VERBANDSLIGIST BEHAUPTET MIT KNAPPEM VORSPRUNG CHANCE AUF DIREKTEN AUFSTIEG. RESERVISTEN (BEZIRKSLIGA) UND DRITTE MANNSCHAFT (KREISLIGA) LIEFERN SICH IM KAMPF UM DEN KLASSENERHALT EIN HEISSES RENNEN UM DIE RELEGATIONSRÄNGE. VIERTVERTRETUNG (1. KREISKLASSE) STEHT SCHON SEIT LÄNGEREM ALS ABSTEIGER FEST. „KANNE“-VIERER (3. KREISKLASSE) IM UNTEREN MITTELFELD.
Herrenteams müssen sich auf eine heiße Endphase gefasst machen. Verbandsligist behauptet mit knappem Vorsprung Chance auf direkten Aufstieg. Reservisten (Bezirksliga) und dritte Mannschaft (Kreisliga) liefern sich im Kampf um den Klassenerhalt ein heißes Rennen um die Relegationsränge. Viertvertretung (1. Kreisklasse) steht als Absteiger schon seit Längerem fest. „Kanne“-Vierer (3. Kreisklasse) im unteren Mittelfeld.
Das sportliche Geschehen in der Verbandsliga Gruppe 4 ist schon fast die gesamte Saison über von einer Zweiklassengesellschaft geprägt. In der Spitze ein Fünferfeld mit WRW Kleve, TuS Rheinberg, PSV Oberhausen, SV Walbeck und Bayer Uerdingen II, das sich schon frühzeitig nach oben abgesetzt hatte und sich seitdem ein hartnäckiges Kopf-an-Kopf-Rennen um die die vier direkten Aufstiegsränge für die neue NRW-Liga liefert. Darunter die restliche Konkurrenz mit einem Füllprogramm, das wenig Aufregendes zu bieten hat, zumal mit der weit abgeschlagenen Drittvertretung von Bayer Uerdingen schon längst der Dauer-Grasbeißer in Richtung Landesliga unterwegs ist. Für die Peil-Truppe hatte sich nach den ersten vier Spieltagen der Rückrunde die günstige Ausgangslage in Richtung Aufstieg noch einmal dadurch verbessert, dass der Verfolger Bayer Uerdingen II durch Punktverluste auf drei Zähler weiter abgehängt werden konnte. Mithin ging es in der anschließenden Partie beim Tabellenachten TTV Hamborn darum, den Anlauf zum Sprung in die NRW-Liga noch einmal zu forcieren. Mit dem Gewinn zweier Doppel sowie Einzelsiege durch Christian Peil und Kestutis Zeimys wurde gleich eine beruhigende 4:1 Führung vorgelegt. Nach einem Patzer von Jörn Ehlen erhöhten Peter Koelen, Yannick Büns und Henrik Cobbers mit je einem Dreier postwendend auf 7:2. Dann fand Kestutis Zeimys überraschenderweise in dem knurrigen Hamborner „Höllenhund“ Atmaca zum 7:3 seinen Meister, ehe Christian Peil mit einem Kampfsieg das 8:3 markieren konnte. Den anschließenden Plumpser von Peter Koelen bügelte Jörn Ehlen mit einem hart umkämpften Fünfsatz-Sieg zum 9:4 Endstand aus.
Sodann machte sich die Truppe zum Bayer Uerdingen III auf den Weg, um der Werksmannschaft auf ihrem langen Trauermarsch zur bevorstehenden Grablegung in kameradschaftlicher Verbundenheit vorab schon mal die letzte Ehre zu erweisen. Doch mehr als Bewunderung für die Standhaftigkeit, mit der die leidgeprüften Hausherren ihr Schicksal über sich ergehen ließen, war den Walbecker Trauergästen kaum abzugewinnen. Abgesehen von einem Viersatz-Sieg des leicht von Tränen gerührten Yannick Büns vollzog sich das Kondolenz-Defilé in lauter Dreisatz-Durchgängen. Am Ende stand also mit einer 9:0 Klatsche der bislang höchste Saisonsieg zu Buche, mit dem nicht nur der vierte Tabellenplatz weiter gefestigt wurde, sondern sogar mit dem PSV Oberhausen (je 25:7), der bei Bayer Uerdingen II unter die Räder geraten war (4:9), gleichgezogen werden konnte.
