Unterschiedliches Leistungsbild für die Verbandsligavertreter: erste Mannschaft nach wie vor dem Tabellenführer dicht auf den Fersen. Reservistinnen kämpfen sich nach schwachem Start an die Spitzengruppe heran. Drittvertretung abgeschlagen auf dem vorletzten Rang. Die beiden Bezirksliga-Teams im sicheren Mittelfeld.
Die insgesamt fünf Damenteams liegen, abgesehen von der dritten Mannschaft, die als Neuling in der Verbandsliga einfach nicht in die Gänge kommt, nach Abschluss der Hinrunde gut im Rennen. Dabei hält der Frontvierer nach wie vor eisern Kurs in Richtung Aufstieg. Die einzige Niederlage gegen den Tabellenführer TuS Xanten (6:8) hatte ihn nicht aus der Bahn geworden, sondern eher wie ein Scharfmacher gewirkt, mit dem „Frani“ Hollas Schlägertruppe zunächst ihren Frust bei den beiden Mitbewohnern der hauseigenen Verbandsliga-Etage abgeladen und reichlich Kleinholz hinterlassen hatte. Nachdem sie zunächst die gemütliche Kränzchen-Runde der Reservistinnen im Wohlfühl-Stübchen „Walbeck Antik“ (8:1) unsanft auseinandergesprengt hatte und anschließend eine Tür weiter in der Wohnecke der dritten Mannschaft, wo gleichzeitig die heimliche Schaltzentrale des Walbecker Damengeschehens mit ihrer Chefin „Geli“ Holla untergebracht ist, wie die Wilden gehaust hatte (8:0), war sie beim Schlusslicht DC Dream Team Recklingshausen II in ihrem rauschhaften Sturmlauf erst recht nicht zu stoppen und ließ ein weiteres Mal die Sau raus. Nach einem Kaltstart mit einem noch hart umkämpften Fünfsatz-Sieg durch die Paarung Horsten/Mattheus fackelten die Holla-Sisters „Frani“ und Marina nicht lange und fertigten ihr Gegner-Duo gleich mit einem deftigen Dreier zur 2:0 Führung ab. Der Einzeldurchgang geriet zu einem reinen Quickie-Spektakel, bei dem lediglich Lucca Mattheus mit einem Satzverlust aus der Rolle fiel. Und so ging mit einem weiteren 8:0 Kantersieg eine Vorstellung zu Ende, bei der die Holla-Truppe mehr Zeit beim Umkleiden und unter der Dusche als am Tisch verbracht hatte. Ein wahrer Alptraum für einen Gegner, der sich mutig „Dream Team“ nennt.
Hatten zuletzt gegen lauter Schießbuden-Gegner leichte Patronen gereicht, so musste der Holla-Vierer gegen TSSV Bottrop, den unmittelbaren Verfolger, schon schwereres Kaliber ins Rohr schieben. Das zahlte sich fürs Erste schon mal in einer schnellen 3:0 Führung durch zwei Doppelgewinne und einen Einzelsieg von „Frani“ Holla aus. Doch danach zeigten die Gästedamen, dass sie durchaus aus kantigerem Holz geschnitzt waren und wenig Neigung verspürten, gleich bei jedem Knaller aus den Latschen zu kippen. Das musste als erste Marina Holla erfahren, als sie dreist ihrer Gegnerin an die Wäsche gehen wollte, aber hurtig eins auf ihre allzu flinken Fingerchen bekam und recht bald zum 3:1 zurückzustecken hatte. Nachdem Lucca Mattheus wieder auf 4:1 vorgelegt hatte, ließ sich Verena Horsten in ihrer Sturm-und-Drang-Neigung auf einen kopflosen Schlagabtausch ein, bei dem sie ihrer abwehrsicheren Gegnerin ein ums andere Mal ins offene Messer lief und nach nur drei Runden zum 4:2 die Segel streichen musste. Dann erwischte es auch noch ihre Cousine „Frani“, sodass beim Stande von 4:3 das erste Mal gezittert werden durfte. Im klugen Wechsel von materialgestütztem Rückhandjob und gezielt eingestreuten Vorhandschlägen fuhr anschließend Marina Holla einen sehenswerten Dreier zum 5:3 ein. Mit einem Kampfsieg legte Lucca Mattheus auf 6:3 nach. Bei zwei Satzgewinnen hatte Verena Horsten den nächsten Spielgewinn und damit möglicherweise die Vorentscheidung auf dem Schläger. Doch in ihrem unbändigen Drang, mit einem flotten Ritt zum Ziel zu kommen, ließ sie mal wieder die Zügel schleifen, sodass prompt der Gaul mit ihr durchging und sich im Parcours-Gestänge zum 6:4 verhedderte. Und als sich Lucca Mattheus mit einer Runde durchs Fettnäpfchen sogar das 6:5 eingefangen hatte, war plötzlich Holland erneut in Not. Das hatte heftige Betriebsamkeit am Boxenrand zur Folge, wo Mutter „Geli“ vor deren nächsten Auftritten ihren Töchtern Marina und Franziska noch einmal kräftig Feuer unter dem Hintern schürte. Das hatte Wirkung. Denn die beiden Holla-Sisters legten je einen mitreißenden Dreier hin und machten so einen 8:5 Sieg, der in der Endphase noch in Gefahr zu geraten drohte, perfekt.
Eine eher leichtere Aufgabe stand der Mannschaft bei der Spvvg. Meiderich 06/95 bevor. Dort hatte sie lediglich bis zum 3:2 eine kritische Phase zu überstehen, ehe sie endgültig die Initiative übernahm und mit fünf Spielgewinnen in Folge mühelos in Richtung eines 8:2 Sieges durchmarschierte
Zum Abschluss der Hinrunde stand das Lokalderby gegen den TTC BW Geldern-Veert auf dem Programm. Drei Spieltage zurück, als der Gegner noch in der Spitzengruppe mitmischte, hätte diese Partie, wie in den Jahren zuvor, noch eine heiße Kiste garantiert. Da aber die Gästedamen, zwischenzeitlich ins Mittelfeld zurückgefallen, obendrein ersatzgeschwächt antraten, konnte von einer Spitzenbegegnung kaum mehr die Rede sein. Kein Wunder also, dass der Holla-Vierer mit den Herzogstädterinnen, die sich zwar redlich, aber erfolglos bemühten, leichtes Spiel hatte. Nach einer raschen 2:0 Führung aus dem Doppeldurchgang ging es Schlag auf Schlag weiter, bis am Ende ein 8:0 Kantersieg und eine Hinrundenbilanz von 16:2 Punkten zu Buche stand, mit der vorerst der zweite Tabellenplatz, der am Saisonende zum direkten Aufstieg berechtigt, weiter gefestigt werden konnte.
