihr Schnittwerk längst wieder auf volle Schärfe hoch gewetzt hatte, mit einem Schnelldurchgang auf 7:1 nachgelegt hatte, erledigte Hanne Hebinck mit blitzschnellen Wechseln von Stopps und Konterschüssen von der Tischkante weg ihre Gegnerin bereits zum 8:1 Gesamtsieg.
Die Reservistinnen, zwischenzeitlich längst von behäbigen Sesselfurzerinnen zur Speedy-Truppe mutiert, legten zum Abschluss der Saison gegen das Schlusslicht DC Dream Team Recklingshausen II sogar noch eins drauf und fegten mit „Steppi“ als Ersatz für Ines Vogel die Gästedamen, die nur zu Dritt angereist waren, in einem furiosen Dreier-Spektakel bei lediglich drei Satzverlusten mit einer geradezu demütigenden 8:0 Klatsche von den Tischen. Mit der deutlichen Leistungssteigerung in der Schlussphase war auch gleichzeitig bei einer Schlussbilanz von 22:14 Punkten der vierte Tabellenplatz und die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur NRW-Liga, bei der „Nicky“ und Co. in ihrer Gruppe auf TK RW Anrath II und SV DJK Holzbüttgen III treffen werden, endgültig gesichert.
Die dritte Mannschaft musste als Neuling in der Verbandsliga dagegen erwartungsgemäß kräftig Lehrgeld zahlen und hatte es bis Mitte der Rückrunde mal gerade auf zwei Siege gegen das Schlusslicht DC Dream Team Recklinghausen II gebracht. Mit 4:24 Punkten bog sie auf die Zielgerade ein, auf der es darum ging, den vorletzten Tabellenplatz zum nachträglichen Klassenerhalt in eine Relegationsrunde hinüberzuretten. Die Chance, vielleicht sogar noch die fünf Zähler bis zum rettenden Mittelfeld wettzumachen, war allenfalls theoretischer Natur und vermutlich schon nach der nächsten Partie gegen den Tabellendritten TSSV Bottrop reine Makulatur. Und in der Tat blieb die Mannschaft, die stark ersatzgeschwächt antreten musste, ohne jede Chance und kam mit einer 0:8 Klatsche arg unter die Räder.
Umso energischer trumpfte der Neuling, der gleichsam als zweiter Anzug des Holla-Horsten-Clans, deren Chefin „Geli“ allerdings nach wie vor krankheitsbedingt nicht mit von der Partie sein konnte, in der Verbandsliga unterwegs war, gegen den Tabellensiebten Spvvg. Meiderich 06/95 auf. Nach ausgeglichenen Doppeln legte Jana Allofs, die sich immer mehr zum Zugpferd der Holla-Horsten-Ersatzkoppel entwickelt, auf 2:1 vor. Nachdem Linda Horsten sich anschließend zum 2:2 vergaloppiert hatte, bügelte Corinna Hoffmann den Ausreißer ihrer Stallgefährtin Linda mit einem flotten Dreier wieder zur 3:2 Führung aus. Sodann scheiterte „Siggi“ Messer an der letzten Hürde eines langen Umlaufs und musste den erneuten Ausgleich von 3:3 hinnehmen. Und schon war Jana Allofs auf ihrem nächsten Einloch-Trip, der ihr mit einem ungefährdeten Zieleinlauf das 4:3 einbrachte. Dann verrannten sich gleichzeitig Linda Horsten und Corinna Hoffmann in der verwirrenden Vielzahl des Parcours-Gestänges und mussten erstmals die gegnerische Equipe auf 4:5 davonziehen lassen. Mit einem „Messer“-scharfen Husarenritt glich „Siggi“ postwendend zum 5:5 aus, ehe Corinna Hoffmann ihre nächste Runde verletzungsbedingt frühzeitig zum 5:6 abbrechen musste. Dafür nahm Jana Allofs ein weiteres Mal flinkfüßig und sprunggewaltig jede Hürde und schon war das Rennen beim Stande von 6:6 wieder völlig offen. Spät, aber nicht zu spät begriff auch Linda Horsten, die aufmerksam verfolgt hatte, wie gnadenlos zuvor Jana zu ihren Einloch-Sprüngen angesetzt hatte, dass beim Ringen in der Box kein Schönheitspreis zu vergeben, sondern knallharte Bein- und Handarbeit gefragt war, und rang sich zu einem ungewohnten Krummlege-Auftritt durch, bei dem sie sogar eine krachende Schwarte in Kauf nahm. Der Erfolg gab ihr recht. Geschmeidig auf den Beinen erarbeitete sie sich mal eng am Tisch mit blitzschnellen Kontern aus verdeckter Vorhand, mal mit zugkräftigen Schussvarianten aus der Halbdistanz eine Versenkungschance nach der anderen. Das Ganze zu einem sehenswerten Quickie verpackt endete mit der Führung zum 7:6, bei der plötzlich sogar der dritte Saisonsieg in der Luft hing. Aus dem ganz großen Wurfe wurde leider nichts, weil „Siggi“ Messer, die es hätte richten sollen, lediglich Fortunas kalte Schulter zu Gesicht bekam und am Ende zum 7:7 quittieren musste. Immerhin wurde zwei Spieltage vor Saisonschluss mit dem Gewinn des fünften Saisonpunktes das Schlusslicht DC Dream Team Recklingshausen II (2:30), das rein theoretisch noch hätte aufschließen können, weiterhin auf Distanz gehalten.
Nach dem Teilerfolg gegen Meiderich trauten ganz kühne Optimisten der Hoffmann-Truppe sogar einen Beinpinkler gegen den Ortsrivalen TTC BW Geldern-Veert zu. Auch wenn sich diese sehr weit aus dem Fenster gelehnt hatten, nahm deren Sensationsgier schon recht schnell an der harten Wirklichkeit ein jähes Ende. Denn der Tages-Output blieb mit zwei Siegen von Jana Allofs und einem weiteren von Corinna Hoffmann recht bescheiden. Dank der gleichzeitigen Schützenhilfe der Reservistinnen mit einem 8:0 Sieg über den Tabellenletzten Recklinghausen II blieb auch die eigene 3:8 Derby-Niederlage gegen TTC BW Geldern-Veert für die Situation in der Abstiegszone ohne Folgen.
Mit einem Vorsprung von drei Zählern vor dem direkten Absteiger Recklinghausen II hatte sich der Hoffmann-Vierer bereits vor der Abschlusspartie beim PSV Kamp-Lintfort die Chance, den Klassenerhalt auf dem Umweg über die Relegationsrunde zu sichern, offen halten können. Mithin durfte sich die Mannschaft relativ gelassen zum Saisonfinale in Richtung Kamp-Lintfort auf die Socken machen. Und ohne den Druck, noch dringend benötigte Punkte einfahren zu müssen, zeigte der Neuling noch einmal alles, was er rund um das Spiel mit Latte und Bällchen zu bieten hat, aber schamhaft geizend bislang eher unter Verschluss gehalten hatte. Nach dem Doppeldurchgang, der 1:1 endete, tänzelte zunächst Linda Horsten mal wieder wie auf einem Laufsteg durch die Box, ließ hier und da Bällchen als Blickfang rotieren und wedelte bisweilen sogar mit dem einen oder anderen Überzieher. Alles jedoch lauter amüsante Gags, die ihrer Gegnerin kaum imponierten, geschweige denn sonderlich wehtaten. Schließlich wurde Linda, die bei ihren Model-Attitüden gänzlich vergaß, dass die Bällchen zum Punkten ins eigene Körbchen gehören und die Überzug-Masche gegnerische Einlochversuche unterbinden soll, Opfer ihrer eigenen Verspieltheit und musste sich schneller, als ihr lieb sein konnte, zum 1:2 vernaschen lassen. Nachdem sich Jana Allofs mit letztem Einsatz zum 2:2 Ausgleich durchgekämpft hatte, drückten „Siggi“ Messer und Corinna Hoffmann aufs Tempo und legten zügig auf 4:2 nach. Dann geriet erst einmal Jana Allofs, die schon bei ihrem ersten Auftritt ungewohnte Schwächen hatte erkennen lassen, gänzlich von der Rolle und fing sich das 4:3 ein. Da anschließend weder Linda Horsten noch Corinna Hoffmann ihre Gegnerinnen in den Griff bekamen, wurde es beim Stande von 4:5 wieder eng. Zum Glück trumpfte wenigstens „Siggi“ Messer nervenstark auf und glich mit einem ungefährdeten Dreisatzsieg zum 5:5 aus. Und schon erwischte es erneut Jana Allofs und Corinna Hoffmann, die ihre Gegnerinnen auf 5:7 davonziehen lassen mussten. Noch aber bestand wenigstens die Chance auf eine Punkteteilung. Zunächst ein Fall für „Siggi“ Messer, die sich bislang schon in blendender Verfassung präsentiert hatte und auch in dieser kritischen Phase die Ruhe bewahrte. Cool und clever spielte sie ihre ganze Routine aus und rang mit einem Kampfsieg ihre Gegenspielerin zum 6:7 nieder. Und als sodann Linda Horsten zum Schlussakt an den Tisch gebeten wurde, da befürchteten nicht wenige einen weiteren Diva-Auftritt für die Galerie. Und in der Tat zog Linda, wie gewohnt, erwartungsvolle Blicke auf sich. Doch diesmal nicht mit der Optik einer geschmeidig herumschwänzelnden Selbstdarstellerin, sondern mit knallharten und zugkräftigen Handgriffen. Geschickt die Bällchen im Spiel haltend schnibbelte sie sich ihre Einlochchancen zurecht, um im richtigen Moment ein ums andere Mal locker einzuschieben. Mit dieser Masche legte Linda summa summarum auch noch einen rasanten Dreier aufs Parkett, der die Zuschauer immer wieder von den Sitzen riss. Ein sehenswerter Schlussauftritt, mit dem noch einmal ein wohl verdienter Punkt zur 6:30 Endbilanz eingefahren werden konnte, auch wenn er an der abschließenden Gesamtkonstellation – vorletzter Tabellenrang – nichts mehr zu ändern vermochte. Schade nur, dass sich die Mannschaft erst so spät zu einer Leistungssteigerung aufraffen konnte. Vielleicht hätte sie sich das nun zum Klassenerhalt notwenige Nachsitzen ersparen können. Immerhin: die letzten Auftritte berechtigen zu der Hoffnung, dass die Mannschaft die Relegationsrunde, in der sie auf TV Haaren und DJK Viktoria Bochum treffen wird, erfolgreich übersteht. Verdient hätte sie es.