Mit der Partie gegen den Spitzenreiter WRW Kleve wurde bereits die heiße Phase im Aufstiegskampf innerhalb der vierköpfigen Führungsriege eröffnet. Vor großer Zuschauerkulisse entwickelte sich ein großer Fight, dessen knisternde Spannung mit Händen zu greifen war. Doch wider Erwarten ergriffen zunächst die Gäste die Initiative, sodass die Peil-Truppe nach einem 1:2 Rückstand aus dem Doppeldurchgang durch Niederlagen von Kestutis Zeimys, Christian Peil und Peter Koelen sogar weiter auf 1:5 zurückfiel und bereits gewaltig unter Druck geriet. Nachdem sodann ein kampfloser Spielgewinn durch „Olli“ Schauer das 2:5 eingebracht hatte, wirbelte Jörn Ehlen wie ein wild gewordener Handfeger durch’s Geviert und rang seinem verdutzten Gegner den nächsten Punkt zum 3:5 ab. Anschließend präsentierte sich Yannick Büns in blendender Schusslaune und ballerte einen saftigen Dreier heraus, mit dem bereits der 4:5 Anschluss gelang. Und als gar Kestutis Zeimys unter frenetischer Anfeuerung bereits zur 2:0 Satzführung nach vorn gepeitscht worden war und der Ausgleich schon in der Luft lag, da packte er hohes Risiko gehend einfach zu viele Kunstschläge für die Galerie aus. Immer mehr Schläge verschwanden im Ofenrohr und am Ende hieß es 4:6. Nach einem Dreier, den sich Christian Peil um die Ohren hatte schlagen lassen müssen, drohten die Felle beim Stande von 4:7 bereits davonzuschwimmen. Einem kampflosen Sieg zum 5:7 durch Peter Koelen, folgte postwendend eine Schnellrunde durchs Fettnäpfchen für „Olli“ Schauer, sodass mit der Zwischenbilanz von 5:8 bereits ein Punkt in den Kamin geschrieben werden durfte. Die Chance auf wenigstens eine Punkteteilung vor Augen wuselte noch einmal Jörn Ehlen, als sei der Teufel höchst persönlich hinter ihm her, durch die Box und hämmerte gnadenlos einen Dreier zum 6:8 vom Brettchen. Und siehe da! Plötzlich entdeckte auch Yannick Büns seine Kämpfernatur, drehte nach einem 0:2 Satzrückstand den Spieß um und brachte seine Kameraden sogar auf 7:8 heran. Auf einmal machte sich auch die Kulisse, die zwischendurch fast verstummt war, wieder lauthals bemerkbar. Doch mochten die Daumen noch so platt gedrückt werden und die Anfeuerungen kein Ende nehmen, es half nichts. Denn das Schlussdoppel Zeimys/Peil, das einfach zu keiner abgestimmten Strategie fand, musste bereits nach nur drei Sätzen zum 7:9 Endstand quittieren, womit die Mannschaft bei nunmehr 27:9 Punkten nur noch einen Zähler vor dem unmittelbaren Verfolger Bayer Uerdingen II lag.
Im nächsten Schlüsselspiel beim Tabellenzweiten TuS Rheinberg ging es also praktisch schon um Alles oder Nichts. Mit jedem weiteren Punktverlust drohte der Rauswurf aus der Vierergruppe auf den Relegationsrang. Den ersten Druck nahm die Peil-Truppe gleich mit einer 2:1 Führung im Doppeldurchgang schon mal aus der Partie. Nachdem Christian Peil zum 2:2 hatte ausgleichen lassen müssen, legte Kestutis Zeimys wieder auf 3:2 vor.
Danach waren erst einmal wieder die Hausherren am Zuge und gingen mit Punktgewinnen gegen Jörn Ehlen und Peter Koelen ihrerseits mit 4:3 in Führung. Dann gab Yannick Büns mit einem deftigen Dreier zum 4:4 das Signal zu einem rasanten Zwischenspurt, der über Siege von Henrik Cobbers, Kestutis Zeimys und Christian Peil das 7:4 einbrachte. Doch der erhoffte Durchbruch war das noch nicht. Die Hausherren schlugen unversehens zurück und kamen gegen Peter Koelen, Jörn Ehlen und Henrik Cobbers zum erneuten Ausgleich von 7:7. Im Rheinberger Hexenkessel begann es nahezu explosionsreif zu brodeln. Zum Glück bewahrte Yannick Büns kühlen Kopf, zeigte Nerven wie Drahtseile und marschierte cool und clever mit einem Kampfsieg in Richtung 8:7 durch. Ähnlich stramm spielte auch das Schlussdoppel Zeimys/Peil seinen Stiefel runter und vollendete zum viel umjubelten 9:7 Gesamtsieg. Damit konnte der vierte Tabellenplatz vorerst behauptet werden. Aber die Frage, ob der Aufstieg auf direktem Wege oder doch noch nur über eine Relegationsrunde erreicht werden kann, bleibt nach wie vor offen. Eine mögliche Vorentscheidung könnte am nächsten Spieltag gegen PSV Oberhausen fallen.
