Kaum noch Chancen auf den Klassenerhalt für das Oberliga-Team. Auch die Reservisten müssen in der Bezirksliga im Kampf gegen den Abschluss auf ein Wunder hoffen. Dritte Mannschaft in der Kreisliga bereits fünf Punkte hinter dem rettenden Mittelfeld. Vierte Mannschaft wahrt als aktueller Tabellenvorletzter in der 1. Kreisklasse immerhin Anschluss an die Mittelgruppe. „Kanne“-Vierer kommt in der 3. Kreisklasse kaum vom Fleck.
Wenn sich in diesen Tagen die Herrenmannschaften in die Winterpause verabschieden, dann dürfte ihnen beim Blick in die Halbzeitbilanz wenig weihnachtliche Stimmung entgegenschlagen. Statt süß klingenden Christkind-Gebimmels schallt aus der Ferne drohend bereits das Totenglöcklein herüber. Der Gabentisch ist öd und leer und der Engel des Herrn wird statt einer frohen Botschaft eher einen „Blauen Brief“ als Warnung vor einer akuten Rückversetzung zu übermitteln haben. Vielleicht sorgt dieser noch für ein wenig Einkehrstimmung, mit welcher am Ende hier und da noch der totale Auskehr verhindert werden könnte, wozu es dann allerdings schon einiger Wunder bedarf.
Nach der Niederlage gegen DJK Kleve hatte das Oberliga-Team (5:11) im Kellerduell bei MTG Horst (2:12) die vorerst letzte Chance, wieder Anschluss an das Mittelfeld, das aktuell bis zum Tabellenfünften DJK Kleve (8:6) reichte, zu finden. Und mit einer 2:1 Führung aus den Doppeln ließ sich die Partie vielversprechend an. Nachdem Christian Peil in einer eng geführten Partie knapp zum 2:2 Ausgleich hatte quittieren müssen, ging auch die Kalkulation mit zwei Spielgewinnen durch Kestutis Zeimys nicht auf. Der Litauer, seit geraumer Zeit in einem Formtief, fand auch diesmal nicht in die Spur und fing sich sogar mit einem Dreier-Schlag das 2:3 ein. Nach einem weiteren Patzer von Yannick Büns zum 2:4 brachte Markus Rock sein Team wieder auf 3:4 heran. Drei Niederlagen in Folge durch Henrik Cobbers, Jörn Ehlen und erneut Kestutis Zeimys zum 2:7 bedeuteten bereits vorzeitig das Ende aller Siegesträume. Immerhin durfte es Christian Peil noch einmal zum 3:7 auf den berühmten heißen Stein tröpfeln lassen, ehe dann die verzweifelten Versuche von Markus Rock und Yannick Büns, das Schlimmste doch noch zu verhindern, endgültig zur 3:9 Niederlage verdampften.
Nachdem gegen MTG Horst das Vorhaben, sich ein wenig nach oben vorzuarbeiten, kläglich in die Hose gegangen war, musste sich die Peil-Truppe (5:13) beim Tabellenzeiten TTC BW Brühl-Vochem auf eine weitere Abfuhr gefasst machen, zumal neben Kestutis Zeimys auch noch auf den gesundheitlich angeschlagenen Teamchef verzichtet werden musste, für die Hans-Gerd Sommer aus der zweiten Reihe aufrückte, und in der Not der von einer Dauerverletzung geplagte Heinz-Peter Koppers als Phantom-Spieler mitgeschleppt werden musste. Und schon im Doppeldurchgang, der mit 0:3 endete, zeigte sich, was dem Schwerenöter auf seiner Stippvisite beim haushohen Favoriten blühen würde. Ohne einen einzigen Satzgewinn wurde die Belegschaft in einem Rutsch bis zur 0:9 Klatsche durchgereicht, wodurch der Rückstand zum Relegationsrang bereits 5 Punkte betrug. Die Stimmung war auf dem Nullpunkt, die Luft bereits so gut wie raus. Und ob sich die Truppe in der Rückrunde noch einmal hoch zu pumpen vermag, ist absehbar zu bezweifeln. Es droht ein Abstieg auf Raten.