Während die drei Verbandsligavertreter eine insgesamt erfreuliche Abschlussbilanz hinlegten, die sich neben dem Gewinn des Meistertitels und dem Aufstieg der ersten Mannschaft in die NRW-Liga für die beiden anderen Teams noch über Relegationsrunden nachträglich aufhübschen lässt, ging es auf der Bezirksliga-Etage eher bescheiden zu. Die vierte Mannschaft, die bis Mitte der Rückrunde im Hauptpulk dahertrabte, startete mit einem Guthaben von 12:14 Punkten in die Schlussphase, in der es lediglich noch darum ging, sich bei den zu erwartenden Positionskämpfen im Mittelfeld gefahrlos abzusichern, so auch mit der Partie beim Tabellensiebten TV Mehrhoog, die zunächst mit wechselnden Vorteilen für die eine oder andere Mannschaft bis zum 4:5 unspektakulär dahinplätscherte. Sodann leitete „Conny“ de Witt mit einem Kampfsieg zum erneuten Ausgleich von 5:5 die Wende ein. „Steppi“ setzte mit einem Dreier zum 6:5 nach. Und schon platzte auch bei Marianne Sieben, die sich bis dato mit einer Statistenrolle hatte begnügen müssen, der Knoten. Mit einem langatmigen Schiebe-Auftritt wuselte sie sich auf 7:5 durch. Für ein elegantes Finale hatte sich „Conny“ de Witt ein besonderes Kunststück aufgehoben. Sie legte einen lupenreinen Schnapsnummer-Quickie (dreimal 11:9) hin und zog so bereits den Schlussstrich zu einem 8:5 Gesamtsieg, mit dem sich der „Steppi“-Vierer vorübergehend auf den fünften Tabellenrang vorarbeiten konnte.
In der festen Absicht, ihre Zwischenbilanz von 14:14 Punkten aufzubessern, bat „Steppi“ mit ihrer Truppe das Schlusslicht TTC BR Schaephuysen zu einer Kurzvisite in die Boxen. Kaum an den Tischen packte sie ihr ganzes Repertoir an Folterwerkzeugen aus. Als erstes rollte die Doppel-Walze van Stephaudt/van Adrichem-Hendrix zum 1:0 über die gegnerische Paarung hinweg. Das Oldie-Duo Sieben/de Witt zog ihre Kontrahentinnen mit eingespieltem Würgegriff durchs Geviert und erhöhte auf 2:0. Im Einzeldurchgang zündete „Steppi“ gleich zweimal gewaltige Fass-Bomben und sprengte sich so jeweils im Schnelldurchgang den Weg zu ihren beiden Spielgewinnen frei. Fast grausam anzusehen war, wie sich die Gästedamen an dem wie eine Deutsche Eiche fest verwurzelten Bollwerk Marke „Manu“ van Adrichem-Hendrx reihenweise die Köpfe einrannten und so um zwei weitere Punkte erleichtert wurden. Und was sich wie das Rattern einer Nähmaschine anhörte, war in Wirklichkeit die Abfolge von Nadelstichen, mit denen Marianne Sieben bei ihren beiden Auftritten unablässig ihre Gegnerinnen bis zur Totaldurchlöcherung und Selbstaufgabe erfolgreich traktierte. Bei der Grobheit, welche der „Steppi“-Vierer an den Tag legte, konnte am Ende selbst „Conny“ de Witt, die sich mit den hinterfurzigen Tricks ihrer Kameradinnen zunächst partout nicht anfreunden konnte und sich mit einem grundsoliden ehrlichen Auftritt prompt die einzige Niederlage des Tages eingefangen hatte, nicht mehr anders, als in dieselbe Kerbe zu hauen. Und so fiel sie kurz entschlossen, wenn auch innerlich widerstrebend, zum Schluss des seltsamen Spektakels doch noch mit einem wilden Dreier zum 8:1 Kantersieg über ihre Gegnerin her.
Nach dem furchterregenden Intermezzo gegen Schaephuysen legte die „Steppi“-Truppe, um nicht um ihren ansonsten guten Ruf bangen zu müssen, beim Tabellenvorletzten BV DJK Kellen flugs wieder eine gesittete Gangart an den Tag. Die Umstellung fiel ihr allerdings offensichtlich schwer, wie der ausgeglichene Verlauf der Partie zeigen sollte. Bis auf eine zwischenzeitliche 4:2 Führung, bei der es nach einem Durchbruch aussah, konnte sich die Mannschaft keinen entscheidenden Vorteil erspielen. Die Kiste blieb durchgehend eng und endete schließlich mit einem 7:7, das immerhin zur Festigung des fünften Tabellenplatzes verhalf.
Richtig zur Sache ging es dann wieder beim Tabellendritten TV Voerde II, wo die launische „Steppi“-Clique wie die Feuerwehr loslegte und gleich mit 5:1, wobei lediglich „Manu“ einmal aus der Reihe tanzte, in Führung ging. Nachdem sodann zunächst „Steppi“ und ein weiteres Mal „Manu“ zum 5:3 gepatzt hatten, war mal wieder „Quickie Time“ angesagt, die der Reihe nach Marianne Sieben, „Conny“ de Witt und „Steppi“ lustvoll zum Durchmarsch in Richtung eines 8:3 Gesamtsieges nutzten.
Nach dem jüngsten Sturmlauf war die Mannschaft mit nunmehr 19:15 Punkten dank einiger Verschiebungen im oberen Tabellenfeld unversehens bis auf drei Zähler an den Zweitplatzierten TTV Rees-Groin II (22:12) herangerückt. Und so eröffnete sich urplötzlich die Chance, vielleicht über den Relegationsrang sogar noch ins Aufstiegsgeschäft einzugreifen. Doch auf dem Weg dorthin hätte mit dem Spitzenreiter DJK Kleve, der als nächster seine Aufwartung gab, eine nahezu unüberwindbare Hürde genommen werden müssen. Und welche Herkules-Aufgabe da zu bewältigen war, zeigte sich schon frühzeitig mit einem 0:4 Rückstand. Daran änderte sich auch nach dem Gegenschlag von Marianne Sieben zum 1:4 so gut wie nichts, da anschließend der Reihe nach Ersatzspielerin Helen Hebinck sowie „Steppi“ und „Manu“ zum 1:7 ins Gras beißen mussten. Nach zwei weiteren Spielgewinnen zum 3:7 durch Marianne Sieben und Helen Hebinck, ging nach nur drei Runden für Marianne Sieben zum Zeichen einer 3:8 Niederlage bereits die weiße Fahne hoch. Und so ging der „Steppi“-Vierer nach einer recht wechselvollen Saison mit 19:17 Punkten auf dem zuletzt angestammten fünften Tabellenplatz über die Ziellinie.
