Verbandsliga-Team trotz Verlust der Tabellenführung nach wie vor auf Aufstiegskurs. Reservisten (Bezirksliga) kämpfen sich an die Spitzengruppe heran. Dritte Mannschaft (Kreisliga) setzt sich ein wenig von der Abstiegszone ab. Für die Viertvertretung (1. Kreisklasse) wird die Luft immer dünner. Fünfte Mannschaft (3. Kreisklasse) behauptet sich im Mittelfeld.
Die erste Mannschaft, nach vier Spieltagen mit 8:0 Punkten alleiniger Tabellenführer, hatte mit dem Tabellenfünften TTV Hamborn (5:3) erstmalig einen der engeren Verfolger zu Gast und damit die Chance, seine Spitzenposition weiterhin zu festigen. Bei weitem allerdings keine Aufgabe, die gleichsam im Vorbeigehen zu erledigen war, wie sich bereits mit dem 1:2 Rückstand nach den Doppeln anzudeuten schien. Auch nachdem Kestutis Zeimys und Christian Peil mit souveränen Spielgewinnen auf 3:2 vorgelegt hatten, blieben die Gäste durch einen Patzer von „Olli“ Schauer zum 3:3 weiter in Schlagnähe. Erst nach je einem Dreier von Hendrik Cobbers und Jörn Ehlen klärten sich mit der 5:3 Führung allmählich die Fronten. Yannick Büns und Kestutis Zeimys legten zügig auf 7:3 nach. Danach brachen die Gäste endgültig ein, sodass Christian Peil und „Olli“ Schauer in aller Ruhe den Sack zum 9:3 Gesamtsieg zumachen konnten.
Auf einen Punktefang mit der Mütze richtete sich die Mannschaft gegen den weit abgeschlagenen Tabellenletzten Bayer Uerdingen III (0:10), der obendrein nur zu Fünft antrat, ein. Mithin war es auch kein allzu großes Risiko, auf den Einsatz von Kestutis Zeimys zu verzichten. Er wurde durch Heinz-Peter Koppers ersetzt, dem man bei seinem ersten Gehversuch nach einer verletzungsbedingten langen Spielpause seinen Trainings- und Wettkampfrückstand kaum anmerkte. Nach einer schnellen 3:0 Führung aus dem Doppeldurchgang, geriet der Einzeldurchlauf zu einem reinen Dreier-Spektakel, bei dem der Gegner fast völlig aus dem Blickfeld verschwand und lediglich als Spielball für eine mannschaftsinterne Kür zum Dreier-König des Abends herhalten musste. Dabei hackte ausgerechnet „Henk“ Cobbers, sonst eher auf Langholz fixiert, am schnellsten sein Häufchen Kleinholz zusammen. Und so war bereits nach einer Stunde das lustige Dreier-Spielchen mit einem 9:0 Kantersieg vorbei
Nachdem die Peil-Truppe bislang recht locker durchs Wettkampfprogramm marschiert war, stand ihr beim direkten Verfolger WRW Kleve (11:1) eine erste echte Bewährungsprobe innerhalb der eng beieinander liegenden vierköpfigen Spitzengruppe, zu welcher noch TuS Rheinberg (10:2) und PSV Oberhausen (9:3) zählten, bevor. Und die Schwanenstädter bliesen auch gleich kräftig zum Halali auf den Tabellenführer, der nach zwei verlorenen Doppeln und einer Einzelniederlage von Christian Peil schnell 1:3 zurücklag. Nachdem Kestutis Zeimys auf 2:3 verkürzt hatte, zogen die Gastgeber mit Siegen über Henrik Cobbers, „Olli“ Schauer und Yannick Büns erst einmal auf 2:6 davon, ehe Jörn Ehlen einen Gegenschlag zum 3:6 anbringen konnte. Eine überraschende Dreisatzniederlage von Kestutis Zeimys warf die Mannschaft fast uneinholbar weiter auf 3:7 zurück. An der deutlichen Überlegenheit der Klever vermochte auch der anschließende Spielgewinn von Christian Peil zum 4:7 nicht mehr zu rütteln. Das war am Ende auch die bittere Erkenntnis von Oliver Schauer und Henrik Cobbers , die chancenlos zum 4:9 und damit zur ersten Saisonniederlage quittieren mussten.
