Kaum noch Rettung für das Oberliga-Team. Reservisten (Bezirksliga) nach kurzem Zwischenspurt wieder in akuter Abstiegsgefahr. Dritte (Kreisliga) und vierte Mannschaft (1. Kreisklasse) müssen ebenfalls weiter um den Klassenerhalt bangen. „Kanne“-Vierer (3. Kreisklasse) wurschtelt sich mühsam durchs Programm.
Nach der Hälfte der Rückrunde zeichnet sich immer deutlicher ab, dass den Herrenmannschaften durchweg ein schlimmes Saisonende mit einem bislang noch nie erlebten Abstiegsdebakel auf ganzer Front droht. So wie sie sich schon fast das gesamte Jahr über präsentierten, fällt es schwer zu glauben, dass sie sich noch einmal zu einem Befreiungsschlag aufrappeln könnten, um schadlos den Zieleinlauf zu schaffen. Besonders hart hat es das Oberliga-Team getroffen, das schon frühzeitig am Katzentisch in der vier Absteiger umfassenden Knautschzone Platz nehmen musste. Die magere Halbzeitbilanz von 5:15 Punkten, mit welcher der Peil-Vierer in die Rückrunde startete, klang bereits wie ein vorgezogenes Hungertod-Urteil. Dazu passte, dass mit dem langzeitverletzten Heinz-Peter Koppers, wenn überhaupt, allenfalls ein Statist mit durchgeschleppt werden musste, Teamchef Christian Peil sich mit Kniebeschwerden herumplagte und die Nummer Eins, der litauische Nationalspieler Kestutis Zeimys, nach einem Crash auf einer Auto-Rallye durchs wilde Baltikum vorerst nicht einsatzfähig war. Unter diesen Voraussetzungen war jeder Versuch, in der Rückrunde mit einer Hauruck-Masche noch das Schlimmste zu verhüten, von vornherein zum Scheitern verurteilt. Mithin waren die beiden 3:9 Niederlagen gegen TTC Vernich und ASV Süchteln, gegen den in der Hinrunde noch einer der insgesamt fünf Punkte erzielt worden war, nahezu programmgemäß. Nach der anschließenden 1:9 Klatsche gegen TTG Niederkassel reichte es selbst beim bis dato noch punktlosen Schlusslicht TV Kupferdreh mal gerade zu einem 8:8, wobei Spitzenspieler Kestutis Zeimys, wohl noch als Spätfolge aus seinen motorisierten Querfeld-ein-Eskapaden in seiner litauischen Heimat, mit gleich zwei Einzelniederlagen seinen schwärzesten Tag in den Walbecker Farben erlebte. Spätestens nach dem komaverdächtigen Auftritt beim TTC Waldniel mit einer 2:9 Schlappe war die Peil-Truppe reif für die Intensivstation, von der sie absehbar nach Ablauf der Rückrunde zu einer längeren Reha-Phase eine Station tiefer verlegt werden dürfte.
Nicht viel besser waren die Reservisten in der Bezirksliga dran, die mit 5:17 Punkten vom vorletzten Tabellenplatz aus in den zweiten Durchgang starteten. In der Hoffnung, noch rechtzeitig wieder aus dem Tief herauszukommen, klammerte sich die Basten-Truppe an Oliver Schauer, der aus dem Oberliga-Team ins zweite Glied zurückgestuft worden war. Der Schauer-Effekt ging zwar beim Tabellenzweiten SV GA Möllen mit einer 3:9 Niederlage noch ins Leere, griff aber in den nächsten Partien mit drei Siegen in Folge gegen Sportfreunde Walsum (9:5), TTV Rees-Groin II (9:1) und DJK VfL Tönisberg (9:2), wodurch sich die Reservisten mit 11:19 Punkten ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen konnten. Die günstige Ausgangsposition für einen weiteren Sprung in Richtung Mittelfeld wurde allerdings durch Niederlagen im Lokalderby gegen TTC BW Geldern-Veert (5:9) und DJK Rhld. Hamborn (4:9) wieder verspielt, wobei zumindest fürs Erste der Relegationsrang noch behauptet werden konnte.