Wenig zwischen die Zähne bekamen bislang auch die Reservisten, die sich seit Saisonbeginn mit krümeligen drei Pünktchen am Katzentisch der Bezirksliga die Zeit vertreiben müssen. Und es war auch kaum abzusehen, wo „Hejo“ Bastens ausgemergelte Betteltruppe auf die Schnelle mal wieder etwas auf die Rippen bekommen könnte. Auch der nächste Gegner SV Bislich zeigte sich von Anfang bis obenhin zugeköpft, so dass nach dem Verlust sämtlicher Doppel und den ersten beiden verpatzten Einzelauftritten von „Hejo“ Basten und „Candy“ bei einem schnellen 0:5 Rückstand bereits erneut Schmalhans seine Kreise zog. Daran änderte auch nichts, dass „Balu“ Rogge ein Picker zum 1:5 gelang. Denn anschließend fing sich Hans-Gerd Sommer, von dessen sagenumwobenen Überzieher-Kapriolen heute wenig zu sehen war und der sich schlapparmig durch die Box quälte, eine volle Dreier-Ladung zum 1:6 ein. Immerhin langte wenigstens Hubert Werland noch einmal hin und griff das 2:6 ab. Das war dann auch schon alles, was heute für den Katzentisch abfiel. Ersatzspieler Ralf Hendrix, der Harald van Bühren zu vertreten hatte, hielt sich immerhin fünf Sätze lang auf den Beinen. Mit einer Runde weniger musste sich „Hejo“ Basten begnügen, bevor dann „Candy“ verletzungsbedingt bereits nach dem ersten Durchgang aufgeben musste, womit die 2:9 Niederlage perfekt war und die Mannschaft, bereits mit 3:15 Punkten belastet, als Schlusslicht weiterhin am Hungertuch herumknabbern durfte.
Die Luft wurde also für die Reservisten immer dünner. Wollte sie jetzt, wo die Seele schon halbwegs ausgehaucht schien, von der Agonie getrieben doch noch einen fast letzten Schub zum Durchatmen erwischen, dann beim drei Zähler besser postierten PSV Kamp-Lintfort II. Dass Teamchef „Hejo“ Basten seine Truppe vor dieser richtungweisenden Partie in der Not noch einmal auf Kampf bis zur letzten Patrone eingeschworen hatte, schien schon gleich zu Beginn Wirkung zu zeigen. Denn eine 2:1 Führung im Doppeldurchgang, das hatte es schon lange nicht mehr gegeben. Doch die Hausherren, die ebenfalls ums Überleben zu ringen haben, hielten mit einem Spielgewinn gegen „Candy“ zunächst zum 2:2 dagegen. Dann legten „Hejo“ Basten, Hans-Gerd Sommer und „Balu“ Rogge mit einem Zwischenspurt auf 5:2 vor. Die Chance, die Führung weiter auszubauen verpassten allerdings nacheinander Ersatzspieler „Pat“ Janssen, Hubert Werland und „Hejo“ Basten, sodass beim Stande von 5:5 die Partie wieder offen war. Durch einen Dreier von „Candy“ und ein klug aufgezogenes Konterspiel von „Balu“ Rogge ging die Mannschaft wieder mit 7:5 in Vorlage, ehe Hans-Gerd Sommer zum 7:6 ins Gras beißen musste. Nachdem Hubert Werland auf 8:6 erhöht und „Pat“ Janssen noch einmal zum 8:7 gepatzt hatte, machte das Schlussdoppel Kanders/Rogge mit einem souveränen Auftritt den Sack zum 9:7 Gesamtsieg zu. War das nun der erhoffte Befreiungsschlag, mit dem sich die Reservisten anschickten, dem Teufel, der schon kräftig am Höllenfeuer herumschürte, noch einmal von der Schüppe zu springen?