Kaum dass die bislang weiße Weste an der Garderobe abgelegt worden war, drohten in der nächsten Spitzenbegegnung gegen den punktgleichen TuS Rheinberg weitere Flecken. Da es für beide Teams darum ging, wichtige Pflöcke in Richtung Aufstieg einzuschlagen, war eine spannende Partie zu erwarten. Und in der Tat lief vor einer ungewohnt großen Zuschauerkulisse ein Tischtennis-Thriller ab, der bis zum letzten Schlag gewaltig an den Nerven zerrte. Den 1:2 Rückstand aus dem Doppeldurchgang glich Kestutis Zeimys zunächst zum 2:2 aus, ehe Christian Peil mit einer knappen Fünfsatz-Niederlage und „Olli“ Schauer nach einem Kurzauftritt das 2:4 hinnehmen mussten. Dann der erneute Ausgleich zum 4:4 durch Kampfsiege von Henrik Cobbers und Jörn Ehlen. Recht unglücklich agierte Yannick Büns, der zunächst einen 0:2 Satzrückstand ausglich und im entscheidenden Durchgang mehrmals die erstmalige Führung für seine Mannschaft auf dem Schläger hatte, aber in der Schlussphase im unbändigen Drang, den Siegpunkt mit riskanten Ballwechseln erzwingen zu wollen, seine zuvor taktisch disziplinierte Spielweise aufgab, immer häufiger über eigene Fehler mit sich haderte und am Ende zum 4:5 die Segel streichen musste. Nicht ganz programmgemäß war die anschließende Niederlage von Kestutis Zeimys, sodass sich beim Stande von 4:6 die Mienen auf der Walbecker Bank erneut verfinsterten. Doch mit einem Dreier von Christian Peil ging noch einmal ein Ruck durch die Reihen seiner Kameraden, den „Olli“ Schauer mit einem weiteren Gegenschlag zum erneuten Ausgleich von 6:6 nutzte. Die Spannung kochte bis zum Siedepunkt hoch. In einem wilden Schlagabtausch mit sehenswerten Ballwechseln wurde Henrik Cobbers in der Partie gegen den Ex-Walbecker Ermin Besic immer wieder lautstark vom heimischen Publikum fünf Sätze lang zum erhofften Durchbruch nach vorne gepeitscht. Es half nichts. Am Ende hatte sein Kontrahent zum 6:7 knapp die Nase vorn. Und als gar Jörn Ehlen sich anschließend mit einem Dreier das 6:8 eingefangen hatte, schien die nächste Niederlage nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Doch in einem Krimi, der in Hitchcock-Manier getrost mit „Mord in der Box“ hätte betitelt werden können, spannte Yannick Büns die Zuschauer noch einmal auf die Folter und stach, eine lange Blutspur hinter sich herziehend, zum 7:8 zu. Nach so viel Schneid, den Yannick an den Tag gelegt hatte, waren plötzlich auch seine Komplizen Kestutis Zeimys und Christian Peil im Schlussdoppel nicht mehr zu halten und griffen in einem kurzen Raubzug den Gästen auch noch den letzten zu vergebenden Punkt zum 8:8 ab. Die Erleichterung der vielen Fans, die vier Stunden lang hatten ausharren müssen, um doch noch auf ihre Kosten zu kommen, war gleichsam mit Händen zu greifen und die Spannung im Kampf um den Aufstieg, der mit dem anstehenden Topspiel gegen PSV Oberhausen seine Fortsetzung erleben wird, blieb fürs Erste erhalten.
Die Reservisten, die im letzten Jahr nur knapp den Klassenerhalt hatten sichern können, waren diesmal mit 4:4 Punkten recht passabel in die neue Bezirksliga-Saison gestartet. Damit führte die Basten-Truppe vom vierten Tabellenplatz aus ein dicht gedrängtes Mittelfeld an, das mit einer Differenz von nur einem Punkt bis zum Drittletzten SV Union Kevelaer-Wetten reichte. Mithin lag sogar der Versuch auf der Hand, einen Angriff auf die Spitzengruppe in den Blick zu nehmen. Und eine durchaus realistische Chance hierzu ergab sich mit der Partie beim Tabellensiebten PSV Kamp-Lintfort II (3:5). Doch die Reservisten, die auf den Einsatz von „Balu“ Rogge verzichten mussten, kamen nur mühsam in die Gänge. Sie lagen durch den Verlust zweier Doppel und einen Patzer von Frank Kaenders schon frühzeitig 1:3 zurück, ehe „Hejo“ Basten und Harald van Bühren auf 3:3 verkürzen konnten. Dann unterlag zunächst Hubert Werland in einer knappen Fünfsatz-Entscheidung. Ein weiterer Patzer von Ersatzspieler Ralf Hendrix erbrachte bereits das 3:5. Da anschließend Hans-Gerd Sommer keinen Zug in seine linke Klebe bekam und „Hejo“ Bastens Abwehr alles andere als sattelfest war, drohte beim Stande von 3:7 bereits das vorzeitige Aus. Dann musste sich „Candy“ mit einem weiteren Blick in die Röhre begnügen. Hubert Werlands Versuch, wenigstens die Einzelbilanz noch ein wenig aufzuhübschen, ging ebenfalls ins Leere, womit eine 3:9 Niederlage perfekt war und die Mannschaft auf den siebten Tabellenplatz zurückfiel.