Die fünfte Mannschaft, als Bezirksliga-Neuling viel versprechend in die Saison gestartet, lag Mitte der Rückrunde mit 12:14 Punkten nach wie vor gut im Rennen, auch wenn sie immer stärker in eine dicht gedrängte Vierergruppe hineingezogen wurde, in dem hart um den Klassenerhalt gerungen wurde. Bei zwei direkten Absteigern und der Möglichkeit für den Drittletzten der Abschlusstabelle, über eine Relegationsrunde den Klassenverbleib zu sichern, war jeder Zähler Gold wert. Angesichts der prekären Tabellensituation bedurfte es hierzu aber noch gewaltiger Anstrengungen, an denen es der Teven-Truppe zuletzt sichtbar zu mangeln schien. Und wenn dann auch noch Personalprobleme, wie gegen den Spitzenreiter DJK Kleve, wo die Mannschaft nur zu Dritt antrat, hinzukommen, dann konnte es um einen erfolgreichen Endkampf um den Klassenerhalt nicht allzu gut bestellt sein. Richtete die unter diesen Voraussetzungen nahezu zwangsläufige 1:8 Klatsche gegen die haushoch favorisierten Damen der DJK Kleve nur wenig Schaden an, weil der fünfte Tabellenplatz behauptet werden konnte, so kam dem anschließenden Gastspiel bei den Klever Reservistinnen, die aktuell den achten Tabellenplatz belegten, schon eher richtungweisende Bedeutung zu. Umso unverständlicher, dass sich die „Nicky“-Truppe mit dem Verlust beider Doppel sowie Patzern von „Nicky“ Teven, „Bötti“ und „Biggi“ Kannengießer gleich den ersten Schneid abkaufen ließ und einem frühen 0:5 Rückstand hinterherlaufen musste. Nachdem sodann Birgit Kloesges und „Bötti“ zunächst auf 2:5 hatten verkürzen können, erwischte es erst mal wieder „Nicky“ Teven, die sich mit einer weiteren Kraut-und-Rüben-Vorstellung das 2:6 einfing. Wie so oft in fast hoffnungsloser Situation riss sich die Kämpfernatur Birgit Kloesges, um Schlimmeres zu verhüten, in bewährter Manier den Hintern bis zur Halskrause auf und leitete mit einem zum 3:6 erfolgreichen Fünfsatz-Fight einen Zwischenspurt ein, der über weitere Spielgewinne von „Biggi“ Kannengießer und „Bötti“ zum 5:6 Anschluss führte. Zu mehr reichte es nicht mehr, weil sowohl Birgit Kloesges als auch Birgit Kannengießer der Klever Schlussoffensive wenig entgegenzusetzen hatten und fast widerstandslos zur 5:8 Niederlage quittieren mussten.
Nach der leichtfertig vergebenen Chance, sich im Kampf um den Klassenerhalt ein wenig Luft zu verschaffen, war die Mannschaft mit 12:18 Punkten auf den siebten Tabellenplatz – nur zwei Zähler von dem Feld der direkten Absteiger entfernt – zurückgefallen. Der seidene Faden, an dem das Schicksal der Teven-Truppe hing, begann bereits bedrohlich zu reißen. Und es stand zu befürchten, dass es gegen den Tabellenzweiten TTV Rees-Groin II weiter abwärts ging. Und in der Tat lagen die Schwerenöter nach ausgeglichenen Doppeln und zwei Klatschen für „Bötti“ und „Nicky“ bereits frühzeitig 1:3 zurück, ehe Marion van Huet mit einem Dreisatz-Sieg auf 2:3 verkürzen konnte. Das war auch gleichzeitig das Letzte, was an Zählbarem gegen die favorisierten Gäste heraussprang. Ohne die Bereitschaft und die Kraft, sich noch einmal aufzubäumen, torkelten „Nicky“ und Co. der nächsten Schlappe entgegen, die dann mit 2:8 auch recht deutlich ausfiel. Dass die Mannschaft durch diese Niederlage nicht weiter nach unten durchgereicht wurde, war allein dem Umstand zu verdanken, dass auch in der unmittelbaren Abstiegszone alles beim Alten geblieben war.
Mit der anschließenden Partie gegen den Tabellenzehnten BV DJK Kellen war vermutlich die vorerst letzte Chance gegeben, sich aus eigener Kraft noch aus der immer bedrohlicher werdenden Lage zu befreien. Und es war in der Tat der Truppe das Bemühen anzumerken, mit einem beherzten Griff nach dem Strohhalm noch das Schlimmste zu verhüten. Kein leichtes Unterfangen gegen einen Gegner, für den es nicht minder um Alles oder Nichts ging, wie sich bereits im Doppeldurchgang andeutete, der, wenn auch erst nach harter Gegenwehr, mit einem 0:2 Rückstand endete. Nachdem „Bötti“ sodann mit wuchtigem Körpereinsatz auf 1:2 verkürzt hatte, fing sich „Nicky“ Teven, die schon seit geraumer Zeit ihrer Form hinterher läuft und sich ein weiteres Mal mit dem Einlochen schwer tat, das 1:3 ein. Mit einem spritzigen Dreier setzte sich postwendend Marion van Huet zum 2:3 Anschluss durch. Recht unglücklich agierte Helen Hebinck, die sich nach einer 2:0 Satzführung noch das Heft aus der Hand nehmen ließ und so das 2:4 hinnehmen musste. Laut ging es derweil am Nebentisch zu, wo „Bötti“ im Stile einer Cholerikerin ständig über fehlgeschlagene Einlochversuche mit sich haderte, stampfend und fauchend ihre Nerven strapazierte und am Ende ihren Rumpelstilzchen-Auftritt mit einer Dreier-Klatsche zum 2:5 bezahlen musste. Und dann endlich mal ein Auftritt von „Nicky“ Teven, wie man ihn aus längst vergessenen besseren Zeiten kennt. Mit bis zur Schamgrenze hochgekrempelter Kampfmontur, ihrem Markenzeichen, verschaffte sie sich die nötige Beinfreiheit, um ihre Gegnerin flinkfüßig unablässig vor sich her zu treiben, bis sie diese einlochbereit vors Schlagwerk bekam und mit zugkräftigem Linkshandjob lustvoll einschieben konnte. Eine Erfolgsmasche, mit der sie schon in ihrer Sturm-und-Drang-Phase reihenweise ihre Kontrahentinnen vernaschte und nach ihren zuletzt eher schlappen Vorstellungen eine Renaissance erlebte, die ihr einen souveränen Spielgewinn zum 3:5 einbrachte. Danach tauchte Marion van Huet erst einmal zu einer Dreierrunde durchs Fettnäpfchen ab, wodurch die Mannschaft weiter auf 3:6 zurückgeworfen wurde. Nachdem Helen Hebinck mit überlegtem Angriffsspiel das 4:6 markiert hatte, wurde erneut Marion van Huet mit einem Dreier aus den Socken gehoben, sodass beim Stande von 4:7 der Ofen bereits wieder vorzeitig auszugehen schien. Doch bevor es gruselig kalt zu werden drohte, nutzte „Bötti“ die letzten noch glimmenden Flämmchen, um mit einem Kraftakt noch einmal auf 5:7 nachzuschüren. Das kam prompt der Teamchefin „Nicky“, die es ohnehin gern heiß liebt, zugute. Mit dem von „Bötti“ entfachten Feuer unter dem Hintern ließ „Nicky“ einen geradezu explosionsreifen Nachbrenner zum 6:7 vom Brettchen. Die Gästedamen, von einer derartig heißen Nummer kalt erwischt, blickten verdutzt in die Runde und ehe sie so richtig wahrnahmen, was da angesichts eines schon fast sicheren Sieges auf sie zukam, hatte ihnen Helen Hebinck bereits eine gesalzene Trefferserie zum 7:7 Endstand untergejubelt. Zweifellos ein wichtiger Punktgewinn, mit dem der siebte Tabellenplatz behauptet werden konnte. Bliebe es auch nach Abschluss der Saison bei dieser Konstellation, wäre sogar auf direktem Wege der Klassenerhalt gesichert.
Die endgültige Entscheidung in der Abstiegsfrage musste also am letzten Spieltag fallen, wobei sich die Tabellensituation im unteren Bereich wie folgt darstellte: SV Walbeck V (13:21, BV DJK Kellen (12:22), TV Mehrhoog (11:23), TTC BR Schaephuysen (3:31). Mithin wäre die „Nicky“-Truppe nur mit einem Sieg in der abschließenden Partie beim Lokalrivalen TTC BW Geldern-Veert II endgültig in Sicherheit. In allen anderen Fällen musste darauf gehofft werden, dass auch die übrigen Mannschaften der Vierergruppe zum Saisonabschluss nicht ungeschoren davon kämen. Die letzte Runde als „Russisches Roulette“ – das war Brisanz pur und das Letzte, was man sich nach einem ohnehin schon nervenaufreibenden Wettkampfjahr wünschen mochte. Sei’s drum! „Nickys“ Team hatte es immerhin – wenn auch eher nur theoretisch – selbst in der Hand, beim Lokalderby in Geldern alles klar zu machen, auch wenn praktisch die Aussichten hierzu nicht gerade rosig waren. Und wie allseits befürchtet, zeigte sich sehr bald, dass für „Nicky“ und Co. beim Tabellendritten nicht allzu viel auszurichten war. Vom ersten Ballwechsel weg ging es unaufhaltsam einer bösen Klatsche entgegen, die sich nur dank zweier Gegenschläge von „Bötti“ mit 2:8 in vertretbaren Grenzen hielt. Nachdem mit dieser Niederlage ein zum unrühmlichen Verlauf der Saison passender Schlussstrich gezogen war, stand die Frage im Raum: war es für den Neuling ein Ende ohne Schrecken oder ein Schreck ohne Ende? Die Antwort kam von den Spielstätten der engsten Mitkonkurrenten, von wo wenig Gutes zu vermelden war. BV DJK Kellen und TV Mehrhoog lieferten mit Siegen am Schlusstag die Hiobsbotschaft, mit der für die „Nicky“-Truppe das Aus in der Bezirksliga, das einen Spieltag zuvor noch vermeidbar schien, traurige Gewissheit wurde. Die Mannschaft nahm den Fauxpas, wohl wissend, dass er nicht wie ein Last-Minute-Pech eingeschlagen war, sondern tiefer liegend in der inneren Verfasstheit der Truppe zu suchen war, gelassen und mit erstaunlich oberflächlichem Bedauern hin. Langes Nachtrauern hilft ohnehin wenig. Angesagt ist vielmehr die Bereitschaft, beim Neuanfang in der Bezirksklasse dort anzusetzen, wo es bislang für ein erfolgreiches Auftreten gehapert hat.