Die Reservistinnen, die es sich mit Saisonbeginn nach alter Gewohnheit erst einmal wieder in ihrem Ruhestübchen „Walbeck Antik“ bequem gemacht hatten, merkten erst nach vier Spieltagen, bei denen sie mal gerade zwei lumpige Pünktchen zurechtgestümpert hatten, dass mit gemütlichen Kränzchen, zu denen sie sich von einem Wettkampftag zum anderen trafen, kaum ein Blumentopf zu gewinnen war. Und so stand gegen PSV Kamp-Lintfort unverhofft wie ein Phönix aus der Asche – wo, wie und wann auch immer aufgemöbelt – statt einer vor sich hindösenden Sesselfurzer-Riege eine kampfreudige Truppe, die ihre ganze Routine in die Waagschale warf, am Tisch. Und die trumpfte auch sogleich auf, als sei sie soeben einem Jungbrunnen entstiegen. Nach einem noch zähen Beginn mit einem 1:1 im Doppeldurchgang zauberte „Steffi“ Gretz-Carbotti einen schwungvollen Dreier zum 2:1 in die Box. Mit einem weiteren Quickie war gleich hinterher Ines Vogel zur Stelle und erhöhte auf 3:1. Nachdem Hanne Hebinck, standfest und reaktionsschnell mit versiertem Kurzkonterspiel sogar zum 4:1 eingelocht hatte, wurde zunächst „Nicky“ auf dem falschen Fuß erwischt und musste das 4:2 hinnehmen, ehe „Steffi“ Gretz-Carbotti mit einem weiteren Dreier das 5:2 nachschob. Leider hielt sodann Ines Vogels Schlagwerk nicht das, was seine Schnittfläche ansonsten verspricht, und prompt bot sich ihrer Gegnerin die Chance, auf 5:3 heranzukommen. Viel Schweiß, den bekanntlich die Götter vor den Erfolg gesetzt haben, floss anschließend beim Kampfsieg von Hanne Hebinck zum 6:3. Während diese nach erfolgreicher Arbeit langsam mit einem strahlenden Siegerlächeln aus der Schweißlache, in der sie fast noch den Ertrinkungstod gestorben wäre, auftauchte, fegte gleichzeitig „Nicky“ van de Locht bereits wie ein Irrwisch durch die Lintforter Reihen und griff in einem Schnelldurchlauf das 7:3 ab. Und schon musste Hanne Hebinck, kaum dass die letzten Dämpfe aus ihrem vorangegangenen Saunagang ihren Poren entwichen waren, erneut an den Tisch. Der für Außenstehende nicht sichtbare, aber gefühlte Verlust von einigen Kilos Körpergewicht hatte ihr schwer zugesetzt, sodass sie bereits nach drei Durchgängen zum 7:4 von den Beinen geholt wurde. Auch „Steffi“ Gretz-Carbotti, die ihr Einlochtempo mit zwei flotten Quickies ausgereizt hatte, konnte und wollte es bei ihrem dritten Auftritt, auch wenn es ihre Fans gerne gesehen hätten, nicht auf das Risiko eines Dreier-Hattricks ankommen lassen. Sie ließ es diesmal eher bedächtig angehen und arbeitete nach dem Motto „ lieber ein langsamer Weg zum Erfolg als ein kurzer in die Pleite“ behutsam auf den Höhepunkt zu, um im richtigen Moment, eine Unachtsamkeit der zermürbten Gegnerin nutzend, den entscheidenden Treffer zum 8:4 Gesamtsieg anzusetzen. Nachdem sich die Stubenhocker einen Schluck aus der Siegerpulle gegönnt hatten, blieb die Tür zum „Walbeck Antik“ bis zum nächsten Heimspiel erst einmal wieder vierzehn Tage geschlossen.
Zwischendurch traf sich die Stübchen-Runde erst wieder zum Auswärtsspiel beim TTV Rees-Groin, wobei nach wie vor rätselhaft blieb, wie und wo sich die Truppe in den Wochen zwischen den Wettkämpfen herumtreibt und sich für ihre Auftritte fit hält. Mochte noch so viel herumspekuliert werden, Fakt war, dass sie auch in Rees mächtig auftrumpfte. Nach ausgeglichenen Doppeln lag der beschauliche Vierer durch einen Patzer von Ines Vogel zunächst 1:2 zurück, ehe der Reihe nach „Steffi“ Gretz-Carbotti, „Nicky“ van de Locht und Hanne Hebinck mit je einem Dreier auf 4:2 vorlegten. In einem weiteren Kurzauftritt unterlag sodann „Steffi“ Gretz-Carbotti zum 4:3. Ein Zwischenspurt brachte über Siege von Ines Vogel, Hanne Hebinck und „Nicky“ van de Locht die Mannschaft bereits vorentscheidend mit 7:3 in Front. Durch Patzer von „Steffi“ Gretz.-Carbotti und Hanne Hebinck kamen die Hausherrinnen noch einmal auf 7:5 heran. Bevor jedoch die Aufholjagd der Reeserinnen weiteres Unheil anrichten konnte, verdarb ihnen „Nicky“, heute die eifrigste Punktesammlerin, mit einem saftigen Dreier den Appetit auf mehr und zog bereits den Schlussstrich unter einen viel bestaunten 8:5 Sieg.