Ganz andere Sorgen plagen derzeit die Reservisten in der Bezirksliga, wo sich schon seit Längerem in einem dicht gedrängten Mittelfeld, welches vom vorletzten (Falken Rheinklamp II: 9:21) bis zum fünften Tabellenplatz (BW Dingden: 14:16) reichte, ein hartnäckiges Ringen um den Klassenerhalt abspielt. Und mitten drin die Basten-Truppe (11:19), die sich nach vier Spieltagen der Rückrunde mit zwei Punktgewinnen ein wenig von der Abstiegszone hatte absetzen können. Eine vorerst letzte Möglichkeit, sich im Abstiegsgewühl zusätzlich ein wenig Luft zu verschaffen, bot sich mit der Partie gegen den Tabellenvorletzten Falken Rheinkamp II (s.o.). Dabei sollte vor allem Yannick Büns, zu Beginn der Rückrunde als Retter in der Not aus dem Verbandsligateam zurückgestuft, den Reservisten noch einmal auf die Sprünge helfen, bevor dessen Ausleihejob durch Festspielen in seiner angestammten Mannschaft ablief. Immerhin zahlte sich sein Einsatz in einem Doppelgewinn und einem Einzelsieg an Brett Eins aus. Für ein nachhaltiges Aufbäumen der gesamten Truppe reichte es allerdings nicht. Stattdessen leisteten die Gäste, die ebenfalls jeden Punkt dringend benötigten, unerwartet harten Widerstand, der sich bereits in einem 1:2 Rückstand nach dem Doppeldurchgang ankündigte. Nachdem Yannick Büns zunächst zum 2:2 hatte ausgleichen können, zog sich die Begegnung mit wechselnden Vorteilen bis zum 4:4 zäh dahin, ehe Ersatzspieler Ralf Hendrix und Yannick Büns die Gäste auf 4:6 davonziehen lassen mussten. Sodann glichen „Hejo“ Basten und „Candy“ wieder auf 6:6 aus. Den anschließenden Patzer von Hubert Werland bügelte postwendend Hans-Gerd Sommer zum 7:7 aus. Dann schulterte Ralf Hendrix, fest entschlossen, den Weg in Richtung Punktgewinn frei zu säbeln, seine hoch geschliffene Sense und machte sich an die Arbeit. Doch wie er sich auch abmühte, er bekam den gegnerischen Wildwuchs nicht wie gewünscht in den Griff und musste sich am Ende einer Fünfsatz-Schnibbelei noch zum 7:8 geschlagen geben. Beim anschließenden Versuch, wenigstens noch eine Punkteteilung zu retten, kam das Schlussdoppel Kaenders/Büns über einen Satzgewinn nicht hinaus, sodass mit einer knappen 7:9 Niederlage die vorerst wohl letzte Gelegenheit, sich weiter nach oben abzusetzen, kläglich vertan wurde. Mit nunmehr 11:21 Punkten fielen die Reservisten wieder auf den Relegationsrang zurück.