Nach dem wenig verheißungsvollen Auftritt in Lintfort mussten sich die Reservisten auch im Lokalderby beim SV Union Kevelaer-Wetten auf eine heiße Kiste gefasst machen. Und in der Tat lag die Truppe nach zwei verlorenen Doppeln und Niederlagen von „Balu“ Rogge sowie „Hejo“ Basten erneut frühzeitig mit 1:4 zurück. Mit einem typischen Ballerauftritt von Harald van Bühren und einem Kampfsieg von Hubert Werland gelang der Anschluss auf 3:4. Dagegen war der auf Druckwellen fixierte Kampfstil von Ersatzspieler Oliver Dörr ein gefundenes Fressen für seinen flinkfüßigen Gegenspieler, der mühelos auf 3:5 davonziehen konnte. Zum Glück saßen mal wieder wie angegossen die Sommer’schen Überzieher und stand „Hejo“ Basten bombensicher in der Abwehr, sodass die Mannschaft wieder auf 5:5 gleichziehen konnte. Den anschließenden Patzer von „Balu“ Rogge machte postwendend Hubert Werland mit versiertem Konterspiel wieder wett, sodass beim Stande von 6:6 die Partie weiterhin offen blieb. Die Hoffnungen auf den entscheidenden Durchbruch ruhten auf Harald van Bühren. Und der ließ es auch mal wieder heftig krachen, leider ohne die erforderlichen Einschläge. Und da sich auch die Überzieher, die Hans-Gerd Sommer anschließend hervorkramte, als wenig reißfest erwiesen, durfte mit dem 6:8 Rückstand bereits ein Punkt in den Kamin geschrieben werden. Leider lief auch bei Oliver Dörr außer einer gehörigen Portion Angstschweiß nichts mehr, sodass die Basten-Truppe mit einer 6:9 Niederlage und nunmehr 4:8 Punkten bereits bis in die Nähe der Abstiegsränge durchgereicht wurde.
Um nicht schon wieder frühzeitig an den Katzentisch abgeschoben zu werden, war es höchste Zeit, wieder etwas Kräftiges auf die Rippen zu bekommen. Aber gegen den Tabellenzweiten SV Dingden schneller gesagt als getan. Und so wunderte es nicht, dass die Reservisten beim Griff zum Futternapf erst einmal das Nachsehen hatten und nach dem Doppeldurchgang und zwei Patzern von „Hejo“ Basten und „Balu“ Rogge bereits wieder frühzeitig den Start mit einem 1:4 Rückstand verpassten, dem sie nach Spielgewinnen von „Candy“ und Harald van Bühren sowie Niederlagen durch Hubert Werland und Hans-Gerd Sommer bis zum 3:6 weiter hinterliefen. In dieser bedrohlichen Lage sah sich Teamchef „Hejo“ Basten zu einer aufmunternden Standpauke genötigt, die ihre Wirkung nicht verfehlte, nachdem er selbst mit einem Kampfsieg zum 4:6 das Signal zu einer beispiellosen Aufholjagd gegeben hatte. „Balu“ Rogge und „Candy“ legten unverzüglich auf 6:6 nach. Als sich sodann Hubert Werland in einem Fünfsatz-Match sogar zur erstmaligen Führung von 7:6 durchgekontert hatte, lag eine Sensation in der Luft. Dann machte sich angesichts des Zwischenspurts, den die Basten-Truppe hingelegt hatte, in den Gästereihen Verwirrung breit. Diese nutzte Harald van Bühren kaltblütig aus und legte mit einer Salve Sperrfeuer auf 8:6 nach. Damit brach die gegnerische Mannschaft endgültig ein, sodass Hans-Gerd Sommer in aller Ruhe mit einem zugkräftigen Auftritt den Schlussstrich unter einen sensationellen 9:6 Sieg ziehen konnte, der umso höher zu bewerten war, als er wegen des verletzungsbedingten Ausfalls von „Balu“ Rogge mit dezimierter Mannschaft errungen wurde.