Wer in der Woche danach, durch die plötzlichen Erfolge neugierig gemacht, einen verstohlenen Blick in die geheimnisumwitterte Klause der reiferen Damen werfen wollte, der landete wie üblich vor verschlossener Tür. Wer viel Glück hatte, traf allenfalls für einen kurzen Augenblick das Stubenmädchen „Nicky“, die eifrig bei der Arbeit war, um den Treffpunkt der Kränzchenrunde vom Staub, der sich in den letzten vierzehn Tagen angesammelt hatte, zu befreien. Dies immerhin ein untrügliches Zeichen, dass mal wieder eine Wochenend-Versammlung am heimischen Spieltisch bevorstand. Zum Mitmachen eingeladen waren diesmal die Damen der Spvvg. Meiderich. Während diese bereits eifrig mit dem Aufwärmen beschäftigt waren, tauchte dann endlich Sekunden vor dem ersten Aufschlag auch der Hanne-Vierer auf, um sich nach zwei Wochen mal wieder dem Heimpublikum in leibhaftiger Aktion zu präsentieren. Nach kurzer Einspielphase im Doppeldurchgang, der 1:1 endete, nahm „Steffi“ Gretz-Carbotti einen kräftigen Schluck aus einer gut versteckten Pulle, von der manch einer schon argwöhnte, sie enthielte als Trainingsersatz ein geheimes Aufputschmittel, weil sie anschließend auch die Runde durch die übrigen Kameradinnen machte. Sei es drum! Das vermeintliche Zaubermittel zeigte jedenfalls Wirkung, denn „Steffi“ konnte auf Anhieb mit einem Kampfsieg zur 2:1 Führung vorlegen, die Ines Vogel und „Nicky“ unverzüglich auf 4:1 erhöhten. Nachdem der Hanne-Vierer durch anschließende Patzer von „Steffi“ Gretz-Carbotti und „Siggi“ Messer vorübergehend beim Stande von 4:3 noch einmal in Bedrängnis geraten war, rissen „Nicky“ und Ines Vogel mit je einem spritzigen Dreier das Publikum von den Sitzen und lochten zur vorentscheidenden 6:3 Führung ein. Den Rest zum 8:3 Gesamtsieg besorgten „Siggi“ und „Nicky“. Und zum ersten Mal stand plötzlich mit 8:6 Punkten sogar eine positive Bilanz zu Buche. „Nicky“ und Co. nahmen es nüchtern zur Kenntnis und machten sich wieder bis zum nächsten Wochenende, wo die Begegnung gegen den Spitzenreiter TuS Xanten auf dem Programm stand, aus dem Staub.
Während die jüngste fast im Verborgenen erzielte Siegesserie die Walbecker Tischtenniswelt in immer größeres Staunen versetzte, antwortete Teamchefin „Nicky“, nach dem Erfolgsrezept befragt, kurz und bündig: „ Jedes Spiel ist das beste Training für das nächste!“ Ob diese Masche auch gegen den Spitzenreiter und haushohen Titelfavoriten TuS Xanten half, musste allerdings wohl eher bezweifelt werden. Und in der Tat, kaum am Tisch, war es für die Reservistinnen mit einer weiteren gemütlichen Runde schnell vorbei. Reichte es im Doppeldurchgang noch zu einem 1:1, wurden zunächst „Steffi“ Gretz-Carbotti und Ines Vogel mit je einem Dreier zum 1:3 aus sämtlichen Siegträumen gerissen. Nachdem anschließend Hanne Hebinck mit einem routinierten Konter-Auftritt der 2:3 Anschluss gelungen war, ging es Schlag auf Schlag zur 2:8 Klatsche den Bach hinunter. So endete die letzte Sitzung der Hinrunde im heimischen „Walbeck Antik“ mit einem gewaltigen Fiasko, das noch einmal in aller Deutlichkeit vor Augen führte, dass mit viel abgehangenem Sitzfleisch nun mal keine großen Sprünge zu machen sind.
Um das Kleinholz, welches die Xantenerinnen bei ihrem Besuch hinterlassen hatten, beiseite zu räumen, musste sich der „Nicky“-Vierer, was ihm bislang kaum in den Sinn gekommen war, notgedrungen auch mal zwischen zwei Spieltagen an die Arbeit machen. Dabei dürfte ihm wohl die Erkenntnis gereift sein, dass auch ein wenig Schweiß nicht schaden kann. Denn zur Abschlusspartie der Hinrunde beim DC Dream Team Recklinghausen II präsentierte sich eine um etliche Kilos erleichterte und auf Kampfformat herunter geschwitzte Reservistinnen-Truppe. Nach einem zähen Auftakt mit ausgeglichenen Doppeln zog sie locker mit allem, was sich hinter der stramm sitzenden Sportkluft verbarg, vom Leder. Reihenweise wurde alles geboten, was das Herz eines Tischtennisfreundes höher springen lässt. Sehenswert die Auftritte von Ines Vogel, die schnittgewaltig jeden Angriffsversuch ihrer Gegnerin im Keime erstickte. Wahres Staunen riefen die Jonglier-Nummern hervor, mit denen „Steffi“ Gretz-Carbotti die Bällchen durcheinanderwirbelte und trickreich ins Ziel bugsierte. Nahezu furchterregend waren die „Messer“-Würfe, mit denen „Siggi“ ihr Gegenüber ans Brett nagelte. Last but not least zeigte Hanne Hebinck, wie man fast aus dem Stand mit flinken Kontern selbst die wildesten Attacken im Handumdrehen unschädlich macht. Und das Ganze obendrein elegant verpackt in eine Serie von Quickies, sodass bereits nach anderthalb Stunden die Vorstellung mit einem 8:1 Kantersieg beendet war. Und siehe da! Mit nunmehr 10:8 Punkten waren die Reservistinnen, lange Zeit als Heimchen am Stübchen-Tisch belächelt, auf den fünften Tabellenplatz und bis auf vier Zähler sogar an den Relegationsrang vorgerückt. Da ist also für die Rückrunde, allen Unkenrufen zum Trotz, wohl noch einiges an Spannung zu erwarten.