Mit der anschließenden Partie gegen den Tabellensiebten SV Union Kevelaer-Wetten (13:19), der im Kampf um den Klassenerhalt ebenfalls noch nicht aus dem Gröbsten raus war, ging der Tanz auf dem Vulkan in die nächste Runde. Und da neben dem Ausfall des langzeitverletzten „Balu“ Rogge zusätzlich ab sofort die abgelaufene Leihfrist für Yannick Büns zu verkraften war, blieb den Reservisten nichts anderes übrig, als eine weitere Mega-Portion Angstschweiß abzudrücken. Dabei zeigte sich, dass hier und da einem Bonmot zufolge noch Zeichen und Wunder geschehen. Denn die Basten-Truppe ging entgegen ihrem sonstigen Trott überraschenderweise durch den Gewinn zweier Doppel sowie Einzelsiege durch „Hejo“ Basten und Harald van Bühren mit 4:1 in Führung. Und „Candy“ hatte bei einer 2:1 Satzführung sogar die Chance, diese weiter auszubauen, auf dem Schläger. Doch im unbändigen Drang, den womöglich vorentscheidenden Durchbruch erzwingen zu wollen, ließ er sich auf eine wilde Keilerei ein und zog dabei am Ende noch zum 4:2 den Kürzeren. Nachdem Hubert Werland wieder auf 5:2 erhöht hatte, leistete sich Hans-Gerd Sommer mal wieder eine seiner für die Galerie gedachten Zugnummern, die prompt zum 5:3 in die Hose ging. Und nachdem Ersatzspieler „Sammy“ Wirtz, ohnehin schon vertikal unterwüchsig, von seinem Gegner sogar auf Strichmännchenformat zurechtgestutzt worden war, drohte beim Stande von 5:4 bereits wieder Hängen im Schacht. Doch die Gegenoffensive, zu der sie die Gäste zu sammeln schienen, endete zum Glück in der sicheren Abwehr von „Hejo“ Basten, der somit das 6:4 markierte und seine Mannschaft weiter im Spiel hielt. Mit einem für ihn typischen „High-Noon“-Auftritt erhöhte Harald van Bühren sogar auf 7:4. „Candys“ anschließenden Grasbeißer bügelte Hubert Werland mit einer wuchtigen Kontereinlage wieder zum 8:5 aus. Das hätte es eigentlich sein müssen. Doch wie sooft zuvor, übernahm plötzlich Kamerad Knickebein das Kommando. Zum fälligen Finalschuss mangelte es zunächst Hans-Gerd Sommer am nötigen Stehvermögen, sodass er frühzeitig zum 8:6 in die Knie ging. „Sammy“ Wirtz fuchtelte hilflos mit seiner Patsche durch die Box, als wollte er verspielt wie im Sandkasten herumschaufeln und schon hieß es 8:7. Die letzte Siegchance versemmelte das Schlussdoppel van Bühren/Werland, das, wenn auch erst in der Verlängerung des fünften Satzes, den entscheidenden Einlocher verpasste. Immerhin reichte es am Ende noch zu einer Punkteteilung, mit der die Reservisten bei nunmehr 12:22 Zählern wieder auf den neunten Tabellenrang vorrücken konnten.
Dadurch, dass sich die Basten-Truppe in den beiden letzten Begegnungen von vier greifbar nahen Punkten drei leichtfertig vor der Nase hatte wegschnappen lassen, war die einmalige Chance, sich weiter von der unmittelbaren Abstiegszone abzusetzen, sträflich vertan. Der Teilerfolg gegen SV Union Kevelaer-Wetten war kaum mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Luft blieb nach wie vor dünn und so, wie sich die Schwerenöter derzeit präsentierten, hingen wohl auch beim Tabellenfünften SV BW Dingden die Trauben nahezu unerreichbar hoch. Daran änderte auch die überraschende 2:1 Führung aus dem Doppeldurchgang nur wenig. Von Aufbäumen keine Spur. Nachdem Harald van Bühren, der eifrig das Ofenrohr bedient hatte und über einen Satzgewinn nicht hinausgekommen war, stand „Hejo“ Basten, dessen Abwehr wie ein löchriger Schweizer Käse dahin schmolz, bereits nach drei Durchgängen auf dem Schlauch. Wenig zu sehen war auch von Hubert Werlands sonst viel gerühmtem zugkräftigem Konterspiel. Von seinem furios angreifenden Gegner immer wieder in die Abwehr gedrängt, wurde er durch ständig erzwungene Vor- und Rücklaufbewegungen zu unkoordinierten Verzweiflungsschlägen gezwungen und musste frühzeitig die Segel streichen. Nicht viel besser erging es „Candy“ und Ersatzspieler Hermann Deckers, die sich jeweils einen deftigen Dreier einfingen. Damit war beim Stande von 2:6 der Drops bereits so gut wie gelutscht. Immerhin durfte Hans-Gerd Sommer noch einmal ein paar Modelle aus seiner Überzieher-Kollektion zum 3:6 an den Mann bringen. Mehr aber hatten die Reservisten nicht mehr zu bieten. Nachdem „Hejo“ Basten und Harald van Bühren kaum mehr als Frustnummern zum 2:8 abgeliefert hatten, musste zu allem Unglück „Candy“ verletzungsbedingt kampflos zum 3:9 quittieren, womit die Mannschaft wieder auf den Relegationsrang zurückfiel.