Die Antwort hierauf konnte möglicherweise schon am letzten Spieltag der Hinrunde im Nachbarschaftsduell gegen SV Union Kevelaer-Wetten fallen. Und es war der Basten-Truppe deutlich anzumerken, dass sie ihre Chancen gegen den favorisierten Gegner ergreifen und sich nicht mit einer Eintagsfliege, die ihr in Lintfort unter die Patsche geraten war, zufrieden geben wollte. Nach hart umkämpften Doppeln, die 1:2 endeten, glich „Hejo“ Basten mit einem beherzten Auftritt zum 2:2 aus. Zwei Patzer von „Candy“ und „Balu“ Rogge warfen die Mannschaft wieder auf 2:4 zurück, ehe Hans-Gerd Sommer auf 3:4 verkürzen konnte. Mit drei Niederlagen in Folge durch Hubert Werland, Ersatzspieler Ralf Hendrix und „Hejo“ Basten fielen die Reservisten auf 3:7 zurück. Damit war der Käse auch schon wieder gegessen. Beim Versuch, wieder näher aufzuschließen, gelang lediglich „Candy“ noch ein Gegenschlag zum 4:7, während „Balu“ Rogge und Hans-Gerd Sommer leer ausgingen, sodass die Mannschaft mit einer 4:9 Niederlage und nunmehr 5:17 Punkten als Tabellenvorletzter in die Rückrunde starten muss.
Dass sich ausgerechnet die dritte Mannschaft, die jahrelang als das enfant terrible schlechthin von sich reden machte, trotz einer mageren Zwischenbilanz von 5:11 Punkten noch am ehesten, zumindest von der Tabellensituation her (nur 1 Zähler Rückstand auf den Viertplatzierten TV Wesel II) ins Mittelfeld hätte absetzen können, mutete fast wie ein Treppenwitz an. Sei es, wie es war! Mit der Partie beim ebenfalls nur einen Punkt besser platzierten SV Millingen III bot sich die Chance, sich im Kampf um den Klassenerhalt ein wenig Luft zu verschaffen. Doch der erhoffte Befreiungsschlag hing schon nach den Doppeln mit einem 0:3 Rückstand in sehr weiten Säcken. Und es kam noch dicker, nachdem sich Altmeister Hermann Deckers und Ralf Hendrix sogar das 0:5 hatten unterjubeln lassen. Danach das schon seit geraumer Zeit bekannte Bild eines „Ritters von der traurigen Gestalt“, mit dem „Olli“ Dörr bereits nach dem ersten Satz zum 0:6 wieder in sich zusammensank. Dass die Glanzzeit des einstigen Materialkünstlers endgültig abzulaufen scheint, zeigte sich in einem weiteren Verzwergungsschub von „Sammy“ Wirtz, der sich klaglos zum 0:7 in den Boden stampfen lassen musste. Da auch „Flora“ und Heinz Leuken nichts Zählbares mehr auf die Beine brachten, war die 0:9 Klatsche perfekt.
Trotz der Abfuhr in Millingen hatte sich im unteren dicht gedrängten Tabellendrittel kaum Wesentliches zu Ungunsten der Hendrix-Truppe verändert. Sie belegte nach wie vor mit 5:13 Punkten vorerst zumindest den Relegationsrang und hatte es somit weiterhin selbst in der Hand, ihre Ausgangsposition zu verbessern, auch wenn dies gegen den Tabellenvierten TTC Sevelen schneller gesagt als getan war. Und wie schon so oft zuvor, mangelte es auch diesmal wieder am Stehvermögen. Nach einem kurzen Aufflackern bis zum 2:2 – ein Doppelsieg und ein Spielgewinn durch Ralf Hendrix – verfiel die Truppe blitzartig in ihren alten Trott. Was ist aus der einst einlochfreudigen Noppenlatte des Altmeisters Hermann Deckers geworden? Was aus dem vormals quirligen Drehschwung eines „Pat“ und aus der Schrecken verbreitenden Patsche eines „Sammy“? Nur noch museumsreife Erinnerungsstücke aus besseren Zeiten! So war es kein Wunder, dass es nach drei Nullnummern in Folge von Hermann Deckers, „Pat“ Janssen und „Sammy“ Wirtz zum 2:5 wieder wie in einer Schießbude zuging. Dazu passten auch die mittlerweile als Lachnummern fest eingeplanten Phantomauftritte von „Olli“ Dörr, der auch diesmal erneut, kaum dass er sich an die Platte bemüht hatte, bereits kampflos zum 2:6 in die Knie ging. Mit einer Bruchlandung von „Kranich“ Leuken, dem nächsten Programmpunkt, war bereits das 2:7 fällig. Ralf Hendrix, der mit seiner Sensen-Nummer in Glanzzeiten stets ein sauber gemähtes Kampffeld hinterließ, brachte es diesmal allenfalls auf ein paar mühsam ausgezupfte Hälmchen und schon hieß es 2:8. Kurz vor dem endgültigen Abgang des Slapstick-Ensembles trumpfte Verjüngungskünstler Hermann Deckers noch einmal mit einem Jugendstil-Dreier auf und verkürzte auf 3:8, ehe dann „Pat“ mit einem schier endlosen Sammelsurium schräger Akkorde aus seinem Leierkasten das Publikum stilecht bereits auf die herannahende 3:9 Niederlage einstimmte.