Die dritte Mannschaft, die sich bei ihrem Verbandsliga-Debüt eigentlich vom ersten Ballwechsel an auf einen Kampf um den Klassenerhalt einzurichten hatte, war mit einer Anfangsbilanz von 2:4 Punkten recht passabel in die neue Saison gestartet. Nachdem die Hoffnung, wenigstens in den Hausduellen das eine oder andere Pünktchen draufzusatteln, bereits mit einem 6:8 gegen die Reservistinnen ein kleinen Dämpfer erhalten hatte, durfte sie gegen die erste Mannschaft, die derzeit eisern Kurs in Richtung Aufstieg hielt, erst recht kein „Geschenk“ erwarten. Mithin war die 0:8 Klatsche mehr als deutlich. Umso krampfhafter drückte die erste Mannschaft der Drittvertretung für ihren Auftritt beim Tabellendritten TSSV Bottrop die Daumen. Gelänge ihr nämlich dort ein Coup, hätte sie nicht nur sich selbst im Abstiegskampf ein wenig Luft verschaffen, sondern auch dem Holla-Vierer einen hartnäckigen Mitstreiter im Spitzengeschäft vom Hals halten können. Doch die Zwischenberichte, die über Handy-Kontakt in Walbeck eintrafen, verhießen nichts Gutes. Mit jeder Meldung verdichteten sich die Befürchtungen, dass die „Geli“-Truppe einem weiteren Fiasko entgegenging. Über einen schnellen 0:4 Rückstand und einen zwischenzeitlichen Gegenschlag von Ersatzspielerin „Conny“ de Witt zum 1:4 ging es unaufhaltsam einer 1:8 Klatsche entgegen.
Nicht viel besser sah es für die weitere Zukunft aus. Erst recht nicht, als schon im Vorfeld zur Partie bei der Spvvg. Meiderich bekannt wurde, dass die Teamchefin „Geli“ krankheitsbedingt für einen längeren Zeitraum kaum mehr zum Einsatz kommen würde. Ein schwerer Rückschlag für eine Mannschaft, die mitten im Abstiegskampf steht, und eine sportliche wie psychische Belastung, die sich durch den Zwang ständiger Ersatzgestellung bis in die unteren Reihen auswirken dürfte. Doch auch ohne die umsichtige Führungsfigur musste es weitergehen. Für die Partie in Meiderich sprang erst einmal Anne Hönning aus der fünften Mannschaft in die Bresche. Und man sah der Nottruppe trotz der Bürde, die ihr aufgelastet war, an, dass sie gewillt war, aus ihrer hoffnungslos erscheinenden Lage doch irgendwie wieder herauszukommen. Schon im Doppeldurchgang hielt sie mit einem 1:1 mutig dagegen und ging durch einen Kampfsieg von Linda Horsten sogar mit 2:1 in Führung. Danach stand Jana Allofs mit zwei vorgelegten Satzsiegen lange Zeit vor einem weiteren Punktgewinn, ehe sie sich teils unglücklich, teils mit überhasteten Vorstößen noch eine Niederlage zum 2:2 einhandelte. Einen kräftigen Schub nach vorn erhoffte man sich zumindest von den Ballerkünsten der Ersatzspielerin Anne Bremmekamp. Und dann die große Enttäuschung: Ladehemmung, kein Schuss, kein Einschlag, stattdessen 2:3 Rückstand. Doch zum Glück war Corinna Hoffmann schnell zur Stelle und bügelte mit einem beherzten Vorstoß Annes Missgeschick wieder zum 3:3 aus. Dann unversehens Hängen im Schacht. Sowohl Jana Allofs als auch Linda Horsten ließen sich je einen Dreier zum 3:5 unterjubeln. Spätestens, nachdem sich auch noch Corinna Hoffmann mit einer Schlappnummer um jede Gewinnchance gebracht und das 3:6 eingefangen hatte, war der Ofen bereits wieder aus. Da es anschließend weder Jana Allofs noch Anne Bremmekamp gelang, ihn auf dem letzten Drücker noch einmal hoch zu schüren, durfte mit 3:8 die nächste Schlappe abgehakt werden.
Und so saßen die Hungerleider mit 2:10 Punkten weiterhin mit hängendem Magen am Katzentisch und die Aussichten, sich wenigstens im Lokalderby beim TTC BW Geldern-Veert wieder ein größeres Häppchen zwischen die Rippen schieben zu können, waren auch nicht gerade rosig. Nachdem mit einem 1:1 im Doppeldurchgang immerhin ein wenig am Futternapf gerochen werden durfte, langten erst einmal die Hausdamen kräftig hin, sehr zum Leidwesen von Linda Horsten, Jana Allofs und Ersatzspielerin „Britta van Stephaudt, die der Reihe nach leer ausgingen und zum 1:4 quittieren mussten. Dann endlich quetschten sich Corinna Hoffmann und Jana Allofs unter die Fressmeute und griffen mit zwei fetten Happen das 3:4 ab. Als sodann Jana Allofs und Linda Horsten nachfassen wollten, waren die Herzogstädterinnen ein weiteres Mal schneller und schnappten gierig zum 3:6 zu. Und schon machte sich „Steppi“ noch einmal mit lechzend heraushängender Zunge breit und zog sich mit Schmackes einen Brocken zum 4:6 rein. Dann machte sie Platz für Jana Allofs, die es auch noch einmal wissen wollte und sich nach dreimaligem Zupacken erfolgreich in Richtung 5:6 durchbiss. Bei diesem Zwischenstand war es plötzlich nicht mehr weit bis zu einer kleinen Sensation. Corinna Hoffmann hatte es mit ihrem nächsten Auftritt in der Hand, einen weiteren Pflock auf dem Weg dorthin einzuschlagen. Doch das zierliche Persönchen, nicht gerade für rabiates Auftreten bekannt, ließ sich im Gerangel um die letzten Krümel leicht abdrängen und musste bereits nach drei vergeblichen Schnappversuchen zum 5:7 den Schwanz einziehen. Und da auch „Steppi“, die sich beim letzten Griff in den Futtertrog sichtlich übernommen hatte, vermochte bei ihrem Schlussauftritt, leicht überfüttert, auch nicht mehr die erforderliche Bissfreudigkeit zu entwickeln und hatte prompt zum 5:8 Endstand das Nachsehen.