Der Coup gegen SV Dingden hatte sich sehr schnell bis zum Tabellenführer TuS Xanten II herumgesprochen, der als nächster Gegner bei den Reservisten anzutreten hatte. Und diese, mit dem Schwung des Sensationssieges im Rücken, liefen erneut zu großer Form auf. Einen 1:2 Rückstand glich „Hejo“ Basten mit einer sehenswerten Abwehrleistung zum 2:2 aus. Nachdem „Balu“ Rogge verletzungsbedingt sein Spiel kampflos zum 2:3 hatte herschenken müssen, zog „Candy“ mit einem deftigen Dreier wieder auf 3:3 gleich. Dann zog erst einmal Hubert Werland trotz heftiger Gegenwehr in einem Fünfsatz-Match zum 3:4 den Kürzeren, bevor Harald van Bühren und Hans-Gerd Sommer mit kraftvollem Angriffsspiel die erstmalige Führung zum 5:4 markierten. Mit Siegen über „Hejo“ Basten, „Balu“ Rogge (kampflos) und „Candy“ zogen die Gäste ihrerseits wieder auf 5:7 davon. Hiervon unbeeindruckt ließ Hubert Werland einen deftigen Dreier zum 6:7 vom Stapel. Und sollte der nächste Gegner etwa ein Tischtennis-Veganer gewesen sein, so war er bei Harald van Bühren, der stets reichlich „Blaue Bohnen“ im Magazin hat, bestens aufgehoben. Und der servierte seinem Gegenüber auch prompt eine saftige Ladung davon, bis diesem bereits nach drei Runden das „Veggie“-Vergnügen sichtlich zum Hals heraushing und Harry vergnüglich den 7:7 Ausgleich hereinballerte. Nicht genug, packte Hans-Gerd Sommer auch noch eine frische Serie Überzieher aus, mit denen er fünf Sätze lang seinen Gegner traktierte und am Ende zum 8:7 abfertigte. Damit war gegen den Tabellenführer immerhin schon mal eine kleine Sensation gelungen. Die ganz große blieb allerdings diesmal im Gegensatz zum Spiel gegen SV Dingden aus, weil das Schlussdoppel Basten/van Bühren chancenlos zum 8:8 die Segel streichen musste. Immerhin: mit nunmehr 7:9 Punkten schob sich die Mannschaft wieder ins sichere Mittelfeld vor und die Überraschungserfolge gegen die beiden Spitzenteams weckten urplötzlich Erinnerungen an bessere Zeiten. Und was könnte den von einem unaufhaltsamen Vergreisungsprozess erfassten und in den letzten Jahren nicht gerade von Erfolgen verwöhnten Reservisten besser auf die Sprünge helfen als ein wenig Nostalgie?
Dass die dritte Mannschaft seit Jahren als Chaoten-Truppe stets mit einer dünnen Erfolgquote am Rande des Abgrundes durch die Kreisliga tingelte, brachte regelmäßig den nach wie vor als Einzelkämpfer erfolgreichen Altmeister Hermann Deckers mal auf die Palme, mal auf unkonventionelle Motivations-Tricks. Da sein verglatzter Schädel zum Haarraufen nichts mehr hergibt, tauchte er seit Beginn der Saison beim Training in einem schrillen Leibchen mit dem Logo „Doc Hoffi“ auf. Der letzte Schrei, mit dem vermutlich seiner zahnlos gewordenen Truppe wieder mehr Bissigkeit eingehämmert werden sollte. Dass der Gag offensichtlich zog, zeigte sich an den 2:4 Punkten, mit denen die Mannschaft aus der Startphase der neuen Saison herausgekommen war. Ob sich dahinter auch eine nachhaltige Trendwende verbarg, hätte schon die nächste Partie beim Tabellenfünften GW Wesel-Flüren III (2:2) aufzeigen können. Und die lief in der Tat vielversprechend an. Mit zwei gewonnenen Eingangsdoppeln und Kampfsiegen von Hermann Deckers und Ralf Hendrix legte die Mannschaft eine schnelle 4:1 Führung vor. Nachdem sich Patrick Janssen, seit Längerem in einem Formtief, das 4:2 eingefangen hatte, erhöhte „Sammy“ Wirtz mit einem lockeren Dreier auf 5:2. Sodann verfranzten sich nacheinander Marco Schneider, Oliver Dörr und Ralf Hendrix mit ein paar Runden durchs Fettnäpfchen und schon war beim Stande von 5:5 die Partie wieder offen. Mit einem seiner unnachahmlichen Stehversuche stocherte sich Hermann Deckers zur erneuten Führung von 6:5 durch. Da anschließend „Sammy“ Wirtz und „Pat“ Janssen über einen Satzgewinn nicht hinauskamen, lag die Hendrix-Truppe mit 6:7 erstmals hinten. Mit