Vor der letzten Hinrunden-Partie hatte sich mit der erneuten Niederlage die Lage für die Hendrix-Truppe insoweit verschärft, als sich das zuvor noch dichtgedrängte Mittelfeld auseinandergezogen und auf drei Punkte abgesetzt hatte, darunter der nächste Gegner SV Union Wetten III. Um nicht weiter abreißen zu lassen, ruhte ein letzter Hoffnungsschimmer auf dem Lokalcharakter der Begegnung, der vielleicht noch einmal einen Motivationsschub hätte auslösen können. Danach sah es allerdings nach einem frühzeitigen 0:3 Rückstand aus den Doppeln kaum mehr aus. Auch der Spielgewinn zum 1:3, mit dem „Sammy“ nach längerer Durststrecke mal wieder hatte aufhorchen lassen, brachte nicht den nötigen Schwung in den Laden, da postwendend Ralf Hendrix daneben säbelte und die Hausherren wieder auf 1:4 davonziehen ließ. Mit einem Start-Ziel-Sieg kehrte „Kranich“ Leuken vom Feindflug zurück und durfte das 2:4 in der Abschussliste markieren. Und dann die bange Frage: Was war von „Olli“ Dörr zu erwarten? Die kurze Antwort: eine weitere Attrappen-Nummer. Ein paar Schritte an den Tisch und wieder zurück – fertig war das 2:5. Wie muss es eigentlich um die Verfassung der Hendrix-Truppe bestellt sein, dass sie sich auf Dauer eine derartige Leerlauf-Serie zumutet oder, besser gesagt, mangels personeller Alternativen zumuten muss? Wer den Schaden hat, braucht sich nun mal nicht um den Spott zu sorgen. Besser machte es da schon Ersatzspieler „Didi“, der den bereits unter der Sonne Teneriffas sich aalenden Altmeister Hermann Deckers vertreten musste, mit der Yoga-Masche, seinen Gegner in einen Tiefschlag zu versetzten und mühelos das 3:5 abzuknöpfen. Dagegen war „Micha“ Cools als zweite Aushilfskraft chancenlos und musste sich bereits nach nur drei Durchgängen zum 3:6 geschlagen geben. Anschließend griff Ralf Hendrix mit einer Schnell-Rasur das 4:6 ab und hielt so weiterhin die Chance offen, näher zu den führenden Hausherren aufzuschließen. Diese verpasste leider „Sammy“ mit einer knappen Fünfsatzniederlage zum 4:7. Nachdem „Olli“ Dörr mit einem weiteren kurzen Händedruck seinem Gegner zum kampflosen Sieg gratuliert hatte, stand bereits das 4:8 zu Buche. Es ehrte Heinz Leuken, dass er in dieser trostlosen Situation mit Blick auf eine mögliche Punkteteilung noch mal einen Rettungsflug startete, der ihm das 5:8 einbrachte. Zu mehr reichte es dann nicht mehr, weil „Micha“ Cools mit einem allzu zaghaften Auftritt die 5:9 Niederlage besiegelte. Mit einer Halbzeitbilanz von nunmehr 5:17 Zählern und bereits einem Rückstand von fünf Punkten auf das rettende Mittelfeld wird sich die Mannschaft für die Rückrunde auf einen gnadenlosen Zitterdurchgang gefasst machen müssen, womit sie in bester Gesellschaft mit den übrigen Teams der Abteilung wäre.