Die Serie von „Pleiten, Pech und Pannen“ wollte einfach kein Ende nehmen. Und der letzte Gegner der Hinrunde, PSV Kamp-Lintfort, war als notorische Angstquelle auch nicht gerade die Kragenweite, durch die mal soeben locker in Richtung einer baldigen Wende zum Besseren geschlüpft werden konnte, auch wenn die 2:1 Führung durch den Gewinn eines Doppels und einen Einzelsieg von Jana Allofs zunächst anderes versprach. Doch dann übernahmen die Gästedamen das Kommando und es ging Auftritt für Auftritt weiter den Bach hinunter. Am Ende stand eine 2:8 Klatsche zu Buche und mit 2:14 Punkten eine Halbzeitbilanz, die für die Rückrunde und erst recht für das Saisonende das Schlimmste befürchten lässt.
Überaus spannend ging es auf der Bezirksliga-Ebene zu, wo sich seit Saisonbeginn die vierte und fünfte Mannschaft einen harten Konkurrenzkampf um einen Platz an der Sonne lieferten. Dabei hatte erstere, schon über viele Jahre hinweg eine feste Größe im Bezirksligageschäft, unter anderem mit einer viel bestaunten 4:8 Niederlage im Hausduell gegen den rangtieferen Neuling, zunächst den Kürzeren ziehen müssen und war entgegen der ursprünglichen Planung, am großen Rad mitdrehen zu wollen, bereits nach vier Spieltagen mit 4:4 Punkten über einen Mittelplatz nicht hinausgekommen. Wenig erpicht darauf, dort weiter herumzudümpeln, legte der „Steppi“-Vierer gegen den punktgleichen Tabellennachbar TV Mehrhoog unverzüglich eine Schüppe drauf. Doch so locker von der Hand, wie man sich das vorgestellt hatte, lief die Chose zunächst nicht. Schon im Doppeldurchgang musste für ein mühsames 1:1 kräftig geschaufelt werden. Auch die Teamchefin selbst musste Schwerstarbeit verrichten, um das Letzte aus ihrem Körper herauszuholen und mit einem Kampfsieg auf 2:1 vorlegen. zu können. Nachdem anschließend „Manu“ einem kraftraubendem Fünfsatz-Auftritt mit dem 2:2 hatte Tribut zollen müssen, war schon frühzeitig guter Rat teuer. Marianne Sieben, die mit ihrer Erfahrung schon so manche verfahrene Kiste wieder flott gemacht hat, wies auch diesmal den Weg, wo es lang zu gehen hatte. Mit ihrer bewährten Masche, den Ball möglichst flach zu halten, bis sich eine todsichere Versenkungschance ergab, zog sie einem sicheren Spielgewinn zur 3:2 Führung entgegen. Gleich hinterher legte „Conny“ de Witt auf 4:2 nach. Ein stürmischer Angriff, mit dem offensichtlich eine gegnerische Aufholjagd eingeleitet werden sollte, endete schon nach nur drei Anläufen zum 5:2 in „Manus“ weit ausholenden Fangarmen. Und dann erlebte man plötzlich „Steppi“ beim Rundlauf mit schnellen Seitenwechseln. So sahen es zumindest die meisten im Publikum. In Wirklichkeit handelte es sich nicht um ein lustiges Spielchen, sondern lediglich um einen Blitz-Dreier, mit dem „Lady Pokerface“ ihre Gegnerin in Richtung 6:2 durch die Box hetzte. Da bei diesem Spielstand die Partie bereits so gut wie gelaufen war, ließ es Marianne Sieben etwas bedächtiger angehen, nutzte die volle Distanz, um ihre Gegenspielerin mit einer raffinierten Zermürbungstaktik so lange vor sich herzutreiben, bis der Zeitpunkt gekommen war, den entscheidenden Stoß zum 7:2 anzusetzen. Mit einem flotten Dreier gab sich sodann „Conny“ de Witt noch einmal die Ehre und vollendete rasant zum 8:2 Kantersieg. Mehr noch als über den eigenen Sieg freute sich die „Steppi“-Truppe über das gleichzeitige 7:7 (s.w.u.) der fünften Mannschaft gegen den Spitzenreiter DJK Kleve (10:2), zu dem sie mit der eigenen Bilanz von 6:4 Punkten ihrerseits näher aufschließen konnte.
Was lag da näher, als alles daran zu setzen, dem Tabellenführer weiter dicht auf den Fersen zu bleiben? Hierzu kam die Chance mit der Partie beim Tabellenvorletzten TTC BR Schaephuysen geradezu wie gerufen. Doch die Truppe tat sich unerwartet schwer und agierte, je länger die Begegnung dauerte, unkonzentriert bis ängstlich. Nach ausgeglichenen Doppeln legte „Manu“ zunächst zur 2:1 Führung vor, ehe postwendend „Steppi“ in einem eng geführten Fünfsatz-Match nach einer knappen 15:17 Entscheidung im letzten Durchgang recht unglücklich den 2:2 Gleichstand hinnehmen musste. Nachdem „Conny“ de Witt mit einem Kampfsieg ihr Team wieder mit 3:2 in Front gebracht hatte, patzte Marianne Sieben zum erneuten Ausgleich von 3:3. Nach einer weiteren Nullnummer von „Steppi“ lag die Mannschaft erstmals mit 3:4 zurück.
„Manu“ und Marianne Sieben drehten mit beherzten Gegenattacken erneut den Spieß um und markierten das 5:4. Und wieder konnte die Führung nicht zum entscheidenden Durchstoß genutzt werden, weil sich anschließend „Conny“ de Witt und „Steppi“ zum 5:6 vernaschen ließen. Die Kiste blieb also weiterhin eng und die Angst vor einer faustdicken Blamage stand den Schwerenötern ins Gesicht geschrieben. Ein typischer Fall für Marianne Sieben, die sich schon oft als Retter in der Not bewährt hatte. Und die streifte sich auch kurz entschlossen das strammste Nervenkostüm, was griffbereit in ihrem Anti-Stress-Sortiment zu finden war, über und legte bei aller Angespanntheit sogar noch einen Dreier hin, mit dem sie mühelos wieder auf 6:6 gleichzog. Jetzt, wo die Entscheidung anstand, ruhten die Hoffnungen auf der Routine einer „Conny“ de Witt. Die aber zitterte sich schon frühzeitig unter der Last einer Riesenverantwortung weiche Knie an und sank bereits nach nur drei Durchgängen entnervt zum 6:7 zu Boden. Dass es am Ende doch nicht zum Schlimmsten kam, war das Verdienst von „Manu“, die standfest wie eine Deutsche Eiche mit weit ausgreifender Abwehr die Schlussoffensive der Hausherrinnen sicher abfing und so wenigstens noch ein kaum mehr für möglich gehaltenes 7:7 rettete. Angesichts der Tabellensituation und des Bemühens, weiter im Spitzengeschäft mitzumischen, eher ein verlorener als gewonnener Punkt.