einem den Gegner „verdörrenden“ breitwandigen Kurzauftritt glich „Olli“ wieder zum 7:7 aus. Marco Schneider, der nach seinem Comeback in Walbeck noch nicht so richtig in die Spur gekommen ist, unterlag erneut, sodass beim Stande von 7:8 bereits ein Zähler abgeschrieben werden musste. Um wenigstens noch eine Punkteteilung zu retten, machte sich abschließend die Paarung Deckers/Hendrix an die Arbeit. Mit einer raffinierten Materialmischung, wobei der Altmeister mit seiner noppigen Steinzeitlatte die Bällchen im Spiel hielt und „Ralle“ Hendrix mit seinem sensenartigen Querschnitt und eingestreuten Vorhandknallern den Versenkungsjob übernahm, trieben sie fünf Sätze lang ihre Gegner vor sich her, um zum richtigen Zeitpunkt, wenn auch erst auf dem letzten Drücker, zum 8:8 einzudrücken. Mit nunmehr 3:5 Punkten rückte die Mannschaft fürs Erste auf den siebten Tabellenplatz vor.
Noch aber konnte sich die Hendrix-Truppe nicht in Sicherheit wiegen, zumal der Abstand zu den Abstiegsrängen lediglich einen Punkt betrug und in der nächsten Partie gegen den Spitzenreiter TuS Borth II wohl kaum ein Blumentopf zu gewinnen war. Und wie nicht anders erwartet, fing sie sich mit 2:9 eine deftige Schlappe ein, wobei Hermann Deckers und Ralf Hendrix die beiden Gegenzähler einfahren konnten.
Eher hätte der „Doc Hoffi“-Effekt dagegen schon beim Tabellenvorletzten TTC Sevelen greifen können. Doch auch im Hexenland, wo die langnasige Zaubergestalt mit ihrem Besenritt durch die Walbecker Reihen fegte, stand die Mannschaft von Anfang an auf verlorenem Posten. Sie lag bereits 0:5 zurück, ehe „Sammy“ Wirtz mit dem ersten Gegenschlag das 1:5 markieren konnte. Oliver Dörrs Spielgewinn zum 2:7 war das Letzte, was an Zählbarem noch heraussprang, und schon saß Ralf Hendrix mit seiner Truppe nach einer weiteren 2:9 Klatsche und mit 3:9 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder am Katzentisch der Kreisliga. Und ab sofort ward der Altmeister nicht mehr in seinem „Doc Hoffi“ Hemdchen gesehen. Es roch also verdächtig wieder nach dem alten Trott, der vorübergehend schon gebannt schien.
Kein Wunder also, dass man selbst der Partie beim Schlusslicht TV SW Uedem mit gemischten Gefühlen entgegensah. Und wie nicht anders zu erwarten, diktierte eine gewisse Ängstlichkeit das Anfangsgeschehen. Nach einer mühsam heraus gespielten 2:1 Führung im Doppeldurchgang fing sich Routinier Hermann Deckers, von dessen viel gerühmtem Steherpotenzial wenig zu sehen war, einen für ihn ungewohnten Dreier zum 2:2 ein. Nachdem Ralf Hendrix mit einer klassischen Säbelnummer wieder auf 3:2 vorgelegt hatte, musste „Pat“ Janssen, nach wie vor weit unter Normalform agierend, zum 3:3 ausgleichen lassen. Dann endlich war „Sammy“ Wirtz mit einem patschigen Materialauftritt zur Stelle und riss seine Schnarchtruppe mit einem souverän zum 4:3 eingefahrenen Sieg aus dem Tiefschlaf. Marco Schneider, der sich nach längerem Leerlauf mal wieder in die Siegerliste eintragen durfte, erhöhte auf 5:3, dem unverzüglich ein wuchtiger Nachschlag von Oliver Dörr zum 6:3 folgte. Und siehe da! Plötzlich lief es wie am Schnürchen. Der „scharfe Lumpi“ Ralf Hendrix fletschte kurz die Zähne, packte kräftig zu und schon war das 7:3 im Kasten. Dann holte Noppen-Hermann, nach seinem vorangegangenen Patzer wieder in unbändiger Einlochlaune, kurz seinen Spielknochen heraus, an dem sein Gegner schwer zu knabbern hatte und am Ende entnervt zum 8:3 davonziehen musste. „Sammy“ Wirtz blieb es schließlich vorbehalten, den letzten Uedemer, der sich noch regte, mit seiner Allzweck-Schaufel zum 9:3 Gesamtsieg ins Tischtennisgrab zu versenken. Den Pessimisten, welche die Hendrix-Truppe bereits wieder in alte Chaos-Zeiten zurückversetzt sahen, zum Trotz durfte bei nunmehr 5:9 Punkten ein wenig aufgeatmet werden. Das ließ zumindest schon mal weiter hoffen.