Die Tabellensituation blieb also nach wie vor prekär, zumal in einem Fernduell mit dem punktgleichen (je 12.24) Tabellenvorletzten Falken Rheinkamp II sogar das Damokles-Schwert eines direkten Abstiegs drohte. Die Chancen, noch ein Schlupfloch ins sichere Mittelfeld zu erwischen, waren minimal, erst recht beim Spitzenreiter TuS Xanten II, wo sich die Basten-Truppe eher auf eine weitere Prügelorgie einzustellen hatte. Und so lagen die Reservisten, die lediglich den Gewinn eines Doppels verbuchen konnten, schnell 1:5 zurück, ehe „Candy“ mit einem Kampfsieg noch einmal auf 2:5 verkürzen konnte. Das war es dann auch schon. Zum Glück richtete die 2:9 Niederlage kein weiteres Unheil an, weil gleichzeitig die Rheinkamper Falken beim TV Rees-Groin II mit 1:9 unter die Räder gekommen waren, sodass wenigstens die Chance, den Klassenerhalt über die Relegationsrunde zu erhalten, fürs Erste gewahrt blieb. Mit nunmehr 12:26 Punkten steht den Reservisten ein spannendes Restprogramm mit Optionen in sämtliche Richtungen bevor. Im günstigsten Fall, d.h. mit 6 Punkten aus den noch verbleibenden drei Begegnungen, könnte sich die Basten-Truppe ein für allemal problemlos aller Sorgen um den Klassenerhalt entledigen. Nicht auszuschließend ist aber eben auch der „worst case“ eines direkten Abstiegs. Vermutlich wird es wohl auf eine knappe Entscheidung im Fernduell mit Rheinkamp in Richtung des Klassenerhalts über ein Nacharbeiten des zuvor versäumten Pensums hinauslaufen. Und bevor tatsächlich alle Stricke reißen sollten, hilft vielleicht wenigstens noch die Spruchweisheit, die da lautet: „Wenn Du glaubst, es geht nicht mehr, strahlt von irgendwo ein Lichtlein her.“ Eine wundersame „last-minute“-Erleuchtung als letzte Rettung vor der Finsternis – warum nicht?
Noch bedrohlicher als für die Reservisten stellte sich nach vier Spieltagen der Rückrunde die Situation für die dritte Mannschaft in der Kreisliga dar. Mit 8:16 Punkten lieferte sie sich bereits auf drei Zähler vom rettenden Mittelfeld abgehängt ein erbittertes Kopf-an-Kopf Rennen mit dem Tabellenvorletzten PSV Kamp-Lintfort III (7:19) um den Klassenerhalt. Dieser war nach Lage der Dinge im günstigsten Falle nur noch über die Relegation zu gewährleisten. Hierzu musste auf jeden Fall der aktuelle achte Tabellenrang abgesichert werden, wobei vor allem die Lintforter nach Möglichkeit weiter auf Distanz gehalten werden mussten. Hierzu wäre jeder zusätzliche Punktgewinn gleichsam Gold wert gewesen. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Vor dieser Frage stand die Hendrix-Truppe wie schon so oft zuvor erst recht mit Blick auf die Partie gegen den Tabellenzweiten GW Flüren III. Und prompt geriet sie gegen die favorisierten Gäste auch gleich bei einem zwischenzeitlichen Gegenschlag von Ralf Hendrix fast uneinholbar mit 1:5 ins Hintertreffen. Nachdem „Olli“ Dörr, der sich neben Altmeister Hermann Deckers als einziger der Truppe durch regelmäßiges Training als Punktesammler in Erinnerung bringt, auf 2:5 verkürzt hatte, lag die Mannschaft durch anschließende Patzer von Heinz Leuken, Marco Schneider und Ralf Hendrix bereits 2:8 zurück, ehe Hermann Deckers, der Woche für Woche unverdrossen an seinem Stehvermögen herumfeilt, noch einmal kraftvoll zum 3:8 einschieben konnte. Dann verpasste „Sammy“ Wirtz seinem kaum mehr aufzuhaltenden leistungsmäßigen Schrumpfungsprozess einen weiteren Schub nach unten und zog mit seinem Patzer zum 3:9 Endstand bereits frühzeitig den Schlussstrich unter eine weitere traurige Vorstellung.