Nach der wuseligen Vorstellung des „Steppi“-Vierers, der immerhin mit erfahrenen Spielerinnen besetzt war, fiel es schwer, ihr überhaupt noch eine Chance auf einen der vorderen Tabellenplätze zuzutrauen. Den Gegenbeweis hätte er umgehend gegen TV Voerde II, ebenfalls nicht gerade ein Riese im Bezirksliga-Pool., erbringen können. Doch auch, was „Steppi“ und ihre Mitspielerinnen diesmal zu bieten hatten, war kaum dazu angetan, die Zweifel an der Tauglichkeit zu einem Spitzenteam der Liga aus dem Wege zu räumen. Die Spannung der Partie lebte, so paradox es klingen mag, von einem zähen Verlauf ohne große Höhepunkte mit ständig wechselnder knapper Führung, bis beim Stande von 6:6 die endgültige Entscheidung anstand. Und auch diese fügte sich nahtlos ins Gesamtbild der sich hinschleppenden Begegnung, weil die 7:6 Führung, zu der „Manu“ mit einem nervenstarken Auftritt vorgelegt hatte, postwendend von „Conny“ de Witt zum 7:7 Endstand versemmelt wurde. Mit nunmehr 8:6 Punkten musste die Mannschaft zwar den zuvor noch engen Kontakt zur Spitzengruppe ein wenig abreißen lassen, konnte sich aber wenigstens die Chance auf den Relegationsrang offen halten.
Um wenigstens dieses Minimalziel nicht auch noch aus den Augen zu verlieren, musste „Steppis“ Truppe endlich mal mehr Pfeffer aufs Schlagwerk bringen. Die Gelegenheit dazu bot sich mit dem Besuch des Schlusslichts BV DJK Kellen. In Erwartung einer fröhlicheren Tischrunde als zuletzt griff sie vergnügt zum Gewürzstreuer, um den Gästedamen ein deftiges Menü zu servieren. Und als sei beim Pfeffern eine gehörige Portion in die eigene Hose gerutscht, flitzten schon im Doppeldurchgang beim Auftragen der Vorspeise die Pärchen wie von der Tarantel gestochen um die Tische, wo die Besucher schon mal mit einer flotten Dreier-Mischung zum 2:0 reichlich bedient wurden. Den Hauptgang eröffnete „Steppi“ mit einem fetten Braten nebst scharfer Soße, der den Gästedamen sauer aufstieß und so das 3:0 einbrachte. Nachdem sich anschließend „Manu“ beim Heranschleppen eines randvoll gefüllten Fleischtopfes verhob und nach drei vergeblichen Versuchen, wieder auf die Beine zu kommen, entnervt zum 3:1 aufgegeben hatte, verdarb Marianne Sieben mit einer gehörigen Portion Paprika-Geschnibbeltes ihrem Gegenüber den Appetit und sackte vergnüglich das 4:1 ein. Als sodann „Conny“ de Witt und „Steppi“ zur Abwechslung mal ein wenig leichtere Kost vorsetzten, griffen die Gäste gierig zu und futterten sich auf 4:3 heran. Und als sich diese, plötzlich auf den Geschmack gekommen, über eine Schüssel Fleischbrühe aus der Catering-Abteilung der Firma van Adrichem-Hendrix hermachen wollten, knallte die Chefin „Manu“ kurzer Hand den Deckel drauf und ließ ihre lechzende Gegnerin wie einen Suppenkaspar gnadenlos zum 5:3 verhungern. Spätestens jetzt dämmerte es den Damen aus dem Klever Norden, wie sehr sie mit dem verlockenden Dinner-Abend hinters Licht geführt werden sollten und packten das, was anschließend Marianne Sieben und „Conny“ de Witt anzubieten hatten, erst gar nicht mehr an und ließen die Gastgeber, wenn auch mit knurrendem und verdorbenem Magen, über die Maßen bedient auf 7:3 davonziehen. Und dann hielt Marianne, fast von Mitleid gerührt, den darbenden Gästedamen doch noch ein Zückerchen hin, das wohltuend zum 7:4 weggelutscht wurde. Jetzt fehlte nur noch ein zum Speiseplan passendes Dessert. Hierzu servierte „Steppi“ schlitzohrig einen sauren Apfel, in den die Gästedamen zur endgültigen Absicherung eines Walbecker 8:4 Sieges noch einmal beißen durften. Und schon konnten „Steppi“ und Co. mit einer Zwischenbilanz von 10:6 Punkten wieder einen verstohlenen Blick nach oben werfen.
Um jedoch weiter am Ball zu bleiben, musste der „Steppi“-Vierer zum Abschluss der Hinrunde beim Tabellenführer DJK Kleve schon über sich hinauswachsen. Angesichts der Tatsache, dass bereits die fünfte Mannschaft den favorisierten Kleverinnen einen Punkt abgeknöpft hatte, sah sich auch die Viertvertretung nicht von vornherein chancenlos. Doch der Optimismus reichte mal gerade bis zu den ersten Ballwechseln. Nach dem Verlust beider Doppel und einer Dreisatzabfuhr für „Steppi“ und Marianne Sieben lag die Mannschaft bereits 0:4 zurück. Nachdem auch „Bötti“ die als Ersatzspielerin hatte einspringen müssen, über einen Satzgewinn nicht hinaus kam und anschließend auch „Conny“ de Witt kein Bein auf die Erde bekam, bahnte sich beim Stande von 0:6 ein Debakel an, das mit zwei weiteren Nullnummern von „Steppi“ und Marianne Sieben zum 0:8 Endstand schnell bittere Gewissheit wurde. Wie sehr die Truppe in der Schwanenstadt unter die Räder geraten war, zeigte sich zusätzlich an der lumpigen Ausbeute von gerade mal insgesamt drei Satzgewinnen. Immerhin reichte es mit einer Halbzeitbilanz von 10:8 Punkten noch jenseits von Gut und Böse zu einem beachtlichen sechsten Tabellenplatz. Weiter am großen Rad drehen zu wollen, hatte sich damit wohl fürs Erste erledigt.