Nicht viel besser lief es bislang auch für die vierte Mannschaft in der 1. Kreisklasse, die mit der mageren Ausbeute von 4:10 Punkten als Tabellenvorletzter in die Schlussphase der Hinrunde einstieg. Hoffnungslos war ihre Lage jedoch nicht, da sie nach wie vor engen Kontakt zum Mittelfeld, das bis zum Viertplatzierten BV DJK Kellen V (8:6) reichte, hielt. Da es bei dieser Konstellation im Kampf um den Klassenerhalt äußerst eng zugehen dürfte und zwei Dritteln der Begegnungen richtungweisende Bedeutung zukam, konnte es nur darum gehen, möglichst bald ein paar Schüppchen drauf zu legen, um weiterhin am Ball zu bleiben. Hierzu musste allerdings erst einmal die schwere Hürde gegen den Tabellenzweiten PSV Kamp-Lintfort IV, wo kaum was auszurichten war, überstanden werden. Mit einem 2:2 nach dem Gewinn eines Doppels und einem Einzelsieg von Guido Backes hielt die Mannschaft zunächst mutig dagegen. Dann aber nahmen die favorisierten Hausherren, wie zu erwarten, mächtig Fahrt auf und es ging in einem Rutsch in Richtung 2:9 Niederlage, womit die Cools-Truppe vorerst weiterhin den vorletzten Tabellenrang belegte. Kein Beinbruch, da sich in der Rangfolge darüber ebenfalls keine beängstigenden Verschiebungen ergeben hatten.
Mit der Partie beim TTC Sevelen II bot sich dagegen eine durchaus reelle Chance, einen nur zwei Zähler besser postierten Gegner noch rechtzeitig für eine erste Absetzbewegung nach oben abzufangen. Entsprechend beherzt stieg die Mannschaft mit einer 2:1 Führung im Doppeldurchgang in die Begegnung ein. Im Bemühen druckvoll nachzusetzen blieb „Frajo“ Fleuren leider erfolglos und musste den 2:2 Ausgleich hinnehmen, ehe Guido Backes wieder auf 3:2 vorlegen konnte. Danach brach die Truppe unversehens ein und geriet vorentscheidend mit 3:7 ins Hintertreffen. Ein Dreier von „Flora“ zum 4:7 war das Letzte, was die Cools-Truppe an Zählbarem anzubringen vermochte. Da weder Markus Günther noch „Micha“ Cools den Eindruck vermittelten, als könnten sie auf dem letzten Drücker das Blatt noch wenden, musste sich die Mannschaft mit einer 4:9 Niederlage und weiterhin mit dem vorletzten Tabellenplatz abfinden.
Wenn überhaupt noch etwas in Richtung Mittelfeld auszurichten war, dann zumindest gegen das bereits weit abgeschlagene Schlusslicht SV Sonsbeck II. Dass der Gegner obendrein mit nur fünf Akteuren antrat, erhöhte die Erfolgschancen, da auf jeden Fall drei kampflose Gewinnpunkte im Voraus verbucht werden konnten. Das erbrachte schon mal eine beruhigende 2:1 Führung im Doppeldurchgang, die Guido Backes zügig auf 3:1 erhöhte. Nachdem Erik Jurzick zum 3:2 gepatzt hatte, leitete „Flora“ mit dem nächsten Spielgewinn einen Zwischenspurt ein, der über erfolgreiche Auftritte von Markus Günther und Ersatzspieler „Luggi“ Hebinck sowie einen kampflosen Siegpunkt eine 7:2 Führung einbrachte. Doch die Gäste, für die es ebenfalls um Alles oder Nichts ging, ließen keineswegs locker und kamen mit Punkterfolgen über Guido Backes und Erik Jurzick noch einmal auf 7:4 heran, ehe „Flora“ wieder auf 8:4 vorlegte, womit, einen weiteren kampflosen Spielpunkt bereits eingerechnet, der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen war. Mithin war Erik Jurzicks Rundreise durchs Fettnäpfchen zum 8:5 kaum von Belang, zumal „Micha“ Cools bereits, ohne dass die Mannschaft auf den anschließend fällig gewordenen Wertungspunkt angewiesen gewesen wäre, mit einem souveränen Auftritt den Schlussstrich zum 9:5 Sieg zog. Damit belegte die Cools-Truppe zwar weiterhin einen direkten Abstiegsrang, rückte aber wieder bis auf einen Zähler an das rettende Mittelfeld heran. Der Kampf um den Klassenerhalt hält also für die Rückrunde noch einiges an Spannung parat.