Die Suche nach dem einen oder anderen noch zum Klassenerhalt benötigten Pünktchen wurde allmählich, nachdem Hubert Werland und Hans-Gerd Sommer als vorübergehende Leihgaben der Reservisten längst wieder zurückgefordert waren und die Dauerkarteileiche Karl Vogel endgültig regungslos vor sich dahinstaubte, zusätzlich durch personelle Auszehrung erschwert. So mussten für die Partie beim Tabellendritten TuS Borth II mit Patrick Janssen, Ludger Hebinck und Heinz Kannengießer gleich drei Ersatzspieler aufgeboten werden. Kein Wunder also, dass sich sowohl die Eingangsdoppel als auch „Sammy“ Wirtz mit seinem ersten Einzelauftritt gleich lauter Dreisatzklatschen zum 0:4 Rückstand einfingen. Mit zwei anschließenden Kampfsiegen von Hermann Deckers und „Pat“ Janssen zum 2:4 war dann auch schon das Pulver verschossen und mit einer saftigen 2:9 Packung durfte bereits frühzeitig die Heimreise angetreten werden.
Einen Tick schlimmer erwischte es den Kreisligisten gegen den TTC BW Sevelen. „Sammy“ Wirtz und „Olli“ Dörr als der verbliebene Rest des Stammkaders standen mit einer aus den unteren Mannschaften zusammengekratzten Nottruppe vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Dass die Akteure fast mehr Zeit beim Umkleiden und unter der Dusche verbrachten als an den Tischen, sagt im Grunde alles über die 0:9 Turbo-Packung, die „Olli“ Dörr mit seiner Truppe über sich ergehen lassen musste. Und wie stets nach den letzten wenig erfreulichen Auftritten ging auch diesmal ein verstohlener Blick in Richtung des Fernduellanten PSV Kamp-Lintfort III. Und nachdem feststand, dass auch dieser weiterhin auf dem vorletzten Tabellenrang verharrte, durfte sich die Mannschaft fürs Erste nach wie vor beruhigt zurücklehnen.
Die Hängepartie in der Abstiegszone ging also weiter. Immerhin bot sich mit der anschließenden Partie gegen das Schlusslicht TTV SW Uedem (2:30) nach der jüngsten Pleiteserie eine realistische Chance auf einen doppelten Punktgewinn, mit dem der unmittelbare Verfolger weiterhin auf Distanz gehalten werden konnte. Und da für diese wichtige Begegnung mit Ralf Hendrix, Hermann Deckers, „Sammy“ Wirtz und „Olli“ Dörr, ergänzt durch die Ersatzspieler Heinz Leuken und Markus Günther, das Beste, was derzeit zur Verfügung stand, aufgeboten werden konnte, gingen die Akteure mit einer gewissen optimistischen Grundstimmung an die Tische. Dennoch tat sich die Dörr-Truppe gegen den bereits als Absteiger feststehenden Gegner, der im Grunde nichts mehr zu verlieren hatte, zunächst äußerst schwer. Nach einem ersten zähen Abtasten reichte es über den Gewinn zweier Doppel und einen souveränen Dreisatzsieg von Ralf Hendrix zu einer 3:1 Führung, die postwendend durch Hermann Deckers und „Sammy“ Wirtz, die sich je eine Turbo-Klatsche einfingen, zum 3:3 Ausgleich verspielt wurde. Danach musste sich auch „Olli“ Dörr gewaltig lang und breit machen, weil sein Gegenspieler, dem er aus seinem gut gefüllten Fass bis zur 2:1 Satzführung bereits reichlich eingeschenkt hatte, plötzlich unbändiges Schluckvermögen entwickelte, sodass „Olli“ sich gezwungen sah, ein paar hochprozentige Portionen „Dörr-Pils“ nachzubrauen, um ihn gleichsam mit dem letzten Tropfen berauscht zum 4:3 unten den Tisch sinken zu lassen. Derweil gewann „Kranich“ Leuken sehr schnell die Lufthoheit über dem Nebentisch und konnte bereits nach drei Platzrunden einen zum 5:3 erfolgreichen Feindflug vermelden. Als sodann der Versuch von Ralf Hendrix und Markus Günther, mit allzu sorgloser Ballerei gegen den vermeintlich angeschlagenen Gegner den entscheidenden Durchbruch in Angriff zu nehmen, mit Dreisatz-Klatschen gehörig in die Hose gegangen war, da hatte beim Stande von 5:5 Altmeister Hermann Deckers mal wieder die Schnauze voll. Die Blamage, selbst gegen den Tabellenletzten die einzig noch verbliebene Chance, die Ausgangslage im Kampf um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu verbessern, leichtfertig aufs Spiel zu setzen, wollte der alte Haudegen dann doch nicht auf sich sitzen lassen und legte mit einem beherzten Kampfauftritt wieder auf 6:5 vor. Und als gleich hinterher Wirtz gegen Wirtz zum Duell der Namenvetter an den Tisch gerufen wurde, da wollte es auch „Sammy“, der zuletzt nur noch als Gartenzwerg mit ausgefranzter Patsche von sich reden gemacht hatte, noch einmal wissen. Denn ein zweiter „Wirtz“ neben „Sammy“ – das ging schon gar nicht. Damit war allen klar, dass aus „Sammys“ Sicht auf „Teufel, komm raus!