Einen geradezu sensationellen Saisonstart hatte die fünfte Mannschaft als Bezirksliga-Neuling mit einer Anfangsbilanz von 6:2 Punkten, darunter ein Sieg im hauseigenen Duell gegen die Viertvertretung, hingelegt und sich damit auf Anhieb in der Spitzengruppe festsetzen können. Kein Wunder, dass sie sich anschließend voller Tatendrang zum Tabellenführer DJK Kleve auf die Socken machte. Mit wenig Respekt vor dem Favoriten ging sie gleich in die Vollen und überraschte die Kleverinnen bereits in den Doppeln mit einer 2:0 Führung. Nachdem „Nicky“ Teven die Chance, die allgemeine Verblüffung auf Klever Seite weiter voranzutreiben, mit einem Patzer zum 2:1 verwehrt worden war, legte „Bötti“ mit einem wuchtigen Dreier wieder auf 3:1 vor. Dann war Birgit Kloesges, die bereits einen 0:2 Satzrückstand wettgemacht hatte, auf dem besten Weg zu einem weiteren Spielgewinn, knickte aber im entscheidenden Durchgang unversehens ein und musste zum 3:2 quittieren. Was Birgit verpasst hatte, holte postwendend Marion van Huet mit einer Blitzattacke nach und erhöhte auf 4:2. Als sich sodann „Bötti“ und „Nicole Teven, weil es so traumhaft lief, darauf verlegten, den leicht angeschlagenen Tabellenführer mit ein wenig Schwänzelei vorzuführen und gar der Lächerlichkeit Preis zu geben, da hatten sie das Klever Fass zum Überlaufen gebracht und mussten nach heftigen Gegenschlägen zum 4:4 ausgleichen lassen. Dass man auch ohne viel provozierenden Schnick-Schnack zum Erfolg kommen kann, zeigten anschließend Marion van Huet und Birgit Kloesges, die in aller Ruhe ihren Stiefel runterspielten und mühelos wieder auf 6:4 vorlegten. Die Gastgeberinnen ließen aber nicht locker und konnten mit Siegen über „Bötti“, Marion van Huet und Birgit Kloesges ihrerseits auf 6:7 davonziehen. Doch bevor auch noch der letzte Punkt vor der Nase weggeschnappt wurde, zog „Nicky“ gegen ihre Gegnerin Porcel Martinez Paloma, die wegen ihres spanisch klingenden Namens einen Hauch von „corrida“-Stimmung in die Arena zauberte, noch einmal ihre Kampfmontur zurecht, hetzte das „Stierchen“ im Stile eines „Torero“ mit gezielt vorbereitenden Nackenstichen vor sich her, um bereits nach drei Runden den entscheidenden Stoß zum 7:7 anzusetzen. Ein sensationeller Coup war gelungen, mit dem der „Bötti“-Vierer bei 7:3 Punkten dem Tabellenführer DJK Kleve (9:1) weiterhin eng auf den Fersen blieb.
Nachdem er Ruf der DJK Kleve, für Walbecker Teams ein notorisch heißes Pflaster zu sein, durch den Punktverlust ihrer ersten Mannschaft gegen den Walbecker Newcomer bereits gehörig angekratzt worden war, sprach einiges dafür, dass er bei dem Besuch ihrer Zweitvertretung in Walbeck endgültig in Vergessenheit geriet. Doch der „Bötti“-Vierer tat sich gegen die DJK-Reservistinnen, die als Tabellenvorletzte mitten im Abstiegkampf steckten, zunächst unerwartet schwer. Nach einem mühsamen 1:1 im Doppeldurchgang musste sich „Bötti“ gewaltig strecken, um mit einem Kampfsieg auf 2:1 vorlegen zu können. Nachdem sich Marion van Huet einen Dreier zum 2:2 Ausgleich eingefangen hatte, war Anne Bremmekamp zur Stelle, schob gewaltiges Kaliber ins Rohr und ballerte sich Einschlag für Einschlag in Richtung 3:2 durch. Dagegen blieb anschließend Birgit Kloesges, sonst eher dafür bekannt, sich für den Erfolg notfalls den Hintern weit aufzureißen, erstaunlich blass und musste wieder auf 3:3 gleichziehen lassen. Jetzt, wo deutlich wurde, dass die Punkte gegen den Abstiegkandidaten nicht mal soeben im Vorbeigehen mit der Mütze abzugreifen waren, rissen sich „Bötti“ und Marion van Huet bis zum Äußersten entschlossen noch einmal zusammen und konnten sich mit Kampfauftritten, bei denen es gegen harten Widerstand gleichsam um Kopf und Kragen ging, nach fünf Sätzen knapp zum 5:3 durchsetzen. Es hätte bereits der Durchbruch sein können, wenn es nicht unversehens diesmal in Annes Rohr geklemmt hätte und Birgit Kloesges nicht erneut wie ein aufgescheuchtes Huhn in der Box herumgeflattert wäre. So aber glichen die Gästedamen nochmals zum 5:5 aus. Dann endlich gab die „Blonde Anne“, auf die Schnelle notdürftig wieder auf Schussfähigkeit gebracht, mit einer geballten Ladung zum 6:5 das Signal zur Schlussoffensive, bei der zunächst „Bötti“ mit einem langen Marsch durch die gegnerischen Abwehrreihen ohne Rücksicht auf Verluste zum 7:5 aufräumte und gleich hinterher Marion van Huet mit einem Dreier-Nachschlag den 8:5 Sieg sicherstellte. Bei nunmehr 9:3 Zählern und einem gleichzeitigen weiteren Punktverlust von DJK Kleve (10:2) beim TTC BW Geldern-Veert II war der Nobody, den zuvor mit Blick auf die möglichen Aufstiegskandidaten kaum einer auf der Rechnung gehabt hatte, bereits bis auf einen Punkt an den Tabellenführer herangerückt.