Durchweg erfreuliche Abschlussbilanz im Damenbereich: Von den drei Verbandsliga-Teams erringt der Frontvierer den Meistertitel und steigt in die NRW-Liga auf. Reservistinnen qualifizieren sich mit dem vierten Tabellenplatz für die Teilnahme an einer vorsorglichen Aufstiegsrunde. Dritte Mannschaft muss zum endgültigen Klassenerhalt in die Verlängerung. Auf Bezirksebene endet die Saison für die Viertvertretung mit dem fünften Tabellenrang, während sich die fünfte Mannschaft nach Leistungsabfall in der Endphase in Richtung Bezirksklasse verabschieden muss. Als die erste Mannschaft am Ende des letzten Jahres als Opfer eines erweiterten Abstiegs den bitteren Gang in die Verbandsliga antreten musste, da stand von Anfang an fest, dass der sofortige Wiederaufstieg in die neu geschaffene NRW-Liga angepeilt werden sollte. Dabei zahlte sich schon frühzeitig die personelle Umschichtung aus, mit der das ehrgeizige und bisher schon im Damenbereich äußerst erfolgreiche Nachwuchstalent Lucca Mattheus für Hanne Hebinck in die Mannschaft genommen wurde. Denn mit der strukturellen Verjüngung ging gleichzeitig ein deutlicher Leistungsschub einher, mit dem sich der Frontvierer der Damenriege in einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen mit TuS Xanten auf Anhieb in die Rolle eines Titelkandidaten und Anwärters auf einen der beiden direkten Aufstiegsränge hineinspielte. Nachdem durch eine knappe 6:8 Niederlage im ersten direkten Vergleich zunächst den Xantenerinnen die alleinige Tabellenführung überlassen werden musste, drehte der Holla-Vierer im Rückspiel den Spieß um und verwies den bis dato amtierenden Spitzenreiter, dem zuvor schon die eigenen Reservistinnen einen Punkt abgeknöpft hatten, mit einem 8:6 Sieg auf den zweiten Tabellenplatz. Damit war auch die weitere Marschroute klar: Absicherung bzw. Ausbau des hauchdünnen Vorsprungs, um als Meister und Aufsteiger über die Ziellinie gehen zu können. Mit dem Schwung aus der Übernahme der alleinigen Tabellenführung konnte erst recht am ganz großen Rad gedreht werden. Und so griff das Quartett gegen das Schlusslicht DC Recklinghausen II bereits ungehemmt in die Speichen und ließ die Gästedamen derart schwindelerregend rotieren, dass bereits nach einer Stunde ein 8:0 Kantersieg zusammengerädert war. Ein wahrer Albtraum für eine Truppe, die sich mutig Dream Team nennt. Nach dem Spaziergang gegen die Zweitvertretung des DC Recklinghausen war mit dem anschließenden Gastspiel beim Tabellendritten TSSV Bottrop (22:6), der als einziger aus dem Verfolgerfeld dem Spitzenduo mit SV Walbeck (28:2) und TuS Xanten (27:3) noch in die Parade hätte fahren können, volle Aufmerksamkeit gefragt. Die Aufgabe wurde auch dadurch nicht leichter, dass die Hausherrinnen nur zu Dritt antraten. Das wurde bereits im Doppeldurchgang deutlich, wo gleich die Paarung Horsten/Mattheus mit einer Dreierklatsche zum 0:1 auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Nachdem die Holla-Sisters mit einem kampflosen Spielgewinn den 1:1 Ausgleich hatten einstreichen können, fing sich Marina Holla postwendend das 1:2 ein, während gleichzeitig ihre Schwester „Frani“ am Nebentisch gegen ihre Gegnerin mit einem spritzigen Dreier auf 2:2 durchzog. Und schon schlug es erneut im Holla-Horsten-Lager ein, weil sich Verena Horsten entgegen der Stallorder, klug abwartend und vorbereitend ihre Einlochchancen zu suchen, in einen kopflosen Schlagabtausch hineinziehen ließ, in dem sie am Ende zum 2:3 den Kürzeren zog. Danach musste ein weiteres Mal ein kampfloser Spielgewinn durch Lucca Mattheus herhalten, um auf 3:3 gleichziehen zu können. Ein anschließender Doppelpack aus dem Hause Holla mit je einem Quickie von Marina und „Frani“ erbrachte die erstmalige Führung von 5:3. Mit einem Kampfsieg zum 6:3 brach Lucca Mattheus, das ohne Spieleinsatz Verena Horsten gutgeschriebene 7:3 bereits eingespeist, den letzten Widerstand der Gastgeberinnen, sodass „Frani“ Holla bereits in aller Ruhe mit einem Dreier den Schlussakt zum 8:3 Gesamtsieg abliefern konnte. Mit 30:2 Punkten bog der Holla-Vierer auf die Zielgerade ein und das Fernduell mit TuS Xanten, bei dem nach dem bereits für beide Teams feststehenden Aufstieg nur noch der begehrte Meistertitel offen war, ging in die entscheidende Phase. Und es war kaum davon auszugehen, dass sich „Frani“ Holla und Co. auf ihrem heißen Sturmlauf in Richtung Meisterschaft ausgerechnet vom Tabellensiebten Spvvg. Meiderich 06/95 so kurz vor dem Ziel noch in die Karre pinkeln ließen, auch wenn wegen Erkrankung auf den Einsatz von Lucca Mattheus, die durch „Nicky“ van de Locht ersetzt wurde, verzichtet werden musste. Und ohne großes Vorgeplänkel ging die Truppe auch gleich in die Vollen. Das eingespielte Paradedoppel Holla-Holla wuselte mit rasanten Stellungswechseln und variabel platzieren Schussfolgen durch die Box und fuhr mit einem fein abgestimmten Quickie locker die 1:0 Führung ein. Mehr Kraft und Ausdauer musste dagegen die Ersatzpaarung Horsten/van de Locht investieren, um mit einem hart umkämpften Fünfsatz-Sieg auf 2:0 erhöhen zu können. Dann rückte nacheinander mit „Frani“, Marina und Verena die hauseigene Sturmtruppe der Holla-Horsten-Fraktion zu einem Durchmarsch in Richtung 5:0 vor. Als sodann Ersatzspielerin „Nicky“ und „Frani“ angesichts des beruhigenden Zwischenstands die Zügel ein wenig schleifen ließen und mit einer allzu offenen Spielweise ihren Gegnerinnen geradezu reihenweise Einlochchancen servierten, da brauchte sich niemand zu wundern, dass diese ein derart großzügiges Angebot dankend annahmen und auf 5:2 verkürzten. Aus dem Fauxpas ihrer Schwester klug geworden, präsentierte sich Marina Holla bei ihrem nächsten Auftritt rundum bis zur Halskrause zugeknöpft und schneiderte mal mit rückhändiger Anti-Patsche, mal mit spritzigem Vorhand-Staccato ihre Gegnerin Schritt für Schritt derart auf Einlochreife zurecht, dass am Ende die Punkte fast wie auf dem Laufband zum 6:2 ins Körbchen purzelten. Auch Verena Horsten, ansonsten häufig als Ballerfrau ohne Kopf unterwegs, hatte sich endlich mal unter Kontrolle, brachte mit klug variierten Schlägen die Bällchen dort unter, wo es der Gegnerin wehtut, und erhöhte locker auf 7:2. Ebenso hatte „Nicky“, mit der, wenn es nicht nach Wunsch läuft, schon mal der Gaul durchgeht, bei ihrem nächsten Auftritt die Zügel fest in der Hand, legte einen ihrer leider selten zu bewundernden „Nicky-Quickies“ hin und vollendete so bereits frühzeitig zum 8:2 Gesamtsieg. Zum Saisonabschluss stand mit dem Lokalderby beim TTC BW Geldern-Veert noch einmal ein Tischtennis-Leckerbissen auf dem Programm. Hatten die Begegnungen zwischen beiden Vereinen allein schon aus Gründen einer auf Dauer angelegten, wenn auch freundschaftlich gepflegten, Ortsrivalität stets ein nachhaltiges Geschmäckle, so erst recht jetzt, wo ausgerechnet in Geldern letzte Hand an das Meisterstück für den Nachbarn aus dem westlichen Vorort angelegt werden sollte. Da sich die Herzogstädterinnen, die im Laufe der Saison selbst für eine Weile im Spitzengeschäft mitmischen konnten, vermutlich nicht damit begnügen würden, den Walbecker Gästen auf den letzten Schritten zum