“ geklärt werden musste, wer von beiden den Anspruch erheben konnte, der bessere Wirtz zu sein. Für den unvermeidlichen High-Noon-Auftritt fuhr dann „Sammy“ wie zu besten Krawallzeiten noch einmal ein hochkalibriges Geschütz auf. Nach einer kurzen Dreiersalve mit mörderischem Material hatte er bereits die Frage, wer der echte und wer der Imi-Wirtz war, auf die für ihn typische Art beantwortet und so nebenbei auch noch die Führung auf 7:5 ausgebaut. Dennoch war die Partie noch längst nicht entschieden, was zunächst „Olli“ Dörr, der bereits nach Sätzen 1:2 zurücklag, deutlich zu spüren bekam. Erst als er sein gut gefülltes Lager an Kraftreserven anzapfte, war es schnell mit der Herrlichkeit seines Gegners vorbei. Unter „Ollis“ wuchtigen Schlägen „dörrte“ dieser zusehends dahin und fing sich im Schlussdurchgang sogar eine 1:11 Klatsche ein. Damit war beim Stande von 8:5 zumindest schon mal ein Punkt im Kasten. Danach stieg noch einmal „Kranich“ Leuken zu einem Erkundungsflug auf und räumte mit zielsicherem Beschuss auch noch die letzten Uedemer Widerstandsnester zum 9:5 Gesamtsieg beiseite. Mehr Freude jedoch als über den wichtigen eigenen Erfolg verbreitete die gleichzeitige Meldung, dass der unmittelbare Verfolger PSV Kamp-Lintfort III (7:23) sich eine weitere Niederlage eingefangen hatte, sodass sich die Hendrix-Truppe mit nunmehr 10:20 Zählern auf drei Punkte von den direkten Abstiegsrängen absetzen konnte. Es bleibt also für den Rest der Saison äußerst spannend, zumal – zumindest theoretisch- die Möglichkeit besteht, an den verbleibenden drei Spieltagen sogar den Tabellensiebten TuS Xanten III (13:19) noch abzufangen und den Klassenerhalt ohne den Umweg über eine Relegationsrunde sicher zu stellen.
Während also den Reservisten und der dritten Mannschaft zur Vermeidung eines direkten Abstiegs wenigstens noch der Ausweg über ein erfolgreiches Nachsitzen offen steht, ist der Seelenverkäufer, auf dem die Viertvertretung schon die ganze Saison über durch die schwere See der 1. Kreisklasse dahindümpelt, dem sicheren Untergang geweiht. Schon frühzeitig leck geschlagen und mit einer ausgelauchten Besatzung, die sich mit einer Notration von zwei lumpigen Pünktchen bei Kräften halten musste, war die Nussschale kaum noch auf Kurs zu halten. Spätestens, nachdem sich die ersten Besatzungsmitglieder aus dem Staub gemacht hatten und Kapitän „Micha“ Cools ständig wenig aufeinander abgestimmte Aushilfskräfte anfordern musste, war abzusehen, dass sich das Team mit sinkendem Schiff auf eine Irrfahrt ohne Wiederkehr einzustellen hatte, zumal für eine Mannschaft, der das Wasser bereits bis zum Halse stand, jeder Versuch, hier und da vielleicht noch eine überlebenswichtige Ladung an Bord zu ziehen, von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Auf die vielen Notsignale hin, die „Micha“ Colls absetzte, tauchte plötzlich ein Frachter mit dem Kennzeichen „TTC Sevelen II“ auf, der im Vorbeifahren kurz eine 1:9 Packung herüberwarf und achtlos weiterdampfte. Auch die anschließende Begegnung mit dem gut gefüllten Container-Liner Union Kevelaer-Wetten III brachte lediglich eine den Sinkvorgang beschleunigende 3:9 Schrottladung ein. Und so nahm die Odyssee unaufhaltsam ihren Fortgang. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, für eine ruhigere Weiterfahrt wenigstens die gröbsten Lecks abzudichten, wurde SV Budberg als Hafen angelaufen. Doch statt einer erhofften Entlastung wurde bei kurzem Aufenthalt mit einer 4:9 Fuhre eine weitere bedrohliche Fracht draufgepackt, mit welcher Kurs in Richtung BV DJK Kellen IV genommen wurde. Nachdem auf der Überfahrt dorthin ein weiteres Mitglied der Notbesatzung über Bord gegangen war, endete für den Rest der Truppe jeder Versuch zu einem einigermaßen geordneten Handgriff im totalen Chaos einer 1:9 Klatsche. Ein bitterer Vorgeschmack auf den unrühmlichen Moment, wo Kapitän „Micha“ Cools, wie es sich für einen Schiffsführer gehört, in aufrechter Haltung als letzter das sinkende Schiff verlassen wird.