Der Aufsteiger schien, kaum wie aus dem Nichts aufgetaucht, bereits nach den Sternen zu greifen. Eine Traumwelt tat sich auf, die aber bei der harten Konkurrenz ebenso schnell, wie sie sich geöffnet hatte, auch wieder zerplatzen konnte. Und so mussten beim punktgleichen Verfolger TTV Rees-Groin II erst einmal wieder zu einer weiteren Bewährungsprobe die Hosen runter. Und weil dabei mit Helen Hebinck und Birgit Kannengießer auf die Ersatzgarderobe zurückgegriffen werden musste, konnte nicht gerade das Beste, was die „Bötti“-Truppe im Angebot hatte, zum Vorschein kommen. Und so gab es, kaum dass sie so richtig blank gezogen hatte, bereits mit einem 0:3 Rückstand aus einem verkorksten Pärchenauftritt sowie einer Nullnummer von „Nicky“ Teven frühzeitig tüchtige Schläge aufs Gesäß. Dann zeigte „Botti“, wahrlich kein Maso-Typ, der sich mir nichts dir nichts die Hucken voll hauen lässt, was sich unter ihrer geräumigen Kampfmontur so alles verbirgt, und wuchtete einen Dreier, gegen den kein Kraut gewachsen war, zum 1:3 vom Schläger. Dagegen konnte „Biggi“ Kannengießer, so sehr sie sich auch drehte und wendete, einen weiteren Prügeldurchgang nicht vermeiden und musste notgedrungen ihren Buckel zum 1:4 krumm machen. Nachdem anschließend Helen Hebinck mit einem Kampfsieg auf 2:4 hatte verkürzen können, erwischte es auch „Bötti“, die sich mit einer endlosen Serie von Peitschenhieben das 2:5 einfing. Dann griff „Nicky“, während ihre Kameradinnen reihenweise unter den Schlägen der Reeser „Dominas“ zu Boden gingen, selbst zur Knute und drosch mit wachsender Begeisterung auf ihre Gegnerin ein, die bereits nach durch drei Durchgängen reichlich mit Striemen versorgt zum 3:5 in die Knie ging. Und schon prasselte es wieder gnadenlos auf Helen Hebinck und „Biggi“ Kannengießer, für die der Besuch in einer Geißel-Spelunke eine ganz neue Erfahrung darstellte, nieder. Beim Stande von 3:7 nahte das Ende der grausigen Vorstellung. Zuvor jedoch griff „Bötti“, die zwischenzeitlich zur Genüge hatte studieren können, wie man mit Domina-Kunden umzugehen hat, noch einmal selbst zur Peitsche und zog mit kräftigen Hieben zum 4:7 durch. Zu soviel Schneid wie zuvor „Bötti“ war Helen Hebinck nach allem, was sie in dem verruchten Schläger-Milieu erleben musste, bei ihrem letzten Auftritt weder willens noch fähig und sehnte das Ende der geschmacklosen Prügelorgie herbei. Diesen letzten Wunsch erfüllten ihr die Hausherrinnen bereitwillig mit einem abschließenden Schnelldurchlauf zur 4:8 Niederlage.
Der Schock über die Art, wie sich „Böttis“ Truppe in Rees hatte vorführen lassen müssen, war ihr sosehr in die Knochen gefahren, dass sie Mühe hatte, selbst beim Schlusslicht BV DJK Kellen mit einer weniger anrüchigen und sportlich sauberen Vorstellung aufzuwarten. Und so lief sie gleich nach dem Verlust beider Doppel und einem total verkorksten Auftritt von „Nicky“ Teven einem 0:3 Rückstand hinterher, ehe „Bötti“, die das seltsame Treiben im Reeser Domina-Studio noch am besten überstanden hatte, mit einem erstaunlich frischen Auftritt auf 1:3 verkürzen konnte. Da es im weiteren Verlauf nicht gelang, zu den Hausherrinnen aufzuschließen, schleppte sich die Partie bis zum 5:7 mühsam dahin, ehe sich in dieser kritischen Phase Birgit Kloesges und „Nicky“ Teven ein Herz fassten und auf dem letzten Drücker zum 7:7 ausglichen und damit wenigstens noch einen Punkt sichern konnten.
Mit der Punkteteilung gegen Kellen war die Mannschaft bei nunmehr 10:6 Zählern auf den dritten Tabellenplatz zurückgefallen. Da dieser am Saisonende zu einer Relegationsrunde berechtigte, ging es fortan darum, sich wenigstens diese Chance weiterhin offen zu halten. Dazu musste fürs Erste der TTC BW Geldern-Veert II als unmittelbarer Verfolger (9:7) auf Distanz gehalten werden. Mit diesem Lokalderby war zum Abschluss der Hinrunde, wie stets in den prestigeträchtigen Begegnungen zwischen beiden Vereinen, also noch einmal reichlich Spannung angesagt. Leider wurde daraus nichts, weil der „Bötti“-Vierer mit einem Blitzstart der Gästedamen auf dem falschen Fuß erwischt wurde und, ehe er sich versah, bereits 0:4 zurücklag. Der späte Gegenschlag von Marion van Huet zum 1:4 vermochte das Blatt auch nicht mehr zu wenden, sodass am Ende eine krachende 1:8 Klatsche zu Buche stand. Damit rutschte die Mannschaft einträchtig neben der Viertvertretung (jeweils 10:8) ins Mittelfeld ab und dürfte sich endgültig von der Traumvorstellung, am großen Rad mitdrehen zu können, verabschiedet haben. Dennoch bleibt als Erfolgsbilanz festzuhalten: der Newcomer hatte alle, die ihm harte Zeiten prophezeiten, gehörig Lügen gestraft, auf Anhieb reichlich Ernte vom Acker geholt und selbst beim Wildern im Gehege alteingesessener Großen manch fette Beute abgeschleppt. Da sollte ihm auch für die Rückrunde nicht bange werden.