Meistertitel nur Spalier zu stehen, und andererseits der Holla-Vierer keineswegs gewillt war, sich kurz vor dem großen Ziel noch einen unliebsamen Beinpinkler verpassen zu lassen, sprach eigentlich alles für ein heiß umkämpftes Saisonfinale. Doch zum vor allem von Gelderner Seite erhofften großen „show-down“ kam es nicht, weil der Holla-Vierer schon gleich im Doppeldurchgang furios zur 2:0 Führung auftrumpfte. Nachdem sich Marina Holla nicht unerwartet gegen die Gelderner Spitzenspielerin Katia Jansen das 2:1 eingefangen hatte, erhöhten postwendend Schwester „Frani“ gegen Sandra Ehren und Cousine Verena Horsten gegen Annemarie Falkowski, die Gelderner Ikone und Weltenbummlerin in Sachen Tischtennis, auf 4:1. Nachdem Lucca Mattheus sogar auf 5:1 nachgelegt hatte, zog zunächst „Frani“ noch einmal kräftig vom Leder und deklassierte die gegnerische Nummer Eins, Katia Jansen, mit einem furiosen Dreier zum 6:1. Mit je einem weiteren Quickie durch Marina Holla und den Shootingstar Lucca Mattheus fand eine einseitige Partie mit einem 8:1 Kantersieg, der für die Heimmannschaft einem Fiasko gleichkam und den Gästen den wohl verdienten Meistertitel einbrachte, ein Ende, das in dieser Deutlichkeit wohl von den wenigsten vorausgeahnt worden war. Trotz des für sie unrühmlichen Saisonausklangs ließen es sich die Gastgeberinnen nicht nehmen, dem Holla-Vierer zum Titelgewinn und Aufstieg in die NRW-Liga fair zu gratulieren. Während der Holla-Vierer mit jugendlichem Ehrgeiz seiner langjährigen Erfolgsstory öffentlichkeitswirksam ein weiteres Kapitel anheftete, bevorzugten die Reservistinnen, ihrer Gewohnheit treu bleibend, als Kränzchen reiferer Damen zunächst nach wie vor die Zurückgezogenheit von Wochenend-Treffs, bei denen sie bislang stets mit den Pfunden ihrer Routine wuchern konnten, um einigermaßen sorgenfrei in der Verbandsliga über die Runden zu kommen. Und so hatte die „Nicky“-Truppe auch bis zum Start in die Rückrunde der laufenden Saison mit 10:10 Punkten erneut kaum mehr als Durchschnittskost zu bieten. Umso überraschender sodann die Leistungsexplosion, mit dem die Reservistinnen ihre Fans, die sie außer bei den Heimspielen kaum mal zu Gesicht bekamen, aus der Reserve lockten. Spätestens mit den sensationellen Punktgewinnen gegen den Spitzenreiter TuS Xanten und den Tabellenvierten TTC BW Geldern-Veert (je 7:7) schossen die Spekulationen darüber, wo, wann und mit wem die reiferen Damen ihr abgehangenes Sitzfleisch, mit dem nun mal keine großen Sprünge mehr zu machen waren, in griffiges Frischfleisch verarbeitet haben könnten, gleichsam ins Kraut. Wie dem auch sei! Gegen TTV Rees-Groin präsentierte Teamchefin „Nicky“ eine Truppe, die wie ein Phoenix aus der Asche neu erstanden mit geradezu stürmischem Eifer den Gästedamen an die Wäsche ging. Nach einer schnellen 2:0 Führung im Pärchen-Auftritt legte „Steffi“ Gretz-Carbotti, die in ihrem Einlochdrang nicht zu bremsen war, mit einem spritzigen Dreier auf 3:0 nach. Gerade mal einen Satz mehr benötigte Ines Vogel, um zügig auf 4:0 zu erhöhen. Auch Hanne Hebinck ließ sich nicht lumpen, und nahm mit einem Quickie gleichsam aus dem Stand ihre Gegnerin zum 5:0 nach Strich und Faden auseinander. Leider konnte „Nicky“ mit dem Tempo, das ihre Kameradinnen vorlegten, nicht mithalten und musste zum 5:1 die Segel streichen. Dann ließ es „Steffi“ Gretz Carbotti etwas behutsamer angehen, ohne ihre Gegnerin aus dem Auge zu verlieren, und nutzte die volle Distanz, um mit elegantem Vorhandjob zielsicher auf das 6:1 hinzuarbeiten. Ähnlich abwartend schnibbelte dann Ines Vogel an ihrer Gegnerin herum, bis sie gleichsam auf dem letzten Drücker zum 7:1 einschob. Und last but not least nahm sich auch Hanne Hebinck für ihren zweiten Auftritt fünf Sätze Zeit, um mit einer sehenswerten Konterserie einen eleganten Schlussakt zum 8:1 Kantersieg hinzulegen, der bei nunmehr 18:14 Punkten den vierten Tabellenplatz einbrachte, mit dem am Ende sogar die Berechtigung zur Teilnahme an einer vorsorglichen Aufstiegsrunde verbunden war. Damit lockte plötzlich, wenn auch eher nur theoretisch, ein Sprung aus dem stillen Kämmerlein auf die große Bühne, welche die erste Mannschaft als Meister bereits frühzeitig für sich in Beschlag genommen hatte. Und so brachte allein schon die vage Aussicht, im Windschatten des Holla-Vierers noch einmal am ganz großen Rad drehen zu können, ein wenig mehr Bewegung in die „Nicky“-Truppe, aus welcher schon mal die eine oder andere Spielerin auch über die Woche beim Krummlegen gesichtet wurde. Kein Wunder! Denn zur Absicherung des vierten Tabellenranges und zum Einzug in die Verlängerung war vor sich hin dümpelnde Gemütlichkeit fehl am Platz. Gefragt war auf einmal ungewohnt nachhaltiges Stehvermögen, zu erarbeiten über eine gehörige Portion Trainingsfleiß. Nicht gerade das, was die Kameradinnen um Teamchefin „Nicky“ bislang besonders ausgezeichnet hätte. Immerhin kam das relativ leichte Restprogramm den Reservistinnen schon mal entgegen. Und so setzten sie beim Tabellensiebten Spvvg. Meiderich06/95 ihren zuletzt guten Lauf fort. Nach einer schnellen 2:0 Führung im Doppeldurchgang leistete sich zunächst Ines Vogel einen Grasbeißer zum 2:1, ehe postwendend der Reihe nach „Steffi“ Gretz Carbotti, „Siggi“ Messer und Hanne Hebinck mit je einem Dreier auf 5:1 davonzogen. Dann schaltete „Steffi“ Treibstoff sparend kurzzeitig einen Gang zurück, was ihrer Gegnerin einen der wenigen Satzgewinne auf Meidericher Seite erlaubte. Dann riss sie den Knüppel wieder rum und schob nach rasanter Schussfahrt locker zum 6:1 ein. Nachdem Ines Vogel, die nach ihrem total verkorksten ersten Auftritt, ihr Schnittwerk längst wieder auf volle Schärfe hoch gewetzt hatte, mit einem Schnelldurchgang auf 7:1 nachgelegt hatte, erledigte Hanne Hebinck mit blitzschnellen Wechseln von Stopps und Konterschüssen von der Tischkante weg ihre Gegnerin bereits zum 8:1 Gesamtsieg. Die Reservistinnen, zwischenzeitlich längst von behäbigen Sesselfurzerinnen zur Speedy-Truppe mutiert, legten zum Abschluss der Saison gegen das Schlusslicht DC Dream Team Recklingshausen II sogar noch eins drauf und fegten mit „Steppi“ als Ersatz für Ines Vogel die Gästedamen, die nur zu Dritt angereist waren, in einem furiosen Dreier-Spektakel bei lediglich drei Satzverlusten mit einer geradezu demütigenden 8:0 Klatsche von den Tischen. Mit der deutlichen Leistungssteigerung in der Schlussphase war auch gleichzeitig bei einer Schlussbilanz von 22:14 Punkten der vierte Tabellenplatz und die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur NRW-Liga, bei der „Nicky“ und Co. in ihrer Gruppe auf TK RW Anrath II und SV DJK Holzbüttgen III treffen werden, endgültig gesichert. Die dritte Mannschaft musste als Neuling in der Verbandsliga dagegen erwartungsgemäß kräftig Lehrgeld zahlen und hatte es bis Mitte der Rückrunde mal gerade auf zwei Siege gegen das Schlusslicht DC Dream Team Recklinghausen II gebracht. Mit 4:24 Punkten bog sie auf die Zielgerade ein, auf der es darum ging, den vorletzten Tabellenplatz zum nachträglichen Klassenerhalt in eine Relegationsrunde hinüberzuretten. Die Chance, vielleicht sogar noch die fünf Zähler