Wer einmal so richtig schwarz sehen wollte, der durfte sich einen Blick in die Hinterhof-Kaschemme der vierten Mannschaft (1. Kreisklasse) nicht entgehen lassen, wo eine von Personalfraß ausgemergelte Truppe seit Saisonbeginn krampfhaft dem ersten Punktgewinn hinterher läuft. Verantwortlich hierfür ist in erster Linie ein sogenanntes SPV-(Schweißporen-Verschluss) Syndrom, das, zunächst vor Jahren in der fünften Mannschaft ausgebrochen, seit Jüngstem epidemisch auch auf die Cools-Truppe übergegriffen hat. Davon betroffen war mit Erik Jurzick, Guido Backes und „Didi“ Füngerlings, der mittlerweile voll und ganz in die Yoga-Szene abgetaucht ist, fast der komplette Kern der Leistungsträger. Kein Wunder, dass die Truppe bislang nur Prügel bezog und mit 0:8 Punkten bereits drei Zähler vom Tabellenvorletzten abgehängt das Tabellenende bildete. Mithin ist zu befürchten, dass die Schwerenöter kaum mehr ein Bein auf die Erde bekommen werden und ein Abstieg auf Raten droht. Und so setzte sich das Trauerspiel auch gegen BV DJK Kellen IV fort, wo zwar Guido Backes nach langer Pause wieder zur Verfügung stand, aber Erik Jurzick und „Didi“ Füngerlings weiterhin fehlten und mit Bernd Verhölsdonk Ersatzgestellung aus der fünften Mannschaft angefordert werden musste. Damit war eine weitere Prügelrunde geradezu vorprogrammiert, die dann auch mit einer 2.9 Schlappe recht deutlich ausfiel. Die beiden Gegenzähler resultierten aus einem Doppelgewinn und einem Einzelsieg von „Micha“ Cools.
GegenSV Budberg stand bis auf „Didi“ Füngerlings erstmals fast die komplette Mannschaft, also auch wieder mit Erik Jurzick, an den Tischen. Das zahlte sich zumindest in den Doppeln schon mal mit einer 2:1 Führung aus, die mit Beginn des Einzeldurchgangs gleich wieder verspielt wurde. Guido Backes, noch deutlich im Trainingsrückstand, unterlag zum 2:2 Ausgleich. Anschließend kam Heinz Leuken über einen Satzgewinn nicht hinaus und musste sich Erik Jurzick sogar schon nach nur drei Runden am Tisch geschlagen geben, während sich „Nussi“ Haßelmann immerhin fünf Sätze lang auf den Beinen hielt, sodass es beim Stande von 2:5 bereits wieder im alten Trott weiterging. Mit einem Kampfsieg konnte Markus Günther auf 3:5 verkürzen, kaum mehr als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein, weil postwendend „Micha“ Cools und Guido Backes zum 3:7 ins Gras beißen mussten. Ein weiterer Gegenschlag durch Heinz Leuken erbrachte das 4:7. Das war es dann auch schon. Erik Jurzick und „Nussi“ Haßelmann wehrten sich noch einmal nach Kräften, konnten aber die 4:9 Niederlage nicht mehr verhindern.