Einen außergewöhnlichen Erfolg hatte die fünfte Mannschaft in der 3. Kreisklasse zu vermelden. Denn bis auf eine einzige Ausnahme konnte im Gegensatz zu früheren Jahren diesmal bislang stets ein kompletter Vierer an die Tische gebracht werden, wenn auch mit ständig wechselnder Belegschaft. Immerhin ein gewaltiger organisatorischer Fortschritt, um den sich vor allem Teamchef Heinz Kannengießer verdient gemacht hatte, selbst wenn dieser nach wie vor mit Klinkenputzen beim Dauerlauf, mit durchgeglühter Hotline und einer Vielzahl von Spielverlegungen auf der Suche nach dem „Vierten Mann“ erkauft werden musste. Spielerisch lag dagegen nach wie vor wegen der häufigen Personalwechsel zu Lasten einer nachhaltigen Mannschaftsstruktur einiges im Argen, was an der dürftigen Zwischenbilanz von 4:10 Punkten ablesbar war. Beim TTF Winnekendonk konnten neben dem Stammduo Kannengießer/Janssen immerhin schon mal wieder die beiden Party- und Kegelfreaks „Bernie“ Verhölsdonk und Frank Tervooren, die ihren randvoll mit Terminen gefüllten Feten-Kalender erfolgreich nach einem Schlupfloch durchforstet hatten, an die Tische gebracht werden. Mithin bestand ein wenig Hoffnung, nach einer längeren Durststrecke mal wieder ein Sümmchen aufs dürftige Konto zu schieben. Mehr als eine kleine Anzahlung in Form von ausgeglichenen Doppeln kam dabei allerdings nicht heraus. Denn spätestens mit den von „Gerry“, „Kanne“ und „Franky“ eingereichten ungedeckten Schecks zum 2:5 war der Kreditrahmen bereits wieder weit überzogen. Nachdem „Bernie“ ein paar zusammengesuchte Spargroschen drauf gelegt und auf 3:5 verkürzte hatte, versuchte ausgerechnet der Banker Heinz Kannengießer, mit einer „Blüte“ aufzustocken, wurde prompt erwischt und musste für seinen faulen Trick mit dem 3:6 bezahlen. Dass es auch ohne Falschgeld geht, bewiesen anschließend „Gerry“ und „Bernie“, die mit einem ehrlich verdienten Batzen auf 4:5 nachlegten. Da anschließend „Franky“ bereits mit leerem Beutel dastand und sich in seiner Not beim „Blütentrickser“ Heinz Kannengießer Rat holte, wurde das miese Spiel von den Hausherren schnell durchschaut und mit einer deftigen Prügel zum 4:6 bestraft. Nachdem der Teamchef Heinz als Geldfälscher enttarnt worden war, versuchte er es mit seiner Kreditkarte, die aber – wen wundert’s? – voller Misstrauen nicht akzeptiert wurde und schon stand „Kanne“ auf dem Schlauch und musste das 4:7 hinnehmen. Ein letzter Aufbäumversuch von „Bernie“, um vielleicht wenigstens noch eine Punkteteilung zu retten, ging ebenfalls krachend zur 4:8 Niederlage in die Hose.