bis zum rettenden Mittelfeld wettzumachen, war allenfalls theoretischer Natur und vermutlich schon nach der nächsten Partie gegen den Tabellendritten TSSV Bottrop reine Makulatur. Und in der Tat blieb die Mannschaft, die stark ersatzgeschwächt antreten musste, ohne jede Chance und kam mit einer 0:8 Klatsche arg unter die Räder. Umso energischer trumpfte der Neuling, der gleichsam als zweiter Anzug des Holla-Horsten-Clans, deren Chefin „Geli“ allerdings nach wie vor krankheitsbedingt nicht mit von der Partie sein konnte, in der Verbandsliga unterwegs war, gegen den Tabellensiebten Spvvg. Meiderich 06/95 auf. Nach ausgeglichenen Doppeln legte Jana Allofs, die sich immer mehr zum Zugpferd der Holla-Horsten-Ersatzkoppel entwickelt, auf 2:1 vor. Nachdem Linda Horsten sich anschließend zum 2:2 vergaloppiert hatte, bügelte Corinna Hoffmann den Ausreißer ihrer Stallgefährtin Linda mit einem flotten Dreier wieder zur 3:2 Führung aus. Sodann scheiterte „Siggi“ Messer an der letzten Hürde eines langen Umlaufs und musste den erneuten Ausgleich von 3:3 hinnehmen. Und schon war Jana Allofs auf ihrem nächsten Einloch-Trip, der ihr mit einem ungefährdeten Zieleinlauf das 4:3 einbrachte. Dann verrannten sich gleichzeitig Linda Horsten und Corinna Hoffmann in der verwirrenden Vielzahl des Parcours-Gestänges und mussten erstmals die gegnerische Equipe auf 4:5 davonziehen lassen. Mit einem „Messer“-scharfen Husarenritt glich „Siggi“ postwendend zum 5:5 aus, ehe Corinna Hoffmann ihre nächste Runde verletzungsbedingt frühzeitig zum 5:6 abbrechen musste. Dafür nahm Jana Allofs ein weiteres Mal flinkfüßig und sprunggewaltig jede Hürde und schon war das Rennen beim Stande von 6:6 wieder völlig offen. Spät, aber nicht zu spät begriff auch Linda Horsten, die aufmerksam verfolgt hatte, wie gnadenlos zuvor Jana zu ihren Einloch-Sprüngen angesetzt hatte, dass beim Ringen in der Box kein Schönheitspreis zu vergeben, sondern knallharte Bein- und Handarbeit gefragt war, und rang sich zu einem ungewohnten Krummlege-Auftritt durch, bei dem sie sogar eine krachende Schwarte in Kauf nahm. Der Erfolg gab ihr recht. Geschmeidig auf den Beinen erarbeitete sie sich mal eng am Tisch mit blitzschnellen Kontern aus verdeckter Vorhand, mal mit zugkräftigen Schussvarianten aus der Halbdistanz eine Versenkungschance nach der anderen. Das Ganze zu einem sehenswerten Quickie verpackt endete mit der Führung zum 7:6, bei der plötzlich sogar der dritte Saisonsieg in der Luft hing. Aus dem ganz großen Wurfe wurde leider nichts, weil „Siggi“ Messer, die es hätte richten sollen, lediglich Fortunas kalte Schulter zu Gesicht bekam und am Ende zum 7:7 quittieren musste. Immerhin wurde zwei Spieltage vor Saisonschluss mit dem Gewinn des fünften Saisonpunktes das Schlusslicht DC Dream Team Recklingshausen II (2:30), das rein theoretisch noch hätte aufschließen können, weiterhin auf Distanz gehalten. Nach dem Teilerfolg gegen Meiderich trauten ganz kühne Optimisten der Hoffmann-Truppe sogar einen Beinpinkler gegen den Ortsrivalen TTC BW Geldern-Veert zu. Auch wenn sich diese sehr weit aus dem Fenster gelehnt hatten, nahm deren Sensationsgier schon recht schnell an der harten Wirklichkeit ein jähes Ende. Denn der Tages-Output blieb mit zwei Siegen von Jana Allofs und einem weiteren von Corinna Hoffmann recht bescheiden. Dank der gleichzeitigen Schützenhilfe der Reservistinnen mit einem 8:0 Sieg über den Tabellenletzten Recklinghausen II blieb auch die eigene 3:8 Derby-Niederlage gegen TTC BW Geldern-Veert für die Situation in der Abstiegszone ohne Folgen. Mit einem Vorsprung von drei Zählern vor dem direkten Absteiger Recklinghausen II hatte sich der Hoffmann-Vierer bereits vor der Abschlusspartie beim PSV Kamp-Lintfort die Chance, den Klassenerhalt auf dem Umweg über die Relegationsrunde zu sichern, offen halten können. Mithin durfte sich die Mannschaft relativ gelassen zum Saisonfinale in Richtung Kamp-Lintfort auf die Socken machen. Und ohne den Druck, noch dringend benötigte Punkte einfahren zu müssen, zeigte der Neuling noch einmal alles, was er rund um das Spiel mit Latte und Bällchen zu bieten hat, aber schamhaft geizend bislang eher unter Verschluss gehalten hatte. Nach dem Doppeldurchgang, der 1:1 endete, tänzelte zunächst Linda Horsten mal wieder wie auf einem Laufsteg durch die Box, ließ hier und da Bällchen als Blickfang rotieren und wedelte bisweilen sogar mit dem einen oder anderen Überzieher. Alles jedoch lauter amüsante Gags, die ihrer Gegnerin kaum imponierten, geschweige denn sonderlich wehtaten. Schließlich wurde Linda, die bei ihren Model-Attitüden gänzlich vergaß, dass die Bällchen zum Punkten ins eigene Körbchen gehören und die Überzug-Masche gegnerische Einlochversuche unterbinden soll, Opfer ihrer eigenen Verspieltheit und musste sich schneller, als ihr lieb sein konnte, zum 1:2 vernaschen lassen. Nachdem sich Jana Allofs mit letztem Einsatz zum 2:2 Ausgleich durchgekämpft hatte, drückten „Siggi“ Messer und Corinna Hoffmann aufs Tempo und legten zügig auf 4:2 nach. Dann geriet erst einmal Jana Allofs, die schon bei ihrem ersten Auftritt ungewohnte Schwächen hatte erkennen lassen, gänzlich von der Rolle und fing sich das 4:3 ein. Da anschließend weder Linda Horsten noch Corinna Hoffmann ihre Gegnerinnen in den Griff bekamen, wurde es beim Stande von 4:5 wieder eng. Zum Glück trumpfte wenigstens „Siggi“ Messer nervenstark auf und glich mit einem ungefährdeten Dreisatzsieg zum 5:5 aus. Und schon erwischte es erneut Jana Allofs und Corinna Hoffmann, die ihre Gegnerinnen auf 5:7 davonziehen lassen mussten. Noch aber bestand wenigstens die Chance auf eine Punkteteilung. Zunächst ein Fall für „Siggi“ Messer, die sich bislang schon in blendender Verfassung präsentiert hatte und auch in dieser kritischen Phase die Ruhe bewahrte. Cool und clever spielte sie ihre ganze Routine aus und rang mit einem Kampfsieg ihre Gegenspielerin zum 6:7 nieder. Und als sodann Linda Horsten zum Schlussakt an den Tisch gebeten wurde, da befürchteten nicht wenige einen weiteren Diva-Auftritt für die Galerie. Und in der Tat zog Linda, wie gewohnt, erwartungsvolle Blicke auf sich. Doch diesmal nicht mit der Optik einer geschmeidig herumschwänzelnden Selbstdarstellerin, sondern mit knallharten und zugkräftigen Handgriffen. Geschickt die Bällchen im Spiel haltend schnibbelte sie sich ihre Einlochchancen zurecht, um im richtigen Moment ein ums andere Mal locker einzuschieben. Mit dieser Masche legte Linda summa summarum auch noch einen rasanten Dreier aufs Parkett, der die Zuschauer immer wieder von den Sitzen riss. Ein sehenswerter Schlussauftritt, mit dem noch einmal ein wohl verdienter Punkt zur 6:30 Endbilanz eingefahren werden konnte, auch wenn er an der abschließenden Gesamtkonstellation – vorletzter Tabellenrang – nichts mehr zu ändern vermochte. Schade nur, dass sich die Mannschaft erst so spät zu einer Leistungssteigerung aufraffen konnte. Vielleicht hätte sie sich das nun zum Klassenerhalt notwenige Nachsitzen ersparen können. Immerhin: die letzten Auftritte berechtigen zu der Hoffnung, dass die Mannschaft die Relegationsrunde, in der sie auf TV Haaren und DJK