Zum Lokalderby bei SV Union Kevelaer-Wetten III war das Personaltableau bereits derart blank geputzt, dass zur Spielfähigkeit mit Heinz Kannengießer und „Gerry“ Janssen gleich eine doppelte Ersatzgestellung aus der fünften Mannschaft erforderlich war. Mehr als ein krampfhaftes Durchwursteln war damit nicht zu erwarten. Erschwerend kam hinzu, dass bei ständig wechselnden Einzelkämpfern kaum noch von Teamgeist die Rede sein konnte. Das führte in Wetten soweit, dass sich „Kranich“ Leuken der verzweifelten, aber vergeblichen Suche nach dem einen oder anderen Pünktchen am Boden trickreich durch einen überraschenden Start zum Tiefflug entzog und, die Lufthoheit über dem Tisch nutzend, den einzigen Gegenzähler bei der 1:9 Klatsche einfahren konnte.
Spätestens nach dem Debakel in Wetten und mit einer niederschmetternden Zwischenbilanz von 0:14 Punkten hätte auch dem Letzten der Tischtennisverantwortlichen klar sein müssen, dass es ein riesiger Fehler war, die Stimmen, die angesichts des drohenden Personaldilemmas bereits im Vorfeld der Saison für eine Zusammenlegung der vierten und fünften Mannschaft plädiert hatten, nicht ernst genommen wurden. Mittlerweile steht fest, dass die Cools-Truppe sehenden Auges einem Fiasko entgegengeht. Anschaulicher als mit einem betulichen „Weiter so!“ lässt sich eigentlich die Freude am Tischtennissport kaum noch vermiesen. Aber eine tragbare Ad-hoc-Lösung ist derzeit nicht in Sicht, und so tingelte die Nottruppe weiter, um sich beim TTC Sevelen II die nächste Abfuhr abzuholen. Immerhin konnte eine 2:1 Führung herausgespielt werden. Doch die Freude hierüber währte nicht lange. Nach drei Patzern in Folge von „Nussi“ Haßelmann, Heinz Leuken und „Didi“ Füngerlings, der sich notgedrungen noch einmal aus seiner entrückten Yoga-Welt an die Tische hatte bugsieren lassen, lag die Mannschaft schnell 2:4 zurück, ehe „Luggi“ Hebinck noch einmal auf 3:4 verkürzen konnte. Dann aber ging es mit einem Durchhänger, bei dem nacheinander Ersatzspieler Bernd Verhölsdonk, „Micha“ Cools und Heinz Leuken zum 3:7 ins Gras beißen mussten, schnurstracks einem weiteren bitteren Ende entgegen. Nachdem sich „Nussi“, der partout nicht auf eine weitere Portion Prügel erpicht war, in einem Kampfauftritt in Richtung 4:7 hatte durchwuseln können, war anschließend für „Luggi“ Hebinck und „Didi“ Füngerlings endgültig Hängen im Schacht und die sagenhafte Pleitenserie (0:16) um eine 4:9 Niederlage reicher.
Für die fünfte Mannschaft (3. Kreisklasse) kündigten sich nach Jahren endloser Personalquerelen mit der radikalen Entsorgung unsicherer Kantonisten bessere Zeiten an. Dem Teamchef Heinz Kannengießer, zuvor Woche für Woche auf Dauersuche nach einem spielfähigen Vierer, hatte endlich mit sich selbst sowie Bernd Verhölsdonk, Frank Tervooren, „Gerry“ Janssen und der Neuerwerbung Carsten Beckmann eine feste Kerntruppe zur Verfügung, die mit einer Anfangsbilanz von 1:3 Punkten hoffnungsvoll in die neue Saison gestartet war. Leistung stärkend wirkte sich aus, dass der „Kanne“-Vierer zusehends als Reservepool für die schmalbrüstige vierte Mannschaft herhalten musste. Dennoch sah die Mannschaft der Partie gegen PSV Kamp-Lintfort VI, wo mit Heinz Kannengießer, Frank Tervooren und „Gerry“ Janssen fast die komplette Standart-Formation ersetzt werden musste, mit gemischten Gefühlen entgegen. Da mit Bernd Verhölsdonk und Carsten Beckmann das Stammpotenzial ausgeschöpft war, musste notgedrungen auf die beiden Jugendspieler Maximilian Meyer und Luca van Lier zurückgegriffen werden. Und die präsentierten sich in blendender Spiellaune, wobei vor allem „Max“ mit drei Einzelsiegen an Brett Eins glänzte und Luca immerhin noch einen weiteren Spielgewinn beisteuerte. Die restlichen Punkte zu einem 8:5 Sieg resultierten aus einem Doppelerfolg durch die Paarung Verhölsdonk/Beckmann sowie drei siegreichen Auftritten von Bernd Verhölsdonk (2) und Carsten Beckmann (1), der seine Freude über das gelungene Einzeldebüt noch in der Woche danach beim Training mit dem Logo „So sehen Sieger aus!“ auf stolzer Brust allen sichtbar durch die Halle trug.