Mithin ruhte die letzte Hoffnung, das magere Guthaben ein wenig aufzufrischen, auf der Partie beim Schlusslicht TTC Kranenburg IV. Da zum ersten Mal in der laufenden Saison mit „Luggi“ Hebinck und Christoph Fuss die komplette Spitze aufgeboten werden konnte, machte sich der „Kanne“-Vierer guter Dinge in den hohen Norden auf die Socken. Dort angekommen war die Mannschaft erst einmal von den Socken, weil der Teamchef Heinz auf eben diesen in der Arena auftauchte. Im Übereifer hatte er vergessen, seine Turnschuhe einzupacken. Nachdem die Hausherren ihm freundlicherweise mit hauseigenen Tretern ausgeholfen hatten, ging es dann endlich an die Tische, wo mit einer 2:0 Führung im Zweierdurchgang gleich energisch zugegriffen wurde. Christoph Fuss, der mangels Spielpraxis erst einmal wieder mit den gebräuchlichsten Tischtennis-Handgriffen vertraut gemacht werden musste, konnte trotz redlichen Bemühens seine Fertigkeiten nicht nachhaltig abrufen und unterlag zum 2:1. Nachdem „Luggi“ Hebinck zügig auf 3:1 erhöht hatte, sah sich „Gerry“ der Charme-Offensive einer leibhaftigen Amazone gegenüber. Nichts Ungewöhnliches in der von Geschlechtermischung reichlich durchsetzten 3. Kreisklasse und in einer Zeit, wo sich Frau-Sein längst nicht mehr auf die Galanterie freundlicher Männerhilfe beim Einstieg in die weibliche Kampfkluft beschränkt, sondern immer mehr darauf bedacht ist, in aller Offenheit zu zeigen, was das ehedem schwache Geschlecht wirklich drauf hat. Und das bekam auch „Gerry“ deutlich zu spüren, der gewaltige Pirouetten drehen musste, bis er seine Gegenspielerin in den Griff bekam und zum 4:1 einlochen konnte. Danach waren erst einmal wieder die Männer unter sich und mit einem deftigen Dreier gab der Teamchef höchst persönlich das Signal zu einem Zwischenspurt, der über weitere Spielgewinne von „Luggi“ Hebinck und Christoph Fuss die vorentscheidende 7:1 Führung einbrachte. Als sodann Heinz Kannengießer zum vermeintlichen Schlussakt, und das sogar im klassischen Sinne gegen das andere Geschlecht, die Bühne betrat, da kam er aus dem Staunen nicht heraus, weil ihm seine Gegenspielerin reihenweise die Bälle um die Ohren schlug und mit eleganten Ausweichmanövern jeden Einlochversuch des Teamchefs, so trickreich er auch angesetzt war, vereitelte, ja sogar schnittfest selbst zum Angriff überging und am Ende den völlig verdutzten Heinz „volle Kanne“ zum 7:2 ins Leere laufen ließ. Der Verlierer nahm es gelassen. Denn der neuen Weiblichkeit ein Opfer dargebracht zu haben und sich nicht als Macho durch Alice Schwarzer’s Emma ziehen lassen zu müssen: dieser Erfahrung war durchaus auch etwas Beruhigendes abzugewinnen. Bei aller Bewunderung für das neckische Mann-gegen-Frau-Intermezzo wäre fast in Vergessenheit geraten, dass die Partie auch noch einen Sieger benötigte. Das erledigte dann „Gerry“ mit einem souveränen Schlussauftritt zum 8:2 Gesamtsieg.
Nach dem Überraschungserfolg in Kranenburg, mit dem das Guthaben ein wenig auf 6:12 Punkte hatte aufgestockt werden können, rechnete sich Teamchef Heinz Kannengießer auch beim SV Union-Wetten V für seine Truppe zumindest eine Außenseiterchance aus. Doch seine Rechenkünste waren spätestens nach einem schnellen 0:4 Rückstand durch den Verlust beider Doppel und je eine Einzelniederlage von Heinz Kannengießer und Maximilian Meyer reine Makulatur. Nachdem auch noch Bernd Verhölsdonl und „Gerry“ Janssen, wenn auch erst nach harter Gegenwehr über die volle Distanz, die Segel zum 0:6 hatten streichen müssen, war anschließend ebenfalls „Maxi“ Meyer sowie Heinz Kannengießer nur noch ein kurzer Blick durch die Röhre gegönnt und nach einer knappen Stunde durfte sich der „Kanne“-Vierer bereits mit einer 0:8 Klatsche in die Winterpause verabschieden. Zeit genug für den Teamchef, nicht nur komplette Vierer auf die Beine zu stellen, sondern endlich einmal auch ein paar stramme Punktesammler aus dem Hut zu zaubern.