Dem Minusrekord der Abteilungsgeschichte, auf den die vierte Mannschaft in der 1. Kreisklasse mit der längsten Abschiedstour in Richtung Abstieg zusteuert, konnte Heinz Kannengießer, der Teamchef der fünften Mannschaft (3. Kreisklasse) die Erfolgsmeldung entgegensetzen, dass seine Truppe erstmals seit Bestehen in der laufenden Saison bislang durchgehend in voller Viererbesetzung an die Tische gehen konnte. Vorbei also jene unrühmlichen Zeiten, als der Mannschaftsführer auf der Suche nach einem kompletten Aufgebot in einer einzigen Saison mehr Schuhsolen als Schlägerbelege verschliss? Leider nicht, wie sich mit der Partie bei Union Kevelaer-Wetten V herausstellte, wo sich Heinz Kannengießer nebst Bernd Verhölsdonk und Luca van Lier mal wieder mit einem Notdreier herumschlagen musste. Umso erstaunlicher die Tatsache, dass dieser kraftvoll dagegen halten konnte. Die knappe 5:8 Niederlage, bei der drei Spiele kampflos an die Hausherren gingen, machte deutlich, dass bei voller Mannschaftsstärke durchaus ein Punkterfolg möglich gewesen wäre.
In der Hoffnung, das bis dato magere Konto von 5:17 Zählern ein wenig aufzubessern, machte sich der „Kanne“-Vierer, wieder vollzählig, zum Schlusslicht PSV Kamp-Lintfort VI auf die Socken und legte gleich schwungvoll los. Mit dem Gewinn eines Doppels sowie Einzelsiegen durch Bernd Verhölsdonk, Heinz Kannengießer und Luca van Lier wurde gleich eine viel versprechende 4:1 Führung vorgelegt. Nach einem Grasbeißer von „Gerry“ Janssen erhöhten Heinz Kannengießer und Bernd Verhölsdonk postwendend sogar auf 6:2, ehe Luca van Lier, Heinz Kannengießer und erneut „Gerry“ Janssen das 6:5 hinnehmen mussten. Dann endete die Aufholjagd der Hausherren vorerst bei „Gerry“ Janssen, der mit einem Kampfsieg das 7:5 markierte. Im Anschluss trumpfte das Nachwuchstalent Luca van Lier, das sich immer mehr zu einem zuverlässigen Punktesammler zu entwickeln scheint, ungewohnt nervenstark auf und zog mit einem sehenswerten Dreier bereits den Schlussstrich zu einem wohlverdienten 8:5 Sieg, mit dem sich die Mannschaft bei nunmehr 7:17 Punkten auf dem Konto ein wenig ins Mittelfeld absetzen konnte.
Chancenlos war dagegen die „Kanne“-Truppe gegen den Spitzenreiter und bereits als Aufsteiger feststehenden SV Menzelen und fing sich standesgemäß eine böse 0:8 Klatsche ein.
Der anschließend gastierende Tabellenzweite Tus Rheinberg war auch nicht gerade die Kragenweite, die der Truppe um Heinz Kannengießer große Sprünge erlaubte. Zwei Ausreißer durch Frank Tervooren, der zunächst an der Seite von Bernd Verhölsdonk im Doppeldurchgang und zusätzlich mit einem Einzelauftritt erfolgreich war, sorgten dafür, dass sich die Niederlage diesmal mit 2:8 noch einigermaßen in Grenzen hielt.