Und wenn schon in allen Winkeln und Ecken der Abteilung nach Kräften am Hungertuch genagt wird, dann darf auch die dritte Mannschaft, in der schon seit Jahren dem Altmeister Hermann Deckers vor lauter Trainingsfaulheit bei still gelegtem Bein- und Schlagwerk seiner Kameraden die Kappe dauerhaft hoch geht, nicht fehlen. Mit ebenfalls nur mageren fünf Pünktchen zur Halbzeit auf dem Konto, war sie mal wieder Dauergast auf den miefigen Kellerpartys der Kreisliga. Nachdem auch der Versuch, wenigstens gegen den Tabellenvorletzten TuS Rheinberg II ein wenig Frischluft zu ergattern, mit einer 6:9 Niederlage kläglich in die Hose gegangen war, war Holland bereits in höchster Not. Jetzt half eigentlich nur noch ein Griff zur Brechstange, mit der immerhin gegen BV DJK Kellen III ein 9:5 Sieg zusammengestochert wurde, dem allerdings gleich wieder eine 6:9 Schlappe gegen DJK Kleve III folgte. Noch saß die Faust im Nacken, aber sie machte schon mal Beine, die man zuvor von der schläfrigen Chaoten-Truppe lange nicht mehr gesehen hatte. Und mit zwei Spielgewinnen in Folge gegen TV Wesel II und TTV Rees-Groin IV (jeweils 9:3) war die Truppe unversehens sogar auf den achten Tabellenrang vorgerückt. Trotz der anschließenden 1:9 Klatsche beim Spitzenreiter TTC Kellen war immerhin wieder ein wenig Land in Sicht, was im Kampf um den Klassenerhalt, in den aktuell eine dicht gedrängte Gruppe von Mannschaften, die bis zum sechsten Tabellenplatz reicht, verwickelt ist, noch reichlich Spannung für die Endphase verspricht.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen: das gilt derzeit auch für die vierte Mannschaft, die in der 1. Kreisklasse immerhin mit sechs Pünktchen einen im Vergleich zu den anderen Mannschaften geradezu üppigen Wintervorrat angelegt hatte. Aber zum Überleben reichte auch dies auf Dauer nicht. Also wurde mit einem 8:8 bei BV DJK Kellen V schon mal ein wenig aufgestockt, um zumindest die anschließende 4:9 Niederlage gegen DJK Kleve IV einigermaßen zu überbrücken. Nach zwei erfolgreichen Beutezügen gegen SuS Isselburg II (9:6) und TV Mehrhoog III (9:7) sowie einem knappen Spielverlust bei SV Millingen (7:9) standen 11:19 Punkte zu Buche, mit denen erstmals zum Mittelfeld aufgeschlossen werden konnte. Ein leichter Aufwärtstrend also, der für das Restprogramm hoffen lässt.
Der “Kanne“-Vierer ist und bleibt in der 3. Kreisklasse, was ihn schon seit Jahren kennzeichnet: ein Suchobjekt für den Teamchef Heinz Kannengießer auf einer Dauerhetzjagd nach einem spielfähigen Quartett. Vom Klinkenputzen durchgescheuerte Hände, durchgeglühte Hotlines und durchgewetztes Schuhwerk sind sein Markenzeichen. Das ging beim Hinrundenspiel in Kranenburg sogar so weit, dass Heinz bereits auf blanken Socken am Tisch antreten musste, die ihm dann auch noch im Nahkampf von einer leibhaftigen Strumpffetischistin von den Füßen gezogen wurden. Ein besonderer Coup gelang dem Teamchef mit der Abwerbung von „Micha“ Cools und „Luggi“ Hebinck aus der vierten Mannschaft. Der Erfolg blieb nicht aus. Einem 7:7 gegen TSV Weeze IV folgten zunächst ein 3:8 gegen TSV Weeze III sowie ein 8:5 gegen TV Emmerich-Vrasslt und, mal wieder nur zu Dritt, sogar ein Sensationssieg in gleicher Höhe gegen den Tabellenzweiten DJK Kleve VI. Trotz zwei folgender Niederlagen gegen den Spitzenreiter WRW Kleve IV (3:8) und TTC Kellen III (6:8) konnte der Anschluss ans Mittelfeld gewahrt werden. Da man sich in der untersten Spielklasse ohnehin nicht mit Abstiegssorgen herumplagen muss, bleibt dem Teamchef lediglich das weiterhin aufreibende Vergnügen, im Dauereinsatz die nötige Zahl von Brettchenhaltern zusammenzukratzen und den Partyfreaks sowie Schluckspechten unter seinen Schützlingen langsam klar zu machen, dass Tischtennisschläger nun mal keine Henkel haben und Gegner zur Spielrunde nicht mit „Prost“, sondern mit „Gut Spiel“ begrüßt werden.