Mit einer gemessen an den Jahren zuvor ungewohnt frühen 3:3 Zwischenbilanz machte sich die Truppe, diesmal wieder in kompletter Besetzung, guten Muts zur Nachholpartie – die erste war wegen eines tragischen Todesfalls vorzeitig abgebrochen worden – beim SV Orsoy II auf die Socken. Doch die Mannschaft kam nur mühsam in die Gänge und lag nach zunächst ausgeglichenen Doppeln durch Dreisatz-Klatschen für Bernd Verhölsdonk und Heinz Kannengießer 1:3 zurück. Nachdem Frank Tervooren auf 2:3 hatte verkürzen können, folgte ein Durchhänger mit drei Niederlagen in Folge durch „Gerry“ Janssen, Heinz Kannengießer und Bernd Verhölsdonk, sodass beim Stande von 2:6 der Drops bereits gelutscht schien. In der Not nahm sich sodann Teamchef Heinz Kannengießer, der in seinem Ehrgeiz das drohende Fiasko einfach nicht wahr haben wollte, noch einmal jeden Spieler einzeln mit einer Standpauke zur Brust und hämmerte ihnen bedingungslosen Kampf ein. „Gerry“ ließ sich dies nicht zweimal sagen und gab mit einem souveränen Spielgewinn zum 3:6 das Signal zu einem Zwischenspurt, der mit einem anschließenden Dreier von Frank Tervooren und einem taktisch klugen Sicherheitsspiel von Heinz Kannengießer den Anschluss zum 5:6 erbrachte. Die Chance vielleicht sogar noch gleichzuziehen verpatzte „Gerry“, sodass beim Stande von 5:7 zumindest noch eine Punkteteilung im Bereich des Möglichen lag. Diese fest im Blick zeigten die beiden Kegelbrüder Frank Tervooren und Bernd Verhölsdonk, dass sie nicht nur mit der dicken Kugel beim Flachlegen von Vorder- und Hinterdamen, sondern auch mit dem zierlichen Bällchen am Tisch trickreich umzugehen verstehen und schoben je mit einem spritzigen Dreier die beiden noch zum 7:7 fehlenden Spielpunkte ins Mannschaftssäckel ein. Sichtlich stolz strahlte der Teamchef über sämtliche Backen darüber, dass seine Truppe mit 4:4 Punkten erstmals sogar engen Kontakt zur Spitzengruppe hatte.
Konnte bis dahin ungewohnt reiche Ernte eingefahren werden, musste der „Kanne“-Vierer beim Spitzenreiter SV Menzelen davon ausgehen, dass die Trauben um einiges zu hoch hingen. Und in der Tat gingen die Griffe, so lang sich auch ein jeder streckte, der Reihe nach ins Leere. Der Gegner erwies sich einfach als etliche Nummern zu groß. Ende aller Bemühungen: eine deutliche 0:8 Klatsche.
Nachdem die unvermeidliche Abfuhr in Menzelen ohne viel Klagen abgehakt war, hoffte die Mannschaft insgeheim, ihr mit 4:6 Zählern leicht ins Minus abgerutschte Guthaben beim TuS Rheinberg V wieder ein wenig aufbessern zu können. Angesichts der Tatsache, dass auf den Einsatz von „Gerry“, für den der Jugendspieler Luca van Lier ins Aufgebot genommen wurde, verzichtet werden musste, ein kühnes Unterfangen, wie sich recht bald zeigen sollte. Die „Kanne“-Truppe bekam einfach kein Bein auf die Erde und lag bereits hoffnungslos 0:7 zurück, ehe Bernd Verhölsdonk und Frank Tervooren mit den ersten Gegenschlägen zum 2:7 wenigstens ein Totaldebakel verhindern konnten. Bei dem Versuch, mit einer Aufholjagd vielleicht doch noch das Unmögliche zu schaffen, war Luca van Lier erwartungsgemäß deutlich überfordert und musste sich bereits nach nur drei Sätzen zum 2:8 Endstand geschlagen geben. Mit nunmehr 4:8 Zählern und einem Durchrutsch ins untere Mittelfeld lag die Erkenntnis nahe, dass die Anfangserfolge möglicherweise doch wieder nur Katzengewinne waren. Auf die Antwort darf man mit den nächsten Auftritten gespannt sein.