Viktoria Bochum treffen wird, erfolgreich übersteht. Verdient hätte sie es. Während die drei Verbandsligavertreter eine insgesamt erfreuliche Abschlussbilanz hinlegten, die sich neben dem Gewinn des Meistertitels und dem Aufstieg der ersten Mannschaft in die NRW-Liga für die beiden anderen Teams noch über Relegationsrunden nachträglich aufhübschen lässt, ging es auf der Bezirksliga-Etage eher bescheiden zu. Die vierte Mannschaft, die bis Mitte der Rückrunde im Hauptpulk dahertrabte, startete mit einem Guthaben von 12:14 Punkten in die Schlussphase, in der es lediglich noch darum ging, sich bei den zu erwartenden Positionskämpfen im Mittelfeld gefahrlos abzusichern, so auch mit der Partie beim Tabellensiebten TV Mehrhoog, die zunächst mit wechselnden Vorteilen für die eine oder andere Mannschaft bis zum 4:5 unspektakulär dahinplätscherte. Sodann leitete „Conny“ de Witt mit einem Kampfsieg zum erneuten Ausgleich von 5:5 die Wende ein. „Steppi“ setzte mit einem Dreier zum 6:5 nach. Und schon platzte auch bei Marianne Sieben, die sich bis dato mit einer Statistenrolle hatte begnügen müssen, der Knoten. Mit einem langatmigen Schiebe-Auftritt wuselte sie sich auf 7:5 durch. Für ein elegantes Finale hatte sich „Conny“ de Witt ein besonderes Kunststück aufgehoben. Sie legte einen lupenreinen Schnapsnummer-Quickie (dreimal 11:9) hin und zog so bereits den Schlussstrich zu einem 8:5 Gesamtsieg, mit dem sich der „Steppi“-Vierer vorübergehend auf den fünften Tabellenrang vorarbeiten konnte. In der festen Absicht, ihre Zwischenbilanz von 14:14 Punkten aufzubessern, bat „Steppi“ mit ihrer Truppe das Schlusslicht TTC BR Schaephuysen zu einer Kurzvisite in die Boxen. Kaum an den Tischen packte sie ihr ganzes Repertoir an Folterwerkzeugen aus. Als erstes rollte die Doppel-Walze van Stephaudt/van Adrichem-Hendrix zum 1:0 über die gegnerische Paarung hinweg. Das Oldie-Duo Sieben/de Witt zog ihre Kontrahentinnen mit eingespieltem Würgegriff durchs Geviert und erhöhte auf 2:0. Im Einzeldurchgang zündete „Steppi“ gleich zweimal gewaltige Fass-Bomben und sprengte sich so jeweils im Schnelldurchgang den Weg zu ihren beiden Spielgewinnen frei. Fast grausam anzusehen war, wie sich die Gästedamen an dem wie eine Deutsche Eiche fest verwurzelten Bollwerk Marke „Manu“ van Adrichem-Hendrx reihenweise die Köpfe einrannten und so um zwei weitere Punkte erleichtert wurden. Und was sich wie das Rattern einer Nähmaschine anhörte, war in Wirklichkeit die Abfolge von Nadelstichen, mit denen Marianne Sieben bei ihren beiden Auftritten unablässig ihre Gegnerinnen bis zur Totaldurchlöcherung und Selbstaufgabe erfolgreich traktierte. Bei der Grobheit, welche der „Steppi“-Vierer an den Tag legte, konnte am Ende selbst „Conny“ de Witt, die sich mit den hinterfurzigen Tricks ihrer Kameradinnen zunächst partout nicht anfreunden konnte und sich mit einem grundsoliden ehrlichen Auftritt prompt die einzige Niederlage des Tages eingefangen hatte, nicht mehr anders, als in dieselbe Kerbe zu hauen. Und so fiel sie kurz entschlossen, wenn auch innerlich widerstrebend, zum Schluss des seltsamen Spektakels doch noch mit einem wilden Dreier zum 8:1 Kantersieg über ihre Gegnerin her. Nach dem furchterregenden Intermezzo gegen Schaephuysen legte die „Steppi“-Truppe, um nicht um ihren ansonsten guten Ruf bangen zu müssen, beim Tabellenvorletzten BV DJK Kellen flugs wieder eine gesittete Gangart an den Tag. Die Umstellung fiel ihr allerdings offensichtlich schwer, wie der ausgeglichene Verlauf der Partie zeigen sollte. Bis auf eine zwischenzeitliche 4:2 Führung, bei der es nach einem Durchbruch aussah, konnte sich die Mannschaft keinen entscheidenden Vorteil erspielen. Die Kiste blieb durchgehend eng und endete schließlich mit einem 7:7, das immerhin zur Festigung des fünften Tabellenplatzes verhalf. Richtig zur Sache ging es dann wieder beim Tabellendritten TV Voerde II, wo die launische „Steppi“-Clique wie die Feuerwehr loslegte und gleich mit 5:1, wobei lediglich „Manu“ einmal aus der Reihe tanzte, in Führung ging. Nachdem sodann zunächst „Steppi“ und ein weiteres Mal „Manu“ zum 5:3 gepatzt hatten, war mal wieder „Quickie Time“ angesagt, die der Reihe nach Marianne Sieben, „Conny“ de Witt und „Steppi“ lustvoll zum Durchmarsch in Richtung eines 8:3 Gesamtsieges nutzten. Nach dem jüngsten Sturmlauf war die Mannschaft mit nunmehr 19:15 Punkten dank einiger Verschiebungen im oberen Tabellenfeld unversehens bis auf drei Zähler an den Zweitplatzierten TTV Rees-Groin II (22:12) herangerückt. Und so eröffnete sich urplötzlich die Chance, vielleicht über den Relegationsrang sogar noch ins Aufstiegsgeschäft einzugreifen. Doch auf dem Weg dorthin hätte mit dem Spitzenreiter DJK Kleve, der als nächster seine Aufwartung gab, eine nahezu unüberwindbare Hürde genommen werden müssen. Und welche Herkules-Aufgabe da zu bewältigen war, zeigte sich schon frühzeitig mit einem 0:4 Rückstand. Daran änderte sich auch nach dem Gegenschlag von Marianne Sieben zum 1:4 so gut wie nichts, da anschließend der Reihe nach Ersatzspielerin Helen Hebinck sowie „Steppi“ und „Manu“ zum 1:7 ins Gras beißen mussten. Nach zwei weiteren Spielgewinnen zum 3:7 durch Marianne Sieben und Helen Hebinck, ging nach nur drei Runden für Marianne Sieben zum Zeichen einer 3:8 Niederlage bereits die weiße Fahne hoch. Und so ging der „Steppi“-Vierer nach einer recht wechselvollen Saison mit 19:17 Punkten auf dem zuletzt angestammten fünften Tabellenplatz über die Ziellinie. Die fünfte Mannschaft, als Bezirksliga-Neuling viel versprechend in die Saison gestartet, lag Mitte der Rückrunde mit 12:14 Punkten nach wie vor gut im Rennen, auch wenn sie immer stärker in eine dicht gedrängte Vierergruppe hineingezogen wurde, in dem hart um den Klassenerhalt gerungen wurde. Bei zwei direkten Absteigern und der Möglichkeit für den Drittletzten der Abschlusstabelle, über eine Relegationsrunde den Klassenverbleib zu sichern, war jeder Zähler Gold wert. Angesichts der prekären Tabellensituation bedurfte es hierzu aber noch gewaltiger Anstrengungen, an denen es der Teven-Truppe zuletzt sichtbar zu mangeln schien. Und wenn dann auch noch Personalprobleme, wie gegen den Spitzenreiter DJK Kleve, wo die Mannschaft nur zu Dritt antrat, hinzukommen, dann konnte es um einen erfolgreichen Endkampf um den Klassenerhalt nicht allzu gut bestellt sein. Richtete die unter diesen Voraussetzungen nahezu zwangsläufige 1:8 Klatsche gegen die haushoch favorisierten Damen der DJK Kleve nur wenig Schaden an, weil der fünfte Tabellenplatz behauptet werden konnte, so kam dem anschließenden Gastspiel bei den Klever Reservistinnen, die aktuell den achten Tabellenplatz belegten, schon eher richtungweisende Bedeutung zu. Umso unverständlicher, dass sich die „Nicky“-Truppe mit dem Verlust beider Doppel sowie Patzern von „Nicky“ Teven, „Bötti“ und „Biggi“ Kannengießer gleich den ersten Schneid abkaufen ließ und einem frühen 0:5 Rückstand hinterherlaufen musste. Nachdem sodann Birgit Kloesges und „Bötti“ zunächst auf 2:5 hatten verkürzen können, erwischte es erst mal wieder „Nicky“ Teven, die sich mit einer weiteren Kraut-und-Rüben-Vorstellung das 2:6 einfing. Wie so oft in fast hoffnungsloser Situation riss sich die Kämpfernatur Birgit Kloesges, um Schlimmeres zu verhüten, in bewährter Manier den Hintern bis zur Halskrause auf und leitete mit einem zum 3:6 erfolgreichen Fünfsatz-Fight einen Zwischenspurt ein, der über weitere Spielgewinne von „Biggi“ Kannengießer und „Bötti“ zum 5:6 Anschluss führte. Zu mehr reichte es nicht mehr, weil sowohl Birgit Kloesges als auch Birgit Kannengießer der Klever Schlussoffensive wenig entgegenzusetzen hatten und fast widerstandslos zur 5:8 Niederlage quittieren mussten. Nach der leichtfertig vergebenen Chance, sich im Kampf um den Klassenerhalt ein wenig Luft zu verschaffen, war die Mannschaft mit 12:18 Punkten auf den siebten Tabellenplatz – nur zwei Zähler von dem Feld der direkten Absteiger entfernt – zurückgefallen. Der seidene Faden, an dem das Schicksal der Teven-Truppe hing, begann bereits bedrohlich zu reißen. Und es stand zu befürchten, dass es gegen den Tabellenzweiten TTV Rees-Groin II weiter abwärts ging. Und in der Tat lagen die Schwerenöter nach ausgeglichenen Doppeln und zwei Klatschen für „Bötti“ und „Nicky“ bereits frühzeitig 1:3 zurück, ehe Marion van Huet mit einem Dreisatz-Sieg auf 2:3 verkürzen konnte. Das war auch gleichzeitig das Letzte, was an Zählbarem gegen die favorisierten Gäste heraussprang. Ohne die Bereitschaft und die Kraft, sich noch einmal aufzubäumen, torkelten „Nicky“ und Co. der nächsten Schlappe entgegen, die dann mit 2:8 auch recht deutlich ausfiel. Dass die Mannschaft durch diese Niederlage nicht weiter nach unten durchgereicht wurde, war allein dem Umstand zu verdanken, dass auch in der unmittelbaren Abstiegszone alles beim Alten geblieben war. Mit der anschließenden Partie gegen den Tabellenzehnten BV DJK Kellen war vermutlich die vorerst letzte Chance gegeben, sich aus eigener Kraft noch aus der immer bedrohlicher werdenden Lage zu befreien. Und es war in der Tat der Truppe das Bemühen anzumerken, mit einem beherzten Griff nach dem Strohhalm noch das Schlimmste zu verhüten. Kein leichtes Unterfangen gegen einen Gegner, für den es nicht minder um Alles oder Nichts ging, wie sich bereits im Doppeldurchgang andeutete, der, wenn auch erst nach harter Gegenwehr, mit einem 0:2 Rückstand endete. Nachdem „Bötti“ sodann mit wuchtigem Körpereinsatz auf 1:2 verkürzt hatte, fing sich „Nicky“ Teven, die schon seit geraumer Zeit ihrer Form hinterher läuft und sich ein weiteres Mal mit dem Einlochen schwer tat, das 1:3 ein. Mit einem spritzigen Dreier setzte sich postwendend Marion van Huet zum 2:3 Anschluss durch. Recht unglücklich agierte Helen Hebinck, die sich nach einer 2:0 Satzführung noch das Heft aus der Hand nehmen ließ und so das 2:4 hinnehmen musste. Laut ging es derweil am Nebentisch zu, wo „Bötti“ im Stile einer Cholerikerin ständig über fehlgeschlagene Einlochversuche mit sich haderte, stampfend und fauchend ihre Nerven strapazierte und am Ende ihren Rumpelstilzchen-Auftritt mit einer Dreier-Klatsche zum 2:5 bezahlen musste. Und dann endlich mal ein Auftritt von „Nicky“ Teven, wie man ihn aus längst vergessenen besseren Zeiten kennt. Mit bis zur Schamgrenze hochgekrempelter Kampfmontur, ihrem Markenzeichen, verschaffte sie sich die nötige Beinfreiheit, um ihre Gegnerin flinkfüßig unablässig vor sich her zu treiben, bis sie diese einlochbereit vors Schlagwerk bekam und mit zugkräftigem Linkshandjob lustvoll einschieben konnte. Eine Erfolgsmasche, mit der sie schon in ihrer Sturm-und-Drang-Phase reihenweise ihre Kontrahentinnen vernaschte und nach ihren zuletzt eher schlappen Vorstellungen eine Renaissance erlebte, die ihr einen souveränen Spielgewinn zum 3:5 einbrachte. Danach tauchte Marion van Huet erst einmal zu einer Dreierrunde durchs Fettnäpfchen ab, wodurch die Mannschaft weiter auf 3:6 zurückgeworfen wurde. Nachdem Helen Hebinck mit überlegtem Angriffsspiel das 4:6 markiert hatte, wurde erneut Marion van Huet mit einem Dreier aus den Socken gehoben, sodass beim Stande von 4:7 der Ofen bereits wieder vorzeitig auszugehen schien. Doch bevor es gruselig kalt zu werden drohte, nutzte „Bötti“ die letzten noch glimmenden Flämmchen, um mit einem Kraftakt noch einmal auf 5:7 nachzuschüren. Das kam prompt der Teamchefin „Nicky“, die es ohnehin gern heiß liebt, zugute. Mit dem von „Bötti“ entfachten Feuer unter dem Hintern ließ „Nicky“ einen geradezu explosionsreifen Nachbrenner zum 6:7 vom Brettchen. Die Gästedamen, von einer derartig heißen Nummer kalt erwischt, blickten verdutzt in die Runde und ehe sie so richtig wahrnahmen, was da angesichts eines schon fast sicheren Sieges auf sie zukam, hatte ihnen Helen Hebinck bereits eine gesalzene Trefferserie zum 7:7 Endstand untergejubelt. Zweifellos ein wichtiger Punktgewinn, mit dem der siebte Tabellenplatz behauptet werden konnte. Bliebe es auch nach Abschluss der Saison bei dieser Konstellation, wäre sogar auf direktem Wege der Klassenerhalt gesichert. Die endgültige Entscheidung in der Abstiegsfrage musste also am letzten Spieltag fallen, wobei sich die Tabellensituation im unteren Bereich wie folgt darstellte: SV Walbeck V (13:21, BV DJK Kellen (12:22), TV Mehrhoog (11:23), TTC BR Schaephuysen (3:31). Mithin wäre die „Nicky“-Truppe nur mit einem Sieg in der abschließenden Partie beim Lokalrivalen TTC BW Geldern-Veert II endgültig in Sicherheit. In allen anderen Fällen musste darauf gehofft werden, dass auch die übrigen Mannschaften der Vierergruppe zum Saisonabschluss nicht ungeschoren davon kämen. Die letzte Runde als „Russisches Roulette“ – das war Brisanz pur und das Letzte, was man sich nach einem ohnehin schon nervenaufreibenden Wettkampfjahr wünschen mochte. Sei’s drum! „Nickys“ Team hatte es immerhin – wenn auch eher nur theoretisch – selbst in der Hand, beim Lokalderby in Geldern alles klar zu machen, auch wenn praktisch die Aussichten hierzu nicht gerade rosig waren. Und wie allseits befürchtet, zeigte sich sehr bald, dass für „Nicky“ und Co. beim Tabellendritten nicht allzu viel auszurichten war. Vom ersten Ballwechsel weg ging es unaufhaltsam einer bösen Klatsche entgegen, die sich nur dank zweier Gegenschläge von „Bötti“ mit 2:8 in vertretbaren Grenzen hielt. Nachdem mit dieser Niederlage ein zum unrühmlichen Verlauf der Saison passender Schlussstrich gezogen war, stand die Frage im Raum: war es für den Neuling ein Ende ohne Schrecken oder ein Schreck ohne Ende? Die Antwort kam von den Spielstätten der engsten Mitkonkurrenten, von wo wenig Gutes zu vermelden war. BV DJK Kellen und TV Mehrhoog lieferten mit Siegen am Schlusstag die Hiobsbotschaft, mit der für die „Nicky“-Truppe das Aus in der Bezirksliga, das einen Spieltag zuvor noch vermeidbar schien, traurige Gewissheit wurde. Die Mannschaft nahm den Fauxpas, wohl wissend, dass er nicht wie ein Last-Minute-Pech eingeschlagen war, sondern tiefer liegend in der inneren Verfasstheit der Truppe zu suchen war, gelassen und mit erstaunlich oberflächlichem Bedauern hin. Langes Nachtrauern hilft ohnehin wenig. Angesagt ist vielmehr die Bereitschaft, beim Neuanfang in der Bezirksklasse dort anzusetzen, wo es bislang für ein erfolgreiches Auftreten gehapert hat.